Out of Character
ok, da unsere Chars im Moment eh nicht sonderlich "aktuv" sind, können wir dieses Gespräch getrost zuende bringen, auch wenn es noch etwas länger dauert... ich denke die SL hat doch sicherlich nichts dagegen (und im zweifelsfall doch bestimmt wichtigeres zu tun...*gg*
Als Buchet den Satz ‚Ich für meinen Teil habe auf jeden Fall noch Grosses mit euch vor.’ Spricht zuckt der Maler instinktiv etwas zusammen.
Was bezweckt Buchet mit dieser Aussage? , geht es ihm durch den Kopf.
Warum spricht er das so offen aus? Sollte das eine unverholende Drohung sein? Aber dazu würden seine anderen Worte nicht passen. Ist diese vermeintliche Freundlichkeit nur gespielt? Was hat er wirklich vor?
Während der Maler diesen paranoiden Gedanken nachhängt, verstreicht ein längerer Augenblick, bevor er sich wieder fängt, und sich auf das eigentliche Thema besinnt...
Er lehnt sich etwas in seinem Stuhl zurück, was seiner Pose fast schon etwas selbstherrliches verleiht, basierend auf den verwirrend offenen Ausspruch Buchet’s und der Möglichkeit, seine, eigentlich recht mageren, Recherchen zu erläutern.
Scheinbar hat er tatsächlich Wissen, das dem Prinzen, zumindest Teilweise, neu ist.
Dann beginnt er zu erzählen:
Es begann alles mit einem kleinen Bericht in den Lokalnachrichten. Dort wurde berichtet, dass das alte Kloster ‚Aar des Mott’ restauriert und in Stand gesetzt werden sollte... Nun , eigentlich keine große Sache, bis verlautbart wurde, das von Seiten der Kirche an die hiesige Kunstakademie herangeschritten wurde, und um Hilfe bei diesem Projekt gebeten wurde. Das ließ mich aufhorchen, denn es bedeutete mir, das ihr nicht der Impulsgeber für dieses Projekt wart. Und da überhaupt die Kunstakademie erst gefragt werden musste, und diese dann auch noch recht verhalten auf diese Bitte reagierte, wusste ich, das ihr nicht von Beginn an der Planung beteiligt gewesen sein könnt. Wäre das so gewesen, dann würde das ja bedeuten, ihr hättet euch über einen Umweg selbst um Hilfe gebeten. Und selbst wenn ihr nur diesen ominösen Geldgeber, der nirgends Namentlich erwähnt wird, kennen würdet, wärt ihr, als Prinz der Stadt, schon viel weiter in dieses Projekt involviert gewesen, das dieses Vorgehen eine Farce wäre.
Also dachte ich, obwohl ich bis vor ein paar Augenblicken nicht zu einhundert Prozent sicher war, es scheint tatsächlich ein Projekt zu sein, das nicht von euch ausging. Somit weckte es meine Neugierde. Zumal ich diesen ominösen Geldgeber auch nicht unter den Ahnen der Stadt vermute, da keiner dieser Leute so etwas initiieren würde, ohne euch in einem frühen Stadium dieses Planes zu kontaktieren. Natürlich ist auch das nicht zu hundert Prozent auszuschließen, aber sollte das der Fall sein, würde es auch implementieren, das besagter Ahn sich dann im Geheimen und ohne euer Wissen in die Stadtgeschicke einmischt, was ihn arg verdächtig machen würde. Folglich war es für mich primär, die Identität dieses Geldgebers ausfindig zu machen. Was sich bis dato allerdings als äußerst schwierig darstellt, da er seine Spuren gewissenhaft und gründlich verwischt hat. Jedenfalls ist es mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht gelungen, ihn ausfindig zu machen.
Allerdings bin ich bei meinen Recherchen auf andere, geheimnisvolle Hintergründe gestoßen, als ich versuchte, mehr über die Geschichte des Klosters zu erfahren. Ich erhoffte mir dadurch vielleicht auf Gründe zu stoßen, welche dieses Kloster für den oder die Personen so interessant machen, das sie plötzlich, nach Jahrhunderten, diese kostspielige Restaurierung veranlassen.
Zunächst war es merkwürdig, das es wieder nur sehr schwer war, Näheres über die Errichtung des Klosters und seine Geschichte in Erfahrung zu bringen. Die vorhandenen Unterlagen im Stadtarchiv sind seltsam Mager für ein Sakrales Gebäude, deren Geschichte im allgemeinen penibel über die Jahrhunderte festgehalten wurden.
Und die wenigen Details, die ich fand sind auch mehr als unüblich für ein solches Gebäude.
Der Maler macht eine kurze Pause um sich zu sammeln und in Gedanken die einzelnen Punkte noch einmal zu sortieren.
Es begann alles irgendwann im 11.Jahrhundert. Auch hier konnte ich eine genaue Datierung des Baubeginns nicht ausfindig machen. Wie ihr sicherlich wisst, ist zu dieser Zeit in Deutschland vornehmlich in Romanik ottomanischer Prägung gebaut worden. Dieses Kloster allerdings weist einige frappierende Unterschiede zu den typischen Merkmalen dieser Architektur auf. Es weißt einige Details auf, die ich nur osteuropäischem Einfluss zuordnen kann, was sehr ungewöhnlich für diese Zeit ist. Leider lassen die erhaltenen Unterlagen keinen Rückschluss auf den zuständigen Baumeister zu, so das ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ob diese Einflüsse ‚zufällig’ sind, oder mit Absicht eingefügt wurden. Nur der Name des Auftraggebers diese Baus konnte ich in Erfahrung bringen. Er lautet ‚Zacharii’. Ein eindeutig osteuropäischer Name, der die zuvor aufgefallenen Einflüsse in der Architektur unterstrich. Und als ich dann lesen musste, das ein grossteil des Baumaterials ebenfalls aus Osteuropa geliefert wurde, obwohl ausreichend Material sehr viel kostengünstiger aus der näheren Umgebung zu bekommen gewesen wären, war die Verbindung nach Osten nun nicht mehr von der Hand zu weisen. Dann kamen noch einige weitere Merkwürdigkeiten hinzu, welche meine Ahnung nur verstärkten.
So ist zum Beispiel das Kloster nie Kirchlich geweiht und auch nie einem kirchlichen Orden unterstellt worden. Ein Unding für solch einen sakralen Bau.
Und wenn man sich das Familienwappen des Bauherren ‚Zacharii’ ansieht,
Der Maler fischt ein Stück Papier aus der Innentasche seines Hemdes, und reicht es Buchet (-> siehe attachment)
dann liegt die von mir gezogene Schlussfolgerung auf der Hand...
Der Maler macht ein zufriedenen Gesichtsausdruck, und lässt Buchet einige Augenblicke über seine Ausführungen nachdenken, bevor er abschließend erklärt:
Waren die einzelnen Anhaltspunkte für sich schon merkwürdig; die auffallenden Details in der Architektur, der fremdländische Auftraggeber und sein Familienwappen, die kostspielig importierten Baustoffe und schließlich die fehlende Segnung und nicht vorhandene Bindung an einen Orden der Kirche; so fügten sich diese Details zu einem größeren Ganzen zusammen und Lassen nur einen Schluss zu: Der Bauherr war jemand unseren Blutes, ein Vampir. Das begründet die fehlenden Einflüsse der Kirche. Dieser Vampir kam augenscheinlich aus Osteuropa, was sein Name belegt, und was die architektonischen Besonderheiten erklärt. Zu jener Zeit wurde dieser Teil der Welt von einem einzigen Clan dominiert. Dem Clan der Unholde, der Fleischformer, der... Tzimisce. Und es ist bestimmt kein Zufall, dass das Wappen ‚Zacharii’s’ formatfüllend einen Drachen zeigt, dem Wappentier der Tzimisce. Das würde auch diesen unsinnigen Transport von Baumaterialien erklären, denn wir beide kennen ja den Fluch, welcher den Tzimisce nachhängt. Sie brauchen Heimaterde, um die Tage ungetrübt überstehen zu können.
Aber wie gesagt, das sind alles Spekulationen. Sie beruhen zwar auf handfesten Indizien, allerdings konnte ich meine Rückschlüsse noch nicht verifizieren.
Nach diesem langen Vortrag schaute der Maler den Prinzen an, um dessen Reaktion darauf abzuwarten.