Atmosphäre schaffen

Also bei uns haben die SCs oft eigene Themesongs.
Die werden gerade bei Szenen abgespielt, wo es sich um diesen SC zentriert.
Klappt wunderbar und macht Spaß.
Wenn die Spieler da eben auch nen Song im Sinn haben, wenn sie an ihren Char denken.
Soundclips, warum nicht. Das hatten wir bisher nicht, sollte auch nicht zu spezifisch sein. Aber käme auf den Versuch an.


Soundtrack für eine Spielsitzung so im Detail vorbereiten liegt mir hingegen gar nicht so.
Primär, weil ich Spielsitzungen nicht so stark vorbereite, lieber primär improvisiere, keinen "Plot" habe.
Daher lieber verschiedene Playlists, die ich je nach Situation / Stimmung etc nutze

Also ich höre sehr viel Musik beim vorbereiten von Plots und meist werde ich durch die Musik auch inspiriert.
Die inspirierende Musik nehme ich dann häufig auch für die daraus entstandenen Szenen.

Zum Beispiel kann man bei Shadowrun, wenn die Runner in das Konzerngebäude eindringen ziemlich gut MetalGear 4 Musik nehmen.

Skar schrieb:

Es klingt ja ein wenig nach (Stefan Raab-)Soundboard. Du hast ja keine Zeit das ganze Stück zu spielen, wenn da nen Auto vorfährt?
Interessant wäre aber jetzt zu hören, welche Wirkung die Musik auslöst. Auch im Gegensatz zum gesprochenen Wort "die schwarze Limousine des Lasombra-Ahnen fährt vor".

Und: Wie gehst du technisch zum Abspielen vor?

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Dieses Vorgehen wähle ich bei meiner VtM-Kampagne. Ansonsten komme ich zeitlich kaum mehr zum Leiten (ehrlich gesagt bei VtM leider auch kaum).
Wenn ich VtM leite, dann meist mit meinem PC als SL-Nachschlagewerk. Neben dem Ordner der NSC-Bögen (wichtiger NSCs), Handlungsskizzen, Stammbäume etc. habe ich immer den Musik-Ordner geöffnet, der nach aktuellem Stand 341 Dateien beinhaltet. Diese sind so in Ordner aufgeteilt, dass ich schnell etwas passendes finden kann.

Zu Beginn der Spielsitzung ziehe ich das, was ich sicher brauche, sowie ein paar Standardsachen in eine VLC-Liste, die auf Einzelsong-Wiederholung gestellt ist (damit nicht aus Versehen der nächste Song der Liste anspringt).
Während der Spielsitzung ziehe ich zum Einstieg in eine neue Szene, falls notwenig, jeweils ein paar Songs nach bzw. entferne wieder welche.



In der Regel brech ich ein Stück nicht gleich schlagartig ab, sobald die beschriebene Situation vorbei ist. Das ist ein fließender Vorgang:
1) Ich schalte das jeweilige Stück ein (leise im Hintergrund).
2) Ich beschreibe die Szene.
3) Die Spieler reagieren, spielen etc... in Zwischenzeit ist der Seneschall ausgestiegen und ein Dialog entsteht.
...
4) Irgendwann nervt mich die Musik oder eine neue Situation löst andere Musik aus. Jetzt endet die Dauerwiederholung des Stückes.

Wenn ich Musik für längere Szenen brauche (z.B. wenn auch Ingame Musik läuft), spiele ich nicht nur ein Stück, sondern mach mir eine kleine Liste von 3-6 Stücken, die dann durchrotieren können.


Kurz: Es läuft in der Regel schon durchgehend Musik. Ich bin nur persönlich kein Fan davon einen monotonen Soundtrack durchzuziehen, der null emotionale Wirkung hat, sondern nur als atmosphärischer Klangteppich dienen soll.
Wenn schon Klangteppich, dann bitte für jede Szene ein eigener. Es gibt mMn kaum was stimmungtötenderes als wenn die SCs gerade in Partystimmung sind und dasselbe ausgeleierte Dark-Ambient-Stück vor sich hinnudelt.

Funfact am Rande:
Für die Hobby-Psychologen unter uns, ist es interessant zu beobachten, wie man Spieler damit konditionieren kann.
Je nach Stück fangen schlagartig Spieler an zu grinsen, seufzen melancholisch, verdrehen in genervter "Vorfreude" die Augen oder starren mich erschrocken an:

Spieler: "Oh mein Gott - was passiert jetzt?"
Ich: "Nichts, nichts - keine Angst." *hüstel* "Aber würfelt mal bitte alle euren Initiative-Wurf."

Das sind meist aber audielle Menschen, die anderen nehmen das weniger oder garnicht war, fühlen sich sogar gestresst, wenn sie nicht mehr genau verstehen, was der andere gerade sagt.

Aber ich mache es genauso wie Du beschrieben hast, nur mit Soundboard und Player - meist war es WinAmp, jetzt ist es AIMP.

Die Musik ist bei mir für gewöhnlich leise genug, dass wir uns problemlos verstehen.
Lediglich manchmal für Party-Szenen mach ichs etwas lauter, da Verständigungsprobleme da für mich mehr Immersions-Feature als -Bug sind.