Ars Magica [Ars Magica] Ars Magica als Mittelalterspiel?

Magnus Eriksson

sucht Antworten
Registriert
18. Mai 2006
Beiträge
3.240
Ich bin auch gerade auf der Suche nach einem Mittelalterrollenspiel.
Ars Magica beschränkt sich zu sehr auf Magier nach meinem Geschmack und Pendragon hat "nur" Ritter.
Da ich aber beide Settings nicht sooo gut kenne, wollte ich mal fragen, ob man die Mischen kann, bzw. wie gut man Crossovern könnte.
 
AW: Ars sans (SC-)Magi?

Orden des Hermes meets König Arthur? Wohl nicht. Wenn du ein mittelalterliches Spiel suchst, nimm Hârnmaster.
 
AW: Ars sans (SC-)Magi?

Orden des Hermes meets König Arthur? Wohl nicht. Wenn du ein mittelalterliches Spiel suchst, nimm Hârnmaster.

Ich dachte halt an Merlin, Morgana und die Lady vom See, die bei Arthur ja auch alle eine wichtige Rolle spielen. Nur gibt es dafür bei Pendragon keine Möglichkeit. Daher dachte ich als erstes an Ars Magica.
Hârnmaster gefällt mir nicht.
 
AW: Ars Magica als Mittelalterspiel?

Das ist für mich schon immer ein mögliches Kampagnenbild für Ars Magica gewesen. Natürlich muß da der Hintergrund mit dem Orden des Hermes etwas zurückstecken, aber das ist ja kein großes Problem.
 
AW: Ars Magica als Mittelalterspiel?

Ist ja auch bloß DER Kernpunkt von Ars Magica. Es sieht doch folgendermaßen aus: Wenn man den ganzen Magierkram nicht zum Dreh- und Angelpunkt seiner Kampagne machen will, sucht man sich besser ein anderes Spiel als Ars Magica. Die Regeln sind nunmal darauf und nur darauf ausgelegt. Wenn man nicht arthurisches Rittertum spielen will, sucht man sich besser ein anderes Spiel als Pendragon. Die Regeln sind nunmal darauf und nur darauf ausgelegt.
Merlin, Morgana und die Dame vom See haben mit dem Orden des Hermes so viel oder so wenig gemein wie mit dem Orden der Jedi-Ritter. sie können halt übernatürliches Zeug.
 
AW: Ars Magica als Mittelalterspiel?

A.M. hat jedoch sehr stimmige Quellen zum Thema Mittelalter...
z.B. The Medieval Handbook (Ars Magica)
Da geht es mehr oder minder um das Alltagsleben im Mittelalter
oder
A Medieval Tapestry (Ars Magica): Da geht es um Mittelalterliche Charaktere (viele Beispielchars und Anregungen für Eigene Chars.)

Beide gehören zum Besten Rollenspiel Quellenmaterial zum Thema Mittelalter die ich in den Fingern hatte.
Beide haben das mittelalterliche Leben und weniger die Magier im Fokus

Hast du es schon mal mit den Gurps Quellenbänden versucht ?
GURPS Middle Ages 1
Da gibt es wohl ein Gurps Camelot (das ich jedoch nicht in den Händen hatte is wohl recht schwer zu kriegen wegen seinem alter…)
Vieleicht auch Gurps Celtic myst oder Gurps Vikings

Und es gibt natürlich noch unzählige nicht Rollenspiel Quellen zum thema Alltag im Mittelalter was genau interessiert dich den ?

was mir noch einfällt der G&S Verlag hat in der Dragonsys Lebendiges Mittelalter eine Menge Bücher für Liverollenspieler und Reanactor (also Leute die es mit der Darstellung ziemlich bis peinlich genau nehem ...) Die sind jedoch eher praktischer natur mit hinweisen zum Darstellen von allen möglichen Themen von Mittelalterlichen Spielen und Kinderreimen über Lieder und Kochrezepte ...
Für gemeines P&P wahrscheinlich nicht so interessant aber wenn man sie mal in die Finger bekommt lohnt sich ein kurzer blick ...

Wenn's dein Rollenspielhändler net aufregt liess dich ma durch den Laden ;-P

Was mann Crossovern könnte währ Ars Magica und Mage und um die Ecke auch die WoD Dark Age reihe ,,, zumindest um ein paar ecken ... Die Systeme und settings sind ja (sehr)entfernd verwannt
 
AW: Ars Magica als Mittelalterspiel?

Was für mich Ars Magica in dieser Hinsicht besonders schmackhaft macht: eine hervorragende Auswahl mittelalter-relevanter Virtues & Flaws.
 
AW: Ars Magica als Mittelalterspiel?

Ein Buch hatte ich kommplet vergessen :

Ars Magica Mythic Europe:
Eine ausgezeichnette Quellenübersicht über das Mittelalterliche Europa!
Es bezieht sich nicht auf die A.M. Regeln und (fast) Überhaupt nicht auf den das Magier Setting und deswegen ein Hervorragender Universalquellenband für das Mittelalter im Rollenspiel!
@ WoD Dark Age Spieler (wenn ihr könnt nehm euch das Buch mal vor es gibt einen wesentlich besseren eindruck Über das "normale" Mittelalter als DA Europ es je könnte ...


... eine besondere Quelle zum König Artus Mytos fällt mir aus Rollenspieltechnicher sicht ausser dem G. Cammelot leider net ein... (das G. Cammelot gibt es zumindest noch als PDF direkt von SJG)

Ich sehe aber auch keinen Grund die Merlin, Herrin vom See oder Morgana la Fee mit aller gewalt in Regeln fassen zu müssen. Werte würden da alle Ilusionen zerstören. Myten sind eben zu gross für Charakterwerte
 
AW: Ars sans (SC-)Magi?

Ich dachte halt an Merlin, Morgana und die Lady vom See, die bei Arthur ja auch alle eine wichtige Rolle spielen. Nur gibt es dafür bei Pendragon keine Möglichkeit. Daher dachte ich als erstes an Ars Magica.

Kleiner Tip: Es gibt mehr Verlage als nur WW. RICHTIGE Ausgaben von Pendragon (BSP: Chaosium) haben auch ein Kapitel für Magier. Und zwar Magier die ungefähr 1 Million mal besser in die Welt von König Artus passen als Ars Magica. Die ja nun einen sehr eigenen Flair haben.

Hârnmaster gefällt mir nicht.

Erlaubt das Mischen beider Stile und hat überlegene Regeln. Ist nur etwas hölzern geschrieben.
 
AW: Ars Magica als Mittelalterspiel?

Hast du es schon mal mit den Gurps Quellenbänden versucht ?
Nee. Ich wollte jetzt meine durchaus umfangreiche Sammlung auch nicht noch weiter aufstocken. ;)

Irgendwie muss sich doch mit dem ganzen Material, dass ich habe, was vernünftiges anfangen lassen.

Saint_of_Killers schrieb:
Erlaubt das Mischen beider Stile und hat überlegene Regeln. Ist nur etwas hölzern geschrieben.
Ich habe nochmal in das Buch reingesehen. Es ist nicht der hölzerne Schreibstil der mich so stört. Ich mag das Buch von vorne bis hinten nicht. Angefangen von der katastrophalen Charaktererschaffung, über die Kampfregeln mit Amputationswahrscheinlichkeit pro Gewicht der getroffenen Körperteils, bis hin zu den X verschiedenen Infektions- und Schockzuständen nach dem Kampf...
Es tut mir für alle Hârnmaster-Freunde leid das sagen zu müssen, aber von allen Regelwerken die kenne, ist Hârnmaster das Schlimmste (bzw. was meine Vorstellungen am wenigsten erfüllt).
Und seitenweise diese sinnlosen Tabellen. Arrrgh. Nein danke.

Toa schrieb:
Das hat er ja mit Ars Magica schon erkannt - das liegt schließlich bei Atlas Games.
Meine Ausgabe ist noch ein WW-Produkt.
 
AW: Ars Magica als Mittelalterspiel?

Nur so generell als Hinweis:
Rollenspielquellenbände beschreiben zwar gut die jeweilige fiktionale Welt, haben aber mit dem Mittelalter nur wenig zu tun. Da sind selbst schlechte Schulbücher besser geeignet.
Ansonsten genügt dann noch ein entsprechend offenes Regelwerk. GURPS als Universalrollenspiel eignet sich wohl ganz gut, wenn du unbedingt Magie ins Mittelalter einbauen möchtest Spoiler: im Mittelalter hat Magie nicht wirklich funktioniert , dann nimm ein Regelwerk, dessen Magiesystem dir gefällt.
 
AW: Ars Magica als Mittelalterspiel?

Wie war die Frage noch gleich? Ich habs vergessen...
Aber erstmal sei gesagt, daß AM kein Mittelalterspiel ist. Es spielt nicht im europäischen Mittelalter, sondern im mystischen Europa, wie der Einleitung zu entnehmen ist (vierte Edition). Das geographisch und kulturell ans Mittelalter angelehnt ist, aber nicht identisch.
Was noch zu sagen ist, obwohl das Spiel sich um Magier in einer mittelalterlichen Umgebung dreht, kann man Abenteuer auch nur mit Gefährten und Grogs spielen. Was manchmal durchaus witzig ist, aber dadurch fehlt ein Großteil des Spiels. Also nichts für die Dauereinsatz.

Wer etwas anders als Magie in den Mittelpunkt stellen will, ist mit einem anderen System wohl besser bedient. Sei es GURPS, Hârnmaster oder sonstwas.
 
AW: Ars Magica als Mittelalterspiel?

Salvete!

Meine persönliche Buchempfehlung, die ich allen, die sich mit dem Mittelalter näher befassen wollen, und ganz besonders jenen, die ein am historischen Mittelalter orientiertes Rollenspiel spielen wollen, ans Herz legen will, wäre "Lebensformen im Mittelalter" von Arno Borst, welcher (mittlerweile leider schon verstorben) als einer DER historischen Mediävisten des 20. Jahrhunderts gilt (oder ich wage zumindest, das einmal so in den Raum zu stellen, Bewertungen sind ja bekanntlich subjektiv).

Das Buch ist in fachlicher Hinsicht einwandfrei (auch wenn mir als Geschichtestudent natürlich sofort das Fehlen von Fußnoten auffällt, welches aber unter "renommierten" Historiker fast Usus zu sein scheint und "Laien" ohnehin eher freut als stört) und wurde mir daher auch von einem meiner Professoren empfohlen. Es ist aber auch, anders als so manche andere geschichtswissenschaftliche Werke (davon kann ich ein Lied singen -.-), meiner Meinung nach - abgesehen von dem doch ziemlich "wissenschaftlich" geratenen Vorwort, um welches sich aber der "Laie" nicht unbedingt kümmern muss - wirklich gut und verständlich geschrieben. Es umfasst auf knapp 800 Seiten (davon etwa 100 Seiten Anhang, darunter neben den obligatorischen Quellen- und Literaturangaben, welche ca. 50 Seiten ausmachen, auch eine umfangreiche Zeittafel sowie ein Personenverzeichnis) so ziemlich jeden Aspekt des mittelalterlichen Lebens und ist damit ausführlicher, als es ein Rollenspielband je sein kann und wird. Die meisten Kapitel beginnen mit einem längeren Zitat aus einer mittelalterlichen Quelle (Brief, Biographie, zeitgenössische Erzählungen/Märchen, Gesetzestext,...), welches das Thema veranschaulichen soll und als "Aufreisser" für die weiteren Ausführungen fungiert. Gerade diese Originalquellen tragen in meinen Augen viel dazu bei, dass das Buch an Lebendigkeit gewinnt und man sich in die Epoche "hineinfühlen" kann.

Das Allerbeste an dem Buch ist aber der Preis: Die aktuelle Sonderausgabe (ISBN-10: 3933203872) gibt es mittlerweile um 9,95€, was eigentlich ein Spottpreis ist. Selbst wenn das Buch nicht gefällt, ist nicht viel verloren - außerdem machen sich gebundene Wälzer immer gut im Bücherregal :) Und ja, das ist kein Schreibfehler, das Buch ist tatsächlich sogar gebunden und hat daher sogar meine Schultasche unbeschadet überlebt, was sonst kaum ein Buch bisher geschafft hat :D (Achtung, im Handel kursiert teilweise immer noch die alte Taschenbuchausgabe, welche mit 12,95€ sogar teurer ist als die neue, gebundene Ausgabe)

Alles in allem würde ich einmal provokant meinen, dass man, wenn man dieses Buch gelesen hat, eigentlich keine Rollenspielbücher mehr braucht, wenn man ein rein mittelalterliches Rollenspiel spielen will. Inhalt als auch Preis sprechen einfach für sich. Ich selbst muss zugeben, trotzdem ganz gerne Rollenspielbücher zu lesen, einerseits, da dort alles vergleichsweise kompakt und leicht überschaubar dargestellt wird und meistens auch schon der ein oder andere Abenteueransatz geboten wird, andererseits auch aus Gründen einer gewissen Sammelleidenschaft, aber wirklich notwendig wäre es nicht. Einen besseren Einstieg in die Lebensweise und Gedankenwelt des Mittelalters kann zumindest ich mir kaum vorstellen.

Abschließend will ich noch eine Rezension zitieren, der ich eigentlich nichts mehr hinzufügen kann:
Andreas P. Rauch (Kundenrezension auf Amazon) schrieb:
Wer je versucht hat, sein Fantasy-Rollenspiel mit einem realistischeren Hintergrund auszustatten, oder aus anderen Gründen nach Details zum Alltag der Menschen dieser Zeit zu finden, stellt bald fest, dass der ziemlich fremdartig war - viel fremdartiger als beispielsweise die Antike, oder das westliche Ausland heute. Seuchen, erbärmliche hygienische Verhältnisse und Hungersnöte nach Missernten sorgten für ein Elend, wie wir es heute nur noch in der Dritten Welt wiederfinden. Vielleicht die Hälfte der Kinder erreichte überhaupt die Pubertät, nur wenige wurden älter als vielleicht 50 Jahre. Auf der anderen Seite lebte, wer zu den Herrschenden oder zum höheren Klerus gehörte, in einigem Reichtum: Der Alltag der Menschen verschiedener Stände überschnitt sich nur selten. Manchmal - wie in England - sprachen sie nicht einmal dieselbe Sprache, von einheitlicher Kleidung, Behausung oder den sonstigen Kleinigkeiten des Alltags ganz zu schweigen. Selbst im gleichen Stand gab es große Unterschiede: Ein Kaufmann, der in der Wikingermetropole Haitabu seinen Geschäften nachging, hätte sich in Venedig nicht nur des Klimas wegen umstellen müssen.

Der (inzwischen emeritierte) Konstanzer Professor für Geschichte, Arno Borst, hat dankenswerterweise ein großes Buch namens Lebensformen im Mittelalter über den Alltag mittelalterlicher Menschen geschrieben. Er benutzt lieber das Fachwort Lebensformen, und obwohl er eine lange und breite Einleitung dazu schreibt, was er damit meint, bin ich bis heute nicht dahintergestiegen. Die geschichtswissenschaftliche Mode, den Blick auf die Ereignisse und die Menschen, die davon betroffen waren, durch soziologische Fachtermini und Theoriengebäude so lange zu verstellen, bis es, scheinbar, nur noch um nicht sonderlich greifbare Konstrukte, Formen, Erzählungen geht, zeigt sich hier von ihrer unerfreulichsten Seite.

Man kann die Einleitung aber getrost überspringen. Danach spürt Arno Borst den vielen Facetten mittelalterlichen Lebens nach. Von der Geburt bis zum Tod, über Feste und Feiern, vom All- bis zum Gerichtstag, vom Adel bis zu den Rändern der Gesellschaft, an die Scharfrichter, Juden oder auch - zeit- und landstrichweise - Müller platziert wurden. Dabei präsentiert der Autor in jedem Kapitel mittelalterliche Originalquellen, meist mehrere Seiten lang, in moderner Übersetzung. Danach ordnet er den Text in den sachlichen und zeitlichen Zusammenhang ein. Die Quellenauswahl geht durch alle Zeiten des Mittelalters, von Skandinavien bis Spanien und dem Balkan, und souverän erklärt Borst, was allgemeingültig ist und was eine lokale Besonderheit. Dabei deutet Borst nicht nur die präsentierten Quellen, sondern geht weit darüber hinaus.

Viel Wert legt Borst darauf, herauszuarbeiten, wie die Menschen damals ihre Zeit selbst erfahren haben. Das, die vielen mittelalterlichen Illustrationen und die vielen überraschenden Details machen das Buch sehr lebendig.

Das Buch ist verständlich geschrieben, und der umfassende Blick auf praktisch alle Bereiche mittelalterlichen Lebens macht das Buch zur idealen Übersicht für Einsteiger und fortgeschrittene Laien. Für diejenigen, dies nicht so genau wissen wollen, dürfte Borsts Buch mit 800 Seiten zu umfangreich sein - es ist aber kein Problem, einfach querzulesen und nur einzelne Kapitel durchzuschmökern.

Belohnt wird man mit vielen überraschenden Einsichten in eine ungewöhnliche, komplizierte, fremdartige und stellenweise doch ziemlich vertraute Welt. Wie nach jeder Reise kann man auch nach dieser Gedankenreise unsere eigene Gegenwart mit neuen Augen sehen - und vielleicht etwas besser verstehen, wie sie funktioniert.

Ich hoffe, mit dem Post gegen keine Anti-Werbe-Richtlinien verstoßen zu haben, aber ich finde, auf dieses Buch musste ich einfach einmal aufmerksam machen. Ich kann es wirklich nur empfehlen.

Grüße,
Tar-Calibôr
 
Zurück
Oben Unten