Anti-menschliche Settings

Skyrock

t. Sgeyerog :DDDDD
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In Rollenspielsettings scheint es Usus zu sein dass der Mensch als Rasse an sich und die Menschheit insgesamt keine Bedeutung hat. (Adaptionen aus anderen Medien wie Cthulhu und Buffy seien ausgenommen, es geht nur um reine Rollenspielsettings.)

Bei den ganzen WW-Spielen reißen normale Menschen nichts - man muss schon von haarigen Furrys abstammen, ein auserwählter Magus sein oder wenigstens Vampirblut trinken um was bewegen zu dürfen, während normale Menschen den Splats nur als Schlachtvieh und Bauern dienen. (Selbst bei Adventure dürfen es keine pulptypischen normalen Menschen sein die Abenteuer erleben, sie müssen schon von Strahlen getroffen sein.)

In Shadowrun sind normale Menschen nicht gut genug um von den schröcklichen Geheimnissen zu wissen und die Menschheit vor den Horrors zu schützen, es müssen schon Drachen und Elfen sein. (Auch wenn es auf mundaner Seite schon humanozentrischer aussieht.)

Ähnliches Spiel in DSA wo es Zauberer halbgöttlicher Abstammung und prophetisch angekündigte Gezeichnete sein müssen um die Schlacht zur Beendigung aller Schlachten zu schlagen.


Generell scheint es in den meisten Settings so zu sein dass es nichtmenschliche Wesen gibt die cooler-than-thou sind und die wahren Mover und Shaker sind. Einzige explizite Ausnahme die mir einfällt ist Midgard, wo klar gesagt wird dass es eine Welt der Menschen ist und Elfen, Halblinge etc. nur eine Nebenrolle spielen.
Cyberpunk 2020 und Mechwarrior wären das einzige was mir sonst noch als Ausnahme einfällt, was auch nur daran liegt dass es außer Menschen keine andere intelligente Rasse gibt.


Was gibt es noch für humanozentrische Settings? Wie kommt es dass so viele Settings anti-menschlich sind?
Oder bilde ich mir alles nur ein und ich kenne nur nicht die Settings in denen Menschen etwas besonderes sind?
 
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Naja, da wären mal:
- Fading Suns (die Menschen haben alle Außerirdischen bis auf die Vau unterjocht
- Warhammer (die Menschen sind hier das zentrale Thema)
- Dreampark (es gibt nur Menschen)
- Sternengarde

eigentlich habe ich genau die gegenteilige Erfahrung von dir gemacht. Komisch eigentlich. :)
 
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Thea (7th Sea)
Rokugan (Legend of the 5 Rings)
Erde (Corporation)
Mythic Europe (Ars Magica)*
Erde (Unknown Armies)
Alpha Complex (Paranoia)

sind die, die mir beim ersten Blick ins Regal aufgefallen sind. Die Gezeichneten in DSA sind übrigens auch nur Menschen.

Du wirfst mehrere Faktoren in einen Topf. Es gibt Settings, in denen Menschen nicht viel zu melden haben. Die sind allerdings in der Minderheit. Es gibt Settings, in denen die Spieler übermenschliche Charaktere verkörpern. Die sind bei weitem in der Mehrheit. Ob man nun ein prophetisch angekündigter Gezeichneter ist, ein enorm talentierter Netrunner, der nach dem Mord an seiner Familie aus Rache den Arasaka Konzern zu Fall bringen will oder ein von Strahlen getroffener Pulp Held, spielt imo keine Rolle.
Manche Autoren benutzen übermenschliche Figuren, um eine Ebene über dem normalen Spiel zu erschaffen, und so ungestört Entwicklungen in der Spielwelt betreiben zu können. Das geht aber auch wunderbar mit menschlichen Charakteren und ist in erste Linie wohl Geschmacksfrage.
 
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Was gibt es noch für humanozentrische Settings?

Faszinierenderweise SLA Industries.
Und das obwohl Menschen hier regeltechnisch kaum Vorteile genießen (und der einzige grössere Vorteil, den sie tatsächlich besitzen erst mit einem Ergänzungsband eingeführt wurde). Dennoch(?) sind Menschen die absolut dominante Rasse des Hintergrundes (was sich in entsprechenden "weichen" Vorteilen niederschlägt), sowohl was ihre reine Anzahl angeht, als auch ihre Stellung.

Diverse Settings, die nur oder fast nur Menschen kennen, seien einmal ausgeklammert.

mfG
bca
 
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Sogar an der D&D/d20 - front fallen mir beispiele ein:

-Greyhawk
-Iron Kingdoms
 
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Ich denke Settings in denen es nur Menschen gibt (7th Sea, L5R etc.) können wir hier ausklammern.

TSOY fehlt noch in der Aufzählung (nicht-menschliche komme da nicht wirklich toll weg...).

Die Idee war bei WW ja eigentlich die Menschheit wichtig zu machen, dadurch dass die Charaktere ihnen körperlich überlegen (und moralisch unterlegen?) sind, aber das wird halt durch das System nicht forciert und hängt stark von der individuellen Spielgruppe ab (macht aber nichts: mit SCs welche die Menmschen wie Schlachtvieh/nutzlosen Ballast behandeln kann man auch viel Spaß haben (*hust* Stormwatch/Authority/PHD */hust*)).

Ein weiteres System (und die meißten Settings dazu) wo Menschen praktisch bedeutungslos sind ist übrigens D&D.
Aber ich betrachte SC ab einer bestimmten Stufe auch nicht mehr als Menschen, sondern als Überwesen.
Flame on. 8)
 
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Bei den ganzen WW-Spielen reißen normale Menschen nichts - man muss schon von haarigen Furrys abstammen, ein auserwählter Magus sein oder wenigstens Vampirblut trinken um was bewegen zu dürfen, während normale Menschen den Splats nur als Schlachtvieh und Bauern dienen. (Selbst bei Adventure dürfen es keine pulptypischen normalen Menschen sein die Abenteuer erleben, sie müssen schon von Strahlen getroffen sein.)
Naja, bei der nWoD ist es zwar so das es die ganzen supernaturals gibt, aber die eigentliche Macht geht immer von Menschen aus, da die Menschen einfach durch ihre Masse eine Gefahr darstellen. in der nWoD ist z.b der Bürgermeister, Präsident, Polizeischef nicht unter der Knute irgendwelcher Supers, sondern ist unbeeinflusst, weil entweder kommt man nicht unbeschadet an ihn ran, oder es interessieren sich soviele Gruppen für die Person daß keiner die Kontrolle ausüben kann ohne auf die Finger geklopft zu bekommen...

Gruß

Marduk
 
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Stimmt, TSoY hat ein Setting in dem Menschen tatsächlich einmal etwas besonderes sind und sich positiv von den anderen Spezies abheben.

Naja, bei der nWoD ist es zwar so das es die ganzen supernaturals gibt, aber die eigentliche Macht geht immer von Menschen aus, da die Menschen einfach durch ihre Masse eine Gefahr darstellen.
Eben, Menschen als ungewaschene Massen die keinen Einblick in die wahren Verhältnisse haben und für die die übernatürlichen Freaks eine Elite darstellen. (Wobei es sich in der nWoD gebessert hat - der oWoD hat man angemerkt dass da Patchoulischnüffler dahinter stecken die schon immer gewusst haben dass die doofen Normalmenschen ihr überlegenes lyrisches Talent nicht anerkennen ;) )
 
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Jo, also roland hat schon einige Punkte angesprochen. Welten, wo es nur Menschen als SC-Rassen gibt, können wir wohl ausnehmen und solche, wo Menschen gerade keine SCs, finde ich bei dieser Fragestellung auch merkwürdig.


Ein Beispiel, wo Menschen sich auch positiv von allen anderen Arten abheben ist Star Trek. Da wird Menschen die Eigenschaft zugeschrieben immer hinter den nächsten Hügel sehen zu wollen und die Fähigkeit in Zeiten der Not innere Differenzen beiseite zu legen.


Verschiedene Sci-Fi-Settings, wie z.B. Stargate, habe noch eine besondere Rolle für die Menschen: The New Race on the Galactic Block, aber mit großem Potential.


Hier wurde Star Wars genannt. Was zeichnet Menschen denn da aus?
 
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Ich denke Settings in denen es nur Menschen gibt (7th Sea, L5R etc.) können wir hier ausklammern.

Gerade in 7th Sea und L5R existieren einige der von Skyrock augeführten "menschenfeindlichen" Faktoren. Es gibt unmenschliche, böse Völker (die Schattenlandbewohner in L5R, bei 7th Sea die Syrneth, die mit den Horrors in Shadowrun vergleichbar sind) und einen harten Metaplot, in dem zum Teil recht stark überhöhte NSCs die Hauptrollen spielen.

Wenn Du D&D Charaktere ab einem bestimmten Level nicht mehr als Menschen ansiehst, betrifft das wohl die meisten Rollenspiele. Herausragende Charaktere gibts fast überall.
 
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Eben. Es ist halt die Frage was die Charaktere mit dieser Macht machen.

Ist ein Problem der Gruppe, nicht des Settings.
Leider ist es bei WoD so, dass viele Gruppen so spielen, dass wenn man seinen Charakter sich einmal ernsthaft um einen Menschen kümmern lässt und ihn eben nicht als "mir unterlegenen generischen NSC No.217" nahezu immer der SL eben diesen NSC von einem bösen Gegner töten, versklaven und/oder gehirnwaschen lässt.
Das Setting sagt keinen Ton darüber, dass so etwas passieren muss, aber der SL ist halt der Meinung das dies für ein "dreckiges" Setting unbedingt notwendig ist- biddeschön, aber dann soll er sich nicht wundern wenn die SC nicht näher auf die NSC eingehen (neben der WoD hat hauptsächlich Shadowrun dieses Problem).

Mit dem Metaplot der genannten Spiele kenne ich mich nicht so aus, ich bin nur vom oberflächlichen Eindruck ausgegangen.

Hier wurde Star Wars genannt. Was zeichnet Menschen denn da aus?
Sie sind die Basis des Imperiums, man findet sie überall und sie können leicht untertauchen. Aliens wird laut Setting mit Mißtrauen begegnet.
Infiltration ist für Menschen leichter, da im Imperium nunmal nur nur Menschen sind.
 
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Rollenspiele, wo die Menschen den anderen Rassen überlegen sind. Schau ich mal in mein Regal:

- All Flesh Must Be Eaten (wenn man die Zombies mal als Nichtmenschen sieht (das tut ihr ja auch bei den WoD Sachen))

- Cthulhu (Am Ende ist es dem "kosmischen Grauen" noch nie gelungen unsere Existenz zu vernichten)

- D&D (Nichtmenschen sind Minderheiten und haben mit den etsprechenden Problemen zu kämpfen, ihre Vorteile werden auch durch entsprechende Nachteile ausgeglichen)

- DSA (Das gleiche wie bei D&D)

- Degenesis (Habe ich vor langer zeit mal gelesen, aber da war es doch auch, das nur der Mensch anpassungsfähig genug war um bla bla bla)

- Endland (Das gleiche wie bei Degenesis)

- Der Herr der Ringe (Elfen verstecken sich, Hobbits sind na,ja klein und gefräßig, aber sonst recht einfältig, und Zwerge in ihren Höhlen, der Mensch hat die Macht und die Mehrheit auf seiner Seite)

- Midgard (Hier gibt es fast nur Menschen)

- Shadowrun (Ganz großes Minderheitenproblem, vom Mob, der dein Haus anzündet, bis zu der Tasache, dass du eventuell kein Auto fahren kannst, weil es zu groß/zu klein ist)

- Star Wars (Wurde schon genannt, Mistrauen bis zu offenen Hass auf Aliens)

Bis auf die WoD, wo der Mensch aber schon allein aufgrund seiner Masse in der direkten Konfrontation das Problem mit den Übernatürlichen in Kurzer Zeit lösen würde, bleibt da nicht viel übrig. Und dann sind da noch die Systeme (z.B. LodlanD), wo es gar keine spielbaren "Typen" außer Menschen gibt.
 
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- All Flesh Must Be Eaten
wirklich ne Chance haben die Menschen da aber auch nicht wirklich. Selbst wenn man "Heroic characters" spielt, welche die Werte haben, um den Zombies in den A**** zu treten (keinesfalls Standard) haben die Zombies den Vorteil der zahlenmäßigen Überlegenheit
- Cthulhu (Am Ende ist es dem "kosmischen Grauen" noch nie gelungen unsere Existenz zu vernichten)
...was nicht der Verdienst der Menschen ist, die ziemlich bedeutungslos für das "Große Ganze" sind

- DSA (Das gleiche wie bei D&D)
Kommt auf Edition an- bei DSA3 waren Elfen ziemlich heftig

- Degenesis (Habe ich vor langer zeit mal gelesen, aber da war es doch auch, das nur der Mensch anpassungsfähig genug war um bla bla bla)
Homo Degenesis anyone?
 
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was ist eigentlich schlecht daran, dass rpg systeme, mit nichtmenschlichen, mächtigeren charaktären, hantieren.
 
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wirklich ne Chance haben die Menschen da aber auch nicht wirklich. Selbst wenn man "Heroic characters" spielt, welche die Werte haben, um den Zombies in den A**** zu treten (keinesfalls Standard) haben die Zombies den Vorteil der zahlenmäßigen Überlegenheit
Hier ist das aber wieder die Masse, die es macht. Bei einem 1:1 Vergleich hat Mr. Zombie in der Regel nichts zu lachen. Und zumindest "Night of the living Dead" (DER erste echte Zombie Film) zeigt, das die Menschen auch durchaus gewinnen können.

...was nicht der Verdienst der Menschen ist, die ziemlich bedeutungslos für das "Große Ganze" sind
Warum ist es nicht der Verdienst der Menschen, wenn mal wieder verhindert wird, dass der Große XY in unsere Welt beschworen wird? Und immerhin haben die Menschen Jahrtausende ganz gut durchgehalten. Nicht schlecht für eine Dienerrasse (waren wir nicht sogar eine niedere Dienerrasse? ;) )

Kommt auf Edition an- bei DSA3 waren Elfen ziemlich heftig
Echt? Ich kann mich erinnern, dass die Elfen nichts so richtig konnten. Nicht so gut Zaubern, wie Magier und nicht so gut kämpfen wie Kämpfer, sondern alles nur so im Mittelmaß. Aber DSA ist bei mir schon eine Weile her und über die 4. Edition kann ich überhaupt nichts sagen.

Homo Degenesis anyone?
Gab es da nicht auch so mutierte Dinger, die ziemlich auf dem letzten Loch gepfiffen haben? Oder verwechsle ich da was?

was ist eigentlich schlecht daran, dass rpg systeme, mit nichtmenschlichen, mächtigeren charaktären, hantieren.
Wahrscheinlich nichts, aber hier geht es nicht um das ist das gut, oder schlecht, sondern um das ist das so, wie oft und warum eigentlich.
 
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Ein kares „die Menschheit rockt Szenario“ ist auch Traveller immerhin sitzt ein Mensch auf dem Imeratoren Thron, drei Menschliche Völker haben es unabhängig von einander geschafft FTL antriebe zu entwickeln und Über die Kriegerrasse Aslan heist es : „Egal wie grausam und Chaotisch sich die Aslan eine Welt nach der Anderen einverleibt haben , es ist nichts gegen die bösartigste und gemeinste Spezies der Galaxie, der Menschheit …"
 
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Warum ist es nicht der Verdienst der Menschen, wenn mal wieder verhindert wird, dass der Große XY in unsere Welt beschworen wird? Und immerhin haben die Menschen Jahrtausende ganz gut durchgehalten. Nicht schlecht für eine Dienerrasse (waren wir nicht sogar eine niedere Dienerrasse?
Weil man Große XY nicht einfach beschwören kann.
Sie sind nicht da, weil sie schlafen und ihre Kulte beten sie an.
Mit den Aufwachen der Großen XY haben die (menschlichen) Kulte nichts zu tun, das passiert aufgrund von unaufhaltsamen Vorgängen von kosmischen Maßstab.

Hier ist das aber wieder die Masse, die es macht. Bei einem 1:1 Vergleich hat Mr. Zombie in der Regel nichts zu lachen.
Wenn man "Survivors" spielt, dann ja. Aber das ist eben nicht der einzige vom Setting vorgegebene Charaktertyp.

Zitat von Tzimisce_Antitribu:
was ist eigentlich schlecht daran, dass rpg systeme, mit nichtmenschlichen, mächtigeren charaktären, hantieren.
Siehe oben. Ist nicht wirklich schlimm, es sei denn man ist "Helden-Spiel" gewohnt und ist der Meinung dass wenn die SC zu mächtig werden man sie nicht mehr "unter Kontrolle halten" und für unmoralisches Verhalten "bestrafen" kann. Mangelnde Kommunikation zwischen SL und Spielern, mehr nicht.
 
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