Anfang 2006 - many meetings

Eldrige

Zombie-Survival Experte
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2. März 2004
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Am nächsten Abend wollte Lurker Georgs Nachricht nachkommen und so schwang seine Seitentüre, er bezeichnete sie für sich selber tatsächlich so, erneut auf und ließ einen gut gelaunten Nosferatu hinein.
Wenn jemand in der Bibliothek gesessen hätte, dann wären ihm wahrscheinlich ein paar Blätter um die Ohren geflogen und er hätte sich verwundert umgeschaut wo denn der plötzliche Luftzug herkommen mochte.
Die sich langsam wieder schließende Türe und die Gestalt die hineingekommen war, hätten sie allerdings nicht beachtet.
Lurker hatte eine kleine Ratte in seiner Manteltasche. Das Tier war ihm untergwegs begegnet und neugierig seine kleine Nase nach ihm ausgereckt. Also hatte er beschlossen die kleine mit zu nehmen und ihr eine Mahlzeit zu verschaffen. Ihm war einfach danach gewesen.

Leise und gemeßen schritt er nun durch die stummen, endlosen Reihen der Buchrücken und Hinweise Schilder. Absichtlich ging er unter jeder Leiter hindurch die er finden konnte.

Als er in den mittleren Bereich kam, wo sich Die Empfangstheke befand, hielt er nach Georg Ausschau. Ob der Junge heute arbeitete ?
 
Georg war auch heute wieder anwesend. Seit Lurkers Rückkehr nach Finstertal bemühte er sich, wann immer es geht die Nachtschicht zu übernehmen, manchen seiner Kollegen missviel dieses Verhalten schon, aber Herr Rodermann ließ ihn gewähren.
Neben Sascha war Georg der längsten Mitarbeiter der Bibliothek und außerdem hat Georg mit dem Leiter der Bibliothek eine Sondervereinbarung was die Nachtschichten anbelangt. (Der Nachtschichten-Zuschuß Georgs wanderte auf ein gesondertes Weihnachts-Urlaubs und Renovierungskonto der Bibliothek...)

Georg saß wie meistens in der Nacht, wenn nicht viel loß war, vor dem Rechner und suchte im Internet 'Beweismaterial' für seine persönliche Queste. Als er den Windstoß bemerkte konnte er schon ziemlich genau sagen, wer ihm da jetzt wieder einen Besuch abstatete.
Er fischte noch schnell seinen eigenen Brief aus Lurkers Fach und erschien dann an der Theke, um seinen Freund mit den ungewöhnlichen Besuchszeiten zu empfangen.
 
Lurker sah das Georg scheinbar auf gut Glück herauskam und einen Brief aus seinem Postfach angelte. Sehr aufmerksames Kerlchen, aber er hatte ihn ja nicht umsonst ausgesucht. Er kam aus den Buchreihen auf ihn zugeschlendert und hob grüßend eine Hand. Er sorgte dafür das er wieder einmal völlig unscheinbar wirkte, so das Georg sich später nicht an sein Gesicht erinnern würde, aber der Meinung wäre das `Ludger´natürlich ein Gesicht haben mußte. Mittelgroß, mittelbreit, mittelblond, Wie jemand an dem man kurz vorbeigegangen war.
Das war für ihn einfacher, als tatsächlich irgend eine konkrete Gestalt anzunehmen. Darin war er nie besonders gut gewesen.

Guten Abend Georg... na ? Was haben wir denn ?

Er überflog die Zeilen und ein Grinsen flog über sein Gesicht. Ja, das war nachvollziehbar.

Das mit der Figur stimmt... irgendso ein Origami Trick vermute ich.. eine Werbespielerei. Was die Stimme angeht, die wirst du dir eingebildet haben... Bist du dir sicher das du ihn so seltsam findest ? Vielleicht willst du ihn auch nur komisch der verrückt finden, weil er der Leiter der Irrenanstalt ist... von denen erwartet man ja klassicherweise das sie auch Irre sind.

Lurker beobachtete Georg ganz genau. Er war gespannt wie sein menschlicher Schützling an diese Sache herrangehen würde und wie seine Selbstreflektion war.
 
Georg dachte über Lurkers Erwiderung nach, schüttelte dann aber den Kopf.
Möglich, aber das glaub ich nicht. Ich hab mir schon gedacht, das er seltsam ist, als ich noch nicht wusste, das er der Leiter der Nervenheilanstalt ist. Und normal würde mir mein Verstand sagen, das der Leiter eines solchen Instituts besonders rational denken würde.

Ich kann mir nicht helfen, bei dem Kerl hatte ich ein komisches Gefühl.

Es hat sich aber herausgestellt, das meine Sorge wegen seinen Büchern zum Teil unbegründet ist. 3 Bücher haben wir schon bestellt, der Rest wird auch noch zu finden sein.

Du scheinst ihn ja besser zu kennen, ist er sonst auch so komisch?
 
Out of Character
ICH ist einer der rationalsten Chars hier nur, dass es keiner versteht :D
 
Out of Character
Richtig.. und wenn alle anderen ihn nicht verstehen, dann hat die Masse mal wieder recht. Alle Anderen sind normal und ICH ist halt verrückt, so einfach ;)


Lurker nickte bedächtig und gab ein trockenes Lachen von sich. Ein unangenehmes Gerräsuch, wie eine Verostete Schraube die sich löste.
Er fand es interessant wie Chezmoi auf Andere wirkte. Natürlich war es befremdlich sich mit dem Mann zu unterhalten. Seine Äußerungen ergaben meist zuerst gar keinen Sinn und dann plötzlich einen ganz anderen.
Aber immer wenn man sein Gerede als `wirres Gebrabbel´abtun wollte, kam plötzlich eine Messerscharfe Analyse an die Oberfläche.
Es wäre Leichtsinnig Doktor Chezmoi als unwichtig abzutun.

Ja.. ich kenne ich ein wenig. Er ist immer ein wenig geheimnissvoll und manchmal wirkt er auch spinniert. Aber tröste dich, die meisten Leute fühlen sich in seiner Gegenwart ein wenig unbehaglich. Er ist einfach ein interessanter Sonderling. Aber mach dir keine Sorgen wegen der Bücher. Wenn du eines nicht findest, dann legst du einfach eines von Freud dazu, oder Peterchens Mondfahrt. Das spielt keine Rolle. Ich werde die Bücher dann persönlich bei ihm abliefern. Ich gebe mich gerne mit ihm ab und habe ihm ohnehin versprochen ihn zu besuchen.
 
Georg schüttelte sich kurz und unbewusst, als er Lurkers Lachen vernahm.

Peterchens Mondfahrt? Na wenn du das sagst... antwortet er leicht schmunzelnd, während er bei sich ganz andere Gedankengänge hegt:
.oO(Hallo? Peterchens Mondfahrt? Sind denn jetzt alle ve)Oo.
Weiter kamen seine Gedanken nicht, da in diesem Moment sein Handy zu läuten begann.
Mist, sorry. Schnell wurde das (inzwischen veraltete) Nokia 3220 aus der Hosentasche befreit und der Wecker abgedreht.
Bin gleich wieder da... entschuldigte er sich noch kurz bei Lurker, bevor er rasch im Büro verschwand und die Lüftung der Bibliothek aufdreht. .oO(Gut, das ich mir den Wecker gestellt hab. Sonst wärs wieder 6 und Gabi riecht wieder was...)Oo.
Ein leichter Luftzug erfüllt jetzt die Bibliothek, nachdem einige Dachluken und Fenster geöffnet wurden.

Langsamer kam er wieder zu Lurker zurück.
 
GABI

Dir Tür geht auf und eine leicht beschwingte Gabi kommt herein.

"GEORG? GEEEEEEEEOOOORG? Ich hab noch was vergessen." Ungestühm fegt sie um die Ecke und kann vor dem späten Besucher gerade noch bremsen, auf dem glatten Boden und in ihrem leicht angetrunkenen Zustand eine echte Meisterleistung.
Wildrudernd kommt sie zum Halten und ihre Hände klatschen haltsuchend auf das Pult.
"A.. Ach hier steckst Du."
 
Gabi? Was machst du denn hier? Um diese Uhrzeit? Und was hast du vergessen?
.oO(Wenn man an einen Engel denkt erscheint er? Interessant...)Oo.
 
Als die Türe der Bibliothek sich öffnet und das Menschenkind hereingeschneit kommt, beschließt Lurker das er nicht gesehen werden will. Tatsächlich bleibt das Mädchen dann auch vor ihm stehen, anstatt ihn umzurennen.
Sie riecht nach Alkohol, hat also schon selber dazu beigetragen das sich ihr Geist vernebelt. Der Rest ist einfach. Vielleicht ein wenig zu einfach.
Lurker fand es schon beinahe angenehmer und einfacher wenn er nicht gesehen wurde. Einmal hatte er sich während eines Gesprächs mit Georg sogar darauf konzentrieren müssen nicht plötzlich aus dessen Sichtfeld zu verschwinden.

Georg würde sich vielleicht wundern wo `Ludger´so schnell hin war, aber Lurker konnte ja einfach behaupten das er kurz an den Internt PC im hinteren Bereich gegangen war als Georg zum telefonieren gegangen war.

Vergnügt grinsend beobachtete er nun was die beiden Menschen miteinander zu bereden haben würden.
 
"Ja, weißt Du, ich war auf einer Paaaardyyy.. un.. un.. da hah.. war, ich sofort von hier aus hingegangen un un unnun hab ich woh meinen Schlüssel hier vergessen oder so."
Gabi schaut ihn treuherzig an.
"Gannsu mir suchen helfen? Ja? Das wäre ja soooo lieb von dir."
 
Inzwischen hat auch Georg den Alkohol gerochen.
Ja klar helf ich dir suchen... Aber du wirst ja wohl jetzt nicht mit dem Auto heim, oder?

Kurz blickte Georg sich um, um Lurkers Blick zu suchen, konnte aber die ganze Person nicht finden.
.oO(Weg? ... Ja klar, keine Verbindung...)Oo.

Weiter redet er auf Gabi ein, während er rasch die Theke umrundet, um sie zu stützen, sollte sie das Gleichgewicht verlieren:
Ich kann dich so ja nicht mit dem Auto fahren lassen. Wo sollte der Schlüssel denn sein? In deinem Spind?
 
"Wiesso? Das Auto kann ja nicht umfallen und außer.. em kenn essss den Weg. Aber das ist wirklich lieb, dassu mir beim schlüsselsssuchen helfen wills."
Gabi spürt die stützenden Arme von Georg.
"Ach da bissu, hab mich schon gewunnerd. Habsch schon gesaahagd, dassss ses gaaaanz lieb iss von Dir?"
Fahrtüchtig ist sie sicherlich nicht, denn ihre Reaktions und Koordination läßt zu wünschen übrig.
"Ich will aba nich schdören, falls Du wass Wischdiges zu dun hass. Mein Godd iss mir das peinlich..."
 
So, hab ich dich. Jetzt komm mal mit und sag mir wo der Schlüssel denn sein soll.
Behutsam führt Georg Gabi zu einem der bequemen Sessel der Bibliothek und lässt sie dann auf diesen gleiten. Auf dem Weg dreht er sich immer wieder um, um zu sehen, ob Lurker noch da ist. Sollte er ihn sehen, wird er ihm zu verstehen geben, das er kurz warten möge.
Nein, du störst mich nicht, ist ja sowieso kaum was los hier um diese Zeit.
 
Gabi

Endlich hört sich die Welt auf zu drehen, das kann durchaus am bequemen Sessel liegen.
"So lieb... " flüstert Gabi, zieht ihre Beine an und kuschelt sich so richtig tief in den Sessel rein. "Das ist so lieb von Dir unn wenn der Schlüssel wieder auftaucht, fahr ich Dich nach Hause."
Ihre Augen fallen zu und sie dämmert so langsam weg.
 
Leise begibt sich Georg wieder zur Theke, die von Gabis Standpunkt aus nicht gesehen werden kann, hoffend, das Lurker noch anwesend ist.
Ludger? ruft er ihn flüsternd.

.oO(Wenigstens schläft sie recht tief.... soll sie mal 2 Stunden schlafen, dann hab ich eh aus und bring sie heim. ... Wobei, hat sie nicht in 2 Stunden Schicht?)Oo. Kurz auf den Kalender gesehen erhält er die Antwort: Nein, Sascha übernimmt als nächster.
 
Lurker hatte die beiden gut gelaunt beobachtet. Georgs Blicke hatten sehr genüßlich an dem Mädchen gehaftet. Die Kleine hatte sich sehr erfolgreich selber ins Aus gestellt. Er fand die beiden sehr unterhaltsam.
Als Georg zurück kam stand Lurker an der Theke und blätterte durch eine Zeitung. Er sah auf und legte einen freundlichen Ton in seine Stimme.

[rede)Hier drüben... du hast Besuch ? Ist das dein Mädchen ? Vielleicht solltest du sie auf die Couch der Sitzgruppe drüben legen und eine Decke oder einen Mantel für sie besorgen ?[/rede]

Er war nie unbedingt das gewesen was man einen wirklichen Frauentyp nannte. Er hatte auch nicht besonders viel Vorstellungsvermögen was das Thema anging. Ein paar mal war er mit irgendwelchen Frauen die ihm seine `Freunde´angeschleppt hatten zum tanzen gewesen.
Dummerweise konnte er überhaupt nicht tanzen, also hatte er sich darauf beschränkt auf die Taschen und Mäntel aufzupassen.
Aber das man eine Frau nicht so liegen lassen sollte, wenn man sich erhoffte das sie einem ihre Gunst schenken würde, das war sogar ihm klar.
Allerdings waren die Zeiten in denen er für `geworben´hatte nun schon ein wenig länger vorbei, seine Ansichten waren mittlerweile vielleicht völlig veraltet.
Andererseits, einige Dinge änderten sich nie und nicht alles aus der alten Zeit ist heute besser.
 
Mein? Nein, nicht mein Mädchen, sie arbeitet aber auch hier. Ja, ich werd sie dann auf die Couch bringen. ... Außer du wärst so nett, sie heimzu... nee, das wär sicher zu auffällig für dich.

Gut, also ich geb dir dann Bescheid, wegen der Bücher von Herrn Chezmoi, gut?

Dann noch eine gute Nacht, Ludger.


Offensichtlich war es Georg unangenehm, das Lurker ihn mit Gabi sah. Er würde Lurker niemals anlügen, aber vielleicht sprach er nicht alles aus, was ihm auf dem Herzen lag.
Oder lag sein Herz gerade auf dem Sessel?
Fast schon unhöflich schnell verabschiedete Georg sich von Lurker, um sich danach wieder um Gabi zu kümmern.
Zusammengekuschelt, wie sie da liegt wird sie mit Georgs leichter Daunenjacke zugedeckt. Behutsam strich er ihr noch eine Strähne aus dem Gesicht, um sich danach ein Buch zu holen und neben ihr zu lesen... naja, zumindest würde er so tun, sollte sie vor Saschas erscheinen aufwachen.
 
Sie war vielleicht nicht sein Mädchen, aber sie war ganz sicher auch nicht `irgendein´Mädchen. Lurker war ein wenig neidisch auf Georg. Auf seine Jugen, auf seine lebendigkeit, darauf das er alle Möglichkeiten vor sich hatte mit diesem Mädchen.

Hat er sie ? Wirklich ? Wolltest du selber ihn nicht in deine Dienste nehmen ? Wird das sein Leben nicht in der Art verändern, das es keinen Raum für diese kleine Liason gibt ?

Und wenn schon ? Wenn er sich dazu entschied Lurker zu folgen, dann hatte er größere Dinge vor sich als den flüchtigen Nichtigkeiten eines sterblichen Lebens hinterher zu rennen.

Ich könnte sie gar nicht so ohne weiteres mit mir nehmen. Ich habe kein Automobil. Außerdem wäre es sicher besser wenn du ein wenig den Ritter spielst. Schließlich solltest du es doch sein den sie als Helfer in der Not erlebt und nicht ich, oder ?

Sein Ton war feixend und gutmütig dabei, ein wenig so wie ein Bauer, der mitten in der Nacht dem jungen Kater das Fenster öffnet und ihm viel Spaß in der Scheune wünschte.
Mit einer knappen Geste winkte er Georg hinterher, der zu seinem `Liebchen´ hinüber ging. Einen Augenblick noch blieb er nachdenklich an die Theke gelehnt stehen. Dann schnalzte er mit der Zunge, kraulte noch einmal rasch mit zwei Fingernägeln die Ratte die in seiner Manteltasche schlummerte und begab sich in Richtung Ausgang.
 
Gabi

Ein zucken des Mundes, eine Hand die sich über den Mund streicht, ein Flackern der Augenlider bevor sie sich öffnen.
Ein leises Stöhnen und die andere Hand, die sich an den Kopf greift, bevor sich das Gesicht schmerzerfüllt verzeiht.
"Ahhh... Scheiße tut das weh."
Bloß nicht bewegen oder die Lage verändern, einfach liegen bleiben und drüber nachdenken, wo man eigentlich ist.
Wo bin ich eigentlich? Sieht aus.. sieht aus, wie die Bibiothek
"Georg?" Die Stimme leicht kratzig und belegt.
 
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