Was den Einklang angeht, den ein Regelsystem schaffen muss, stimme ich dir absolut zu! Was "entweder die Würfel zählen, oder überhaupt nicht" angeht, bin ich völlig anderer Meinung! Aus meiner Sicht ist alles realtiv (dementsprechend wären solche Aussagen von vorne herein unsinnig). Ich denke, dass es Situationen gibt, in denen Würfel zählen, während andere Situationen von Kreativität leben und die meisten aus der Mischung von beidem. Ich persönlich wäge Schwierigkeiten neben den Bedingungnen, die man sich selbst schafft, auch von Beschreibungen ab! Wenn Personen richtig in einem Kampf drin (es passiert bei uns nicht selten, dass der ein oder andere aufsteht und halb vormacht, was er/sie vor hat), trägt das dazu bei, dass ich eine Aktion als sinnig (hin und wieder auch als unsinnig) empfinde (was ich manchmal auch direkt kläre, meistens eher nach dem Spiel), so dass ich Schwierigkeiten (man könnte meinen: willkürlich, denn kein Regelwerk der Welt könnte es in Regeln fassen, wenn jemand einen halben Tobsuchtsanfall der Sprung- und Schlagvorführungen auslebt, wie man sie der Szene entsprechend in Würfelwürfe einfasst) nicht selten anpasse! Ich bin nicht allmächtig, ergo mache ich sicherlich Fehler dabei! Aber es ist mir lieber, als dass ich so etwas von vorne herein unterbinde, indem ich einfach immer eine Standardschwierigkeit festlege. Dieses ist aus meiner Sicht eine der vielen Ausprägungen der goldenen Regel (ein Beispiel also! Kann eigentlich mir mal irgend wer eine Begründung PMen, was Informatikprofessoren gegen Beispiele haben? *g*).
Edit: PS: Ich bin nicht gegen Regeln (man schaue sich den (für einige sinnlosen Thread) über Schlafwandler und Beherrschung an, in dem ich komentierte, dass ich durch solche Diskussionen Regeln gewinnen möchte)! Ich bin nur der festen Überzeugung, dass ein Regelwerk nur eine Annäherung ist und niemals alle Möglichkeiten des Lebens (/Unlebens) wiedergeben könnte (wenn ich mich festlegen müsste, behaupte ich, dass ein Regelwerk vielleicht 15% des Rollenspiels durch die Regeln gedeckt sind, 45% durch die Erfahrungen von Spielern/Erzählern, die sie auf RPG projezieren, 30% Erzählerwillkür, die nicht auffällt und 10% Regeldiskussionen, die mehr oder minder erfolgreich sind und nicht selten Atmosphäre zerstören. Durch "bessere" Regeln mag letzteres tatsächlich kleiner gehalten werden, wenn die Regeln dadurch nicht wieder so komplex werden würden, dass man mehr mit Regeln, würfeln und taktischen Entscheidungen verbringen würde, als das, was ich persönllich für Rollenspiel empfinde: Hineinversetzen!)...
PPS: Aus den Prozentangaben möchte ich manche Gruppen hinauslassen, da ich 1. meine persönliche Vampiergruppe habe, die das wohl etwas anders sieht, obwohl dort die Erzählerwillkür vielleicht etwas höher sein könnte, das weiß ich nicht absolut genau; 2. ich eine DSA-Gruppe (mich erstaunt es selbst, da ich bisher von DSA andere Vorurteile hatte, was mich aber auch dazu bewog, dass nicht das Regelsystem wirklich dafür sorgt, dass ein Rollenspiel zum Rollenspiel wird, auch wenn ich manche Regelsysteme bevorzuge und Aventurien immernoch als zu abgeschlossen empfinde) fand, die ein echt genial gutes Rollenspiel beherrscht (ein Ticken mehr vom "Meister", wie er auf die Charaktere eingeht, dass sie nicht im Plott untergeht und ich würde es als perfekt bezeichnen!) 3. ich auf der RatCon Inspectors ausprobierte, was in meiner Vampiregruppe leider letztens zum dritten mal misslang (man ist irgendwo halt immernoch eine SL gewohnt, die einem erzählt, wie die Handlung ausging), aber auf der RatCon echt ziemlich genial funktionierte!
PPS: @
Ancoron Fuxfell : Ich denke überhaupt nicht, dass es nötig ist, dass du meiner Meinung bist! Eigentlich bin ich auf diesem Forum, um etwas zu lernen. Und das tue ich nicht, wenn hier jeder nur eine Meinung hat. Ich lerne durch deine Meinung wohl mehr, als aus jeder, die mir nur zustimmen würde. Denn wenn sie ordentlich begründet ist, kann sie mir nur Aufschluss geben, was ich bisher vielleicht noch nicht bedacht hatte und was mich im Endeffekt vielleicht auch in die Richtung deiner Denkweise leitet. Vielleicht findet man so im Endeffekt eine mehrumfassende Perspektive auf die Welt/das Rollenspiel ansich, um seinen Spielern/sich selbst nur mehr bieten zu können! Will auch dich nicht unbedingt von meiner Meinung überzeugen, sondern lediglich meine Meinung verständlich machen, so dass man sich gegenseitig im Verständnis annähert (schließlich konotiert jeder Mensch einen Begriff in gewisser Weise unterschiedlich), so dass du mir entsprechend Angriffspunkte lieferst in meiner eigenen Meinung! Ist ähnlich wie Hacker, die ein System angreifen, damit man die Schwachpunkte erkennt. Wobei ich es nicht einfach zukitten möchte ... naja, ich hoffe man versteht, was ich meine ...