Alias als Rollenspiel?

Nachdem mir zum Geburtstag die komplette Alias-Serie geschenkt worden ist und ich grade anders drauf abgehe stellt sich mir doch die Frage, ob man sowas irgendwie umsetzen könnte.

Es geht mir gar nicht um ein Regelsystem - da kenn ich genug. Aber hat jemand Erfahrungen mit einem derartig auf Verschwörungen, Hinterlisten, Dingen die nicht so sind wie sie scheinen, Verrat und ... Action in albernen Kostümen (;-)) angelegtem Spiel? Haut das hin? Geht das auf die Nerven? Ich meine nicht jetzt nicht ein bisschen Vampire-Intrige oder so, ich mein die volle Packung. Wo jeder dutzende von Geheimnissen hat, keiner keinem traut, und das auch noch mit Grund.

AW: Alias als Rollenspiel?

Ich würde Conspiracy X vorschlagen, das bietet schon die volle Geheimdienst-Palette hoch und runter. Könnte man für Over the Top-Action noch mit Cinematic Unisys kombinieren, das sollte denke ich keine allzu großen Probleme machen und dann ab dafür. Würde mich extrem reizen sowas mal zu spielen

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Wie gesagt, es geht mir nicht um ein System oder ein Spiel. Sondern um Erfahrungsberichte zum Thema. Ob jemand das schon so mit diesem Hardcore-Verrats-Faktor gespielt hat.

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Hab ich mangels interessierter Spieler noch nicht so austesten können, nein. Wobei ich schon denke dass man das Konzept der Serie durchaus im RPG umsetzen kann, vielleicht sogar besser da man hier nicht durch den Episodenrahmen so stark eingeschränkt wird (leider kam man ja ab der zweiten Staffel von dem IMHO genialen Konzept ab die übliche Dramaturgie einfach um eine halbe Folge zu verschieben so dass man immer "mittendrin" angefangen und aufgehört hat) und auch nicht so sehr durch Personalentscheidungen und Einfluss des Senders gezwungen ist mit massivem Retconning zu arbeiten (siehe den Anfang von Season 4...)

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Bathora schrieb:

Aber hat jemand Erfahrungen mit einem derartig auf Verschwörungen, Hinterlisten, Dingen die nicht so sind wie sie scheinen, Verrat und ... [...] Wo jeder dutzende von Geheimnissen hat, keiner keinem traut, und das auch noch mit Grund.

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Habe ich ausprobiert und war auf die Dauer leider sehr anstrengend, da es doch sehr schwierig ist, eine Gruppe mit einem so hohen Mißtrauenslevel zusammen zu halten. Wenn kein SC seinen Kollegen vertrauen kann, weil die alle auch mehrere Hintergedanken haben und über Leichen gehen, um ihre Ziele zu erreichen, endet das in PARANOIA und das ist nur für ein höchstens zwei Spielabende lustig (wenn man eine Klonauslieferungsmaschine hat).

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Bathora schrieb:

Ich meine nicht jetzt nicht ein bisschen Vampire-Intrige oder so,

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Da liegt im Prinzip schon die Antwort auf deine Frage. Was du als "bisschen Vampire-Intrige" bezeichnest sollte eigentlich vom Konzept noch viel tiefergehende (weil zeitlich deutlich weiterreichende) Verwicklungen liefern als die Alias-Story. Wenn es das nicht tut, dann liegts wohl an Spieler/SL. Aus meiner Sichts wirds an SP/SL daher scheitern, weil es zu hohe Anforderungen stellt, vor allem an den langfristigen Plot und Arbeitsaufwand. Für Alias schreiben immerhin mehrere Autoren an der Geschichte - hauptberuflich.

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Bei Requiem sind die Intrigen auch nicht soooo zeitlich weitreichend. Und Masquerade ist eh mehr Action mit ein bisschen Intrigen-Anstrich, gerade weil man da zwei sehr fixierte Parteien hat, die im offenen Krieg miteinander stehen.

Da empfinde ich Alias schon vom Konzept her als komplexer. Weil es eben nicht mal im Ansatz klare Loyalitäten gibt. Weil sich eben normalerweise noch verschiedene Agendas einschieben, wo bei Vampire primär persönliche INteressen relevant sind - die kommen bei Alias dann eben noch zusätzlich.

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Bathora schrieb:

Bei Requiem sind die Intrigen auch nicht soooo zeitlich weitreichend.

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Nicht notwendigerweise. Das Setting ist (in der Makrostruktur) sehr offen, aber das heißt nicht, dass wenn KONKRETE Personen daran beteiligt sind (wie etwa in den Städtebüchern), da schon mehr Intrigenpotential da ist.

Intrigenspiel LEBT nämlich IMMER von Personen- Sachen wie "Die Ventrue intrigieren gegen die Gangrel" oder "Das Sanctum intrigiert gegen den Zirkel" sind blöd, albern und unglaubwürdig.

Und Masquerade ist eh mehr Action mit ein bisschen Intrigen-Anstrich, gerade weil man da zwei sehr fixierte Parteien hat, die im offenen Krieg miteinander stehen.

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Du vergisst, dass die Camarilla kein Monolith ist und die Clans darin sich nicht sonderlich grün sind. Offiziell mögen sie zwar Verbündete gegen den Sabbat und die Anarchen sein, aber das ist mehr ein "Kalter Krieg", denn ein tatsächlicher Frieden. Von den Vampiren die so alt (oder moralisch so abgestumpft) sind, dass sie auch über Sektengrenzen hinweg Absprachen treffen, will ich mal gar nicht erst anfangen.

Auch hier gibt es massig Potential für multi-polare Konflikte, Balkanisierung und Messer im Rücken des Anderen.

Da empfinde ich Alias schon vom Konzept her als komplexer. Weil es eben nicht mal im Ansatz klare Loyalitäten gibt. Weil sich eben normalerweise noch verschiedene Agendas einschieben, wo bei Vampire primär persönliche Interessen relevant sind - die kommen bei Alias dann eben noch zusätzlich.

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Ich kenne zugegebenermaßen nur die erste Staffel von Alias (wollte mir das häßliche Klappergestell Garner dann nicht mehr antun ), aber im "Ansatz" gehören die doch alle zu SD-6, oder? Oder was meinst du damit?

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Ja, erste Staffel alle so irgendwie SD-6. Dann kommen aber auch noch verschiedenste andere Parteien dazu, jeder hat neben einer eigenen Agenda noch diverse dunkle Geheimnisse und gehört irgendeiner anderen Gruppe an, als er vorgibt (im Zweifelsfall sind sowieso alle Rambaldi-Jünger), und es bauscht sich immer weiter auf. Allianz, Konvent, The Shed, Prophet Five, CIA, und so weiter und so fort.

Nicht dass ich mich nicht mit soziallastigem Spiel bei Vampire auskennen würde, nur das ist schon noch mal ein anderes Paar Stiefel.

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Stell dir einfach vor, hinter jeder dieser Organisationen steht ein Methusalem. Dann passt das schon ziemlich genau.

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Bathora schrieb:

Aber hat jemand Erfahrungen mit einem derartig auf Verschwörungen, Hinterlisten, Dingen die nicht so sind wie sie scheinen, Verrat und ... Action in albernen Kostümen (;-)) angelegtem Spiel? Haut das hin? Geht das auf die Nerven? Ich meine nicht jetzt nicht ein bisschen Vampire-Intrige oder so, ich mein die volle Packung. Wo jeder dutzende von Geheimnissen hat, keiner keinem traut, und das auch noch mit Grund.

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Bei Shadowrun gehört das doch ALLES zum guten Ton. VOR ALLEM die albernen Kostüme.

Ansonsten, da Alias die Serie zu Spy Craft ist (so wie Silent Hill die Spiele zu KULT sind), muss man natürlich Shadowforce Archer spielen wenn man Alias in RPG Form haben möchte.

AW: Alias als Rollenspiel?

Ja, Shadowrun ist (genau wie Vampire) in der Theorie schon ziemlich nah dran. Aber: Spielt das auch jemand so? Versucht man nicht normalerweise schon, eine funktionierende Gruppe hinzukriegen, ohne dieses allgegenwärtige Mißtrauen?

AW: Alias als Rollenspiel?

Kann man machen, muss man aber nicht. Hab mit einem Undercover-Agenten in einer Runner-Gruppe schon gute Erfahrungen gemacht, man sollte eben danach schauen dass man es als SL nicht unbedingt auf direkten, offenen Konflikt innerhalb der Gruppe anlegt (außer alle sind damit einverstanden, das sollte man dann aber schon am besten vor der Kampagne absprechen)

AW: Alias als Rollenspiel?

Das ist schon allein wegen der Trennung Spieler / Charakterwissen nicht einfach.
Schließlich bräuchtest du wenn du das KONSEQUENT durchziehen willst Leute die das richtig gut trennen können.
Mal ganz davon ab, dass wenn man nicht ständig sich die Spieler einzeln mit raus nimmt, die Überraschungsmomente flöten gehen...
Alias konsequent zu betreiben könnte echt anstrengend werden, wenn man sich bei den Doppel- und Dreifachagenten nicht auf NSCs und vielleicht EINEN SC beschränkt. Ich mein...
Marcus und Sidney bei SD6, Vaughn und Lauren, Jack und... ALLE, Sloan und... ALLE, Sark...
Eine hypothetische Runde aus Charakteren die zueinander ein Verhältnis wie Marcus, Sidney, Jack, Irena und Sark (alles als SCs) haben zu bespielen... KONSEQUENT zu bespielen...
Da bekomme ich Kopfschmerzen.

AW: Alias als Rollenspiel?

Also Jack, Sloane und Irina müssten auf jeden Fall NSCs sein, einfach weil sie so viel mehr wissen als sie offen preisgeben, denen müsste man ja vor dem Start praktisch die ganze Kampagne erzählen.

AW: Alias als Rollenspiel?

Theoretisch könnte man sowas wie Alias mit jedem System spielen, bei dem vom Setting keine allzu stake schwarz-weiß-Einteilung vorherrscht und vom System ein gewisser Tödlichkeitslevel erreicht wird.

Woran es WIRKLICH mangelt (und zwar unabhängig davon, ob es sich jetzt um Spycraft, Shadowrun, Vampire, Conpiracy X, Covenant oder was auch immer handelt), sind gute ABENTEUER, bzw. gute Hinweise wie man diese aufbaut. Hier muss ein prospektives Agenten-Rollenspiel punkten können, um zu überzeugen.

AW: Alias als Rollenspiel?

und vom System ein gewisser Tödlichkeitslevel erreicht wird.

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Wobei die Hauptcharaktere typischerweise scheinbar sterben, nur um dann zurückzukehren. Eine vernünftige Handlangerregel wäre also gar nicht schlecht.