[9.05.2008] Die Mambo ruft zum Totentanz

AW: [9.05.2008] Die Mambo ruft zum Totentanz

"Ja, das ist genau die, da muß ich später vermutlich auch noch hin, vorausgesetzt, Trapper fängt sie ein." Wenn Thürmer nun vielleicht wüßte, wo die Dame wohnt, könnte er sich doch wirklich ein paar Pluspunkte verdienen. Sicher, sie hätte sie vermutlich auch suchen können, aber sie hatte gestern den Buchet-Suchstein verzaubert und bei der momentanen Situation war das Konzentrieren zu schwer für zuviel auf einmal.

"Ich werde mir erst einen Schutzkreis ziehen, dann die Kerzen anzünden und Räucherschalen für die Loa füllen und räuchern, dann werde ich im Schutzkreis zwei Gris-Gris herstellen." Sie sah ihn an. "Wenn ich für sie auch was ausprobieren soll, dann brauche ich etwas Haar oder Fingernagel oder sonst was an Körpermaterial."

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"Gut zu wissen. Klingt so, als sollte man die Dame im Auge behalten." Natürlich wußte Thürmer nicht, wo die Gräfin lebte... Woher auch ? Und jemandem mit Kontakten zu den Tremere Körperteile überlassen ? Später vielleicht, aber definitiv noch nicht jetzt. "Mit Körpermaterialien kann ich im Moment nicht dienen. Ein andermal vielleicht. Sehen sie ihre Schwester heute noch ?"

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Kiera grinste leicht. "Kein Problem, dann eben später", erwiderte sie und begann das Pentagramm mit Kreide auf den Boden zu zeichnen und auch dann alles andere vorzubereiten.

"Ich denke schon, dass ich Caitlin später noch sehe, soll ich ihr was ausrichten?"

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"So ähnlich..." meinte er, und begann, in seinem Mantel herumzukramen. "Wo war denn... ah, hier !" Zwar konnte er die Vorgänge am Schloß immer noch nicht richtig in den Kontext einordnen, aber den Rest seines Aufenthaltes auf seinen Souvenirs zu sitzen wäre sicher nicht hilfreich. Insofern wäre es trotz etwaiger Bedenken doch besser, sie der Führung zukommen zu lassen, so könnte er mit etwas Glück auch Kiera zur Not als Zeugin benennen, wenn sie im Fall des Falles nicht mit drin hing, ein Restrisiko blieb natürlich. Er produzierte einen Pflock und eine kleine Metallschachtel hervor, wie man sie wohl für Visitenkarten oder ähnliches verwenden mochte. "Ich hätte hier ein kleines Präsent für die Stadtführung... Als ich jüngst das Schloß besichtigt habe, sind mir durch einen Zufall dieser Pflock und diese Asche eines beim Brand eingeäscherten Vampirs in die Hände gefallen, ebenso dieses Stück Stoff hier. Und da die Regentin und der Kriegsherr damit bestimmt mehr anfangen können als ich, dachte ich, ich stelle es zur Verfügung... Es gibt allerdings einen Haken, den ich ihnen nicht verschweigen will: Sie müßten mir den Empfang schriftlich quittieren, und wenn der letztendliche Empfänger, vermutlich die Regentin, bei Empfang ebenso dafür unterschreiben könnte, wäre das sehr freundlich. Achja, und meine Schachtel hätte ich dann auch gern in diesem Theater zurück." Er legte alles vorsichtig auf eines der Sitzkissen und schrieb etwas auf drei Zettel, die er wohl eben aus der Tasche gefischt hatte, und die er etwas später dazulegte.

Erster Zettel, ungefaltet:

Zweiter Zettel, ungefaltet:

Dritter Zettel, gefaltet

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Kiera war mittlerweile mit den einzelnen Räucherschälchen beschäftigt und füllte diese mit verschiedenen Weihrauchmischungen, außerdem stellte sie 5 verschieden farbige Kerzen auf, jeweils eine an jede Spitze des Pentagrams.

"Das läßt sich sicher machen, die unterschriebenen Zettel bekommen sie dann zurück", sagte sie. "In dem Schloß sollen die Überreste von Zacharii gewesen sein, wenn das von dem Koldunen ist, na dann herzlichen Glühstrumpf, wo war denn der Pflock?" Sie unterbrach sich kurz. "Hm, eigentlich wäre ich der richtige Ansprechpartner für die Analyse ..." Sie seufzte. "Aber im Moment ist das alles sehr gefährlich." Davon , dass sie gestern einen Raum entdeckt hatte, in dem es vermutlich ginge, sagte sie nichts.

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"Besten Dank... Was sowas angeht, stehe ich immer gerne auf der sicheren Seite. Der Pflock war mit der Asche in einem versteckten Sarg auf dem Dachboden des Schlosses. Dieser hat das Feuer anscheinend deutlich besser verkraftet als der Inhalt. Jedenfalls können sie, die Regentin und die anderen, die da besser involviert sind als ich,die Vorgehensweise soweit auskungeln, wie sie mögen. Hauptsache die Führung weiß von diesen Sachen, wenn sie einen Vorteil für uns darstellen könnten." Er überlegte erneut. "Meinen sie, daß der Hexer in die Analyse reinfunken könnte ?"

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"Aber sicher doch, um es zu untersuchen, muß ich meine besonderen Sinne öffnen und damit kann der Koldune in meinen Kopf und er würde es bestimmt als besonders interessant finden, so ganz ungehindert darin zu wirtschaften", erwiderte Kiera viel ungerührter als sie war. "Ich bin seinen Plagen entkommen, das wird ihm bestimmt nicht gefallen haben."

Die Erinnerung war nicht angenehm und sie dachte angestrengt an was anderes, während sie sich einige Haare mit dem Messer abschnitt und eine Ader öffnet um Blut in eine Schale fliessen zu lassen.

"Stellen sie sich vor, was das bedeuten würde, wenn er mich übernimmt ... also ich will da garnicht daran denken."

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"Eine unangenehme Vorstellung..." erwidert er, während er sich die Konsequenzen bildhaft ausmalt. Infiltration via Körperbesetzung mit Zugriff auf das gesamte Wissen der Person. Täuschend echter ging nicht ! Wenn er erstmal einen aus der städtischen Führung zu fassen bekäme... Nicht auszudenken !
"Da könnte er eine Menge Unheil stiften..."

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"Eben genau das ist das Problem, deswegen mache ich es nicht, zumal eine gewisse Schwächung noch dazu kommt", erklärte die Voodoohexe und holte die letzten Utensilien, die sie brauchte in den Schutzkreis.

"So ich wäre dann bereit zum Anfangen." Mit einem langen Zündholz zündete sie Kerzen und Rauchgefässe an und begann die Loas zu rufen.

Vermutlich würde Thürmer nur spüren, dass anscheinend die Luft einige Grad kälter wurde, wenn er sehr viel Empathie besaß vielleicht auch einige Schlieren sehen, die die Voodoohexe umhüllten.

Für Kiera selber war es seltsam, dass sie aus dem Boden zu kommen schienen, während sie meistens irgendwie aus den Schattenlanden herüberkamen, aber vermutlich konnten auch diese Wesen nicht mehr weg, solange Zacharii so stark war.

Nun mischte sie unter monotonen Gesängen, die etwas hypnotisches hatten und den Nosferatu, wenn er nicht aufpaßte vielleicht sogar etwas schläfrig machen würden, verschiedene Zutaten aus grösseren Beutelchen in drei kleine. Zum Schluß fügte sie in eines die Haare von sich selbst und in ein zweites die einer anderen Person, das dritte enthielt nur die übrigen Zutaten. Mit einer Pipette kam dann in die beiden Beutelchen mit den Haaren je ein paar Tropfen von ihrem Blut.

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"Ah ja, das ist dann natürlich ein valider Grund..."
Den Temperatursturz bemerkte Thürmer durchaus, irgendwelche Schlieren entzogen sich aber seiner Wahrnehmung. Zuerst wollte er noch nachfragen, ob das normal wäre, aber da kiera darauf nicht besonders reagierte, und er sie nicht stören wollte, ließ er es dann doch bleiben. In der Tat verstärkte das Ambiente das, was von seiner Fähigkeit zum Konzentrieren und aufmerksam bleiben noch übrig war, dies irritierte ihn durchaus etwas, aber es hinderte ihn nicht daran, das geschehen weiterhin gespannt zu verfolgen.

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Das Ganze mochte wohl 20 Minuten, vielleicht auch eine halbe Stunde gedauert haben, dann endete der Singsang, die Temperatur normalisierte sich und Kiera erschien aus einer Art Trance zu erwachen. Mit einigen Dankesworten in einem altklingenden Französisch löschte sie die Kerzen und legte kleine Deckel auf die Räuchergefässe um sie auszumachen.

Der Rest des Blutes, der noch in der Schale gewesen sein müßte, war auf mystische Weise verschwunden.

"So, dann bin ich erstmal fertig, Herr Dr. Thürmer, hatten sie was gespürt?" Es war nicht immer so, dass die anderen etwas spürten, es gab auch ganz abgebrühte, an denen ging es einfach vorbei.

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Thürmer zuckte etwas zusammen, als sie ihn ansprach. "Was, wie... ?" Einen Augenblick wirkte er etwas verwirrt. "Entschuldigung, könnten sie ihre Frage noch einmal wiederholen, ich habe wohl nicht alles davon mitbekommen." Scheinbar war er geistig abgedriftet, möglicherweise wegen der Nebenwirkungen des Rituals...

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"Huch, ich hatte nicht die Absicht, sie zu erschrecken, ich wollte wissen, ob sie was gespürt oder gesehen haben, manche können das", wiederholte Kiera die Frage und bemerkte dann, dass sie ihn wohl fast hypnotisiert hatte. "Ähm, das die Zuschauer oder Beisitzer geistig abdriften sollten bei Übernatürlich nur erfolgen, wenn es freiwillig ist."

Sie schüttelte den Kopf.

"War nicht meine Absicht, muß wohl auch an der momentanen Situation liegen." Sie hatte auch etwas gespürt, aber in der Anspannung, konnte sie sich nicht selber hypnotisieren, doch nun war sie irgendwie müde, eine halbe Stunde Schlafen, wäre jetzt genau das Richtige ...

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So gut es ging, versuchte er, die Auswirkungen abzuschütteln und auf den Stand von vor dem Ritual zu gelangen, aber das würde wohl noch etwas dauern... Vielleicht könnte frische Luft helfen...
"Naja, meiner Meinung nach ist die Temperatur etwas gefallen, und ich bin wohl etwas müder geworden, aber das kann auch Einbildung sein." Er zuckte die Schultern. "Ist gut möglich, kann man ja nicht immer so genau sagen. Jedenfalls sollte ich mich dann vielleicht auch langsam auf den Weg machen, ich habe da noch ein paar Termine in der Stadt."

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"Ja, tun sie das, ich habe auch noch etwas zu erledigen und die Sachen zu meiner Schwester bringen, muß ich dann auch nocht." Kiera setzte schwungvoll ihren Namen unter das eine Blatt.
"Wo finde ich sie, um ihnen die unterschriebenen Blätter und die Schatulle zu geben?"

Sie würde ihm bestimmt nicht verraten, dass sie jeden, den sie kannte überall auf der Welt oder in den Schattenlanden finden konnte.

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Erneut griff er in seinen Mantel und förderte eine kleine Karte hervor, die er Kiera entgegenhielt. 'Dr. jur. utr. Alfons E. Thürmer, Strafrecht und kanonisches Recht' stand darauf, darunter war handschriftlich eine Nummer hinzugefügt, die wohl zu einem Mobiltelefon gehörte. "Melden sie sich einfach oder hinterlegen sie es in der Akademie, das dürfte das einfachste sein..." Richtig, so langsam sollte er sich wohl ein paar Anlaufpunkte und tote Briefkästen zulegen. Aber im Moment gab es auch noch andere Sachen zu tun. "Wenn ich ansonsten mal was für sie tun kann... ?"

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"Im Moment fällt mir nichts ein, aber sollte ich etwas benötigen, werden sie meine erste Wahl sein", erwiderte Kiera. Ja, sie freute sich darüber endlich nach langer Zeit mal wieder einen Nosferatu getroffen zu haben, der ein gewisses Charisma mitbrachte und nicht irgendwie in Selbstmitleid wegen seines Aussehens verging.
"Ich werde sie einfach anrufen, ich denke, morgen können sie die Unterschriften bestimmt bekommen."

Sie erhob sich vom Boden in einer einzigen fließenden Bewegung und brachte Thürmer dann zur Tür.

"Es hat mich jedenfalls gefreut und ich hoffe, wir sehen uns wieder." Im Moment konnte man sich schließlich nie sicher sein, wenn man sich von jemandem verabschiedete.

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"Die Freude war ganz auf meiner Seite, Frau McKinney !" Wenn sie den Doktor nicht daran hinderte, würde der sie noch mit einem angedeuteten Handkuß versehen, bevor er den Hut zog und sich auf den Weg in die Nacht machte. "Und meine Empfehlungen an ihre Schwester, wenn sie erlauben." Eine Weile dauerte es noch, dann verschwand er in der Dunkelheit und machte sich auf den Weg zum Hotel. Immerhin wollte er so langsam seine eigene Zuflucht beziehen, er hatte da ja noch was bereit...

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Kiera ließ den Handkuss zu, hatte schon lange keiner mehr bei ihr gemacht, aber es war eine Erinnerung an alte Zeiten. "Ich werde die Empfehlung gerne weiter geben", versprach sie und blieb noch einen Augenblick an der offenen Tür stehen, holte Luft, obwohl sie es eigentlich nicht mehr brauchte. Vermutlich aus genau dem Grund half es auch nicht.

Nachdenklich ging sie zurück. Sie mußte noch einen weiteren Zauber weben, auch wenn sie kein großes Geheimnis aus ihrer Arbeit machte, einiges konnte sie nicht offen machen, denn eventuell würde der Nosferatu doch irgendwie mit Jenny sprechen und dann würde es eventuell alleine aus dem Grund nicht wirken, denn wer wußte auf welche Ideen sie dann käme.

Die Grundvoraussetzungen waren schon da, also dauerte es nicht lange, allerdings würde sie danach dringend etwas zu trinken brauchen, also auf dem Weg zur Akademie würde noch ein Barbesuch oder ähnliches fällig werden.

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