[5./13.4.2009] Hoist the Colours!

Maeschda

Kravallier
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14. April 2007
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Epos diesmal piratisch.

Bei der Sitzung handelt es sich um einen Oneshot, mit dem meine Gruppe nach halbjährlicher Abstinenz und einem damals - sagen wir mal nicht ganz glücklichen Abschied das System wieder neu entdecken wollte. Damals hatten wir ettliche, für uns untragbare Mängel am System festgestellt, die das neuste Update komplett zu beheben versprach. Davon wollten wir uns selbst überzeugen.
Außerdem war das ganze als Präludium einer dauerhaften Kampagne konzipiert. Wir wollten uns die Weiterführung offen zu halten, sollte EPOS uns tatsächlich wieder Spaß machen.
Bespielt wird die Fantasy-Welt Caribdus, bekannt aus der Savage Worlds Kampagne "50 Fathoms", auf der nach einer magischen Katastrophe vor einigen Jahren immer wieder verschollene irdische Schiffe auftauchen.


Cast:

"Besucher":
Andrew Sheppard (gespielt von Alex)
Gefangener Bounty-Meuterer, dessen Transportschiff England niemals erreichte. Statt dessen strandete er als einziger Überlebender in der Welt Caribdus und ist seit dem von einem mysteriösen Fluch gezeichnet, der ihm die Gestalt eines Hais gibt.
Maria Alvarez (gespielt von Mischa)
Die mittelamerikanische Tanzikone. In Caribdus fängt der verschollene Star seine Karriere von neuem an.
Richard Smith (gespielt von Chris)
Englischer Navigator und Nautiker, experte für exotische Flora und Fauna begleitet von seinem abgerichteten Riesengorilla.

Einheimische:
Fuggo (gespielt von Thomas)
Entstammt einem Volk humanoider Delfinwesen. Reitet auf einer Anakonda.
"Mr. Crabs" (gespielt von Krischan)
Eine Art sprechende Riesenkrabbe. Sein wirklicher Name ist für Menschen ein ziemlicher Zungenbrecher, weswegen ihm ein Englischer Kapitän diesen Spitznamen gab. Auf seinem Reittier, einem jungen Vogel Roc, späht er die See nach Piraten aus.




Bei der Heldenerschaffung fällt v.a. die zeitaufwendige Generierung der hochstufigen Weggefährten negativ auf. Anfänger sind mit der ausgewogenen Konzeption eines so hochstufigen Wesens schnell ein wenig überfordert.


Vergeltungsstand zu Beginn: 26:0 für mich.
25 für die Helden und einen für Mischa, der vor Reiseantritt noch mal auf Diebestour wollte.

Vorgeschichte
Die Helden befanden sich gemeinsam auf einem kleinen Handelskutter. Als sie die Küstengewässer einer wilden Insel passieren, die berüchtigt ist für die auf ihr lebenden Monstren und barbarischen Eingeborenen, wird das Schiff unter der Wasseroberfläche von einem riesigen etwas gerammt. Der Kiel bricht unter der enormen Wucht und der Kutter beginnt zu sinken. Der Kapitän schafft es gerade noch, den Strand der Insel anzusteuern.
Das Schiff läuft auf und die gestrandete Crew versucht erst mal ein Lager zu errichten.

Gestrandet
Während der Rest der Crew sich daran macht, ein Lager zu errichten, bittet der Kapitän die um einiges schlagkräftigeren Helden das Umland zu erkunden und wenn möglich Vorräte aufzutreiben, da fast sämtliche Ladung des Schiffes bei dem Unfall zerstört wurde.

Die Helden machen sich also erst mal vom Strand auf in den angrenzenden Dschungel.

Dschungelexpedition
Fuggo und Richard kündigen verborgene Bewegung an. Mr. Crabs begeht den taktischen Fehler, seinen Vogel allein in die Luft zu schicken und selbst die Gruppe am Boden zu begleiten.

Es kommt zur ersten Begegnung mit der heimischen Tierwelt. Ein Rudel Raptoren wurde auf die Helden aufmerksam und schleicht sich (erfolgreich) an die vermeindlich leichte Beute an.

Besonders hervorzuheben wäre hier der Gorilla, der alleine mit den zwei Raptorenassen und zwei Bauern fertig wurde.

Hier zeigte sich zum ersten mal, wie heftig ein Kampf dieser Stufe von Weggefährten dominiert werden kann. Insgesamt recht spaßig, allerdings zurecht Frust bei den Spielern ohne Weggefährten, die sich in diesem Kampf ein wenig wie Statisten vorkommen. Zu dem tauchen noch einige Unstimmigkeiten bei den Heimlichkeitsregeln auf wie eine sehr misverständliche Formulierung zum Hinterhalt und der ungeklärten Frage, in welcher Reihenfolge Tokens gesetzt werden müssten, wenn sich auf beiden Seiten verborgene Figuren befinden.
Man amüsiert sich außerdem über die abstrusen Situationen, die Abstandsmodifikatoren im Fernkampf und bei der Sinnenschärfe generieren.


Die Helden siegen uns kassieren fette Belohnung. Sie lecken ihre Wunden, suchen Kräuter und verwerten Raptorentrophäen zu Kleinartefakten, um für die nächste Stufe das Epik-Überladen vorzubeugen.
Ich benutze meine komplette Vergeltung und kaufe mir einen Nemesis.

Hexameter wird geschlossen - mit Null Vergeltung auf meiner Seite verliere ich den Vergleich und kassiere ein Kreuzchen.

Nächster Hexameter
Die Downtime geht weiter. Die Spieler finden gefallen am Einsatz Zeitaufwendiger Handlungen. Sie basteln, sammeln und trainieren Weggefährten. Auch mein Nemesis wird aktiv und baut sich ein kleines Schub-Artefakt.
Krischan ist in dieser Spielsitzung leider nicht anwesend. Mr. Crabs wandert also erst mal auf die Ersatzbank.

Mit enormen Mengen fillettiertem Raptorenfleisch und gesammeltem Obst treten die Helden den Rückweg zum Strand an. Dort wartet eine böse Überraschung auf sie.
Reste des Schiffswracks treiben brennend an der Oberfläche. Auch die provisorisch errichteten Zelte der Matrosen sind zerstört. 4 Crewmen liegen mit eingeschlagenm Schädel im Sand, Schleifspuren weisen Richtung Dschungel. Der Rest der Crew wurde verschleppt.

Man folgt den Spuren und findet einen alten Opferplatz eines eingeborenen Stammes affenähnlicher Kreaturen. Die Mannschaft dient als Opfer, um einen als Gott verehrten Giganten-Gorilla zu beschwören. Man verzeih mir diese unkreative Dopplung. Dass auf seiten der Helden noch ein Riesengorilla sein würde, wusste ich bei der Planung nicht.


Zu erst einmal mein eigener Fehler: Ich hab mich von den Flächenmöglichkeiten der RPTools etwas verleiten lassen und den Kampfplatz ziemlich überdimensioniert. Das war leichtsinnig, denn dadurch wurden meine auf Nahkampf optimierten Bauern ziemlich nutzloser Kugelfang.
Trotzdem riss ich einige ordentliche Erfolge. Gleich 3 Figuren der Helden fielen dem extrem gebufften Atemnot-Zauberschuss des Schamanen zum Opfer. Die Anakonda nimmt herbe Verluste hin, Andrew der Haimensch verbringt die letzten Runden ohne Bewusstsein und der Gorilla bekommt stark geschwächt von seinem größeren Artgenossen den Rest.
Fuggo samt Anakonda, die sich bisher verborgen gehalten haben, rächen sich bitter. Mit einem äußerst erfolgreichen Attentat tragen sie ihren Teil zum Aussterben der Gigantengorillas bei und stellen den Nemesis.

Die Bauern werden ab hier endgültig zur Kulisse. Sie leiden unter den Auswirkungen der vom Gorilla gezündeten Ausstrahlung.

Alles in allem ein sehr spannender Kampf. Fehlende Routine machte sich bemerkbar, das verursachte einige kleinere Fehlerchen.

Besonders vegativ fiel der lähmende Nebeneffekt der Atemnot auf, denn dank der für Gegenproben gebundenen Reaktion wurden die Opfer bewegungsunfähig, was uns etwas heftig vorkam. Wir einigten uns auf Bewegung nach "Überrascht"-Regeln.


Vergeltungsendstand folgt. Ebenso Gesamtfazit.

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Bestarium:


Raptor
STUFE: 3
GLÜCK: 3
MOTIVATIONSSCHÜBE: Todesstoß, Einschüchtern
GRÖßENKATEGORIE: mittel
EIGENSCHAFTEN: Kraft 2, Wendigkeit 5, Mut 3, Intuition 5
FÄHIGKEITEN: Heimlichkeit 3, Nahkampf 3, Bewegung 2, Körperbeherrschung 2
TALENTE: Natürliche Waffen 1, Leichter Kampf 2, Meistertreffer
WAFFE: Zähne ("beidhändig", W: 3 R: 3 G: 3 - Klinge), Angriff 13, Verteidigung 13
RÜSTUNG: keine

Es kämpften 2 Raptoren-Asse und 6 Bauern.

Eingeborener
STUFE: 3
GRÖßENKATEGORIE: mittel
EIGENSCHAFTEN: Kraft 5, Wendigkeit 4, Mut 4, Intuition 3, Weisheit 1, Geschick 1
FÄHIGKEITEN: Nahkampf 3, Kampfreflexe 2, Bewegung 1, Körperbeherrschung 1
TALENTE: Kritischer Treffer 2, Ausdauer 2, Natürliche Rüstung 1
WAFFE: Riesenkeule (beidhändig, W: 5 R:4 G: 4 - Schmetter), Angriff 13, Verteidigung 12
RÜSTUNG: Fell (Klinge 2, Schmetter 2, Stich 4, G: 2)

Gorilla
STUFE: 6
MOTIVATIONSSCHÜBE: Ausstrahlung, Immer bereit, Todesstoß
GRÖßENKATEGORIE: sehr groß
EIGENSCHAFTEN: Kraft 6, Wendigkeit 5, Mut 6, Intuition 4
FÄHIGKEITEN: Kampfreflexe 3, Nahkampf 3, Bewegung 3 (+2), Körperbeherrschung 2 (-2), Anstrengung +1 (+2) (Heimlichkeit -2)
TALENTE: Natürliche Waffen III, Natürliche Rüstung I, Belastbarkeit III, Kritischer Treffer III, Unverwüstlich IV, Ausdauer II
WAFFE: Fäuste (zweifach, jeweils W: 5, R: 4, G: 4 -
Schmetter), Angriff 21, Verteidigung 17
RÜSTUNG: Fell (Klinge 1, Schmetter 2, Stich 1, G: 1)

NEMESIS: Schamane
STUFE: 4 (und paar zusätzliche HP)
MOTIVATIONSSCHÜBE: Zauberkontrolle, Todesstoß
GRÖßENKATEGORIE: mittel
EIGENSCHAFTEN: Kraft 3, Wendigkeit 4, Mut 3, Intuition 4, Weisheit 3 Geschick 5
FÄHIGKEITEN: Fernkampf 3, Sinnenschärfe 2, Körperbeherrschung 2
TALENTE: Natürlicher Fernkampf 1, Zauberschuss 2, Atemnot 5
FERNKAMPF: Schattenbolzen (DS: 3, GEN: 6, LAD: -6,
unnatürlich), Angriff 12
RÜSTUNG: Schamanenkluft (Klinge 4, Schmetter 4, Stich 4, G: 3)
HINTERGRÜNDE: Guter Stern 6, Erbstück 6 (Talentschub Atemnot)
Zusätzlich wurden vor dem Kampf ein Geschickschub Grad 2 hergestellt.

Es kämpften 10 Eingeborene Bauern, 1 Riesengorilla-As und ein Schamane.
 
Achja, was ich noch erwähnen sollte: Wie die Bilder vielleicht schon klar machen, verwenden keine konventionelle Battlemat, sondern eine digitale Lösung.

Meine Beschreibung in einem anderen Forum:
Man nehme

- Ein Laptop
- Ein Flachbildschirm 22'' oder größer (notfalls auch 19'')
- Eine Funkmaus (Evtl. noch eine zweite Maus, falls der SL keine Touchpads mag)
- RPTools

Den Laptop bekommt der SL. Der Bildschirm wird Rücken an Rücken an den Laptop-Bildschirm gestellt und eingestöpselt (Klondarstellung, nicht Desktop splitten). Die Funkmaus bekommen die Spieler. Sie geht reihum. Wer die Maus hat ist am Zug. Der SL benutzt das Touchpad oder eine eigene Maus.

Was hat das für Vorteile?

1. Platzersparnis
Ganz weit vorne! Dadurch, dass die Battlemat jetzt senkrecht steht bleibt Tisch fast komplett frei für Heldenbögen, Würfelfläche, Futter etc. - ein Luxus, den meine Gruppe sehr schätzt.

2. Druckkostenersparnis

Trotz unendlicher Vielfalt bei der Gestaltung von Tokens und Kampfschauplätzen hab ich so gut wie keinen Zeit oder Geldaufwand, diese zu realisieren. Von Fisselarbeiten wie dem Kleben von Papierminis will ich gar nicht erst anfangen.

3. Buchhalterische Genickbrüche werden auf einmal ein Kinderspiel
Hallo Fog of War! Hallo Gegner #135 mit automatisch eindeutiger Nummerierung! Hallo 50*50-Kampfszene, die ich einfach mal eben mitten im Kampf einfriere, und bis zur nächsten Sitzung mit 2 Mausklicks gespeichert lasse. Auch der Wechsel zwischen Dungeonräumen ist mit null aufwand verbunden. Kein Großumbau wie mit Dungeontiles - Nein! - Einfach mal eben rauszoomen und in den anderen Raum wieder rein. Die Größe einer Karte ist nicht mehr durch den Spieltisch begrenzt.

4. Sichtschirm inklusive
Für Spielleiter, die gerne verdeckt würfeln, entsteht so auch noch ein netter Sichtschutz. auf Couchtisch-Höhe platziert nimmt er aber trotzdem noch nicht die Sicht auf die Spieler. Gut, für mich jetzt nicht so der Riesenvorteil, aber die Doppelfunktion sollte trotzdem nicht unerwähnt bleiben.

Lustig ist dabei, dass dieses Konzept aus der Not geboren wurde. Ich hatte die Samstags-Öffnunszeiten der Copyshops verrafft aber wollte trotzdem nicht die Sitzung abblasen.
 
Hm, kleine unabhängige Zwischenfrage, welche Tiles nutzt du für die MapTools, bzw. woher hast du die? Weil das, was da normalerweise dabei ist, ist ja jetztn icht so wirklich viel...
 
Tiles aus Campaign Cartographer 3. Die Tokens sind natürlich mit dem Token-Tool selbst gebastelt.
 
Soweit ich weiß gibts die nur mit CC. Aber im RPTools-Forum soll es irgendwo ne recht große Tiles-Bibliothek geben.
 
Okay, muss es halt anders gehen. :) Ich hatte mal ne Testversion vom CC, ich komm mit dem Teil überhaupt nicht klar. Wäre für mich also rausgeschmissenes Geld. :)
 
Es gibt drei wirklich gute Schulungsvideos zum Dungeon Designer. Wer die geschaut hat, versteht auch die CC Grundversion.

Wobei mir das Kartenzeichnen mit CC mit all seinen Sheet-Effect-Spielereien und umständlichen Multilayer-Poligonräumen auch etwas zu zeitaufwendig für einen einzelnen Kampfschauplatz wäre.
 
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