31.03.2004 - Mittwöchliches Tremere Treffen

Mira registrierte den scharfen Blick von Johardo mit Interesse.

Also jemand, der seine Schäfchen an ihren Plätzen wissen will. Ich hoffe, ich bin vom Regen nicht in die Traufe geraten, wie man so schön sagt. Aber warten wir ab, was Johardo noch so alles durchblicken lässt.

"Vielleicht werde ich auf dieses Angebot zurückkommen. Was Finstertal angeht, denke ich, daß ich alle wichtigen Fakten kenne. Dankesehr."

Sie neigte leicht den Kopf.
 
Denken reicht nicht, Du musst Sicher sein! Viktor kann Dir bestimmt die eine oder andere Frage beantworten. Der Prinz - Oliver Buchet - hat hier so seine eigenen Regeln. Nun warte bitte draussen bis Viktor Dich abholt. Du kannst Dich in der Zeit in meiner beeindruckenden Bibliothek ein wenig umschauen. Mach mir nur kein Ärger, Mädel!
Während Johardo den letzten Satz spricht öffnet sich wieder wie von selber die Tür.
 
Mira erhob sich von ihrem Stuhl, neigte noch einmal den Kopf und verließ den Raum. Sie unterdrückte den Anflug von Zorn, der in ihr aufstieg, eine emotionale Reaktion würde die ganze Sache nicht besser machen, im Gegenteil. Außerdem würde sie Johardo den Triumph nicht gönnen, den er ohne Zweifel empfinden würde, wenn sie sich zum Emotionatitäten würde hinreißen lassen.

Interessant war die Frage, was ihn dazu bewog Mitglieder seines einenen Clans derart unter Druck zu setzen, und das ohne das sie sich etwas zu Schulden hatten kommen lassen. Man möchte doch meinen, daß ein Clanältester bestrebt sein sollte des Rest des Clans hinter sich zu wissen.

Vielleicht ist er der schlimmsten Droge verfallen, die es gibt: Macht.

Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie hatte kein Interesse an Auseinandersetzungen oder Intrigen, derartigen Dingen konnte sie absolut nichts abgewinnen. Aber es war ein beruhigendes Gefühl etwas in der Hand zu haben, sollte jemand mit der Axt vor der Haustür stehen.

Geduldig wartete sie auf Viktor.
 
Nahdem Mira den Raum verlassen hat und die Tür geschlossen ist wendet sich Johardo an Viktor Also Viktor. Es ist Deine Aufgabe Mira das Café du Trois zu zeigen damit sie sich Vorstellen kann, und Ihr bei der Suche nach einem Unterschlupf zu helfen. Das ganze sollte recht zügig erledigt sein, so das du eventuell noch ein paar Nachforschungen anstellen kannst. Bis jetzt hast du gute Arbeit geleistet. Wenn du für Deine Nachforschungen etwas benötigst, melde Dich bei mir!
Johardos Art ist nach dem Verlassen von Mira wieder schlagartig auf völlig Nett und eher freundschaftlich umgeklungen als ob man einen Schalter umgelegt hat. Wartend ob Viktor noch eine Frage hat oder etwas sagen möchte sitzt Johardo in seinem Ledersessel.
 
Was ist Das denn???
Viktor war etwas verwundert.
Er hatte schon ein wenig die Befürchtung gehabt, einem jahrhunderte alten Ahnen über den Mund gefahren zu sein, aber das Ganze schien nur eine Show für die Neue zu sein.
Oder war er sauer und das Ganze nur eine Scharade?
Er richtete sich auf.

"Ich hoffe natürlich, das ich, auch wenn ich mich selber in dieser Stadt noch nicht so gut auskenne, der Aufgabe gerecht werde.
Aber in Anbetracht der Tatsache, das Magus Johanson die Stadt verläßt, ist das natürlich die beste Lösung.
Auch, wenn mir manchmal Fehler unterlaufen mögen!"

Den letzte Satz betonte Viktor dezent.
Wenn man wollte, konnte man es als Entschuldigung interpretieren, aber wirklich wollte er es nicht sagen, da es sich keiner Schuld bewußt war.
Jeder hat halt andere Methoden!
"Wenn ich dann vieleicht noch fragen dürfte, wo ich diesen Claw finden kann?"
 
Wo Claw ist? Ich würde sagen er buddelt sich gerade aus dem Schlamm eines Gartens aus. Er soll die Tage wieder nach Finstertal zurückkeheren - wenn er überhaupt weg war... - ich weiss es nicht. Der Seneschall sollte Dir da besser weiterhelfen können. Ich bin für einen Gangrel Ancillae nicht verantwortlich. Nur solltest du seine Rechte nicht mussachten, er kann sehr böde werden. Und du weisst ja das der Clan des Tieres meist keinen Spass versteht. Es wird deutlich das Johardo vom Clan des Tieres nicht viel erwartet.
Die Tür hinter Viktor geht auf.
 
"Gut, wenn es das für heute dann war, wünsche ich noch eine angenehme Nacht!
Auf Wiedersehen, Magus Johardo!
Und ihnen eine gute Reise, Magus Johanson!"

Viktor nickte seinen beiden Vorgesetzten noch einmal zu, und verließ dann das Schreibzimmer.
Die Tür schloß sich von selbst hinter ihm.

Draußen stand Mira Rabenwald und schien auf ihn zu warten.

"So, dann sollten wir uns Mal auf den Weg zum Cafe du Trois machen.
Es ist recht wahrscheinlich, dort den Prinzen oder sein Kind anzutreffen!
Kommen sie!
Ich habe meinen Wagen draußen stehen!"
Mehr schien er hier nicht sagen zu wollen, war er doch sicher, das hier die Wände Ohren hatten.
 
Mira sah auf, als Viktor das Büro verlies. Sie trug den selben undurchdringlichen Gesichtsausdruck zur schau, wie schon die ganze Zeit, aber jetzt wirkte er nicht ganz so versteinert, wie vorhin während des Gespräches. Sie nickte nur zur Antwort und folgte Viktor nach draußen.

Neben dem massigen Viktor wirkte Mira mit ihrer hageren Gestalt grotesk und deplatziert. Sie hegte noch immer Zweifel daran, ob es klug war in diese Stadt zu kommen, denn abgesehen davon, daß sie Umzüge zutiefst hasste, hatte sie nicht grade das Gefühl willkommen zu sein.
 
Viktor ging vor, verzichtete auf einen Ghul, der zur Sicherheit den Weg bahnte.
Allerdings hatte er sich die Gesten und Worte auch schon gut eingeprägt.
Schon nach kurzer Zeit erreichten sie die Eingangshalle, wo Ivan natürlich schon an der geöffneten Tür auf sie wartete.
"Auf Wiedersehen, die Herrschafften!"
Sein unverwechselbarer Akzent begleitete sie hinaus in die feuchte Nacht, als er die Tür hinter ihnen schloß.


Out of Character
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