Desaparecidos
Coheed&C. - Welcome Home
- Registriert
- 28. Februar 2004
- Beiträge
- 2.222
Es ist sehr leicht, die Bedeutung der öffentlichen Mummereien einzusehen. Schwerer ist es, die geheime Maskerade zu durchschauen, die hier in allen Verhältnissen zu finden ist.
(Heinrich Heine)
(Heinrich Heine)
Es war fast schon eine Flucht, welche sie aus Ashtons Suite in ihre eigenen vier Wände getrieben hatte. Diese befanden sich zwar noch im selben Gebäude, aber hier hatte sie wenigstens die nötige Ruhe, um über die letzten Geschehnisse nachzudenken.
Alles, was ihr bisher verdreht vorgekommen war, hatte durch Ashtons Erklärungen irgendwie doch einen geordneteren Sinn erhalten. Sie hoffte das wenigstens. Unklar blieb, ob man sein Verhalten tatsächlich einer Diablerie zuschreiben konnte. Sie selbst hatte keinerlei Erfahrung darin, nur dass die betreffenden Personen teilweise ihr ganzes Verhalten ändern hatte sie auch schon gehört.
Gab ihm dies das Recht, ihr ein Blutsband aufzuzwingen? Und nicht nur in einer, sondern in zwei Nächten. Oder war es nicht sein Blut gewesen, welches sie geweckt hatte? Sie konnte sich an kein Glas oder ähnliches erinnern, darauf geachtet hatte sie allerdings auch nicht. Aber wo sonst hätte er Blut von diesem Geschmack herbekommen sollen?
Konnte sie Cat anrufen und ihr einfach ein paar Fragen stellen, ohne dabei selbst welche beantworten zu müssen? Wollte sie Cat überhaupt anrufen?
Melody starrte aus dem Fenster, während ihre Fingernägel einen scheinbar ungeduldigen Takt auf dem Fensterbrett trommelten.
Sie konnte doch niemandem vertrauen, der sie zu eben diesem Vertrauen gezwungen hatte. Aber sie wollte so gerne...