Der Maler hatte wärend der ganzen Zeit recht weit abseits gestanden. Ihm war sich in seiner Haut nicht sehr wohl. Die Geschehnisse der Vergangenheit waren zwar nicht vergessen, aber die Wunden waren verheilt. Aber er wusste sehr wohl, das die Sache mit Zacharii, welche Finstertal wahrlich eine finstere Zeit beschert hatte, noch nicht ausgestanden war. Sicherlich, diese ganze Sache ist im Nachhinein noch einmal "glimpflich" abgelaufen, und die Verluste unter den Kainskindern der Stadt waren verschmerzbar, aber ein solcher Maskeradebruch, auch wenn nicht selbst verschuldet, konnte von Seiten der Camarilla nicht ungeahndet bleiben.
So haben die Protagonisten, die letztendlich für die Rettung der Stadt verantwortlich waren, nach Tradition der Camarillaführung eine Strafe erhalten. Welch Paradoxie! Hätte man auch nur ansatzweise die "Hirarchie", welche der neue Seneschall so huldigend erwähnte, eingehalten, wäre von Finstertal und seiner Kainitenbevölkerung bestimmt niemand mehr existent, den man hätte bestrafen können.
Aber statt den "Rettern" Orden zu verleihen, straft man sie ab. "Danke!" würde der Sabbat sagen.
Aber all dies sollte nicht sein Problem sein. Er war erleichtert, das sein Name nicht gefallen war. Gut, es gab mit sicherheit einige, gerade jüngere Kainiten, welche die gunst der Stunde nutzten, um sich eine Brut zu zeugen. DAS verstieß gegen die Tradition. Eindeutig. Und da spielen die Umstände der Zeugung auch keine Rolle. Zumindest nicht für "Außenstehende", die sich an ihre längst überholten Traditionen klammern wie ein Ertrinkender an die lebensrettende Planke... auch wenn diese Planke längst von Würmern zerfressen ist....
Aber immerhin sind die Strafen allesamt doch seeehr milde gewesen. Keiner der neu gezeugeten Kainiten, noch dessen Erzeuger ist vernichtet worden. Wirklich, dieser Justikar muss wahrlich gnädig sein. Oder er scheint die Leistungen der beschuldigten Kainiten tatsächlich in einem hohen Maße in seine Entscheidungen mit eingeflossen zu haben.
Denn mehr als ein "Na, naa!" mit erhobenen Zeigefinger sind diese "Strafen" ja dann doch nicht.
Aber, wie gesagt, das war alles nicht sein Problem. Im Gegenteil! Da er einer der wenigen war, der an diesem Abend "ungestraft" blieb, waren seine "Aktien" in der Stadt nun sprunghaft gestiegen.
Und da war noch die Sache mit Buchet.... Der Prinz "hat die Stadt verlassen müssen"....
Nun, Buchet war wärend der ganzen Zeit des Fluches nicht in Finstertal, bzw. nicht "erreichbar"... Wie ein Kapitän, der das sinkende Schiff als erster verlässt... nicht gerade das, was einen starken Monarchen auszeichnet! Sicherlich wird die Camarillaführung in Person des Justikars und seiner Hintermänner da noch ein Wort mit Buchet wechseln wollen. Aber natürlich nicht vor DIESER Gesellschaft. Was geht dem Pöbel auch die inneren Konflikte seiner Führung an. Aber alleine der Ausspruch der Justikars betreff des Verbleib des Prinzen spricht Bände. Mit Buchet war in nächster Zeit nicht zu rechnen. Somit war dieser Kurágin als neuer Seneschall de facto der Führer der Stadt. Die Camarilla im Rücken, und niemanden, der ihm hineinreden konnte. Die einzigen Ahnen, welche die Macht, den Status und die Chuzpe besaßen, dies zu tun, nämilch der Tremere Prof. Johardo und vielleicht noch der Malkavianer Ich, waren durch die Strafen des Justikars gewahrnt.
Der neue Seneschall würde als Alleinherrscher diese Stadt regieren können. Natürlich im Dienste der Camarilla, was immer auch dieses für ihn bedeuten würde...
Die Karten an der Machtspitze der Stadt waren also neu gemischt worden. Nun war es an für den Maler an der Zeit, sein eigenes Blatt auszuspielen...