29.3.04 - Sleepless in Finstertal

Tatjana funkelte aus ihren Augen und lies ein bedrohliches Knurren aus ihrer Kehle hören. "Ja klar ... du harmlose Wanderin!! Was soll das? Ich hab dich was gefragt?! ... Ja, klar ... ich bin ein Werwolf. Und glaub mir ... das was ich hier gerade mache ist etwas, das gegen unsere Gesetze verstößt ... und bei uns ist es nicht witzig vor den Ältesten zu stehen ... Also ... ich gebe dir nur noch eine Chance ... was bist du!! Denn wenn du tatsächlich nur ein gewöhnlicher Mensch sein solltest ... muss ich dich trotzdem töten ... ich habe schon zuviel geplaudert ... und wir stehen nunmal darauf, dass wir unentdeckt bleiben!"
 
Meyye hat das Gefühl, sie müßte jetzt tief durchatmen... sie tut es sogar. Luxus für sie, eine kleine Geste für Tatjana. Jetzt kommt's drauf an. Werwolf. Also doch. Die Begegnung mit den Stadtstreichern kommt ihr wieder in den Sinn. Es würde sie jetzt schon sehr wundern, wenn die keine gewesen sein sollten. Und was hat er nochmal gesagt? Sie mögen keine Leichen. Also... was sagt sie Tatjana jetzt?

"Wie du schonmal bemerkt hast... welcher Mensch hat denn glühende Augen..." ist das erste, was sie vage preisgibt. Schonmal ein guter Anfang. Hallo, guten Tag, ich bin kein Mensch, bitte töte mich nicht. Das ist nämlich auch so ein Nachteil ihres Daseins... dass sie tot ist, heißt nicht, dass sie nicht nochmal getötet werden könnte, diesmal wohl endgültig, jedenfalls nach allem was sie weiß. Und sie hat ja schon vorhin festgestellt, dass sie darauf eigentlich keine Lust hat.

"Okay, hör zu.. meine Art wär auch gar nicht erfreut, darüber, wenn unsre Existenz bekannt würde. Ich bin nämlich eine..." Ohje. Maskeradenbruch! Maskeradenbruch! Kannst du Maskeradenbruch sagen?
"Ach verdammt. Du bist ne Werwölfin und ich ne Vampirin, so sieht's aus. Und wenn jemals eine Andeutung über deine Lippen kommt, dass ich dir das gesagt habe, dann kann ich gleich da vorne ins Feuer springen, weil es auch bei uns ein auf Pflock und Tod komm raus strenges Gesetz ist, dass wir unentdeckt bleiben müssen! Also hast du mich jetzt doppelt und dreifach in der Hand, zufrieden?"

Oh Mann, Meyye... jetzt gehen die Nerven mit dir durch. Dabei sind sie doch auch schon tot... endlich verstummt steht sie mit geballten Fäusten da und sieht dieses Tatjana-Werwolf-Wesen an. Was jetzt?
 
Tatjana stand wie vom Donner gerührt da. Sie sagte zuerst kein Wort, schien aber Meyye ganz genau im Auge zu haben, um im Notfall sofort reagieren zu können. Sie schluckte.

Tatjana wurde wieder zu dem jungen Mädchen von gestern Abend. Sie sah recht blass aus. "Dann ... dann wäre es das Beste, wenn wir unser gegenseitiges Geheimnis für uns behalten." Sie schluckte schwer. Leise fragte sie: "Aber ... mir wurde immer gesagt, dass Vampire böse sind. Ich darf ihnen nicht in die Augen sehen ... sagt man ... und man sagt, dass ihr gegen uns kämpft ... und ihr auch dafür mitverantwortlich seid, dass Gaia ... dass die Natur kaputt geht ... Aber du gehst nachts im Wald spazieren ... und durchsuchst Häuser von ... bösen Menschen ... genau wie wir ... das passt doch nicht." Tatjana schüttelte verständnislos den Kopf.

"Ach ja ... du hast mich genauso in der Hand ... " Noch etwas anderes wollte sie Meyye fragen ... drugste aber etwas herum. "Wie ... darf ich dich fragen ... wie alt du bist?"
 
Durch die Verwandlung wird Meyye für einige Zeit abgelenkt von ihrem Zustand am Rande aller Nervenstärke. Irgendwann kann ich das auch. Wie ihr Erzeuger es ihr gezeigt hat, als er sich in einen Wolf verwandelte. Nur gibts wahrscheinlich keine Hybridgestalt wie von Tatjana hier.

"Einverstanden." sagt sie, von diesem Zustand der Ruhe aus. "Ich erzähl nichts von dir, und du nicht von mir." Dann hört sie viel neues, und mehr über diese so gefürchteten und gefährlichen Werwölfe als nur den (vermutlich auch falschen) Namen und Warnungen. Sicher, auch Tatjana hat sie gewarnt, davor, als Lametta am Baum zu hängen wenn die anderen sie sehen. Wird also was Wahres dran sein, dass sie Vampire sonst ohne Zweitfrage in Streifen schneiden. Und könnte Meyye guten Gewissens für die Bonzenkainiten sprechen, welche in der naturzerstörenden menschlichen Wirtschaft die Fäden ziehen?

Sie muß plötzlich grinsen. Gaia? Also doch Neuheiden! Fast will sie sich ausschütten vor Lachen, aber das wär eine fast hysterische Reaktion, und da sie nicht atmen muß, läßt sie es einfach und lacht nicht. "Also... mir haben sie erzählt, Werwölfe killen unsereins gleich auf den ersten Blick, sind gnadenlos und mit ihnen reden kann sowieso keiner. Schätze mal, beide Klischeeseiten haben nicht mit uns beiden gerechnet, wie?" Kompliment, das klingt ja beinahe schon wieder locker.

"Ich hab noch nie gegen einen von deiner Sorte gekämpft. Und ich mag die Natur. Darum zerstör ich sie nicht und geh gern in den Wald. Ich mochte schon die Savanne, als ich noch ein Kind war. Aber die gibts ja hier nicht. Und so Kerle wie den, in dessen Haus wir waren, mag ich absolut nicht. Schätze mal, du bist auch keine solche geistlose Killermaschine wie manche behaupten, wie?" Ohje, schlechter Stil, Meyye. Schätze mal... wie, schon zum zweitenmal. Aber du bist ja nicht hier, um den Literatur-Nobelpreis zu gewinnen.

Sie feixt fast, als sie das sagt. Sie mag weit weg von den anderen sein und die Einladung schon vergessen haben, aber gerade trägt auch sie eine Maske. "Ich? Noch nicht so alt. Bin am dreissigsten Mai '79 geboren worden. Und im Sommer '96 das zweitemal. Wenn ich mir so die verknöcherten Jahrhunderte von manchen anschaue, kann ich bloß hoffen, nie so zu werden. Hm... und du?"

Ist es eigentlich zu fassen? Da steht sie und unterhält sich mit einer Werwölfin über ihr Alter. Ihr Erzeuger... ach was, einfach jeder der sie kennt würde ausflippen, wenn er das je erführe! Aber genau das darf nie geschehen.
 
Tatjana sah sie mit offenem Mund an. "Na ... dann bist du ja gar nicht so alt ... oder meinst du das Jahrhuntert vor diesem?" Sie lächelte dann und setzte sich. "Und wir müssen uns wirklich versprechen, dass wir nichts sagen ... Ich glaube, mein Vater würde mich echt umbringen. Und das nennt man bei dir dann: Das zweite Mal geboren? Tut das weh? Ich mein ... steckt man sich mit Vampirismus an?" Sie lächelte etwas entschuldigend. "Tut mir ja leid ... aber ich kenn mich ja bei euch echt nicht aus. "Achja ... und wir sind nicht alle Killermaschinen. Und hirnlos auch nicht. Raserei ist zwar was böses ... und nicht erstrebenswert ... aber da können wir schon mal austicken." Sie zuckte mit den Schultern und hoffte, dass sie sich noch etwas mit der Vampirin unterhalten kann ...
 
Sie lacht leise auf und schüttelt den Kopf. "Nein, ich mein schon das Jahrhundert vor jetzt... also, ich bin dann wohl 25, und körperlich 17." Sie blickt Tatjana abschätzend an. "Wirst wohl auch nicht viel älter sein." Welches der beiden Alter sie damit meint, läßt sie offen.

Ein wenig amüsiert schaut sie zu, wie sich die Werwölfin hinsetzt. Da ist sie also nun, gar nicht weit entfernt von einer Stelle, wo andere Werwölfe ihre Tanz- und Gesangsveranstaltungen abhalten, mit Feuergeistern tratschen und sie dann in Edelsteine zaubern, und unterhält sich mit etwas, das sie nur aus Horrormärchen kannte. Und damit sind Horrormärchen für Monster gemeint. Kurzerhand setzt sie sich ihr gegenüber, ihre Augen eigentlich unlesbar durch den düsterroten Schein, der sie beherrscht.

"Eigentlich wird es der Kuß genannt. Und das geht nicht einfach so, das muß der Erzeuger schon planen." gibt sie weitere geheime Infos preis. Sie schmunzelt sacht. "Es tut nicht weh... ganz im Gegenteil." Dann hebt sie die Brauen. "Raserei... sowas kennen wir auch... ist nicht lustig." Mehr scheint sie darüber nicht sagen zu wollen - oder nicht zu wissen?

"Hm, nur so zur Sicherheit... vermissen die dich nicht irgendwann? Was machen die denn da eigentlich? Ich hab sowas noch nie gesehen." sagt sie und deutet in die Richtung, aus der sie kamen.
 
Tatjana biss sich auf die Unterlippe. "Phu .. dann bin ich ja nochmal froh, dass du nicht schon 300 Jahre alt bist oder so ... Stimmt es, dass ihr echt ewig leben könnt? Das muss doch bestimmt langweilig sein ... Achja ... und ich bin 17"

Sie hörte ihr gierig zu. "Kuß?? Aber ... Hmmm ... das hört sich doch schön an. Könnt ihr denn Lieben? Es heißt, dass ihr alle Gefühle vergesst. Bei mir kommt halt Kuss irgendwie nur gleichzeitig mit Liebe ... wenn ich drüber nachdenke ... und dann könnt ihr wenigstens bestimmen, wen ihr zum Vampir macht ... bei uns ist das anders. Wir werden schon mit ... den Genen geboren, irgendwann brechen die dann los." Sie wurde etwas leiser "Oder es ist noch schlimmer ..." Sie blickte nun kurz zu Boden, so als wenn sie sich für etwas schämen würde.

Und auf die Frage hin, ob sie vermisst wurde lächelte sie: "Oh nein ... die drei Hübschen wissen doch gar nicht, dass ich hier bin. Ich war nur neugierig, was sie diesmal beschwören ... ausserdem hör ich gern dem Gesang zu ... Ach ... sie haben diesmal nur einen Feuergeist beschworen ... mehr nicht. Weißt du ... wir Garou arbeiten viel mit Geistern. Sie sind unsere Freunde. Hast du denn Angst vor Feuer?"
 
Meyye zuckt die Schultern und geht auf die Plauderei ein. Es ist merkwürdig... als sie noch lebte, hatte sie selten Gelegenheit zu sowas. Na, irgendwie scheinen sie und Tatjana ja zusammenzupassen. "Weiß nicht, ob denen langweilig ist. Schätze, denen wird schon was einfallen, sich die Zeit zu vertreiben." Sie nickt wissend, hätte sie Tatjanas Alter also richtig geschätzt.

Dann verschließt sich ihre Miene. Könnt ihr denn lieben? Kannst du lieben, Meyye? Früher, als sie sterblich war, da konnte sie es. Sie erinnert sich noch daran, Schmetterlinge im Bauch, und all das. Aber es ist schon so lange her, und es war im Licht der Sonne... "Wir vergessen sie nicht." antwortet sie, aber vielleicht ist ihr anzusehen, dass sie sich nicht sicher ist und es sich nur wünscht. Aber dann horcht sie auf und hakt einen der gängigen Aberglauben schonmal geistig ab: "Das heißt, ihr werdet so geboren? Hmm... dann stimmt es gar nicht, dass ein Werwolfbiß ansteckt?" Sie blinzelt kurz und lächelt leicht. "Naja, wahrscheinlich genauso wie ein Vampirbiß. Aber was meinst du mit noch schlimmer?" Dass Tatjana bei dem Gedanken den Kopf senkt, macht sie erst recht neugierig.

"Einen Feuergeist beschwören..." murmelt sie unsicher. Ob die Hexenmeister sowas auch können? Eigentlich sagt ihr Gesichtsausdruck schon alles, als Tatjana nach dem Verhältnis zu dem Element fragt. "Ich mags nicht und Feuer mag mich nicht." sagt sie daraufhin. "Hm, was... tut ihr... Garou denn so, außer Freundschaft mit Geistern zu schließen, mein ich. Seid ihr sowas wie... Naturschützer? Greenpeace mit Pelz?" Sie grinst.
 
Tatjana horchte zuerst auf. "Ihr vergesst die Liebe nicht? Was soll das heißen?" Ihr Blick wurde fragend und traurig. "Haben die Ältesten recht? Ihr könnt also nicht lieben? Aber ... aber Freundschaft? Das geht doch oder? Was ist ein ewiges Leben ohne die Liebe ... Ich meine nicht die Liebe zu einem Kerl oder so ... sondern die Liebe, die man für all die kleinen Dinge um sich herum empfinden kann." Sie biss sich auf die Unterlippe. "Es tut mir leid Meyye ... ich will dich nicht ärgern oder so, ich sehe, dass dir das Thema unangenehm ist ... das wollte ich nicht."

"Ein Werwolfsbiss ist nicht ansteckend ... eigentlich beissen wir auch nicht ... halt nur, im Kampf, wenn wir entweder auf vier Pfoten unterwegs sind oder die Hände voll haben." Dann sah Meyye, dass das nächste, was Tatjana ansprach wirklich nicht ihr Lieblingsthema war. "Es gibt auch Garou ... die in der Kriegsgestalt bereits geboren werden ... Wir ... sie werden als Missgeburten beschimpft und können ihre Gestalt erst ändern, wenn bei den normal geborenen Garou das Gen ausbricht ... also so ab 15 Jahren ... So etwas kommt halt nur heraus, wenn sich zwei Garou untereinander paaren ... und das ist verboten, weil die Kinder aus dieser Verbindung immer einen Makel haben. Aber das geht sehr ins Detail ... " Als sie dies erzählte stockte sie immerwieder und sah zu Boden.

Beim letzten Kommentar musste sie lächeln. "Greenpeace im Pels ... Das ist witzig ... trifft aber sogar meistens zu. Weist du ... bei uns gibt es ... verschiedene Stämme und da ist jeder etwas anders ... so, wie große Familien. Gibts eigentlich viele Vampire?"
 
Meyye zögert erst mit der Antwort, denn sie weiß es ja nicht sicher. Sie sieht die vielen Kainiten, denen sie bereits begegnet ist und die immer weniger von Gefühlen verstanden, je älter sie gewesen waren. Und sie sieht sich selbst, wie sie sich verändert hat in diesen acht Jahren. Wie sie Menschen erstmal als Nahrungsquelle sieht, und dann erst so, wie sie sie sehen sollte. Kann sie sich in einen wandelnden Laib Brot verlieben? Kann sie es überhaupt noch? Aber sie weiß noch, was Gefühle sind, und sie will sie auch behalten. Sie hat nur Angst, dass das nicht genügt. Aber dann, während Tatjana weiterspricht, hat sie etwas gefunden, und beinahe lächelt sie erleichtert.

"Ich liebe die Natur." sagt sie, und es klingt so ehrlich wie sie es empfindet. "Ist schon gut... das ist etwas, über das sich unseresgleichen wohl auch den Kopf zerbrechen muß. Je älter, desto kälter, könnte ich sagen. Freundschaft ist selten... wem kann jemand wie ich schon trauen." Sie sieht Tatjana an, nachdenklich vielleicht, ob sie vielleicht in Frage käme. Aber eigentlich hat sie die Entscheidung schon getroffen, oder? Sie lächelt leicht, und es wirkt ein wenig scheu. Ja, sowas kann sie... wahrscheinlich würden die Kainiten Finstertals sie jetzt nicht wiedererkennen.

"Kriegsgestalt... das war das, was du vorhin hattest, oder?" wechselt das Thema, und Meyye hat das Gefühl, jetzt bekommt sie präsentiert was Tatjana daran so unangenehm ist. Wir. Da hat sie sich wohl verplappert. Sie fragt nicht nach, sieht sie nur an, bis sie fertigerzählt hat. Ausbruch des Werwolfgens mit der Pubertät, interessant. Sie paaren sich wohl mit Menschen, wenn es unter Garou verboten ist. Und ein paar halten sich nicht an das Verbot.. "Verstehe." sagt sie nur.

"In jeder größeren Stadt... eigentlich schon, ja, ziemlich viele." beantwortet sie die Frage zuerst. "Stämme, aha... bei uns gibt es Clans, je nach Stammvater. Das macht ziemliche Unterschiede aus zwischen unsereins, in welchen Clan wir kommen. Aber als Familie würd ich das nicht bezeichnen... außer du zählst die Borgias." Huch, Meyye und Bildung... aber in der Kainitengesellschaft muß man wohl früher oder später über dieses Familienbild stolpern.
 
Tatjana lächelte. "Du liebst die Natur? Das ist doch ... mal so richtig gut. Ich auch ... "

"Aber die Gestalt, in der ich vorhin war ... das war nicht die Kriegsgestalt. Wenn ich in Crinos gewesen wäre, hättest du mich nicht erkannt. Wir haben fünf Gestalten, in die wir uns verwandeln können. Ich war ja vorhin nur etwas größer ... aber in Crinos ... bin ich noch größer. Ich weiß nur nicht ... Ich meine ... die Gestalt löst bei Menschen ein Delirium aus. Dies ist sozusagen ... eine Art Schutz, da ja keiner wissen soll, was wir sind. Menschen, die uns in dieser Gestalt sehen, rennen schreiend weg ... oder bilden sich ein, sie hätten einen Bären gesehen oder einen wildgewordenen riesigen Hund oder ein anderes Rauptier ... nur kein Werwolf. Vor allem habe ich dann keine menschlichen Züge mehr an mir ... ausser dass ich auf den Hinterbeinen laufen kann. Aber so, wie ich mir das denke, hast du bereits die zwei im Park in Crinos gesehen ...

Achja ... und das Werwolfsgen bricht nicht immer aus ... deswegen ... wir sind nicht so viele ... und manchmal glaube ich, dass wir den Kampf nicht gewinnen können ... Aber wenn ich das meinem Vater erzählen würde ... " Sie verzog ihr Gesicht vor Abscheu. Tatjana mochte wohl ihren Vater nicht besonders.

"Clans? Also könnt ihr euch nicht aussuchen, zu welchem ... Clan ihr gehört? Ihr werdet also dort ... hineingeküßt? Weil hineingeboren passt ja auch nicht wirklich ..." Sie lächelte entschuldigend. "Wir können uns aussuchen, welchen Stamm wir angehören ... außer ... man wird gezwungen einem bestimmten Stamm beizutreten. Manche von uns wechseln sogar die Stämme, aber das ist selten. Wer sind denn die Borgias?"
 
Ihr fällt noch etwas ein, das sie liebt, das Tanzen nämlich, aber die Natur genügt erstmal für ein merkwürdiges Einverständnis zwischen Vampirin und Werwölfin. Eines, das auch ihre Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln anregt. Dann hört sie interessiert zu, was es über die fünf Gestalten der Werwölfe zu hören bekommt. Crinos also. Sie nickt langsam.

"Direkt gesehen nicht... aber ich hab mitgekriegt wie groß sie waren, und wie schnell es vorbei war." sagt sie, und ihr ist anzusehen dass sie nicht unbedingt die Aufmerksamkeit eines solchen Monsters auf sich ziehen will. "Praktische Sache, das mit dem Delirium. Ganz so leicht haben wir es nicht, aber es ist eigentlich ja gar nicht so schwer, nichtsahnende Menschen auszutricksen. Wenn du weißt wie's geht, jedenfalls." Sie mustert Tatjana mal wieder ein wenig. "Dein Vater... klingt nicht grad umgänglich, hm?"

Sie lehnt sich zurück, stützt sich mit den Armen am Boden auf. "Ne, aussuchen tut dein Erzeuger für dich. Und wenn du mal im Clan bist, kannste nicht mehr wechseln. Nette Vampire fragen ihre Kinder, ob sie auch wollen, aber in den meisten Fällen ist die Entscheidung einfach schon getroffen. Aber sie suchen sich die aus, die auch zu ihnen passen. Weißt du, mein Clan, die Gangrel, haben es viel mit der Natur, und darum ist er auch auf mich aufmerksam geworden... ich war auch schon viel auf Waldwanderschaft und so, als ich noch lebte. Die ersten Jahre nach dem Kuß waren recht cool, wir verstanden uns und ich hab viele nette Sachen gelernt. Ich seh alles als wär heller Tag." Sie deutet mit Zeige- und Mittelfinger ihrer rechten Hand auf ihre immer noch rotleuchtenden Augen. Der Damm ist gebrochen... soviel am Stück geredet hat sie das letztemal... ja, wann eigentlich? Und prompt entschlüpfen auch ihr Kleinigkeiten, die sie gar nicht so preisgeben wollte.

"Oh... die Borgias? Hmm, das war so eine Familie in Italien... irgendwann im Mittelalter. Die haben sich vor lauter Geld- und Machtgier dauernd gegenseitig vergiftet und andere wichtige Leute auch... irgendwer von denen war sogar mal Papst, wahrscheinlich auch gleichzeitig Mafia-Boss. Weißt du... Vampire sind alle Raubtiere, keiner gönnt dem andren was. Freundschaften gibts da nur solche, bei denen du auf denen Rücken aufpassen mußt. Außer vielleicht unter den Neuen, solang sie sich noch erinnern, wie es war, ein Herz zu haben." Sie hält inne... das klang bitterer, als sie es beabsichtigt hatte.
 
Tatjana machte es sich auch so richtig auf dem Waldboden bequem. "Also ... normal lauf ich ja in einem Wald lieber als Wolf rum. Was man da alles mit den anderen Sinnen erleben kann ist unglaublich. Du kannst ganz schön froh sein, dass dich die beiden im Park nicht bemerkt haben. Aber meistens gehen sie nur gezielt vor ... sie mögen nur keine Zeugen. Und hoffentlich ahnen sie nichts, denn sonst werden sie versuchen, dich zu beobachten. Aber eigentlich sind die drei ... nicht besonders ... mutig." Sie lächtelte etwas entschuldigend. Wenn Darla sie jetzt hören würde, würde sie ganz schöne Prügel beziehen.

"Hast du denn für das Menschen-Austricksen auch Taktiken? Ich meine ... sterben die daran denn nicht, wenn du denen das Blut abzapfst?"

Als die Sprache auf ihren Vater kam zuckte sie etwas mit dem Mundwinkel und sah zu Boden ... "Mein Vater ist ... ein Sadist ... eigentlich noch schlimmer als das ... Er hasst mich, weil ich ... naja ... er sieht in mir seinen Fehler. Ich bin ein Metis und er ist nicht besonders stolz auf seinen Litaneibruch. Die Litanei ist unser Gesetz." Sie war irgendwie erleichtert, dass sie das gesagt hatte.

"Erzeuger? ... Das hört sich so ... hmmm ... maschinell an. Wurdest du denn vorher gefragt, ob du ein Vampir sein willst? Und verstehst du dich mit deinem Erzeuger immernoch so gut? Und mögen alle Gangrel die Natur? Irgendwie kann ich nicht verstehen, warum dann bei uns gesagt wird, dass ihr böse und vom Wyrm seid ... " Tatjana machte ein zerknautschtes Gesicht. "Ich kann nicht im dunkeln sehen ... aber dafür kann ich so gut wie jede Tür aufmachen und fast unsichtbar werden ... also, dass ich halt übersehen werde. Das ist ganz schön praktisch ... Vor allem für mein Vorzeichen. Oh ... ich babbel wie eine Wilde ... Da verrate ich dir aber echt viele Sachen. Du musst wirklich die Klappe darüber halten ... Mittlerweile glaub ich sogar, dass ich dir bereits soviel erzählt habe, dass es vollkommen ausreicht mir einen tödlichen Strafritus auf den Hals zu hetzen ... Ich weiß aber auch nicht warum ich dir das alles erzähl ... Vielleicht, weil ich sonst niemanden zum quatschen hab." Irgendwie machte sie ein etwas besorgtes Gesicht ...

Dann machte sie ein entsetztes Gesicht. "Solange sie sich noch erinnern? Ich ... das klingt nicht gut ... Wie kann man denn leben ... wenn man sich an nichts schönes mehr erinnern kann? Aber manche von uns gönnen dem anderen auch nicht mal den Dreck unter dem Fingernagel. Wahrscheinlich ist es nicht so schlimm, wie bei euch, aber es gibt schon so einige Exemplare von uns ... da musst du auch auf deinen Rücken achten ... sehr stark sogar ..."
 
Meyye nickt... das kann sie nachvollziehen. Wie es sein mag, als Wolf durch den Wald zu rennen? Sie denkt eigentlich schon darüber nach, seit ihr eröffnet wurde, dass sie das lernen kann, wenn sie sich weiter damit beschäftigt, ihre gestaltwandlerischen Fähigkeiten zu trainieren. "Irgendwann kann ich das auch..." sagt sie daher leise, mehr zu sich selbst als zu ihrer Gesprächspartnerin. Dann zuckt sie die Schultern. "Naja, sie haben mich ja nicht bemerkt. Ich hab danach nochmal mit ihnen gesprochen... vielleicht hätten sie mich ja angegriffen, aber ich hatte Rückendeckung. Komischerweise haben sie mir den Ausweis von dem kranken Arsch gegeben, so dass ich dann zum Haus kam wo ich dich getroffen hab. Vielleicht sind sie ja nicht so übel... wenn ich nicht gerade ne Vampirin wäre." Sie lacht leise. "Besonders mutig kam mir die Frau wirklich nicht vor. Und keine Sorge, ich glaub ich würds schon merken, wenn die mich beobachten wollen." Zumindest wird sie ab jetzt mal öfters darauf achten...

Aufmerksam beobachtet sie Tatjana, als diese vom Tod durch Aussaugen spricht. Es klang ja, als wrüde sie das relativ locker sehen... was Meyye mißbilligen würde. Aber vielleicht ist sie in der Hinsicht nur empfindlich. "Die sterben nicht, wenn ich aufpasse und ihnen nur ein wenig abnehme. Ich weiß inzwischen, wieviel ich riskieren kann ohne dass mehr passiert als dass sie sich für ein, zwei Tage schwindelig fühlen." Sie schweigt kurz. Vielleicht fällt es Tatjana ja auf. Ja, inzwischen weiß sie es. Zu Anfang hatte es ein paar Tote gegeben. Nicht viele, nicht mal eine Handvoll. Aber sie hat ihre Gesichter nicht vergessen. Anderes Thema, schnell.

"Tja, und das Austricksen... besonders Männer schalten schnell das Hirn ab, wenn ich ein bißchen tief blicken lasse und ihnen was vorspiele, wenn du verstehst was ich meine. Frauen sind schwieriger, aber die versuch ich auch nicht so oft." Sie grinst kurz. Mal testen, wie schnell Tatjana verlegen wird. "Ein paar lass ich auch ran... das sind die, die ich öfters besuche, ne kleine Sammlung von Lovern, die nichts voneinander wissen."

Ihr vergeht das Grinsen, als die Sprache auf Tatjanas Vater kommt. Sie hält auch nicht mit einem Kommentar hinterm Berg, soll dieses 'Metis' heißen was es will: "So ein Arschloch. Wenn er einen Fehler sucht, soll er sich doch an die eigene Nase fassen, oder? Du hast nicht darum gebeten, der lebende Beweis dafür zu werden." Sie schnaubt abfällig. Sollte ihr der Vater mal in Klein-und-harmlos-Form begegnen, wird sie ihm die Meinung sagen. Und wenn er dann in Crinos wechselt... naja... dann eher nicht mehr.

"Quatsch, maschinell... das heißt halt so. Ja, er hat mich gefragt, und es war verlockend, weil er mir gezeigt hat, was er alles kann... und ich hatte eh die Nase voll von meinem Leben." Sie verschweigt, dass sie sich heutzutage manchmal fragt, ob das nicht doch das kleinere Übel war. Und sie verzieht auch das Gesicht bei der nächsten Frage. "Nein. Wir haben uns übel verkracht. Ich glaube, er sieht mich jetzt auch als Fehler. Hab ihn lange nicht mehr gesehen, aber das paßt so. Hm... ich glaub schon... die meisten Gangrel jedenfalls. Was ist denn ein Wirm?"

Fragen über Fragen... dabei plaudert Tati eh schon soviele interessante Sachen. Meyye lacht wieder. "Wem soll ichs denn erzählen? Meinesgleichen würd mich einen Kopf kürzer machen, wegen Bruchs der Maskerade... das ist die Geheimhaltung. Deinesgleichen... naja, bei denen hätte ich wohl höchstens ein paar letzte Worte. Und Menschen... würden mich ins Irrenhaus stecken, und da will ich nicht hin, die kommen mit meinem Diätplan nicht zurecht." Sie schaut vom Boden auf, plötzlich wieder ernst, auf eine merkwürdige Art... beunruhigt. "Aber weißt du was? Ich rede sonst auch nicht soviel. Echt komisch." Ihre Mundwinkel verziehen sich zu einem angedeuteten Lächeln, als sie Tatjana ansieht. Ne Werwölfin als Freundin... warum nicht? Hat bestimmt nicht jeder.

Dann zuckt sie die Schultern. "Hey... frag mich das in hundert Jahren, vielleicht weiß ichs dann. Ich wills mal nicht hoffen. Ich will mich erinnern... und fühlen..." Sie erlaubt sich einen leisen Seufzer. "Ja, Mistkerle gibts wohl überall, und sie sterben wohl auch nicht aus..."
 
Tatjana sah Meyye gebannt an. "Wie? Du kannst dich auch in einen Wolf verwandeln? He ..." sie lachte kurz "vielleicht kann ich dir ja dann so meine Lieblingsstellen in der Umgebung zeigen. Ich sage dir ... auf vier Pfoten durch den Wald ist ... toll!! Und wunder dich nicht, dass ich den Kommentar gehört hab ... meine Instinkte sind vielleicht etwas besser als deine ... vor allem deine Aufmerksamkeit ... ich hab dich jetzt schon zwei mal überrascht!" Wieder lachte sie und sah die Gangrel frech an.

"Ich schau mal ... ob die zwei sich über dieses Treffen im Park schon Gedanken gemacht haben. Wenn ja ... versuche ich sie auf eine andere Fährte zu locken ... ich muss sagen, ich würde wirklich noch öfter mit dir plaudern." Dann hörte sie wieder angestrengt zu und wurde wieder etwas ernster. "Bei uns sagt man, dass ihr alle Menschen austrinkt ... und dass dadurch sehr viele Unschuldige umkommen. Ich bin froh, dass es wohl nicht so ist ..."

Dann wurde ihr Gesicht knallrot ... das nächste Thema schien ihr unangenehm. "Ich ... ich mag keine Männer ... und ich würde sie auch freiwillig nie ran lassen ... " Sie sagte nicht viel dazu ... anscheinend wollte sie hierüber wirklich nichts sprechen ...

Dann lächelte sie leicht abfällig "Mein Vater hat nun mal bereits etwas Status in unserer Gesellschaft. Ich bin nur ein kleines Licht ... wenn überhaupt. Es behandelt mich ja nicht nur mein Vater, als wenn ich der letzte Dreck wäre ... aber was solls ... Ich kanns nicht ändern ... außer ich würde mich heldenhaft dem Gegner in den Rachen werfen ... dann würde man wenigstens sagen, dass ich auf die einzige Art und Weise gestorben bin, wie es einer Missgeburt wie mir gebührt ... Darauf hab ich keinen Bock. Denn ich lebe gerne."

Wieder hörte sie aufmerksam zu. Es war wirklich sehr interessant mit ihr zu sprechen ... Sie mochte Meyye wirklich gut leiden ... "Warum ... wenn ich fragen darf, hast du dich denn mit deinem Erzeuger verkracht? Muss man bei euch ... wenn man jung ist auch super-unterwürfig sein und man darf keinen Mucks machen?"

"Der Wyrm ... ist etwas schwierig zu beschreiben ... aber das ist der Feind, den wir Garou bekämpfen. Dazu gehören auch Vampire ... aber wohl welche, die etwas bösartiger sind als du. Außerdem alles mögliche was mit Umweltzerstörung zu tun hat. Plagen ... also böse Geister ... es gibt auch verseuchte Garou ... die Tänzer der schwarzen Spirale, die gegen uns kämpfen ... wir versuchen verschiedene Firmen zu stürzen und zu sabotieren ... es fällt soviel darunter ... ich würde damit heute nicht fertig werden ... "

Dann schüttelte Tatjana frech den Kopf ... "In hundert Jahren? Weißt du wo ich da bin? oder was ich dann bin? Kompost! Du kannst dich dann aber gerne mit einem Stückchen Dreck über deine Gefühle unterhalten" Sie lachte Meyye wieder zu.
 
Meyye kratzt sich am Kopf und schränkt ein: "Also... noch nicht. Sonst wär ich wohl schon öfters als Wolf unterwegs. Aber wenn ichs dann kann, erfährst du es als erste." Sie schaut pseudoempört. "Von wegen meine Aufmerksamkeit. Das ist dein fieser Unsichtbarkeits-Trick, sonst würdest du das niemals schaffen." behauptet sie.

Die Aussicht, dass sich um die potentielle Werwolf-Bedrohung in ihrem Rücken von deren Seite aus gekümmert wird, überrascht sie im ersten Moment und erhellt dann ihre Miene. "Das würdest du tun? Danke... hm, ja... so ein Plauderstündchen hat was, das läßt sich wiederholen." sagt sie und stellt - zweite Überraschung - fest, dass sie das sogar so meint.

Sie schüttelt nochmal bekräftigend den Kopf, dass sie Menschen nicht gänzlich aussaugt... wobei ja schon weniger als die Hälfte genügen würde, um sie ihn Lebensgefahr zu bringen. Sie achtet sehr genau darauf, wann das passiert. Denn das ist der Punkt, an den sie auf jeden Fall aufhören will. Schmunzelnd, aber auch ein wenig fragend blickt sie dann auf. Da leuchtet eine rote Laterne... "Wieso magst du keine Männer? Bist du... hmm... am anderen Ufer?" fragt sie, tatsächlich neugierig. Also in dem Alter, als sie noch lebte, hatte sie die brauchbaren 'Fähigkeiten' der Jungs schon erkannt...

Sie nickt verständnisvoll, als sie von Tatjanas Rolle im... Rudel? hört... das ist ja fast so wie bei ihr. Außenseiter aller Fabelwesen, vereinigt euch. Sie lacht humorlos auf. "Ja, so siehts aus... die Ahnen haben das Sagen, und manche Erzeuger sind der festen Überzeugung, dass ihr Kind tun muß was sie sagen. Weißt du... als Mensch dachte ich, ich wäre in ihn verknallt. Darum hab ich auch eingewilligt, dass er mich zu seinesgleichen macht. Er war wirklich gut. Zuerst, jedenfalls. Aber dann bekam ich die Vampirgesellschaft zu sehen und merkte, dass ich wohl sowas wie eine Schachfigur für ihn werden sollte. Er wußte schon gar nicht mehr wirklich, was Liebe war. Stattdessen wollte er mir ein Blutsband andrehen... ich weiß bis heute nicht, wie das geworden wäre..." Einen Moment lang wirkt sie nachdenklich, vielleicht überlegt sie auch, ob sie ihre Entscheidung bereut. Dann schüttelt sie den Kopf.

Der Wyrm klingt für sie wie eine mythologische Figur. Der Teufel, wie ihn eine Öko-Sekte sehen würde. Plagen, Tänzer der schwarzen Spirale... und Konzerne. Jede Menge übermächtige Feinde, das zumindest nimmt Meyye bei der Aufzählung mal an. "Oh Mann... wenn ihr schon soviel gegen euch habt, würde ich doch denken, dass ihr euch nicht unbedingt mit den Vampiren auch noch anlegt, vor allem weil die eh viel zu sehr mit sich selber beschäftigt sind, um freiwillig nen Krieg anzufangen. Ich will nicht sagen, dass ich mir nicht ein paar von uns auf der Wyrm-Seite vorstellen kann... aber naja... hat schonmal wer versucht, miteinander zu reden?" Aber gut... auch auf Werwolfseite gibt es Leute wie Tatjanas Vater, der ihr jetzt schon unsympathisch ist.

Sie schürzt leicht amüsiert die Lippen und zuckt die Schultern. "Wer weiß, vielleicht mach ich das sogar." sagt sie dann, und es ist nur halb gescherzt. Auch das ist ein Aspekt ihres Daseins, über den sie noch nicht viel nachgedacht hat. Sie kann ja kaum glauben, dass sie das nächste Jahr übersteht, wie soll sie da in Jahhunderten denken....
 
Als Meyye von dem Unsichtbarkeitstrick redete, grinste Tatjana sie schelmisch an ... sagte aber nichts mehr dazu ... was wohl auch nicht nötig war.

"Na klar pass ich auf deinen Rücken auf ... He ... sowas sollten wir einfach öfter machen ... ich mein sowas hier." Als das Thema auf Männer kam, wich sie ihrem Blick aus. "Keine Angst ... ich bin auch nicht vom anderen Ufer ... aber ich mag einfach keine Männer. Sie sind ... ach egal." Sie zuckte mit den Schultern, Meyye konnte sehen, dass ihr das Thema wirklich unangenehm war.

Die Garou hörte dann aufmerksam zu. "Was ist ein Blutsband? Was bedeutet das?"

"Ich glaube dieser Haß auf die Vampire ist mittlerweile so alt, dass sich meine Rasse niemals auf euch einlassen würde ... aber es muss doch auch Ausnahmen geben ... und warum sollten wir beide denn nicht damit anfangen? Aber meine Leute sind verbort ... engstirnig und einfach viel zu stolz ... auf das, was sie verloren haben ... "

Meyyes letzter Kommentar heiterte sie wieder etwas auf ...
 
Die Afrikanerin sieht ihr Gegenüber ein wenig an, leicht verwundert vielleicht, und dankbar. Da kennt sie die Werwölfin noch kaum und hätte auch nicht darum gebeten, aber die will von sich aus etwas für sie tun - und eine Gegenleistung wurde auch noch nicht erwähnt. Tja, das ist wohl der Unterschied zwischen Lebenden und Untoten...

Sie winkt schließlich ab. "Schon gut, entschuldige meine Fragerei. Ist ja auch nicht so wichtig." wiegelt sie ab, nun da ihr offenbar wird, wie unangenehm Tatjana das Thema Männer wirklich ist. Wär ja noch interessant, warum.. aber das geht sie nun wirklich nichts mehr an.

Dann erklärt sie: "Ein Blutsband entsteht, wenn ein Vampir von einem anderen Blut trinkt. Beim erstenmal ist er dem Spender zugeneigt, beim zweitenmal noch mehr und beim drittenmal ist es dann so stark, dass er wie verliebt ist... und damit mein ich Liebe wie ein Sterblicher, wenn du verstehst was ich meine. Es ist zwar künstlich, aber irgendwie genauso stark... ach, ich weiß ja auch nicht genau, das hab ich halt gehört. Vielleicht hätt ich mich ja darauf einlassen sollen. Dann wär ich ihm halt hörig und hätte noch nen Clan, anstatt alleine hier..." Sie blickt kurz zu Boden, rupft ein wenig Gras aus und wirft es beiseite. "Was solls, ich hab mich entschieden. Hab ja auch was draus gemacht."

Sie wirft den Kopf nach hinten um ihre Haare wieder aus dem Blickfeld zu bekommen. "Klar, wir beide fangen damit an, das Vampir-Werwolf-Bündnis gegen Würmer, Konzerne und böse Vampis zu schmieden." grinst sie kurz. "Ich war schon immer gut darin, gegen engstirnige Verbohrtheit zu sein und dann dafür eine auf den Deckel zu bekommen. Naja... aber das passiert diesmal nicht, weil wir ja niemandem was sagen. Hast du eigentlich ein Handy?"

Bei der letzten Frage zieht Meyye auch schon ihres hervor und schaltet es ein. Sie tippt eine Weile darauf herum. "Kein Netz... wer hat denn gesagt, dass ich Netz will, du Stück Plastik..." murmelt sie und hat schließlich, was sie wollte. "Willste meine Nummer und gibst mir deine? Wir können zwar auch jetzt das nächste Treffen ausmachen..."
 
Tatjana hörte der Gangrel aufmerksam zu. Es war wirklich interessant, was sie über dieses Blutsband sagte ... erzwungene Liebe ... So etwas wünschte sie sich irgendwie insgeheim von ihrem Vater.

"Handy? Ich? Hallo, ich bin ein Naturfetischist!! Das ist doch böse Technik! Wie kannst du nur glauben, dass ich so etwas benutze!!" Ihr Gesicht sah vollkommen entrüstet aus. "Pinkel einfach an den fünften Baum von links beim rechten Weg im Park und ich werde dich finden ... " Sie wartete keine Reaktion von Meyye ab, kramte in ihrer Tasche herum und zog ein Handy heraus.

Sie lächelte kurz: "Also meine Nummer ist 0171 / 5280119 ... und deine?"
 
Ein wenig tadelnd sieht sie Tatjana nach ihrem Ausbruch an und meint todernst: "Ich kann aber nicht pinkeln. Und von wegen böse Technik, noch nie von den Handybäumen gehört? Da wachsen die." Schade, dass das Funkeln in ihren Augen durch das rote Glühen nicht sichtbar ist, so aber sieht es aus als hätte sie es gar nicht witzig gemeint, und Tatjana muß es sich aus dem Gesagten zusammenreimen - was ja an sich auch nicht schwer ist.

Sie schmunzelt immerhin leicht, als die Naturfetischistin doch ein Handy hervorholt und tippt ihre Nummer gleich bei sich ein, um dann ihre eigene aufzusagen. "So... und damit sind unsere kleinen technischen Geräte zu Beweismaterial geworden. Hm, ich könnt aber auch weniger offensichtlich werden und dich einfach als 'Tati' eintippen anstatt 'verbotene pelzige Freundin'." überlegt sie laut.

Dann schaltet sie das Handy wieder ab und steckt es zurück in die Tasche, blickt auf als ihr etwas einfällt. "Wie gehts eigentlich Melissa?" fragt sie. Unheimlich ist dabei, dass der Tonfall kaum einen Unterschied macht zwischen dieser zweifellos ernsten Frage und den Scherzen zuvor.
 

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