[28.04.2008] Silberschmelzen

Schwan

Miguel Cortés, Toreador
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18. April 2008
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Miguel erreichte die Glasschmelze ungefähr eine halbe Stunde vor der verabredeten Zeit. Er parkte seinen Ferrari auf dem Parkplatz, hier war ansonsten kein einziges anderes Auto im Moment.
Dann ging er schon mal in das Gebäude, die Haustür ließ er einen Spalt offenstehen, sie ging nicht von selber zu. Er warf den Ofen an, und während dieser sich allmählich aufwärmte zog der Spanier sich schon mal Arbeitskleidung an. In dem Schrank hing auch noch die Arbeitskleidung von Lucia, Arthur und Erkki. Alle drei waren sie vernichtet, und Miguel wurde wehmütig als er daran dachte.

Seine Hand zitterte, als er nach seinem Medaillon griff. Es festzuhalten beruhigte ihn. Jetzt eine Trauergestalt zu sein, das musste wirklich nicht sein.
Er musste sich zusammenreißen.
Sobald er sich wieder gefangen hatte verbarg er schnell wieder das Medaillon.
Nun aber empfand er die Stille hier drin als bedrückend, und die Minuten zogen sich schier endlos hin.
Miguel hoffte, dass Peter bald käme. Hier allein zu sein, das war einfach unangenehm.
 
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Der Ravnos fuhr mit seinem dunkelblauen Porsche 10 Minuten vor der Verabredeten Zeit auf den Parkplatz und stellte sich in die Nähe des Ferraris. Als er ausstieg ging er nicht gleich zum Eingang sondern schaute sich erst einmal das Auto an.

Oha! Wär hätte das gedacht. Ich dachte dieser Miguel wäre nur ein einfacher Künstler. Entweder so gut, dass er sich den hier leisten kann oder er ist so alt, dass die Zinseszinsen ihn den hier finanziert haben. Der Ravnos lächelte leicht, scheinbar wird es doch ein Treffen, wo er noch ein wenig erfahren konnte.

So ging er dann nachdem er sich den Ferrari angeschaut hatte zum Gebäude. Er brauchte ein paar Minuten fand dann aber die gesuchte Tür und öffnete sie, da sie scheinbar offen war und ging hinein.

"Hallo! Jemand hier?" rief er hinein und schaute ob ihn jemand antwortete.
 
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Wie erleichtert war Miguel als er schließlich eine Stimme hörte.
Der Ravnos blieb also nicht lange allein, schon wenig später öffnete sich eine Tür und der nicht mehr ganz jung aussehende Spanier kam in Arbeitskleidung lächelnd auf ihn zu. Er begrüßte Peter herzlich und gab ihm die Hand.

„Herr Crain, schön Sie kennenzulernen. Bisher habe ich noch nicht viel von Ihnen gehört, nur von Jenny. Sie sagte aber nicht viel, nur dass ich mich am besten an Sie wenden soll, wenn ich mein Auto verkaufen will, Sie würden mir dann einen fairen Preis machen. Sie sind doch nicht Gebrauchtwarenhändler, oder vielleicht doch? Jenny hatte mir auch Ihre Nummer gegeben, die ist mir dann allerdings abhanden gekommen, da die Geissel mir mein Handy abgenommen hat. Zurückbekommen werde ich es sicher nicht mehr, aber ich habe ja jetzt ein neues.
Und dann sprach mich also heute Herr von Rothschild an wegen dem Silberschmelzen, und so habe ich Ihre Nummer jetzt doch wieder.
Ja, vor ein paar Nächten wollte ich meinen Ferrari noch verkaufen, aber ich glaube, ich kann mich letztendlich doch nicht von dem Auto trennen. Dummerweise hat mir irgendein Vandale einen Seitenspiegel abgeschlagen, ein Original Seitenspiegel wird sicher schwer zu bekommen sein, schließlich wurden von genau diesem Ferrari nur 450 Stück hergestellt.“

Miguels Gesicht verdüsterte sich, aber nicht lange. Wenn Miguel wüsste, dass es ausgerechnet Lurker gewesen war, der das Auto beschädigt hatte, da würde der Spanier sich umso mehr ärgern.

„Sie sind früh dran, ich denke der Ofen ist noch nicht genug aufgewärmt. Aber wir können ja so lange noch ein wenig plaudern. Ich wohne jetzt seit etwas über einer Woche in Finstertal, ach wie sehr sich mein Unleben doch seitdem verändert hat. Sie wohnen sicher einige Zeit länger hier?“

Sein Charisma und sein lebhaftes Temperament kamen nun wieder voll durch, und von Trübsal war im Moment keine Spur. Und natürlich war nicht zu überhören, dass Miguel eine ziemliche Quasselstrippe war.
 
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Peter nickte Miguel zu und noch eh er etwas sagen konnte, sprudelten auch schon die Worte aus dem Toreador heraus. Der Ravnos wurde davon doch etwas überrascht und hörte zu weil er kurz sprachlos war. Das hatte er nun nicht erwartet.

Also Miguel dann fertig war, schaute Peter sich erst einmal um und sagte nichts. Dann schaute er wieder zu Miguel.
"Ja ich wohne schon einige Zeit hier in Finstertal und es wird hier nie langweilig." Peter grinste böse und packte dann seine Tasche auf einen freien Tisch und holte drei große Messer heraus und einen Silberbarren.

"Um diese Stücke handelt es sich." er schaute wieder zu dem Toreador. "Sind sie sicher, dass sie den Ferrari nicht verkaufen wollen?" total aus dem Zusammenhang frage er nun nach dem Auto und merkte das selbst erst nachdem die Worte schon draußen waren. Verdammt was war den jetzt los?!
 
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Sehr gesprächig war der Ravnos ja nicht gerade, und sonderlich neugierig schien er auch nicht zu sein. Dann aber fragte er nach dem Ferrari.

„Gefällt Ihnen das Auto?“ fragte Miguel voller Besitzerstolz.

„Was meinen Sie denn, wie viel man dafür noch kriegen könnte? Ich habe vor zwei Jahren 30.000 Euro dafür bezahlt, und das Auto ist jetzt 7 Jahre alt.“

Er schaute den Ravnos an und irgendwie kam er Miguel ein wenig bekannt vor.

„Habe ich Sie nicht schon mal irgendwo gesehen?“

Wo war das nur gewesen?

„Im Café, kann das sein?“

Und hatte Rothschild nicht erwähnt, dass der Ravnos mit auf dem Dach gewesen war? Ja, konnte sein.

Was habe ich nur für ein Hühnergedächtnis.

„Ich stand aber nur in der Tür, ich war nicht hineingekommen. Jenny hält mich jetzt wahrscheinlich für einen feigen Verräter. Aber diese zwei Fremden, die die Maskerade gebrochen haben, die mussten doch gemeldet werden. Die hätten doch vom Sabbat sein können, weiß man es? Haben Sie auch was von dieser Sache mitbekommen?"

Dann sagte Miguel mit einem Hauch von Sarkasmus:

"Nein, über Langeweile kann man sich in dieser Stadt wirklich nicht beklagen. Ehe man es sich versieht ist man in Dinge verwickelt, die einen fast den Kopf kosten und immer noch kosten könnten."

Da sprach Miguel wohl aus Erfahrung, ganz so hörte es sich an.

"Aber wie es scheint, gewöhnt man sich an alles. Sogar an den Gedanken, dass man die nächste Nacht vielleicht nicht überlebt.“

Ja, selbst der Strafe blickte Miguel mittlerweile mit relativer Gleichmut entgegen, das hätte er vor ein paar Nächten nie erwartet.

Er beschaute sich die Messer und den Silberbarren.
Dann kontrollierte er die Temperatur des Ofens.

„Hm, ich denke wir könnten den Silberbarren schon in den Ofen tun.“

Der Toreador holte eine kleine Schmelzwanne und legte den Silberbarren hinein.
Dann zog er Spezialhandschuhe an und eine feuerfeste Schürze, setzte eine Schutzbrille auf und beförderte die Schmelzwanne mithilfe einer feuerfesten Zange in den Ofen und schloss diesen wieder.
Die Ofentür war nur kurze Zeit geöffnet, währenddessen schlug ihnen eine Welle von großer Hitze entgegen. Selbst aus der Ferne war der geöffnete Ofen recht beängstigend, Miguel hatte jedoch keine Scheu in nächster Nähe dort zu hantieren. Nicht wirklich eine Tätigkeit für Angsthasen.

„Dieser Ofen wurde ursprünglich für Arthur hier eingebaut. Arthur konnte richtig gut Glasblasen. Von seinen Werken ist leider keins mehr hier im Raum, ich hätte Ihnen ansonsten gern was davon gezeigt.“
 
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"Ja das Auto ist schön." sagte Peter nur um kurz danach Miguel ungläubig anzustarren, als er den Preis des Auto erwähnte. Der Kerl schaffte es doch öfters ihn sprachlos zu machen.

"30.000 Euro? Haben sie dem Besitzer damals das Leben gerettet?" Peter konnte es kaum fassen. Entweder Miguel hatte mehr gemacht als nur Geld zu bezahlen oder er war jemanden übel auf dem Leim gegangen, denn so ein Auto kostete sonst das Zehnfache und wenn er nur so wenig bezahlt hatte, war das sicher kein echter Ferrari.

Als Miguel den Ofen öffnete trat Peter einen Schritt zurück und noch einen als er die Hitze auf seiner Haut spürte. Auch war ihm klar, dass es keinen Sinn hatte die Patronen zu versilbern, sie würden bei dieser Hitze explodieren und er hatte nicht das nötige Gerät sie auseinander zu bauen und wieder zusammen.
 
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Miguel lächelte zufrieden.

„Freut mich, dass Ihnen das Auto gefällt.“

Dann lächelte er noch breiter.

„Oh, ich denke, es war mein Charme. Da bekommt man schon mal Dinge zum Freundschaftspreis. Na ja, und in diesem Fall waren es auch meine Liebeskünste. Ich hatte zuvor mit der hübschen Autobesitzerin eine berauschende Liebesnacht verbracht.“

Zum Glück hatte Lucia nichts davon erfahren, sonst wäre sie ausgeflippt.

„Aber nicht, dass ich mich von reichen Frauen aushalten lasse, für gewöhnlich bin ich es, der die Frauen beschenkt, und meine Firma habe ich mit der Arbeit meiner eigenen Hände aufgebaut. Ich war ursprünglich Maurer, dann Gelegenheitsarbeiter, und dann Flamencotänzer, ach der Flamenco ist noch heute meine große Leidenschaft, und jetzt bin ich Kunsthandwerker. Glaskünstler und Restaurator.
Ich brauche keine Reichtümer um glücklich zu sein, aber ein Ferrari, das war schon lange mein Wunschtraum, und schließlich also konnte ich ihn mir erfüllen. Und die Nacht mit besagter Vorbesitzerin war natürlich auch nicht zu verachten.“

Und Miguel lächelte das Lächeln eines erfolgreichen Schürzenjägers. Evelina gegenüber würde er natürlich nie so reden, und wie gut, dass sie das nicht mitbekam.

Eigentlich könnte er sich mal die Aura des Ravnos ansehen.

[dice0]
 
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Out of Character
Öh...ich will ja jetzt nix sagen, aber find es etwas komisch, dass du nun Auspex auf mich machst, besonders mit dieser Begründung...


Die Aura des Ravnos hatte einen Violetten Ton, der nachdem er ein wenig vom Ofen weg war sich legte und sich dann wieder in eine hellblaues Muster, welches aber immer wieder von violetten Tönen durchbrochen wurde.

"Ah ich verstehe." der Ravnos lächelte leicht. "nun dann kann ich verstehen, dass sie sich nicht von diesem Wagen trennen wollen.

Woher kennen sie eigentlich Herrn Rothschild? Er hat sie mir ja empfohlen." nun wollte Peter auch einmal etwas erfahren, was ihn vielleicht nutzen konnte. Das der Toreador Peter plötzlich ziemlich genau musterte, blieb ihm nicht verborgen und so schaute er auf die Mine des Mannes und ob er vielleicht fand, was er suchte.
 
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Out of Character
Miguel auspext nach Lust und Laune, da bedarf es eigentlich keiner tiefgründigen Begründung. ;)


Verklemmt und prüde war der Ravnos also offenbar nicht.
Ach ja, jene Nacht war schon etwas Besonderes gewesen, und wie könnte er diese Frau vergessen. Sie hatten sogar auf der Motorhaube…bei dem Gedanken daran musste Miguel wieder lächeln.

Aber dann diese Frage. Am besten vom Thema ablenken, selbst wenn das bedeutete noch mehr von sich selbst zu entblößen.

„Herrn von Rothschild habe ich im Hotel El Privilegio kennengelernt. Dort wohne ich zur Zeit auch noch. Er ist freundlich und hilfsbereit mir gegenüber, obwohl es rufschädigend sein kann mit mir Umgang zu haben, das rechne ich ihm hoch an. Wenn Sie Ihren Ruf nicht gefährden wollen, Sie brauchen ja niemandem zu erzählen, dass Sie sich mit einem Geächteten abgegeben haben. Meine Ghulin hat die Primogena der Ventrue geköpft, und Sie wissen ja, man ist für die Taten seiner Ghule verantwortlich. Am 30. wird man meine Bestrafung auf Film bewundern können. Wurden Sie auch auf die Yacht des Prinzen eingeladen um sich dort diesen Film anzuschauen? Er wird aber auch ins Café übertragen. Mir wird ein Körperteil von der Sonne weggebrannt, muss appetitlich sein sich das anzuschauen.“

Am Schluß kam da wieder eine Spur Sarkasmus durch. Das war etwas ganz Neues bei Miguel, da wunderte er sich über sich selbst.
Rothschild hatte Miguel offenbar nicht ohne Grund eingeschärft Peter nichts über den Malkavianer zu erzählen falls der Ravnos nach ihm fragte. Und jetzt fragte er tatsächlich. Was steckte wohl dahinter?

"Der Barren dürfte mittlerweile geschmolzen sein."

Miguel ging zum Ofen, nahm die Schmelzwanne heraus und stellte diese auf einen speziellen Tisch.
Mit einer etwas kleineren Zange ergriff er eins der Messer und tauchte die Klinge in das flüssige Silber, zog diese wieder hinaus, ließ sie abtropfen und klemmte sie an einer Halterung fest, an einer Wanne, die neben der Schmelzwanne stand und dieser ähnlich sah. Dasselbe wiederholte er mit den anderen beiden Messern.

"Das würde noch für sehr viele weitere Klingen reichen, schade um das viele Silber. Aber man kann es ja später noch verwenden. Am besten gieße ich es in eine Gussform, dann entsteht ein neuer Barren daraus. So eine Gussform müsste es hier sicher noch irgendwo geben."

Miguel zog die Handschuhe aus und suchte.
 
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Das Miguel ein Geächteter war und seine Ghulin die Primogena der Ventrue getötet hatte wusste Peter noch gar nicht. Scheinbar hatte er sich wirklich zu sehr zurückgezogen in letzter Zeit.

"Oh, davon wusste ich noch nichts. Dann viel Glück am 30." der Ravnos sagte trocken dahin, wodurch es überhaupt nicht wie ein Witz klang oder ein sarkastische Anspielung. Entweder war es ihm total egal oder er wollte Miguel verhöhnen.

"Im El Privilgio also. Wenn sie sich einmal nach einem anderen Wohnort sehnen, rufen sie mich an. Ich besitze ebenfalls ein Hotel, wo Kainiten wohnen können. Es ist nicht so teuer wie dort und ich bin mir sicher auch nicht so geschützt."

Peter schaute dem Toreador zu, wie er die Klingen präparierte.
"Wie lange werden sie brauchen, bis sie getrocknet sind?"
 
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Miguel fand schließlich eine Gussform und goss den Rest des flüssigen Silbers dort hinein.

„Glück werde ich brauchen können. Glück, dass diese komische Apparatur den Rest meines Körpers gut genug schützt und ich nicht völlig zu Asche werde.
Im Moment muss ich im El Privilegio wohnen. Was nach der Bestrafung ist steht sowieso in den Sternen, das überlege ich dann wenn ich es wirklich überlebt habe. Aber danke für das Angebot, ich werde vielleicht darauf zurückkommen.“

Auch er sagte dies recht trocken.
Miguel betrachtete die Klingen und wurde wieder etwas gelöster und lebhafter.

„Ein paar Stunden sollte man schon einrechnen, und bei dem neuen Silberbarren wird es noch länger dauern bis er völlig erkaltet ist.
Heute werde ich bis kurz vor Sonnenaufgang noch arg beschäftigt sein. Ich erledige etwas für den Sheriff, das hilft mir immerhin bei meiner Rehabilitation. Wäre morgen so gegen 20.45 Uhr noch früh genug? Wenn ja, das wäre optimal, dann würde ich morgen erst noch hierhin kommen bevor ich mich dann wieder für den Sheriff an die Arbeit mache."
 
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"Verstehe. Dann werde ich morgen wieder her kommen.

Ich hätte da aber noch eine Frage. Wie ist es dazu gekommen, dass ihr Ghule die Primogena getötet hat? Ich meine es müsste doch fast unmöglich gewsen sein?" auch wenn die Frage vielleicht etwas zu weit ging, so musst sie Peter doch einfach stellen, da ihn die Neugier sonst umgebracht hätte.
 
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Ahaaa, so völlig ohne Neugier ist er offenbar doch nicht.

Miguel musste innerlich grinsen. Äußerlich zeigte er das natürlich nicht.
Und obwohl dieser Mord keine besonders erquickliche Angelegenheit war, genoss Miguel es dennoch nun schließlich doch noch die gespannte Aufmerksamkeit seines Zuhörers zu haben.
Beim Thema Rothschild hatte Miguel ja ablenken müssen, jetzt aber war er an kein Schweigegebot gebunden.
Statt also abweisend zu reagieren zeigte sich Miguel relativ auskunftsfreudig. Die ganze Story von vorne bis hinten wollte er jetzt nicht erzählen, aber ein wenig konnte er ruhig verraten.

„Wenn Sie Lucia gekannt hätten, dann würden Sie sich nicht wundern. Ich kann nur sagen, es ist eine Strafe jahrelang mit einer solchen eifersüchtigen Furie geschlagen zu sein. Aber nun bin ich endlich von ihr erlöst, ich habe sie umgebracht.“

Was sagte er da eigentlich? Dachte und fühlte er wirklich so? Ja, es war nun mal so, dass er es nicht bedauerte, dass Lucia tot war, und seltsamerweise scheute er sich nicht, dies gegenüber dem Ravnos offen zuzugeben. Miguel hatte einfach keine Lust jetzt Trauer vorzuheucheln. Aber Evelina gegenüber sollte er besser nicht so reden, sie wäre sicher entsetzt. Miguel war klar, dass er sich sehr verändert hatte.
Nein, er bedauerte es nicht Lucia getötet zu haben, er ertappte sich sogar bei dem Gedanken, dass er das schon viel eher hätte tun sollen, das bereitete ihm irgendwie ein schlechtes Gewissen, es erschrak ihn. Aber selbst das schrumpfte dahin.

„Wenn Lucia richtig durchdreht, dann hatte sie Bärenkräfte, Sie hätten mal sehen sollen wie sie ein Zimmer zugerichtet hat. Und an jenem besagten Abend hatte sie ein Samuraischwert verwendet. Ich hatte der Primogena den Hof gemacht, das war Lucia leider nicht entgangen. Ich unterhielt mich mit Frau Holmström, und da schlug Lucia ganz plötzlich zu, mit dem Schwert, ohne dass die Ventrue eine Chance gehabt hätte sich zu wehren. Wie es scheint war die körperliche Widerstandskraft von Frau Holmström nicht so groß wie man es bei einer Ventrue Ancilla erwarten würde. Wie alt sie war, weiß ich nicht.“

Seine Frauengeschichten brachten ihn in letzter Zeit nur in Schwierigkeiten. Und Evelina? Da musste er auch höllisch aufpassen. Denn wenn er etwas tat was ihren Vater erzürnte, dann sah es schlecht für Miguel aus, und auch dann, wenn Evelina dahinter kam wie wenig ihn gewisse Dinge berührten. Aber er schien gern mit dem Feuer zu spielen?
 
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Peter hörte aufmerksam zu und fand die ganze Geschichte sogar ein wenig amüsant. Was Männer manchmal behalten, weil es ihnen schmeichelt. Ich sollte aus seiner Geschichte auch ein Lehre ziehen.

"So ist das also gekommen. Nun ich werde sie dafür nicht verurteil, da ich selber oft mit Vorurteilen behaftet bin, nur dafür aus welchem Clan ich stamme." etwas Solidarität und Mitgefühl sähen und mal sehen, was ich später aus ihm noch erfahren werde.
"Ich danke ihnen jedenfalls für ihre Offenheit und falls sie irgendwann einmal eine Unterkunft suchen, mein Angebot steht immer noch." und nun noch die Hand ein wenig hinreichen.

"Wir sehen uns dann morgen." Peter hielt dem Toreador die Hand entgegen.
 
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Genau wie bei Peters Ankunft lächelte Miguel herzlich als er Peter die Hand schüttelte.

„Es freut mich, dass Sie nicht zu denen gehören, die wegen dieser Vernichtung was gegen mich haben.
Ich habe zwar eigentlich schon eine Wohnung, aber dort ist es geschehen, dort will ich nicht mehr wohnen. Und aus dem El Privilegio würde ich gern so schnell wie möglich weg. Nun ja, wenn ich den 30. überlebe, dann sehen wir weiter."

Eigentlich war der Ravnos doch gar nicht so übel. Miguel begleitete ihn noch bis zur Haustür, trat einen Schritt hinaus, blieb stehen und erblickte den Porsche.

Ihr Auto kann sich aber auch sehen lassen“, merkte er an.

"Gut, dann also bis morgen.“
 
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Peter nickte Miguel
"Habe den Kauf bis jetzt auch noch nicht bereut."

dann ging er zu seinem Wagen und fuhr davon.
 
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Miguel ging zurück zu dem Ofen. Den hätte er schon längst ausstellen können, das machte er jetzt.
Die Arbeitskleidung konnte er eigentlich direkt anlassen, schließlich musste er gleich noch in die muffige Sakristei.
Er hatte noch ein wenig Zeit. Da könnte er eigentlich noch ein wenig üben. Miguel nahm einen der Handschuhe in die Hand und konzentrierte sich darauf. Nichts.
Und wie war es mit der Schürze? Wieder nichts. Machte er irgendwas falsch? Irgendwann würde er den Dreh noch rausbekommen, aber wann?
Es musste doch mal endlich klappen!
Miguel legte die Schürze ab.
Oder wie wäre es mit seinem Handy? Aber auch da bekam er keinerlei Eindrücke vermittelt. Also langsam…!

Er wollte doch so gern etwas aus dem Medaillon lesen - vielleicht konnte er da dann gar mehr sehen als der Rothschild, aber wenn Miguel dasselbe erfuhr, dann hieß das immerhin, dass es endlich geklappt hatte, und das wäre auch schon was wert.
Und wenn Miguel es einfach noch mal probierte? Warum nicht. Viel Hoffnung hatte er da nicht, aber wer weiß.
Miguel holte also das Medaillon hervor, nahm es in die Hand und konzentrierte sich.
 
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...Was machst du da Miguel?...

Die Stimme war leise, flüsternd, aber doch eindringlich. Oder bildete sich der Toreador alles nur ein und verfiel in seinem Wunschdenken einer Illusion aus Wind und Ohrensausen.
Nein, da war sie wieder die leise Stimme.

...Miguel ruf mich doch wenn du reden willst ... hör auf hinter den Spiegel zu schauen. Glaub mir ... du willst nicht in diese Welt schauen, ... nein ... denn ich bin weder im Reich der Toten noch in dem der Lebenden ... Finde dich damit ab das ich für immer bei dir sein werde, ... dich beschützen will, ... ohne das du mir noch einmal nahe sein kannst ... Ich bin tot, ... du bist es nicht! ... Unsere Welten haben nichts mehr gemein.....
 
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„Arthur, bist du das? Ich bin doch froh, dass du bei mir bist. Und ich hatte dich vorhin im Hotel schon mal gerufen, da hast du mir nicht geantwortet. Aber das ist jetzt nicht als Vorwurf gemeint."

Miguel war verwirrt.
Er hatte jetzt schon etliche Male versucht etwas aus dem Medaillon herauszulesen, das war wohl irgendwie störend? Aber hieß das dann nicht auch, dass seine Bemühungen bemerkt worden waren, eine Auswirkung gehabt hatten?
Miguel frohlockte. Vielleicht hatte er sich bloß am falschen Übungsobjekt versucht. Bei einem anderen Objekt würde es vielleicht besser klappen.

"Ich äh bin noch am Üben, also etwas aus Gegenständen herauszulesen. Dann versuche ich es eben an anderen Sachen und nicht mehr am Medaillon, ich war da wohl etwas zu neugierig."
 
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... Es ist gefährlich hier! ... Ich bin nicht mehr allein, reden fällt mir schwer ... gefährlich! ...Sehr...

Die Stimme wurde immer schwerer zu vernehmen, mittlerweile war es nicht mehr als ein wages Flüstern.

... Reize sie nicht ...
 
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