AW: [23.04.2008] Schlechte Nachrichten für die Senneschal
Enio fühlte sich für einen Moment in seine Zeit in Genua zurückversetzt. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass ihm seit damals ein Prinz oder wie in diesem Fall die Senneschall den Handrücken zur Begrüßung angeboten hatte. Noir war ebenso wie Giuliana Toreador aber Noir hatte eindeutig den Vorteil, dass sie nicht verrückt und auf bestialische Art und Weise sadistisch war, deshalb war es für Enio eine Leichtigkeit die angebotene Geste in einen passablen angedeuteten Handkuß umzusetzen ohne das Gefühl zu haben, dass ihm jemand den Kopf abreisen wollte. Nicht das der Turiner zu seinen Vampirzeiten jemals viel über Umgangsformen gelernt hatte aber er kam nun mal aus einer Zeit in der diese Art der Begrüßung als normal galt. Auserdem unterstützten seine erst kürzlich „erworbenen“ Kenntnisse über Etikette das Wissen über die geforderte Vorgehenweise, sodaß er nicht nur auf sein schlechtes Gedächnis angewiesen war.
Nach dem Begrüßungsprimborium stellte der Brujah das Tablett auf seinem Schoß ab. Abermals rutschten Dolch und Diadem wieder ein kleines Stück zusammen. Romero hätte warscheinlich spätestens jetzt mit Tränen in den Augen die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. „Was sie hier sehen sind zwei Artefakte, die wir Vorgestern unter dem Dom geborgen haben. Aber lassen sie mich am Anfang beginnen…“
Jetzt kam der anstrengende Teil: Reden! Viel Reden! Enio empfand es als sinnvoll beim Trödelmarkt anzufangen und zu berichten wie Cat und er an das Pergament gekommen waren, dass sie erst auf die Suche nach dem Dolch gebracht hatte. Enio fasste die Meinungen von Viktor und Johanna zusammen und teilte mit, dass sie sich daraufhin entschlossen hatten die Luke unter dem Dom an dem besagten Tag aufzusuchen. Enios Blick schwenkte abwechselnd zwischen den Anwesenden hin und her, wobei er Cat eigentlich auslies, da sie ja bei allem dabei war und er ihr ganz sicher keine Zusammenfassung liefern musste. Währenddessen wurde auch die Geissel aufmerksam beobachtet. Es hatte schon die eine oder andere Geissel gegeben, die sich angepißt gefühlt hatte, wenn andere ihren Job gemacht hatten.
Enio fuhr fort und erzählte von seiner und Cats Überlegung die anderen Kanskinder von Finstertal hinzuzuziehen, da die Gefahr bestand, dass die Werwölfe ebenfalls von dieser Waffe etwas mitbekommen hatten und sich keiner sicher sein konnte wie sie darauf reagieren würden. „Das der Waffenstillstand zwischen den Garou und den ortsansässigen Kainskindern momentan auf brökeligem Fundament steht ist ja momentan jedem klar. Da war es wichtig auf Nummer sicher zu gehen“. Einem sensiblen Zuhörer entging an dieser Stelle bestimmt nicht, dass Enio nicht von einem Frieden, sondern lediglich von einem Waffenstillstand sprach. Für ihn gab es nichts anderes. Danach berichtete er von dem Abstieg in die Sakristei und dem Fund in der unterirdischen Kammer. Er fasste zusammen was die vermeindliche Steinstatue ihnen über Zacharii mitgeteilt hatte und wer diese Juliana eigentlich war… zumindest das was sie ihnen mitgeteilt hatte. Enio hatte sich offenbar auf diese Rede vorbereitet. Er lies eigentlich kein Detail aus und war für seine sonstige Mundfaulheit an diesem Abend äußerst Redseelig. Schließlich erzählte Enio wie sie beziehungsweise er selbst der Existenz der Salubri ein Ende gesetzt hatten und das Diadem und den Dolch an sich genommen hatten. „Es war eine Erlösung für die Kreatur die in diesem Zustand nur noch schwer Kainit genannt werden konnte. Zacharii muß wirklich ein total krankes A… Individuum sein.“ Manchmal war es schwer auch in der Gegenwart der Senneschal seine Worte sorgfältig auszuwählen.
Wie auch zuvor bei Helena lies Enio in diesem Bericht das Detail aus, dass die Salubri den Wunsch geäußert hatte diableriert zu werden, damit sie ihre Rache „persönlich“ ausüben konnte. Ein unwichtiges Fitzelchen der Geschichte auf das Cat ja - falls sie es für wichtig hielt - ohne weiteres hinweisen konnte.
Nachdem der Brujah-Primogen fertig war sah er in die Runde. Nein das waren ganz sicher keine gute Neuigkeiten. Die neuernannte Senneschal würde wohl einen beschwerlicheren Amtsantritt haben als es ihr lieb sein konnte. Tja Fräulein Toreador… auf einem Ball tanzen ist eines… eine Stadt zu führen und wichtige Entscheidungen zu treffen etwas ganz anderes. „So wie es also aussieht haben wir allen Grund anzunehmen, dass dieser verfluchte Tzimisce immer noch sein Unwesen in dieser Stadt treibt und wie Helena schon richtigerweise darauf hingewiesen hat, unter Umständen irgendwo hier vielleicht sogar in Starre liegt und sich langsam zum aufwachen bequemt, da er höchst warscheinlich mitbekommen hat, dass wir in seinem ehemaligen Reich herumgeschnüffelt haben und ihm sein Spielzeug kaputt gemacht haben. Das andere Problem bleiben die Garou… aber dazu können sie mir ja vielleicht mehr sagen.“ Das galt natürlich dem Kind des Prinzen. Sie würde wohl die anderen Vampire in diesem Raum auf den neusten Stand bringen müssen.
Out of Character
hier nochmal den Inhalt des Pergaments. Ist vielleicht ja vor allem für Grisz interessant, da er damals ja noch nicht mit dabei war. Gehen wir mal davon aus, daß Enio in seiner Erzählung den Inhalt des Schriftstücks so ganz grob wiedergegeben hat.
Pegament Inhalt