Einer der Vorteile des Unlebens den Meyye zu schätzen gelernt hat, ist es, sich keine Sorgen um Seitenstechen machen zu müssen, oder Erschöpfung, oder Schwindelgefühle, oder Atemnot, oder Muskelkater. Sie kann einfach laufen solange sie will (solange sie es mit der Geschwindigkeit nicht übertreibt) und kommt irgendwann einfach am Ziel an, braucht keine Sekunde zu verschnaufen sondern kann gleich zum Nächsten übergehen, das sie vorhatte. Andererseits... das macht das Laufen auch ein wenig langweilig, nimmt ihm den Reiz und das Gefühl, etwas geleistet zu haben. Wenn die Strecke nicht weit genug sein kann, hat sie ihre Bedeutung verloren. Der Weg ist das Ziel - ein furchtbar abgedroschener Spruch, nichtsdestotrotz wahr.
Und so kommt sie wieder einmal vor dem Grand Hotel an wie schon die Nacht zuvor, nur diesmal ohne Fahrrad und ohne Zuschauer und Verfolger. Zielstrebig geht sie hinein, winkt nur kurz (oder auch ab) in Richtung des Empfangs und ersteigt die Treppe, je zwei oder drei Stufen aufeinmal. Wo ging's jetzt nochmal hin? Ach ja, da... oh. Da stehen sie schon. Alexander, Viktor, Lurker und der Fremde von gestern, sieh an. "Hi." sagt sie, als sie auf sie zutritt, und eigentlich dürfte sichtbar sein, dass sie noch etwas lädiert ist, wie von einer Schlägerei. Sie nickt dem Haufen kurz zu und will sich dann ins Zimmer durchschlängeln. Das halbwegs mürrische "Ich brauch was zu trinken." muß als Erklärung genügen.
"Morgen." wird es den im noch im Zimmer befindlichen Leuten zuteil. Ja, diese Gangrel ist nicht so toll gelaunt. Nach dieser kurzzeitigen Notiznahme, dass da noch andere Leute an ähnlichen räumlichen Koordinaten wie sie vorhanden sind, macht sie sich über die bereitgestellten Blutvorräte her.
Out of Character
Ich hoffe, die geben 10 BP her.