[22.04.06] Paar oder nicht Paar? oder: Können Vampire lieben?[5]

Juniver

Munchkinmeisterin
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Ian und Carola hatten den Ball verlassen.

Der Himmel war sternenklar, nicht eine einzige Wolke war am Himmel zu sehen. die Straßenlaternen waren mittlerweile ausgeschaltet worden. Nur Mond und Sterne erhellten die Nacht.
Ein Geruch von verbranntem lag in der Luft. doch die Flammen waren mittlerweile erloschen, das Café du Trois konnte man von hier aus nicht mehr sehen. Und so störte kein Feuer die Ruhe.

Die beiden waren allein. Nur hin und wieder fuhr mal ein Auto die Straßen entlang. Carola hatte sich bei Ian eingehakt und sich leicht an ihn gekuschelt. sie genoß seine Wärme. Wärme die für sie Leben bedeutete. etwas das Carola innerlich zu verlieren drohte. Also klammerte sie sich an ihren Gefühlen fest.
Doch dies war ihr noch nicht bewußt.

Im Moment war da nur Ian und sie selbst.

Was ist nur mit mir los? Frank ist noch nicht mal 4Tage tot und schon hast du einen anderen.
Aber was soll ich denn machen? Alleine? Hier? In dieser verdammten Welt?
Oh Frank, es war so schön mit dir. Mit dir hätte ich die Ewigkeit verbringen können. da wäre es mir egal gewesen, dass ich tot bin, dass ich ein Vampir bin.
Aber so?
Du hast mich allein gelassen als ich dich am meisten brauchte. Ich habe das Recht mich neu zu verlieben!
Verlieben? Liebe ich Ian überhaupt? Was weiß ich schon von ihm? Und was sind wir? Ein Paar? Oder nur Freunde? Und was sagt Ian dazu? Empfindet er auch so?
Außerdem hat Frank nicht versucht mir das Leben zu retten, indem er mich von diesem Typen beschützte? Wurde ihm nicht deswegen der Plock in die Brust gerammt? Ist er nicht deswegen, meinetwegen, tot?

Egal! Er ist tot. Er wird nie, nie wiede kommen. und du wirst ihn auch nie wieder sehn. Es gibt nur das Hier und Jetzt. Also mach was drauß!

...
...

Ich muss mit Ian reden!


Sie ging weiter mit Ian Arm in Arm nach Hause. Kuschelte sich dabei leicht an ihn um ihm noch näher zu sein - noch mehr von seiner Wärme zu spüren.

Doch irgendwann ist auch der schönte Spaziergang vorbei und die beiden näherten sich Carolas Wohnung.
Die Zeit der Wahrheit kam näher.

...

Sie Standen zusammen in Carolas Wohnzimmer. Carola schaute aus dem Fenster. Betrachtete die Aussicht über Finstertal. Doch die interessierte sie ehr weniger.
Ian, wie gefiel dir eigentlich der Abend?

Langsam angehn....
 
Ian schwieg den gesamten Weg. Irgendetwas beschäftigte ihn. Man konnte es merken.
Der Abend hat viele Errinnerungen in ihm wach gerüttelt, die besser hätten weiter schlafen sollen. Obwohl: Sie waren immer da und kamen immer wieder, aber nie hatte er sich mit ihnen so intensiv innerlich beschäftigt wie heute.
Es waren Gedanken, die schwer zu fassen sind. Ohne Gehalt und ohne wirkliches Subjekt schwammen sie, wie Wellen in der Brandung, an ihm vorbei, trafen dort den Fels und hier den Fels bis sie dann doch wieder zurückschwabte, um erneut Steine in Bewegung zu setzen. Aber manche Steine sind gefährlicher als man denkt und sollten deshalb lieber von allem unberührt bleiben. Sie rufen - ganz der Chaos Theorie entsprechend - schlimmere Dinge hervor, als man im ersten Moment denkt bzw. sieht.

So schlenderten sie in Richtung der Wohnung von Carola. Ians Konzentration lag erst in ihrem Wohnzimmer wieder auf der bösen, verdammten Welt, die sich ausserhalb einer vielleicht noch verdammteren Welt im Inneren von ihm befand, so dass er sich sogar schwer daran erinnern konnte, wie er überhaupt hier angekommen war.
Die Krawatte machte Ians großen Fingern Platz und lockerte so das Hemd das sich darunter befand. Endlich diese Hunde Leine ab... was für ein Gefühl...
Er zog die Krwatte schnell über den Kopf, warf es auf die Jacke, die zum Anzug gehörte und schon längst auf dem Sofa ruhte, und öffnete gierig, als ginge ihn die Luft aus, die ersten Knöpfe des Hemdes.
Er gab ein zufrieden gestelltes Geräusch von sich, als er sich neben der Jacke auf Sofa sinken ließ.
Dann fragte ihn Carola, wie er den Abend fand. Er hob eine Augenbraue, als brauche sie die Antwort garnicht zu erwarten. Es war schrecklich. Nichts kann ihn bewegen dort hin zurück zu gehen, nichts ausser vielleicht ...
Dann lockerte sich die Braue wieder und er legte dieses charmante Lächeln auf und spielte wieder den Charmeur. Ganz verlegen, wie er tat, sagte er: "Och... naja... allein wegen dir hat sich der Stress schon gelohnt!" Dann grinste er breit. Etwas übertreibend, schaffte er es doch immer sie in Komplimenten zu ertränken.
 
Wegen mir? Wir waren nicht sonderlich viel auf dem Ball zusammen. War wohl einfach zu viel los und zu viel zu tun. Ich fands schade. Ich hätte gerne Mehr Zeit mit dir verbracht, als mit den anderen.
Es waren mir einfach zu viele unbekannte Gesichter und Namen. Wer soll sich die schon einfach merken?


Mh..ob er daraus was liest? Wenn ich schon 3Jahre so hier wäre, müßte ich mehr Leute kennen.....

Ich bin ganz froh, dass wir wieder hier sind. Alleine....

Wie soll ich das Ganze nur anfangen?

Weißt du, dass ich hab mir auf dem Ball recht häufig eine Frage gestellt habe?
...
Ian...was sind wir?


Ob er versteht was ich meine?

Die ganze Zeit über schaute Carola weiterhin aus dem Fenster. Ihr Silhouette spiegelte sich leicht im Fenster.
 
Die Silouette, die sich vor ihm vor dem Fenster auftat, war zum dahin schmelzen. Er saß da auf der Couch und konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Er hörte ihren Worten, die klar wie ein Glockenspiel zu hören waren, gebannt zu.

Ian wusste, das sie so wenige in dieser Stadt kannte, hatte mit ihrem Alter zu tun. Sie konnte niemanden kennen, weil sie nie jemanden vorher gesehen hat, obwohl sie schon immer da draussen gelauert haben.
Ian winkt ab. "Die meisten habe ich schon wieder vergessen... die sind unwichtig!" Sein charmantes lächeln machte der etwas traurigen Wahrheit Platz. Es war so. Niemand von denen konnte ihn jemals soviel bedeuten, wie er sich bedeutete. Er war frei... Aber was war mit Carola? Galt das was er sich immer als oberstes Ziel gesetzt hatte auch für sie? War sie genau so unwichtig? Würde er sich ihr vorziehen, wenn darauf ankommt?

Ian stand auf und streckte sich zur Entspannung. "Ohhh ja, hier zu sein ist der Himmel im Gegensatz zu dem Ball, God!"
Doch dann kam die Frage. Eine Frage, die er im ersten Moment garnicht verstand. Jedoch merkte er, dass sie etwas beschäftigt. Die Arme verhaarten über den Kopf, während sein Blick die Sliouette fixierte. Irgendwas beschäftigt sie sehr. Er nahm die Arme runter und stand dort. Er überlegte und überlegte, aber er verstand nicht. Sie wusste, dass sie und er tot waren. Das konnte es nicht sein, dennoch kam ihm immer nur der Umstand des Vampirismus in den Kopf.
"Wie? Was meinst du? Was ist mit uns?" Er machte einen besorgten Schritt auf sie zu.
 
Noch immer drehte Carola sich nicht um. Sie zwang sich weiterzureden auch wenn das jetzt alles zerstören könnte. Ian verstand nicht, worauf sie hinauswollte, also musste sie reden. Aber sie zweifelte ob es wirkllich gut so war.

Wenn er die Anspielung nicht versteht, vielleicht fühlt er dann ja auch ganz anders.

Naja, weißt du...ich weiß nicht ganz wie ich es sagen soll. Nun also....

...

Ich habe mir nur einfach so meine Gedanken gemacht.... Der Abend gestern, der heutige.... Wie du mich im Arm gehalten hast....

Naja...
du weißt schon...sowas halt....


Sie schloß die Augen als sie Sprach. Ihre Hände verkrampften sich leicht.

Jetzt ist es raus....

Aber was ist wenn ich ihn total falsch verstanden habe.....
dann hab ich einen Freund gefunden und wohlmöglich alles kaputt gemacht!
 
Ian stand da. Es dämmerte ihm.

Oh... das meint sie...
Ja, was ist mit uns?

In seinen Kopf versuchte er die passenden Worte zurecht zu legen.

Kleines, du bist... Nee!...
Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, Carola, aber... Bullshit!...
Carola, ich weiß nicht, ob ich es noch kann. Ich mein, ich bin tot, du bist tot. Das verändert eine Menge. Natürlich mag ich dich sehr und fühl mich von dir angezogen, Kleines, aber ich... ich... ich weiß es einfach nicht, God!!!...

Es waren wohl die besten Worte, die er in dieser unvorbereiteten Situation von sich geben konnte. Carola stand ihn in dieser Zeit wirklich ungewöhnlich nah. Nie hatte er so mit jemanden reden können, zumindest glaubte er es, schließlich hatte es nie wirklich geschafft. Es war wirklich ungewöhnlich. An dem ersten Abend in dieser Stadt läuft ihn diese Frau über den Weg und die Aufmerksamkeit, die eher, wie immer, zuerst der Kehrseite galt, wandelt sich so schnell in eine Mitgerissenheit um, die er nie zuvor kannte. Zumindest nicht in dem Maße wie in diesen Tagen.

Dann machte er den Mund auf. Die wohl besten auf die Schnelle gefundenen Worte waren bereit gelegt, dann fing er an zu sprechen und raus kam: "Oh!"
Ein 'Oh', in dem Erkenntnis, aber ebenso starke Unsicherheit lag. Er wandte sich ebenfalls um und fasste sich ans Kinn. Unglaublich! In diesen Moment fiel ihn nichts weiter ein als dieser Mist!
Toll gemacht... du Trottel!...
 
Ich wußte es... ich wußte es! Ich bin auch ein totaler Trottel!

Carolas Hand verkrampfte sich noch weiter. Denn drehte sie sich rückartig um, aber sie konnte Ian dennoch nicht in die Augen schaun.

Vergeß es einfach. War dumm von mir. Ich hab das ganze wohl falsch verstanden.

Sie lächelte etwas hilflos bevor sie sich zur Tür wandte und gehen wollte.

Ich geh dann mal eben dieses Kleid loswerden.

Hastig wollte sie aus dem Zimmer verschwinden.
 
Sie konnte ihn nicht in die Augen sehen, weil er sich abgewandt hatte. So wie er die Hand am Kinn rieb und den Kopf auf die Brust gelegt hatte, sah er wirklich sehr nachdenklich aus. Er war es.
Plötzlich zog Carola an ihm vorbei, nervös, verunsichert und eingeschüchtert, wie sie nun war. Sie wollte weg. Sie wollte fliehen. Ist aber bis hier echt schlecht gelaufen.
Genauso plötzlich schnellte seine Hand vor und ergrief ihr Handgelenk, um sie zu stoppen. "Warte!..." Sie wirbelte zu ihm rum und er blickte ihr tief in die Augen. "... Ich will nicht, dass du gehst!" Seine Augen funkelten in diesem leicht gedimmten Licht, das sich in der Umgebung befand.
Es trat Ruhe ein. Sie standen einen Moment einfach nur da und es schien als komme Ians Mund ihrem "gefährlich" nah. Er spielte wirklich mit dem Gedanken... Nein, eher mit dem Gefühl sie in diesem Augenblick zu küssen. Aber er beherrschte sich und - wie es immer ist - siegte die Vernumpft und alles stumpfte ab. Es zerstörte alles, aber Ian wollte sie dadurch nicht noch viel mehr durcheinander bringen.
Er zuckte etwas zurück. Dann wandte er etwas geschlagen, geknickt, gar gequält den Kopf ab. Er kniff die Augen zu. Die Chance diesen Moment nicht genutzt zu haben, bereite ihn schon Schmerzen. Es zeichnete sich in den Falten seines Gesichtes ab. Er sagte dann mit belegter Stimme: "Wir müssen reden, Carola!"
 
Carola schaute Ian verlegen an. Sie fühlte sich eindeutig nicht wohl in der Situation.

Ich mache aber auch immer alles kaputt.

Sie schluckte.

Da muss ich jetzt wohl durch.... verdammt warum kann ich nich einfach mal meine Klappe halten, es war doch alles so schön, wie es war.

Schließlich nickte sie.
Hey, ich habs wirklich nicht so gemeint. Ist schon ok.
... wenn du aber unbedingt willst. Ich meine....wir können uns ja setzten....


Carola deutete auf das Sofa, ehe sie sich anschließend selber auf den 3Sitzer setzte. Noch immer versuchte sie seinen Blick zu meiden. Das eben hatte ihr schon gereicht. Sie konnte seinen Blick einfach nicht deuten und er verunsicherte sie. Sie wartete darauf, dass er anfing zu reden.
 
Er setze sich neben sie. Er blickte sie an, suchte ihre Augen. Carola blockte.
"Nein, Carola, das muss sein, denke ich!" Er atmete tief durch. "Carola..." fing er an. "... Du... ich... wir..." stotterte er vor sich hin. Dann schüttelte er den Kopf. Verdammt komm auf den Punkt, Junge!...
Er atmete nochmal tief durch.
"Carola..." begann er von neuen, diemal aber bestimmter und sicherer. "Wir sind beide tot, dass weisst du so gut wie ich. Es hört sich jetzt zwar hart an, aber so ist es nun mal.
Du... Du hast ja keine Ahnung, was in mir vorgeht! So wie in den letzten Tagen habe ich mich noch nie aufgeführt, God. Ich... ich weiß es nicht!... Tut mir Leid, ich weiß es einfach nicht!"
Er stand auf bei diesen Worten - bereit zur Flucht - und fasste sich wieder an sein Kinn. Er schüttelte leicht den Kopf. Dann blickte er runter zu Carola. "Was glaubst du? Was glaubst du, was mit uns ist?"

Ian war aufgeregt. Dinge, die ihn beschäftigten, platzten nun aus ihn heraus. Dies war der Moment, in dem er sich dem ganzen Haufen drückender Gedanken auf einmal entlädigte.
 
Carola saß eingeschüchtert da und hörte Ian zu. Als dieser Aufstand ging ihr blick hoch zu ihm. Er flehte geh nicht, denn sie hatte Angst, dass jetzt gleich alles Vorbei sein könnte auch wenn es noch gar nicht richtig angefangen hatte.
Als Ian sie dann ansprach, schwieg Carola erstmal. Sie fasste Mut etwas zu sagen.

Ich weiß nicht, was mit uns ist. Darum frage ich ja. Ich weiß nur, dass es nicht wirklich in meinen Kopf will, was in letzter Zeit passiert. Du bist so nett und ... naja nicht so wie die anderen.
Mein Freund... Frank, ist grademal 4Tage tot und irgendwie habe ich das Gefühl mich erneut zu verlieben. Ich weiß nicht wieso. Ist das normal? Ich sollte traurig sein, meine Kissen vollheulen und vor Selbstmitleid zerfließen, aber nichts dergleichen.
Für mich spielt es keine Rolle, ob ich tot bin, ob wir tot sind. Frank und ich waren auch ...anders. Und dennoch haben wir uns geliebt. Warum dürfen wir nicht auch Liebe empfinden?

Aber ich kann dir nicht sagen was wir sind. Ich kann dir nur sagen, was ich fühle. Und ich fühle mich seit Franks tot alleine, sehr alleine. Aber dann bist du da und es ist irgendwie ganz anders. Du bist irgendwie lieb. Und es ist auch irgendwie mehr als eine Freundschaft... ich kann nicht direkt festmachen wieso und dennoch.... auch wenn ich nichts über dich weiß, ist es einfach deine Art die ich mag.


Ihre Hände verkrampften sich immer mehr. Krahlten sich gradezu in ihr Kleid. Krampfhaft versuchte sie nicht zu weinen und ihre Stimme war immer lauter geworden, jetzt allerdings wurde sie wieder leiser. Es viel ihr schwer über alles zu reden. Viel hatte sich in den letzten Tagen bei ihr angestaut.

Und jetzt...ich habe Angst alles kaputt zu machen. Dass du gleich eine Sachen packst und gehst.
Es ist in Ordnung, wenn wir nur Freunde sind. Aber bitte geh nicht...


Das wars. Carola hatte alles gesagt.
 
Ian stand gerührt dort. Er empfand Mitleid mit Carola über den Tod ihres Freundes und Verständnis für sie. Ian war schmelzte bei ihren Worten dahin in Selbstmitleid und verfluchte sich gleichzeitig, weil er ihr dennoch das Gefühl von Einsamkeit vermittelte, obwohl er direkt neben ihr stand.
Er sah ihr in das traurige Gesicht, das sie nun hängen ließ und kniete sich daraufhin zu ihr nieder. Er fasste ihr an das Kinn und drehte ihren Kopf sampft in seine Richtung. Ihr Gesicht war so nah, das jede einzelne Fazette ihrer Augen verinnerlichen konnte.
"Kleines, denk sowas nicht! Warum sollte ich deshalb verschwinden? Häh?" Er grinste etwas aufheiternd. "Hey, ich mag es nicht, wenn du traurig bist, ok?..." Eine kleine Pause trat ein, in der er seinen Kopf hin und her neigte und sie mit diesem aufheiternden Lächeln betrachtete.
Seine Stimme war ruhig. Sie war so durchdringend und dennoch so zart in diesem Moment. "... Du bist eine junge, wunderschöne Frau! Jeder darf sich allein glücklich schätzen dich überhaupt kennen zu dürfen.
Warum sollte es mir anderes ergehen?
Ich habe nie jemanden wie dich getroffen und ich würde mich sicher in einiger Zeit Ohrfeigen, wenn ich das jetzt nicht sage..." Er atmet tief durch.
"Carola, mir geht es wie dir! Nur bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich für mich in Ordnung wäre, wenn... naja... wenn wir nur Freunde wären." Sein leicht verschämtes Lächeln verschwand kurz, um dann nochmal über eine Wange hinaus zu schießen, als wolle er sagen 'So jetzt ist es raus!'. #
Dann war er ruhig und blickte Carola tief in die Augen.

Es schien als nähere er sich ihr etwas.
 
Ians Worte munterten Carola auf. Sogar ein Lächeln war auf ihren Lippen zu sehn. Sie beruhigte sich und zugleich auch wieder nicht.

Er mag mich! Er mag mich wirklich!!!

Ian kam ganz langsam näher. Zunächst bemerkte Carola das überhaupt nicht, dann jedoch registrierte sie es. Sie schloß die Augen. Lies es auf sich zukommen...obwohl er vielleicht noch einiges wissen sollte, über sie....immerhin...mein sie war sehr jung!
Aber das hatte Zeit...Zeit bis nach dem Kuss.

Nach dem Kuss schaute Carola Ian an. Sie strahlte wieder. Konnte nicht anders als ihn zu umarmen.

Ach Ian! Duglaubst gar nicht wie erleichtert ich bin!
 
Es war ein atemberaubender Kuss, jedoch fehlte es jedem nötigem Atem, den es berauben konnte. Sie waren tot und in diesen Moment schien alles wieder zu strahlen und von Bewegung durchflutet zu werden.
Es zog sich in einem Zeitraffer dahin. Es wehrte Ewigkeiten.
Dann umschlangen Carola Arme Ian und er hielt ihren Hinterkopf. Es war dieser Moment, in dem sich eine Ahnung breit machte, die ihn erschaudern ließ.
Wie sollte das gut gehen? Ian war nicht bereit dafür... vielleicht war er es niemals! Ian würde ihr oft ausweichen und irgendwann würde dies einen Keil zwischen sie treiben. Dennoch war Ian von einer Hoffnung erfüllt, die in diesem Moment stärker war als dieser unbegründete Zwiefel.
Während er so mit ich da saß schoss ihn immer noch Wenn du nur wüsstest!... durch den Kopf. Es war seine Stimme, jedoch war ihr der Tonfall seines Erzeugers beigemischt. Es war wohl sein Schicksal auf sie zu hören... wer weiss?... aber in diesen Moment war sie unwichtiger als je zuvor gewurden.
"Und ich erst" antwortete er leicht in verloren, als sei ihm ein Stein vom Herzen gefallen oder aber als sei vielleicht grade ganz wo anderes.

Nach einer Zeit ließ er sie los. "So... was meinst du?... sollen wir uns aus diesen unbequemen Sachen zwengen und dann gemeinsam hier auf der Couch einen Film zusammen reinziehen?... Noch haben wir Zeit!" Er lächelte wieder so aufmunternd und deutete leicht auf den Fernseher.
Das war viel diesen Abend und die Ruhe während des Films sollte eigentlich beim Verarbeiten helfen. Es gab ne Menge über das er sich klar werden musste? Zum Beispiel: Was ist in 10 Tagen?
 
Carola fühlte sich einfach wohl in Ians Armen. Es war wie bei Frank und doch wieder anders. Lebendiger? Realer? sie war sich ihrer umgebung kaum bewußt, als Ian davon sprach einen Film zu schaun.

Aber....ich wollte doch noch....

Trotzdem nickte Carola.
Ich geh mich eben umziehn. Dauert nicht lange.

Carola verschwand kurz in ihr Zimmer und zog sich...ja was eigentlich an?

Mh, der Jogging wäre gemütlich, aber so lässig ist jetzt vielleicht doch nicht passend. Nachthemd ist zu intim.
Vielleicht...ja das dürfte gehn....


Carola schälte sich mühsam aus ihrer Corsage. Ganz schön eng, wenn man atmen müsste, ja wenn. Carola musste dies ja nicht, also war alles in bester Ordnung. Sie suchte sich eine schwarze Stoffhose und einen gemütlichen roten Pulli aus dem Schrank. Noch frische Unterschwäsche anziehn, Kleidung anziehn und fertig.
Carola war sehr schnell wieder bei Ian. Auch dieser hatte sich etwas legerer angezogen. Langsam immer noch verlegen ging Carola zu Ian.

Na, was wollen wir sehn?

Die beiden einigten sich nach kurzem hin und her auf einen Film.

Aber Carola lies eine Sache einfach nicht los.
Sie streichelte Ian über den Oberkörper während sie sich an ihn kuschelte.
Du, Ian. Sag mal. Wie alt schätzt du mich eigentlich?

Was er dazu wohl sagt?
 
Carola ging raus. Einen Moment stand er da. Die Zweifel wuchsen in dem Moment, in dem sie nicht mehr da war. Böse Vorahnung plagen ihn. Wie sollte das nur gut gehen? Sie hatten die Ewigkeit vor sich und irgendwann musste etwas passieren. Ian hatte zwar keine Ahnung von höherer Mathematik, aber selbst ihn war klar, dass die Statistik nicht gut stand. Mit jeder Minute in dieser Ewigkeit stieg die Wahrscheinlichkeit, dass es schief gehen würde, bis sie in den Zustand einer Sicherheit gehen musste, die sagte, dass es schief gehen müsste. Ein Basketball-Spieler kann so gut treffen wie kein anderer, irgendwann verfehlt er den Korb. Irgendwann, aber was dann?

Ian schüttelte diese Gedanken ab und ging in sein Zimmer. Zog eine - ihm natürlich zu weite - Jeans und ein weißes Unterhemd an. So fühlte er sich nunmal am wohlsten. Dann ging er wieder in das Wohnzimmer, setzte sich und wartete auf Carola.
Sie entscheiden sich für einen Film...
Out of Character
Was eigentlich für einen?

... und saßen gemeinsam auf der Couch. Ian genoss ihre Hand auf seinem Oberkörper. Sie lenkte ihn so sehr ab, dass er das meiste des Films garnicht mitbekam.

Doch dann fragte sie ihn nach ihrem Alter, was Ian sehr verwunderte. Haben Frauen es nicht eigentlich ungern, wenn man sie auf ihr Alter anspricht? "Öhhh... nun... 20... 21 vielleicht?!
Aber warum fragst du?"
 
Out of Character
Ist doch egal...irgendeine Komodie halt dachte ich. Ist das ok?


Sie wirkte unsicher. Nicht so unsicher wie eben, aber unsicher, so, als wäre noch nicht alles geklärt.
21 stimmt schon, aber das meinte ich nicht.
Ich meine würde es dich stören, wenn ich jünger bin als du? Viel jünger?


Etwas verträumt aber auch flehned schaute sie ihn an.
 
Ian ginste schnell über seinen Erfolg beim raten, doch ihr Wissendurst wollte nicht gelöscht werden.

Ian hörte ihr zu und erst gegen Ende dämmerte es ihm.
Ach, Mann...
Er setzte sich etwas auf und sich in Richtung Carola. Es sah ganz so aus als wäre er empört, über sie, über das sie jünger war.
"Ok... ich merke, wie dich dieses Thema interessiert... also ok!... Raus damit! Wie alt bist du?" Er blickte sie ernst an, schließlich reden sie hier über ein ernstes Thema, oder nicht?... Naja, Ian würde jetzt sicher nicht ja sagen!
 
Carolas Realtion konnte man am besten so beschreiben:
Huch was war das? Auf einmal ist er weg.

Wie auch immer Carola nahm sich zusammen und setzte sich Ian gegenüber.

So, jetzt wirds ernst.... nur die Ruhe bewaren.

Sie betrachtete Ian genau, sie wollte auf jeden Fall nicht seine Reaktion verpassen. Vielleicht könnte man ja noch etwas im nachhinein retten.

Carola atmete tief ein und dann ...
Sagen wir.....ich bin seit....11Tagen....so?
 
Er schreckt zurück. Und Carola erschrak sicher noch mehr. "Was? Seit 11 Tagen? Wie?... du bist so jung!!!" Ian war empört. Carola war so jung. Sie war ein Küken... unglaublich.

Doch dann konnte es sich nicht zurück halten und die Sache ins lächerliche zu ziehen. Carola merkte plötzlich das er es nur spielte, denn er hielt sich den Mund zu, quitschte etwas, wie als wäre er ein erschrockenes Mädchen, und versuchte - wohl gemerkt gespielt - rückwärts das Sofa entlang zu kriechen, um scheinbar bloß von ihr weg zu kommen. Dann blieb er stehen und blickte in das leicht traumatisierte Gesicht von Carola und fing an zu lachen. Er konnte es einfach nicht lassen.
Ian wusste, dass Carola davon nicht begeistert sein wird, weshalb er sofort danach in ruhiger Stimme sagte: "Na, komm schon her!" Er breite die Arme aus und schloss sie hinter Carola wieder.
Er streichte ihr über das Haar und legte seinen Kopf auf ihren. "Sei froh das es nur 11 sind!" sagte er dann wieder den ernst des Themas erkennend. "...sei froh!" Er klang mitfühlend. Ian war auch mal so jung und deshalb konnte er sich noch sehr gut daran erinnern.
 
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