[22.04.06] Der Ruf

"Was wir erwarten?

Wir wollen wissen, ob du deine letzten beiden Jahre genossen hast, oder ob du etwas ändern möchtest."
 
Nikolai lächelte nun leicht und scheinbar beschwichtigend:

Sie fragten, ob es niemanden aus ihrem Clan in dieser Stadt gibt? Und die Antwort ist recht simple und einfach: Nein, gibt es nicht, denn sie sind ein Mitglied des Sabbat und die anderen Mitglieder der Carmarilla. Damit sind sie nicht vom selben Clan.

Danach wollten sie wissen, ob sie den Speichellecker mimen sollten. Doch darauf kann ich nur mit einer anderen Frage antworten: Was sind sie im Augenblick? Sind sie Frei zu tun und zu lassen was sie wollen? Ich gebe ihnen auf diese Frage eine Antwort: Nein, das sind sie nicht. So wie wir sie heute Nacht hierher gerufen haben, können es auch einige andere tun und die anderen sind mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht freundlich wie wir.

Sehen sie, obwohl sie dem Sabbat angehören, den Monstern, Mörder und Verbrechern unter unserer Art, obwohl sie das tun, ist es uns wichtig sie nicht alleine zu lassen. Wir wollen ihnen Unterstüzung geben und, wenn sie es wollen, ein neues zu Hause. Es mag vielleicht kein zu Hause sein, in dem es dauerndes Gelächter und Freude geben wird, aber es wird ein zu Hause sein.

Ich will ihnen nichts vormachen:
Wir sind keine Familie die einander immer liebt und lacht. Wir sind eine Familie die in ernsthaften Zeiten lebt, ernsthafte Entscheidungen fällen muss und deshalb ernsthafte Mitglieder benötigt. Doch wir halten zusammen, zu allen Zeiten, und helfen uns gegenseitig.

Ich verspreche euch keine Freundschaft, ich verspreche euch keine leichte Zeit und ich verspreche euch kein einfaches Leben! Aber ich verspreche euch, dass jemand immer für euch da sein wird, wenn ihr wirklich Hilfe benötigt. Doch genauso erwartet wir, dass ihr helfen werdet, wenn einer von unserer Familie hilfe benötigt. Das ist es was wir erwarten.

Wollt ihr wirklich diese Möglichkeit ausschlagen? Die Möglichkeit in Finstertal zu bleiben und ein reltaiv geordnetes Unleben zu führen?
 
"Du müsstest ziemlich genau wissen was ich mit Speichellecker meinte. Mich hinzusetzen und den Mund zu halten nur weil irgendwer verlangt dass in seiner Gegenwart aus meinem Mund kein Ton zu kommen hat.
Oder dass ich vor irgendwem niederknien soll weil er glaubt dass er diese Respektsbekundung verdient hat. Und das soll mich davon abhalten ein Tier zu werden? Klar."
Melodys Stimme hatte einen leicht wütenden Unterton.. dann jedoch runzelte sie die Stirn.

Hierher gerufen? Sie konnte sich nicht daran erinnern, gerufen worden zu sein. Wohl aber dass sie hierher kommen wollte ohne genau zu wissen weshalb. Sie wusste auch dass ältere ihrer Art mehr Macht besaßen als ein Mensch es sich vermutlich vorstellen konnte. War dies ein Teil davon? Oder war der Kerl grade am Durchdrehen?

Und hatte sie es genossen? Sicher, Teile davon. So wie man fast überall irgendetwas genießen kann.. manchmal muss man dafür eben einige Standpunkte ändern. Aber war sie glücklich beim Sabbat? Es gab genügend was ihr anfangs überhaupt nicht gefallen hatte und einiges, was ihr auch jetzt noch missfiel. Aber hatte sie bisher eine Vergleichsmöglichkeit.. oder überhaupt eine Wahl gehabt? Sicher, sie hatte sich ihre Gedanken über das gemacht was passiert war, über das was anders sein könnte. Aber da war Wolf gewesen und somit nicht der Zwang einer Entscheidung.
Sie war verwirrt und hatte das Gefühl Kopfschmerzen zu bekommen -was natürlich Schwachsinn war.

"Ich weiß es nicht.. ok?" Diesmal war die Stimme nur leise. Sie wusste es tatsächlich nicht. Aber ein 'ich weiß nicht' ist zumindest kein Nein.. wenn auch kein Ja
 
"Das Tier in uns ist ein gefährlicher Zeitgenosse. Lässt man ihm erstmal freien Lauf, wird es stärker und stärker, bis es uns fast vollkommen übernimmt." Ashton sieht Melody eindringlich an und flüstert "Es ist gefährlich."

Lange schweigt Ashton und sieht ernst zu Boden. "Das Tier kann wohl deine Macht übernehmen, nicht aber die Verantwortung dafür.
Freiheit ist das eine Anarchie das andere. Wofür würdest du dich entscheiden?"

Wie weit steckt sie wohl schon im Sabbat? Ob das ganze hier überhaupt Sinn hat?
 
Das alles hörte sich so ziemlich nach Gehirnwäsche an und Melody war erneut versucht ihm irgendeinen dummen Kommentar an den Kopf zu werfen. Allerdings blieb das diesmal aus. Weshalb sollte sie weiter stur dagegen angehen, wenn es doch für den Moment reichen würde einen winzigen Schritt auf die beiden zuzumachen.
Das klappte fast bei jedem.. fast immer. Und wenn man selbst nur derjenige war, der seine Ruhe wollte. Dann hatte man eigentlich recht gute Karten.
Nach einem kurzen Blick auf den Boden sah sie beide wieder an

"Ich habe nicht vor zu einem Monster zu werden. Ihr habt mich hierhergerufen. Also könnt ihr mich sicher auch ein zweites Mal rufen. Ich brauche nur eine Nacht um darüber nachzudenken. Ich verspreche dass ich nichts anstelle"
 
Spätestens jetzt war es für Ashton Zeit einen Ahnen sprechen zu lassen. Wie könnte er sich auch erdreissten die Entscheidung zu fällen, ab sie in der Stadt bleiben kann.

Offen blickte er zu Kurágin herüber und senkte dann den Blick. Wenn wir sie jetzt gehen lassen, dann wird sie, wenn sie überhaupt wiederkommt, Forderungen stellen. Das war ganz klar.
 
Nikolai kratze sich mit an der Nasenspitze und blickte sie dann mit einem wohlwollenden Blick an:

Werte Melody, ich muss ihnen etwas erklären:
Ich habe einen Schwur und ein Versprachen an die Carmarilla geleistet. Ich habe mich dazu bereit erklärt jeden Feind der Carmarilla, egal ob ein äusserer oder ein innerer ist, zu bekämpfen und die Ordnung aufrecht zu erhalten. Ganz besonders gilt dieser Schwur der Bekämpfung des Sabbats. Ich gehe gegen diese seelenlose und unmoralische Organisation aber nicht nur wegen der Carmarilla vor, ich tue es aus ganzer Überzeugung.

Deshalb will ich ihnen nicht vorenthalten, dass wenn sie heute Nacht diesen Raum verlassen ohne eine Entscheidung getroffen zu haben, sie sich selbst in meinen Augen für den Sabbat bekannt haben. Aber ich werde zu meinem Wort stehen und sie gehen lassen. Zu seinem Wort sollte man immer stehen!

Dennoch sind sie dann nichts anderes als eine Bedrohung für die jungen und jüngsten der Stadt und ich werde weder meinen Schwur noch meine Verantwortung gegenüber jenen brechen, indem ich versäume sie zu schützen.

Sie können gerne gehen und darüber nachdenken. Sie können gerne die anderen Sabbats der Stadt aufsuchen und euch mit ihnen beratschlagen. Aber falls sie morgen nicht mit einer positiven Entscheidung zu uns kommen sollten, werde ich die notwendigen Schritte einleiten lassen, um ihrer Existenz ein Ende zu setzen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Ich mache mir keine Illusionen darüber zu was sie werden, wenn sie in den Reihen des Sabbats bleiben sollten - sie werden zu einer monstören Gefahr und dies kann ich nicht zulassen.

Deshalb haben sie das Angebot unserer Familie beizutretten - wenn sie es nicht tun, werde ich sie jagen und erlegen.

Gehen sie wenn sie wollen - aber vergessen sie nicht mir morgen Nacht Nachricht zu geben - mir oder dem werter Herren Price. Falls sie es vergessen sollten, werden die Stunden ihrer Existenz schnell ein Ende finden.

Ahja, falls sie heute Nacht noch den Nosferatu Lurker treffen sollten, teilen sie ihm mit, dass ich auch ihn gerne sprechen will! Er soll sich bei mir melden, bevor ich mich dazu entschliesse auch ihn zu rufen! Wenn sie selbst schon nicht unser Angebot annehmen wollen, seien sie so gut und geben Lurker die Chance sein Unleben in die richtige Bahn zu lenken bevor es zu spät ist...
 
Melody schwieg. Eine ganze Weile stand sie einfach nur da und sah Kuragin an. Diese Worte schienen sie mehr zum Nachdenken zu bringen als alle anderen zuvor. Er würde sie jagen, hatte er gesagt. Falls sie das Angebot der Ventrue nicht annehmen würde. Wolf hatte sie gewarnt, aber Wolf war nicht da. Wo bist du?

Sie wusste nichts über diese beiden Männer vor ihr, ausser ihrem Clan. Ein Angebot hatten sie ihr gemacht.. zusätzlich dazu einen Namen genannt den auch Wolf erwähnt hatte. Lurker.. von ihm wusste sie dass er dem Clan der Nosferatu angehörte. Wolf hatte ihr eine Nummer gegeben an die sie sich wenden sollte falls irgendetwas passieren sollte. Sollte sie Kuragins Worte als Aufforderung verstehen ihn aufzusuchen?
Und eine Warnung, welche selbst sie in ihrer trotzigen, manchmal naiven Art nicht einfach bedenkelos mit einem Handwisch beiseitefegen konnte.
Es sah fast so aus als hätte sie eine Wahl, oder vielleicht sollte es so aussehen. Dass sie keine hatte, schien ihr klar zu sein. Und trotzdem hatte sie eine Nacht Zeit.
Zeit die sie nutzen sollte um Lurker zu suchen. Denn genau das hatte sie vor.

"Und wo kann ich meine Entscheidung dann verkünden?" Eine gewisse Ironie war aus den Worten zu hören, denn es würde keine Entscheidung sein. Sie wäre gezwungen und noch sträubte sie sich dagegen, das zu akzeptieren. Noch hatte sie eine Nacht!
 
Out of Character
Ich glaub wir bekommen ein Zeitproblem wenn das mit Lurker klappen sollte, da er den 23. spielt und in seinem Thread sich die Sonne bald aufrappeln wird


Ach NÖ! das sollte nur editieren werden und kein Zitat. Bitte löschen wenns geht
 
Pisser!
Melody wartete nicht mehr lange. Und falls sie niemand aufhielt, befand sie sich einige Minuten später schon nicht mehr in diesem Gebäude..

eine Nacht!
 
Ashton wagte nicht dem Seneschall zu widersprechen. Aber er hätte es besser gefunden, wenn Melody sich persönlich meldet.

Aber wichtiger war jetzt noch, ob der Seneschall ihn zurechtweisen würde wegen seiner Reden. Er hoffte nicht! Etwas unsicher blickte er ihn an.
 
Nikolai lächelte Ashton leicht an:

Na, das war doch ganz erbaulich. Ich glaube das wir es gut hinbekommen haben. Mich wird sie nicht ausstehen können, aber dafür euch umso mehr. Wenn man so von jemandem behandelt wird wie sie von mir, erscheint alles daneben sehr positiv. Sobald sie sich entschlossen hat unserer Familie beizutretten, werdet ihr euch um sie kümmern. Schiebt ruhig alles negative, was ihr tun müsst, auf mich und alles positive auf euch selbst. Sie kann ruhig den Eindruck haben, dass ihr alles was ihr tut, deshalb tut weil meine Person euch das aufzwingt. Das wird sicherlich ein engeres Band zwischen euch beiden zulassen.

Falls sie jedoch unser Angebot abschlagen sollte, habe ich meine Worte vorhin sehr ernst gemeint. Ich würde wirklich nicht zögern sie zu vernichten. Lieber sie, als das sie in Zukunft andere Mitgleider der Carmarilla gefährdet.
 
"Danke mein Seneschall" setzte Ashton förmlich an "Ich weiss ihre Hilfe heute Abend wirklich sehr zu schätzen. Und ich werde sie nicht enttäuschen." Ich bete, dass das hinhaut.
 
Zurück
Oben Unten