[22.04.06] Der Ruf

Skar

Dr. Spiele
#StandWithUkraine
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Ashton konzentrierte sich und liess sich Zeit, sein ganzer Wille floss in diesen Ruf. Es konnte mitunter gefährlich werden, doch Ashton war nicht alleine. Ein Schemen sass in dem abgedunkelten Raum neben ihm auf dem Stuhl. Die Stille war schwer und drückend.


Weit entfernt lief Melody gedankenverloren durch die Stadt. Irgendetwas steuerte ihre Schritte, allerdings sehr subtil. Erst als Melody an Bahnsteig in Richtung Finstertal stand, wurde sie sich eines drängenden Gedankens bewusst, der sie in in diesen Zug locken wollte. Er wollte sogar noch mehr, er wollte sie an einen bestimmtem Ort oder zu einer bestimmten Person ziehen. Doch war der Gedanke nicht zu fassen. Immer wieder entglitt ihr derselbe.

Melodys Blut war dickflüssig und machtvoll. Ihr Erzeuger hatte den Fluch über sie gebracht ein Vampir zu sein, doch hatte er sie auch mit Macht entlohnt. Ihr Wille war stark und Melody war sich recht sicher den fernen Ruf abschütteln zu können, doch wie würde sie sich entscheiden?
 
Re: [02.05.04] Der Ruf

Out of Character
Skar will das Datum noch ändern, also nicht wundern ;)


Wolf hatte beschlossen eine Weile zu verschwinden. Melody hätte die Möglichkeit gehabt mit ih zu kommen, aber sie wollte zurück nach Finstertal. Wenigstens kurz. Er hatte ihr gesagt dass er sich melden würde sobald er wieder zurück sei. Und natürlich glaubte sie ihm. Ihm glaubte sie alles.

Die Stadt hatte sich verändert, erschien ihr fremd.. Fast wirkte es auf sie, als wollte die Stadt sie nicht willkommen heißen und das obwohl sie hier aufgewachsen war. Vielleicht liegt es daran dass ich mich verändert habe.
Unsicherheit. Oft genug seit ihrem Kuss hatte dieses Gefühl sich in ihr ausgebreitet, ihr Angst gemacht oder sie zum Schreien gebracht. Aber schließlich hatte sie angefangen sich damit abzufinden dass sie etwas seltsames war, dass es eine Tatsache war an der sie nichts mehr ändern konnte wenn sie nicht endgültig ihre Existenz verlieren wollte. Letztendlich hatte es ihr Spaß gemacht, herauszufinden was sie war und was sie konnte.

Macht verführt den Charakter. Und sie konnte nicht von sich behaupten, dass sie immun dagegen wäre. Wolf hatte sie vor den älteren gewarnt.. davor was sie mit ihr anstellen würden wenn sie sie in die Finger bekämen. Aber wie schnell tröstet man sich mit einem Gedanken über solche Dinge hinweg.. wie schnell denkt man nur daran, was man mit einem Menschen alles machen kann.
Ein seltsames Lächeln umspielte ihre Lippen während sie eine Straße Finstertals überquerte. Sie schien zu wissen wohin sie musste..
 
Re: [02.05.04] Der Ruf

Nikolai sass auf den Stuhl und wartete. Er war zweifach gespannt:
Erstens wollte er wissen ob die Harphie mächtig genung war einen anderen ihrer Art zu zwingen hierher zukommen und zweitens war er interessiert an der Person die bald erscheinen konnte. Er spielte mit seiner Pfeife ein wenig herum und schnupperte ab und an daran.
 
Re: [02.05.04] Der Ruf

sie hatte zumindest geglaubt, zu wissen wohin sie müsste.
Tatsächlich schienen ihre Schritte sie ohne ihr eigenes Zutun zu führen. Eine Tatsache die sie nach und nach etwas mehr verwirrte.
Nicht dass ihr die Straßen unbekannt waren, sie wusste nur selbst nicht wo ihr Ziel liegen würde.. bei Regeane? Verächtlich zog sie die Mundwinkel nach unten Vielleicht um ihr ein paar Finger zu brechen, aber sicher nicht weil sie sie sehen wollte. Oder wollte sie vielleicht doch?

Nein!

Die Gedanken an Regeane bewirkten nur dass sie wütend wurde. Immer dann meinte sie ihr neues Ich zu spüren, Das Tier. Immer dann verwandelten sich ihre Gedanken in Räume mit dunklen Ecken. Nur dass das Dunkel sie nicht bedrohte, sondern sie selbst im Dunkeln saß und nur darauf wartete aufspringen zu können um zu..
Es kam noch immer oft vor dass sie ihre Gedanken an diesem Punkt zwang aufzuhören. Nur manchmal geschah es dass sie weitergingen. Sie empfand eine seltsame Erregung bei dem Gedanken irgendwen in Stücke zu reißen. Am liebsten jemanden mit Regeanes Gesicht..
Die Dunkelheit machte ihr keine Angst mehr, sie war ein Teil davon. Nur hin und wieder wachte sie noch auf, einen dünnen Blutfilm auf der Haut und ohne das erwartete Herzklopfen welches vorher nach einem Albtraum das erste wahrnehmbare Gefühl war..

Derart mit den eigenen Gedanken beschäftigt ging sie weiter ohne zu wissen dass sie ihrem Ziel immer näher kam. Ihr Blick war auf den Boden gerichtet, ein Teil ihrer Konzentration auf die Geräusche um sie herum.

Falls sie nicht aufgehalten wurde durch irgendwen oder irgendwas, sollte sie wohl bald vor dem Gebäude ankommen in welchem zwei Herren auf sie warteten, von denen sie den einen nicht kannte und der andere bei ihrer Abreise gefesselt in einem Kellerraum gelegen hatte.
 
Out of Character
Sorry, war das ganze WE nicht online


Ashton hatte selber kaum daran geglaubt, dass es klappen könnte. Als die Türklinke heruntergedrückt wurde, wurde ihm erst die Tragweite des Entschlusses den Ruf abzusetzen bewusst. Jetzt würde sich entscheiden, wie Melody ihnen gegenüber stand. Hatte sie vielleicht sogar eine Sabbathorde zur Unterstützung mitgebracht.
Gut, Unlebensbedrohung in oder her. Ashton war nicht alleine im Raum und was er sich ganz und gar nicht leisten durfte, war hier Schwäche zu zeigen.

Unwillkürlich atmete Ashton tief ein, straffte sich und ging mit schnellen Schritten zur Tür herüber. Noch bevor sie sich ganz öffnete, zog er die Tür selber auf. "Guten Abend Melody" sprach er in das Halbdunkel des Raumes hinter der Tür.
 
Sie hatte tatsächlich keine Ahnung was sie hier suchte, weshalb sie diese Räumlichkeuten betrat und dann zielstrebig auf eine der Türen zuging. Kalte Finger legten sich um die Türklinke, doch bevor sie diese richtig öffnen konnte, wurde die Tür von innen geöffnet. Überrascht darüber ließ sie die Klinke los und trat einen Schritt zurück.
Vermutlich wäre sie normalerweise in den Raum gegangen und hätte nach einem Lichtschalter gesucht um ihn dann zu betätigen. Die ihr bekannte Stimme Ashtons und die Tatsache dass er sie mit ihrem Kosenamen ansprach, änderten daran allerdings einiges.

Noch während ihre Gedanken damit beschäftigt waren der Stimme ein Gesicht zu geben, flammten ihre Augen rötlich auf. Ihr Körper spannte sich an.
Was macht DER hier? war der erste Gedanke. Woher weiß der dass ich hierher wollte? der Zweite. Bisher hatte sie es ja selbst nicht gewusst.
Bei seinem Anblick veränderte sich irgendetwas an ihr, in ihr.. Sie schrieb es der Tatsache zu, dass sie ihn hier mal überhaupt nicht erwartet hatte. Dass er sie rufen konnte und es tatsächlich getan hatte, davon wusste sie nichts.
Ihr erster Gedanke war fliehen. Allerdings bewegte sie sich nicht, wenn man von dem zweiten Schritt zurück einmal absah.

Out of Character
Ka wie Nikolai da im Raum sitzt. und ob sie ihn sehen kann, deshalb lass ichs mal weg
 
Out of Character
Nikolai ist zumindest wenn du im Raum bis zu sehen


Melody blieb im Flur stehen, sie schien unentschlossen zu sein, aber zumindest nicht feindselig.

"Ich hatte gehofft, dass du kommen würdest. Es ist schon einige Zeit her, dass wir uns das letzte Mal sahen. Finstertal möchte dir wieder eine neue Heimat sein, allerdings eine, die wenig mit dem Rumgeschubse als Regeanes Spielzeug zu tun hat.
Komm doch herein. Der neue Seneschall Herr Kurágin ist auch anwesend."

Ashton wartete kurz, bevor er weitersprach "Wir sind ungefährlich für dich." Beschwichtigend hob Ashton dabei die leeren Hände.
 
Eh? Sicher, deshalb warten die hier. Überraschung, Überraschung. ein kleiner Willkommenstee gefällig? Ein unwilliger Laut löste sich von ihren Lippen.

"Das letzte Mal hast du ziemlich scheiße ausgesehen und wir waren schuld" sprach sie dann den nächsten Gedanken laut aus, ohne länger darüber nachzudenken. Eigentlich war Wolf schuld, aber sie hing da mit drin. Irgendwie wenn auch unfreiwillig zu dem Zeitpunkt.

An ihrer Haltung änderte sich nichts, nur ein kurzer, leicht fragender Blick ging in den Teil des Raumes hinter Ashton, den sie sehen konnte. Was er mit dem Seneschall meinte, wusste sie nicht, aber man erwähnte so etwas meist um auf irgendetwas hinzudeuten. Und sei es darauf, dass es besser wäre jetzt keinen Mist zu bauen.
Die rötlichen Augen fixierten wieder Ashton

"Dann kann ich ja auch gehen"
erwiederte sie auf seinen letzten Satz. Fein, er hatte die Hände frei und in die Luft gehoben, aber Greg hatte sie auch erst ganz nett in einen Raum gebeten und ihr einige Nächte später fast die Luft abgedrückt. Regeane hatte sie eigentlich auch gut behandelt, wenn man von gebrochenen Fingern und anderen Kleinigkeiten einmal absah. Die Pilozisten hatten auch vorgegeben sie zu ihrer Sicherheit mitzunehmen. Und Wolf.. Nun, Wolf war etwas anderes.
Dennoch blieb sie weiterhin stehen, so als würde sie auf die Erlaubnis warten wirklich gehen zu können. Von hinten konnte sie noch keine Schritte oder ähnliches hören und Ashtons Überraschungsmoment war damit dann auch vorbei.
 
Wir waren Schuld, sie hatte 'wir' gesagt. Verdammt, sie war tatsächlich vom Sabbat infiziert. "Ja, ich habe scheiße ausgesehen. Aber ich sah scheiße aus, weil ich dich retten wollte. Der Sabbat war in der Stadt und allem Anschein nach fielst du ihm zum Opfer.

Ich kann dir ganz ehrlich sagen, dass wir mit den Sabbat in Finstertal nicht unterstützen wollen. Dazu würdest natürlich auch du gehören, wenn du dich der Gruppe zurechnest. Aber wir wissen von den Einflüsterungen des Sabbat bei ihren Rekrutierungsversuchen. Sie gehen skrupellos und gewalttätig um, wie in allen ihrer Schritte."

Ashton hielt kurz inne, ließ seine Worte wirken und öffnete die Tür dabei mit einer einladenden Geste vollends.

"Aber Melody, du warst ein lebenslustiges Mädchen, als du zum Vampir wurdest, du lebtest dein Leben mit Freude und spürtest die Menschlichkeit in deinen Gliedern. Auch wir hier in Finstertal versuchen die Menschlichkeit hochzuhalten. Auch wenn du den skrupellosen Toreador zugeteilt wurdest, die nicht zurückschrecken würden deine Eltern zu töten."

Wieder ließ Ashton die Worte wirken, schliesslich waren sie verdammt nah an der Wahrheit. Aber viel wichtiger war, dass diese Worte sie an ihr Menschsein erinnern würden.

"Es ist sicher vieles geschehen in den vergangenen Monaten, ja Jahren. Wir würden dir gerne die Chance geben dich hier wieder einzugliedern. In deiner Heimat und in einer Umgebung, in der du die Möglichkeit hast ein wenig wieder zu werden, wie du einmal warst.

Komm doch herein und lass uns reden. - Wir lassen dich gehen, auch wenn du uns wieder verlassen willst."
 
Nikolai nickte in Gedanken Ashton zu. Er hatte es geschafft und damit hatte er einen Teil seines Wertes bewiesen. Die Harphie war allem Anschein nach erfolgsversprechend.

Dann musterte der Blick Nikolais die Frau am Eingang und Nikolai lächelte. Dann erhob er sich langsam um sie nicht zu verschrecken. Wenn Tiere, besonders Raubtiere wie sie es selbst waren, sich in die Enge getreiben fühlten konnte es hässlich werden. Auch Nikolai presentiere seine leeren Hände und nickte ihr grüssend zu.

Grüss Gott, werte Melody! Selbstverständlich könnt ihr gehen, aber ich würde euch bitten es nicht zu tun. Zumindestens solange nicht bis wir drei ein Gespräch geführt haben. Danach steht es euch frei zu bleiben oder zu gehen - wann immer ihr wollt. Bitte, nehmt doch Platz.

Nikolai deutete auf einen der Stühle im Raum und setzte sich erneut.

Du wirst nirgendwo hingehen! So oder so nicht...
 
Sie zog die Brauen etwas nach unten. Was war das jetzt?
Im Fernsehen gab es mal eine Sendung, Dort wurden die Leute auch mit den Stimmen alter bekannter aus ihrem Leben konfrontiert. Mit Grundschullehrern oder etwa alten Freunden die sie ewig nicht gesehen hatten. 'Das war dein Leben'? Nun, so ähnlich. Und irgendwie glaubte sie gerade in diese seltsame Show geraten zu sein.
'Fick Dich' lag ihr auf der Zunge als Ashton ihre Eltern erwähnte.. pass lieber noch auf was du sagst

"Und die skupellosen Toredor unterstützt ihr auch nicht, wie?" Das Wort Sabbat nahm sie nicht in den Mund, nicht hier, wo ihr zwei Camrilladeppen gegenüberstanden. Blöd halt von Ashton, dass er den Sabbat und die Toreador mit der gleichen Eigenschaft benannte, wo doch die einen der guten Camarilla angehören wollten, sollten.
Zweimal gesehen und Ashton wollte ihr erzählen wie sie einmal war? Wollte verstehen was sie durchgemacht hatte? Wie sie sich verändert hatte? Das war fast zum Lachen. Auch wenn er mit einigen Dingen recht hatte, sie würde es nie zugeben.

Als dann Nikolai ins Bild trat musterte sie diesen kurz. Noch so einer der sie wieder gehen lassen würde? Sie glaubte davon kein Wort und das aus gutem Grund.
"Du kannst ja gern da drin sitzen bleiben und mit mir reden während ich hier draußen stehe. Stört mich nicht." Gut, also würde sie irgendwas mit den beiden reden müssen, aber den Raum würde sie nicht betreten. Ganz sicher nicht freiwillig. Egal welche 'du kannst jederzeit gehen' Beteuerungen die beiden noch von sich geben sollten.
"Und du" sie sah Ashton wieder an "kannst dich zu ihm setzen."

Sie wusste nicht wie die beiden auf derartige Anordnungen ihrerseits reagieren würden, aber bisher hatten sie ja gesagt, sie hätte die Wahl. Warum sollte sie dann nicht auch wählen wie geredet wurde.
 
Wieso glauben heutzutage bloss alle das man automatisch Perdu ist? Naja, was solls! Im Augenblick werde ich es tolerieren, um Ashtons Willen und weil ich diese Person lieber auf unserer Seite haben will als sie zu vernichten.

Das Lächeln auf Nikolais Gesicht wurde breiter und er nickte abermals.

Wie ihr wünscht, auch wenn ich normalerweise Gespräche zwischen Tür und Angel, im whrsten Sinne des Wortes, nicht besonders leiden kann. Aber es ist eure Wahl. Sollen wir euch vielleicht einen Stuhl reichen? Vielleicht wollte ihr euch ja vor der Tür hinsetzen?

Sie war trotz allem eine Frau und man musste die Formen wahren. Wenn sie lieber stehen wollte, dann war dies Nikolai auch recht.
 
"Passt so schon. Was wollt ihr?" wobei das ihr nicht als respektsbekundung gegenüber Nikolai gelten sollte, sondern beide damit gemeint waren.
Sie blieb draußen stehen und sah immernoch mit rötlichen Augen in den Raum rein. Lehnte sich leicht mit der Schulter gegen die Wand. Jedoch bereit diese Haltung sofort wieder aufzugeben
 
Nikolai blickte nun Ashton an und wartet darauf das dieser die "Verhandlungen" führte. Wenn es notwendig war, würde er sich aber jederzeit daran beteiligen...
 
"Wie du willst, Melody. Dann bleiben wir am besten alle in der Tür.

Du willst wissen, was wir wollen? Wir wollen dich. Dich in unseren Reihen. Der Sabbat ist der größte Feind der Camarilla und auch du hast deine Wurzeln in der Camarilla. Es ist dir nicht allzu gut hier gegangen, daher warst du ein leichtes Opfer für die Rekrutierungsversuche des Sabbats. Oder hast du geglaubt deine Zeugung wäre Zufall gewesen?

Nun, wie gesagt wir wollen dich zurück und ganz ehrlich gesagt bieten wir dir einen Platz in den Reihen unseres Clans, weil wir es nicht für zumutbar halten dich wieder in die Reihen der Toreador einzugliedern. Wir bieten dir also die volle Zugehörigkeit zu den Ventrue sozusagen als Adoptivkind. Im Gegenzug musst du dich natürlich vom Sabbat abwenden, falls du dich mit deren Ideologie inzwischen identifizierst.

Hattest du viel Kontakt zum Sabbat in der letzten Zeit, Melody?"
 
Melody hörte sich an was der Ventrue zu sagen hatte.
Weshalb war sie hier? Um die anderen zu suchen von denen Wolf ihr einige Male erzählt hatte? Um wieder nach Hause zu kommen? Um das Grad ihrer Eltern zu besuchen? Sie wusste es ja selbst nicht.
Sie wusste dass Wolf schon eine Weile weg war und dass sie keine Ahnung hatte wo er war, oder wann er wieder zurückkommen würde.

In ihrem Gesicht konnte man leider immernoch wie in einem offenen Buch lesen. Man konnte sehen dass ihre eigenen Gedanken sie beschäftigten, dass sie wirklich über das Gesagte nachdachte und es nicht mit einem Handwink als Scheißdreck abtat.
Man konnte es an den feinen Falten auf ihrer Stirn sehen, an den nachdenklich aufeinandergepressten Lippen. Und schließlich verschwand auch das rötliche Glühen ihrer Augen.

Trotzdem, einige Worte störten sie. Adoptivkind.. Ventrue.. Sich vom Sabbat abwenden würde bedeuten sich von Wolf abzuwenden, darin bestand das eigentliche Problem. Bei diesem Gedanken verschloss sich ihr Gesicht wieder.

"Und dann? Kann ich dann brav den Speichellecker spielen und mich hinsetzen wenn jemand sagt 'setz dich'? Hab ich keinen Bock drauf. Nö!
Und warum Ventrue? Was ist mit meinem Clan, gibts den hier nicht?"
 
Nikolai kommentierte in Gedanke, dass von Melody gesagte, überliess es aber auch weiterhin der Harphie die "Verhandlungen" zu führen:


Warum Ventrue? Weil dich niemand anderer aufnehmen würde und wenn doch, ich es niemals zulassen würde! Deshalb Ventrue! Und du hast keine Bock drauf? Ich glaube, Gangrel, du verstehst immer noch nicht so recht. Dir sind bereits die Alternativen ausgegangen! Bleibst du beim Sabbat, werde ich dich vernichten lassen und wenn du versuchst bei jemandem anderen Unterschlupf zu finden, werde ich dich ebenso vernichten lassen. Du bist am Ende der Alternativen angekommen und es gibt nur noch eine schmale Brücke über die du gehen kannst - nichts anderes!

Ruhig blickte Nikolai die beiden an und verfolgte das Gespräch...
 
"Ja, warum Ventrue? Kennst du einen anderen Clan, der sich für dich interessiert, der dir die Möglichkeit bieten will wieder heimisch zu werden? Hat sich auch nur einer in den letzten 2 Jahren gemeldet?"

Ashtons Gedanken rasten, er hatte eine lange Vorbereitungszeit für diesen Ruf gehabt, Melody nicht. Und trotzdem hatte sie schon seine ganze Argumentstionskette gesprengt. Aber wie konnte man auch damit rechnen, dass jemand die Aufnahme in den elitären Kreis der Ventrue ausschlagen würde.

"Melody, du wirst weder 'Sitz' noch 'Platz' bei uns lernen müssen. Selbstverständlich gibt es einige Verhaltenregeln, die aber auch nicht ohne Sinn sind. Nur so können wir gewährleisten, dass wir im Laufe der Jahrzehnte nicht zu Tieren verkommen.
Du wärest frei in unseren Reihen und könntest dich in Bereiche einbringen, die dich interessieren.
Natürlich gibt es Differenzen zwischen den Clans in Finstertal. Jeder hat eigene Fähigkeiten und Achillesfersen. Doch eins haben wir alle gemeinsam und das ist 'Macht'. Doch Macht ist kein Spielzeug. Macht bringt Verantwortung mit sich. Die Verantwortung für die Umwelt, für die Menschen und alles andere.
Wie wir mit dieser Macht umgehen ist individuell unterschiedlich, aber die Ideologien finden sich clansseitig geballt wieder.
Wir Ventrue haben wohl den größten Kontakt zu den Menschen. Alle Vampire leben von ihnen, doch versuchen wir mit ihnen zuleben. Selbstverständlich geht das nur getarnt. Wir nennen das 'die Maskerade wahren'."

Ashton fasste sich ans Kinn und blickte zu Kurágin herüber. Konnte er in seinen Augen sehen, was dieser dachte?

"Wir Ventrue sind der größte Clan hier in Finstertal und in der gesamten Camarilla stellen wir die meisten Prinzen, die Oberhäupter der Städte.

Dies soll keine Werbeveranstaltung sein, aber du sollst wissen, was dich erwartet."
 
auf Ashtons erste Argumente konnte sie wenig sagen. Sie hatte dem schlichtweg nichts entgegenzusetzen.
'..dass wir im Laufe der Jahrzehnte nicht zu Tieren verkommen..' seltsame Ironie.. sie musste kurz grinsen. War es nicht nett, dass jemand darüber bemüht war, sie vor dem zu bewahren was sie schon war?
Natürlich gingen diese Gedanken in die falsche Richtung, da Ashton sicher nicht ihren Clan meinte.. oder vielleicht doch?

Die Sache mit der Macht.. naja.. er hat recht, zumindest zum Teil.. wenn man überhaupt davon ausgehen konnte dass sie die gesamte Tragweite der Bedeutung verstand. Wohl eher nicht.

'Gibst es Vampire?' Antwortest du falsch, wirst du sterben Die Sache mit der Maskerade hatte sie bei Regeane ja schon gelernt, zumindest so irgendwie.

Je mehr Ashton redete, desto unwohler fühlte sie sich.. und je unwohler sie sich fühlte, desto abweisender wurde ihr Gesichtsausdruck, ihre Haltung. Die Arme hatte sie schon nicht mehr nur vor der Brust verschränkt, es schien fast so als würde sie sich selbst umarmen.
Es waren zu viele Dinge über die sie nachdenken musste und sie schimpfte sich selbst innerlich eine dumme Gans weil sie noch immer hier stand. Weil sie überhaupt hierher gekommen war.
Verdammt, weshalb haben die beiden hier gewartet?

Ihr Blick richtete sich für einige Momente auf den schweigsameren von beiden, den 'werten Herrn Seneschall'.

"Und was erwartest du jetzt? Dass mich die Infos vom Hocker hauen und ich mich dir freudestrahlend an den Hals werfe? Oder igbt es noch eine persönliche Führung in der mir jeder Ventrue einzeln vorgestellt wird und mir beteuert dass er es soo gut bei euch hat?
Ich würd gern gehen."

Sie konnte im Moment nicht mehr normal argumentieren. Aber hatte das jemand erwartet? Von ihr?
 
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