[21.04.2006] Besorgungen

B

Blue Custer

Guest
Der Motor hört sich gut an.
Cool, dann kann ich ja direkt zur Jagd cruisen. Da fällt mir noch ein, daß ich mir noch was besorgen wollte.

Ich drehe den Schlüssel wieder und der Motor erstirbt. Rasch gehe ich wieder in das alte Theater zurück, welches mich nun schon seit einiger Zeit beherbergt.
Ich greife rasch zu meiner Lederjacke und suche aus dem Versteck das Geld, welches ich durch meine ehrliche Arbeit und auch bei meiner Jagd verdient habe.
Ist schon unfaßbar, wie schlecht die Leute auf ihre Sachen aufpassen, wenn sie etwas abgelenkt sind.

Ich stecke mir 700,- € ein und gehe zu meinem neuen Auto.
Notiz an mich selber: Ernest eine Taschenlampe schenken
Die Dunkelheit der Nacht ist noch lange nicht so grausam, wie die Finsternis des Tages, aus der ich jeden Abend aufwache, manchmal sogar schreiend. Und jedesmal dauert es einen Moment, bis ich die täglichen Monster meiner Träume abschütteln kann.
Ich schalte das Radio ein und der geniale Baß von Queens "Another on bite the Dust" läßt das kleine Fahrzeug vibrieren.
Meine gute Laune kann aber meinen stärker werdenden Hunger nicht ablenken und so suche ich mir schon nach kurzer Fahrt einen geeigneten Parkplatz in der Nähe vom Kiez.
Warum nichtmal auswärts jagen und außerdem wollte ich "Ziege" noch einen kleinen Besuch abstatten...
 
Der Kiez, solch einen Bereich gibt es in jeder Stadt. Eine Straße in blinkede bunte Lichter getaucht, den Touristen einen Hauch Verruchtheit bietend und dann der echte Kiez. Jene dunklen Straßen, die etwas abseits liegen. Dort wo sich das lichtscheue Gesindel der menschlichen Gesellschaft hin zurückzieht um seinen dunklen Machenschaften zu frönen, nicht ahnend, daß es noch Böseres gibt.

Fast spielerisch weiche ich den dunklen nichtbeleuchteten Stellen auf dem Gehweg, wirke gutgelaunt und entspannt.
So viele Menschen, die sich hier herumtreiben. Vor allem Männer auf der Suche nach käuflichem Sex. Die sich heimlich ihren perversen Gelüsten hingeben und verschämt ihren Kragen aufrichten.
Einen Moment halte ich inne, schaue mir die Bilder einer Tabledance-Bar an.

"Wie..hmpf.. iel." Zischelt es in mein Ohr.
"Hä?"
"Wieviel."
Ich überlege kurz Cool, ein neues Spiel. Nahrung, die dafür bezahlt, warum nicht.
"Kommt drauf an, für was."
Keß hake ich mich bei ihm unter und lasse mich führen. Er lenkt in eine der Seitengassen rein, führt mich über eine unbeleuchtete Stelle. Meine Füße wollen nicht weitergehen und sich in den Boden stemmen, aber ich gewinne und so lasse ich mich weiterführen...
 
Lurker wanderte in einem schon beinahe gemütlichem Schritt durch die abseits gelegenen Straßen des Rotlicht Viertels.
Dies hier war nun Teil seines Revieres, spätestens seit sie den `Unterwelt Baron Volzmann´aufgesucht und an sich gerissen hatten. Sein gleichgültiger Blick traf auf bidere Ehemänner und abgebrühte Zuhälter, er sah angemalte Freudenmädchen mit gebrochenem Blick in ihren gespielt lüsternen Augen, er sah zu Markte getragenes Fleisch.
Es hatte alles etwas tragisch billiges, die Menschen verpulverten ihr nutzloses Geld, das ihnen so viel bedeutete, in schrecklich flüchtige Momente der vorgetäuschten, gemieteten Lust.
Wie sie hier her kamen und brav ihren Trieben folgten, nur um dann wieder in die normale Welt der Sterblichen zurück zu kehren und so zu tun als ständen sie über solch tierischem Verlangen, war banal.
Es erinnerte Lurker ein wenig an die anderen Vampire, die `Gutmenschentum Vampire´wie er sie heimlich für sich nannte. Diejenigen die sich selber so dekadent feierten und ihre seltsame Variante vom `Spiel des Lebens´verfolgten, nur um irgendwann dann doch wieder brutal auf dem Boden der Tatsachen zu landen. Das der Trieb stärker war, das sie ihm folgen mußten, gleichgültig wie sehr sie dies vertuschten.
Die grauen Augen sprangen hin und her, musterten alles eingehend und ungeniert, dann flogen sie plötzlich zurück und Lurker erstarrte mitten in der Bewegung. Dort, auf der anderen Straßenseite, war eine ihm gut bekannte, kleine und zierliche Gestalt. Sie hatte sich bei einem der Fleischpüppchen eingehakt und führte ihn, ohne das er sich dessen bewußt war.

Brenda...

Er hatte sie seit ihrer Rückkehr noch nicht besucht, nun war sie plötzlich hier und besuchte ihn.
Er lächelte versonnen, es war typisch die kleine Brenda. Kein anderer Vampir würde sich wohl hier her trauen und so sorglos jagen.
Nicht solange der schreckliche Sabbat hier war.
Aber Brenda war eine der wenigen die es besser wußten und sie war eine der wenigen die nicht damit rechnen mußte einfach gefressen zu werden wenn sie hier her kam. In geringem Abstand folgte er dem Päärchen. Es war vielleicht ein wenig intim ihr beim jagen zu zusehen, aber er wollte sie sprechen. Als sie also mit ihrem Opfer in die dunkle Seitengasse ging, blieb er im Schatten davor stehen und wartete. Hatte er nur den Eindruck oder war sie kurz, einen Schritt lang nur, ein wenig härter aufgetreten ?
Sollte sie sich satt trinken, danach war immer noch Zeit. Lurker spitzte seine Ohren.
 
Eigentlich war es für mich eine reine Notwendigkeit, aber andereseits bereitete es mir auch ein ungeheures Vergnügen, die Emotiones meiner Beute zu spüren. Seine Lust zu erleben, als sei es meine Lust. Denn Lust in diesem Sinne hab ich nicht mehr erlebt seit.. Seit meiner Zeugung.
Ohnmacht beendet abrupt meinen Genuß, ich lasse von ihm ab, schließe seine Wunde und spüre noch den faden Geschamck des alkoholisierten Blutes auf meiner Zunge.
"Dafür berechne ich Dir... sagen wir mal.. " Ich durchwühle seine Brieftasche.
"Alles, was Du bei Dir hast." Der Bargeldinhalt seiner Brieftasche wandert in meine Hosentasche, ich zupfe ihm noch seinen Mantel zurecht, dann lasse ich ihn einfach liegen und wende mich wieder dem bunten Licht der Hauptstraße vom Kiez zu.
Ich muß der Finsternis entfliehen
 
Lurker lehnte an der Wand, die Arme vor dem Körper überkreuzt. Er hörte Brendas leise Stimme in der Gasse und grinste breit.
Die Kleine nahm aus dem Vollem, richtig so. Als sie dann eilligen Schrittes in seine Richtung kam, beschloss er sich zu erkennen zu geben. Er rückte ein wenig in den Lichtschein einer Laterne, so das eine Seite von ihm zu sehen war.

Guten Abend kleine Brenda... was treibst du hier ? Im Reich des blutrünstigen Sabbat ?

Er hatte seine lächerlichste Dracula Grabesstimme benutzt und so absichtlich ein wenig geklungen wie der böse Zwilling von Samson aus der Sesamstraße. allerdings kratziger, als wäre das Tonband beschädigt und zischelnd, durch sein Lispeln.

So konnte sie ihn dann am Eingang der Gasse stehen sehen. Ob sie ihn erkannte ? Nur anhand der Stimme ? Immerhin, als sie sich zuletzt gesehen hatten, war er klassisch gekleidet gewesen, sogar vornehm. Nun trug er den schweren braunen Ledermantel und darunter mehrere eher grobe und praktische Lagen Kleidung und hatte die Kapuze tief in das Gesicht gezogen, so das nur undeutlich überhaupt die Shilouette eines Kopfes sichtbar war.
 
Ich bleibe stehen. "Wer?"
Der Wind trägt mir die Antwort zu, den üblen Geruch kannte ich nur zu gut.
"Lurker.. Lurker. Man, wie ich mich freue. Wie geht es Dir, was macht Dimitri und Raphael? Wo wart Ihr? Ich hab Euch schon so vermißt."
Fast schon lachend gehe ich auf Lurker zu um dann wenige Schritte vor ihm stehen zu bleiben. Ich stelle das Atmen ein und hole nur Luft um zu sprechen. Meine Freude ist echt. Ich liebe meinen Vater sehr, doch genauso habe ich meine Freunde vermißt.
"Ach Lurker, es ist wirklich schön, Dich zu treffen."
 
Lurker griff sachte nach ihren Schultern und legte seine Hände dort hin. Er lachte leise bei ihrem Fragesturm und war erleichtert über ihre echte Freude. Ein wenig hatte er Angst gehabt, das sie ihm Vorwürfe machen mochte, aber es schien alles in Ordnung zu sein.

Es ist auch schön dich zu treffen. Eigentlich hatte ich vor dich die nächsten Tage zu besuchen, aber nun bist du mir enifach zuvorgekommen. Uns allen geht es gut. Wir hätten dich gerne dabei gehabt... gut dich nun wiederzusehen.

Er drehte sie ein klein wenig hin und her, betrachtete sie von allen Seiten, dann nickte er zufrieden. Sieh sah prächtig aus und hatte sich dennoch kein bißchen verändert. Schließlich machte er eine einladende Geste die Straße hinab, ein Stück zu gehen.

Wie ist es dir ergangen mit Chezmoi ? Er ist wirklich in vielen Belangen das was ich Weise nennen würde, nicht wahr ?
 
"Oh ja, er ist ein sehr geduldiger Lehrer und ich mag seine Sonnenblume. Ich habe viel gelernt und hab nun eine eigene kleine Wohnung, einen Job und seit heute Nacht sogar ein kleines Auto. Alles klein, so wie ich es auch bin."
Während Lurker ruhigen Schrittes geht, tänsel ich von einer Lichtinsel zur nächsten, aber es schien ihm nicht im geringsten zu stören.
"Wo wart ihr eigentlich?"
 
Schmunzelnd folgte er ihr mit dem Blick, wie sie um ihn herumsprang. Wie ein Fohlen, Lurker fühlte plötzlich die volle Last all der Jahre die auf ihm ruhten. Aber er schüttelte diese Gedanken ab, er wollte über diesem Treffen keine dunklen Wolken.

Wir waren im Osten, Dimitri und ich, wir sind zufällig beide in der selben Stadt gestorben... und wieder erwacht, weißt du ? Darum sind wir dort gewesen und haben alte Plätze aufgesucht um sie gemeinsam neu zu erleben und um uns gegenseitig ein paar Leuten vorzustellen.

Er nickte als sie von ihrem Erstgeborenem sprach.

Ich wußte das es eine gute Sache war dich zu ihm zu lassen, auch wenn es uns nicht leicht fiel.
 
"Hey, die Nacht ist noch jung, laß uns irgendwas anstellen, ja?"
Ich fühle mich irgendwie so lebendig, auf seltsame Art und Weise.
Kicher, Lebendig. Könnte glatt Witz des Monats werden
"Besuchen wir Raphael und Dimitri?"
 
Ihre Ausgelassenheit war ansteckend, wie sie so um ihn herumwieselte und einfach völlig hemmungslos mit allem herrausplatzte was ihr gerade im Kopf herumging. Alleine ihre Fragen Frequenz war atemberaubend. Wenn man den atmete.

Etwas anstellen ? Ich glaube ich habe schon ewig nichts mehr...`angestellt´.

Aber die Vorstellung war verlockend. Warum sollte er denn nicht losziehen und etwas anstellen ?

Was schwebt dir denn vor ? Und besuchen... ich denke wir könnten sie treffen. Allerdings weiß ich nicht ob das heute so ohne weiteres möglich ist. Aber wenn du möchtest kann ich nachfragen.

Ja.. und dann ? Macht ihr dann eine Party ? Totentanz ?

Lurker trat den gemeinen Gedanken zurück in seine Kiste und schloß ab. Er hatte heute keine Lust auf diese garstige Stimme. Es fühlte sich mehr nach `Heim kehren´an als alles andere hier in dieser Stadt.
 
Ich bleibe spontan stehen. Was können wir denn Feines anstellen?

"Ich weiß nicht, jagen gehen oder so? Ich hab ja gerade erst gefrühstückt und könnte noch nen Happenpappen vertragen. Und Du?"

Lurker fühlt sich gut an, also so innerlich. Zumindest für diesen Moment, es veranlaßt mich, noch ausgelassender zu sein, als eben schon und ich falle einfach dem nächsbesten Menschen um den Hals, drehe ihn um sich selbst und laß ihn wieder los.

"Einfach spielen, Lurker, nicht an Morgen denken... nur an jetzt und heute.
 
Sie erinnerte ihn an ein Glühwürmchen, klein und quirlig, etwas positives aus irgendeiner Kindheit die ebenso seine eigene gewesen sein mochte, oder aber auch aus einer Lassie Folge stammen konnte.
Er konnte nicht derartig sorglos sein, er konnte nicht loslassen. Selbst jetzt sondierte sein Blick immer wieder die Straße, ging ab und an über seine Schulter um seinen Rücken nicht zu vernachlässigen. Wer wußte schon was da kommen mochte ? Lurker war immer auf der Hut.
Aber er konnte an Brendas Freude teilhaben. Wenn die Welt ihr Spielplatz war, dann konnte er mit ihr gehen und ihr zusehen, konnte neben dem Karussel stehen auf dem sie fuhr. Also nickte er einfach nur.

Dann los... Wohin möchtest du gehen ? Ich führe dich heute Nacht aus...wohin du willst.

Er lachte knirschend beim sprechen, er führte sie aus ? Candle light Dinner ? Und sie erzählte ihm von ihren Erlebnissen wie ein Teenager dem Onkel der sie am Geburtstag zum Essen einlud ?
Ja verdammt, genauso. Er war niemandem Rechenschaft schuldig.
 
"Hmmm... gibts in dieser Stadt eine Cardbahn? Ich weiß es irgendwie gar nicht. Aber das wäre doch funny, oder? Und unterwegs nehmen wir noch irgendwo spontan einen Imbiß."

Im-BIß.. haps imbiß... haps haps biß-im

Ich fühle, wie ein Knoten sich löst, wie ein leises Glugsen kommt es unhaltbar empor und entlädt sich in ein Lachkrampf. Mein Körper schüttelt sich und rote Lachtränen ziehen blutige Bahnen über meine Wangen. Zusätzlich schärfe ich meine Sinne, die bunten Lichter, Gerüche und überlauten Geräusche intensivieren das Gefühl. Ich pruste es heraus, ich pruste meine Angst heraus, meine Alpträume, meine Trauer. Ich kann mich gar nicht mehr auf den Beinen halten und plumpse einfach auf den Boden. Es ist ein befreiendes Lachen.

"L..L..Lurker... haha.. ich hihi.. brauch nen... haha.. Ta.. Ta...Taschentuch.. hahaha.. muß mir.. hihi.. das Ges.. Ges.. hihi icht abwischen."

Ein Killer der sich totlacht

Ich bekomme den Lachanfall nicht unter Kontrolle, zumindest jetzt noch nicht...
 
Es gab eine Indoor Cartbahn, soweit Lurker wußte. Er meinte zumindest schon mal so etwas gehört zu haben. Irgendein Gespräch zwischen zwei Menschen. Allerdings war der genaue Wortlaut nicht so gewesen das sich das Ding wirklich in der Stadt befandt. Gut möglich das es um den Urlaub des einen gegangen war.
Allerdings war so ein Ort ganz sicher nichts für Lurker. Er wollte gerade daraufhinweisen das er gewisse handicaps hatte was einen solchen Ausflug angehen würde und das er das ohnehin für nicht angemeßen hielt, als er das erste Glucksen vernahm.
Zuerst grinste er noch gut gelaunt mit, aber als sich dann ein schepperndes Lachen seinen Weg bahnte, spürte er ein seltsames kaltes Prickeln auf seinem Rückgrat. Sein Lächeln verblaßte.
Das Lachen wurde krampfartig, es schien Brenda gepackt zu haben und sie zu schütteln. Ungehemmt floß Blut über ihr Gesicht, sie konnte kaum noch sprechen und er meinte sogar ihre Zähne aufeinander schlagen zu hören.
Schließlich fiel sie einfach auf den Hosenboden und blieb sitzen.
Lurker sah sich schnell um, aber die Straße war fast Menschenleer, wenn er schnell war würde man sie wohl nicht sehen. Er umfaßte Brenda und nahm sie auf den Arm. Mühelos trug er das kleine leichte Mädchen hinüber in einen tieferen Hauseingang. Dort legte er sie ab und stützte sie, während er wartete das das Anfallartige Lachen enden würde. Es kratzte und sprang über seinen Nervenenden wie eine Nadel über einen Plattenspieler.
Gut das Brenda nicht atmete, sonst wäre sie schon blau geworden und in Ohnmacht gefallen.

Heh..sachte Kleines... alles in Ordnung.. beruhige dich...

Er strich ihr über den Rücken, aber er fühlet sich seltsam hilflos. Was sollte er schon tun um ihr zu helfen ? Konnte man überhaupt etwas tun um zu verhindern das sich jemand `totlachte´?
 
Ich spürte kaum, daß mich Lurker woander hinbrachte. Es war sooo schwierig diese lustigen Gedanken aus dem Kopf zu bekommen.

Denk an etwas anderes.. Imbiß.. Denk an etwas anderes.. Totlachen.. Denk an etwas anderes.. Waffe kaufen.

Endlich bekomme ich wieder etwas Kontrolle über mich selber. Lebend wäre ich jetzt völlig außer Atem, aber als mein Gelächter etwas abebbte, sagte ich ruhig zu Lurker.

"Jetzt weiß ichs wieder, ich wollte zu Zieglowsky, mir eine kleine Waffe kaufen gehen. Kommste mit?"
 
Lurker war mehr als nur ein wenig froh als das gräßliche Gelächter endlich abebbte. Es hatte etwas rohes gehabt, etwas unkontrolliertes. Es hatte dazu eingeladen ebenfalls die Kontrolle zu verlieren und wie Irre mitzulachen. Schließlich blieb aber dann doch nur Brenda zurück.
Er setzte sich auf die Treppe und war ein wenig erstaunt was sie dann als nächstes ausheckte.

Ich habe so eine kleine Handfeuerwaffe bei mir... Habe ich gestern erst mitgenommen. Wenn du sie willst, dann gebe ich sie dir. Aber was bitte willst du mit so einem Ding ?

Seine Stimme klang ungläubig amüsiert. Brenda konnte sich gut eine gerunzelte Stirn dazu denken.
 
"Keine Ahnung, aber irgendwie haben ja alle so ein Ding. Scheint ja irgendwie modern zu sein." Ich zucke mit den Schultern.
"Sag mal, kennst Du jemanden, der sich totgelacht hat."
Schon wieder spüre ich den Drang in mir aufsteigen, aber diesmal laß ich nur ein neckisches Lächeln zu.
"Und was war noch gleich mit einer Cartbahn?"

Es ist so schön, Lurker wiederzusehen, trotz seines Geruchs. Ich werd ihm mal nen Deo schenken.
 
Da war er wieder. Der Flächendeckende Bombenteppich aus Fragen. Lurker fühlte sich gleich viel besser. Es war wie Spazierengehen bei warmem Regen. Er erinnerte sich plötzlich an den Geschmack von Apfelkuchen mit Zimt. Aber bevor er den Eindruck bewußt greifen konnte, zerstob der Geschmack unter seinen Fingern wieder zu Staub.

Jeder hat so ein Ding ? Also ich hatte bis gestern keines... so ein Zeug brauchen wir wohl auch nicht, oder ?

Seine Stimme war ein wenig tadelnd, wie ein Großvater.

Nein ich kenne niemanden der sich totgelacht hat. Aber ich kenne jemanden der Nah dran war. Und eine Cartbahn ist glaube ich kein Ort für mich. Weißt, die Menschen würden wohl ein wenig irritiert gucken...

Er klang herrausfordernd und spitzbübisch.
 
"Scheiß auf die Menschen und Dein Aussehen. Menschen sehen ohnehin nicht die Dinge in ihrer Wahrheit. Hab ich Recht?"
Ich deute auf die Leute, die auf der anderen Straßenseite an uns vorübergehen. sie sehen nur die Dinge unmittelbar vor ihrer Nasenspitze, sehen nur, was sie sehen wollen und werden sie mit der Wahrheit konfrontiert, landen nicht wenige von ihnen in der Nervenheilanstalt meines geliebten Vaters.
"Was sehen sie denn schon, wenn sie dich anschauen? Sie sehen nur eine weitere graue Gestalt in ihrer eigenen grauen Welt, mehr nicht."
Ich zucke mit den Schulter.
"Aber wenn Du nicht magst, dann schlag doch auch mal was vor."
Meine Augen blitzen unternehmungslustig auf.
 
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