[20.5.2008] Besuch der Dritte

G.I.Giovanni

Michael Köning
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Thema vorher
http://blutschwerter.de/thema/20-5-2008-nachfrage-bei-einer-schönen-dame.85833/#post-1837178


Wenn Michael pünktlich war, würde Helena schon vor dem Gebäude auf sie warten, wenn er ankam.
Es war nicht der Eingang, den die Kainskinder benutzten, sondern der ganz offizielle für Menschen.


Es war kurz vor 3 Uhr und Michael machte sich auf zu Akademie. Michael sah von etwas weiterem Helena und Ligeia am Eingang stehen. Schönen Frau kann man ja nicht übersehen und noch gar nicht warten lassen.

Da Michael keiner weiteren Personen in der Nähe sah, begrüßte er Helena und Ligeia mit jeweils einer leichten Verbeugung.
„ Einen Wunderschönen Abend, die Damen."
 
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Die Primogenssitzung lag hinter ihnen und gleich aller sicherlich höchst bedeutsamer Dispute des Abends galt es nun sich anderen Angelegenheiten zu widmen.
Ligeia stand neben Helena, eine silberne Taschenuhr aufgeklappt in der Hand. Als Michael sich den beiden Frauen nährte, schloss sie den mit einem Raben-Relief verzierten Chronometer wieder und ließ ihn in einer Tasche ihres schwarzen Seidenblazers verschwinden. Nicht dass Zeit irgendeine Rolle gespielt hätte, zumal selbige für Malkavianer mitunter etwas anders zu verlaufen schien als sie es wohl für den Rest der Welt.
Tempus fugit.
Letztlich entsprang die Geste des Zeitablesens auch bloß einer Synergie von Konditionierung und Gewohnheit.

Von der offensichtlichen, sich aus rätselhaften Gründen zuspitzenden Bestürzung, welche der Caitiff in der Nacht zuvor hatte bezeugen können, war der Psychiaterin heute nichts mehr anzumerken. Selbst das Bohren ihres Blickes schien weniger intensiv, um nicht zu sagen weniger unmenschlich als es bei ihrem jüngsten Zusammentreffen der Fall gewesen war.

Raven, die sich kerzengerade hielt und schließlich die Arme hinter dem Rücken verschränkte, begrüßte den Arzt mit einem seichten Neigen ihres Hauptes und einem höflich distanzierten Lächeln.
"Guten Abend Herr Köning."
 
Es sah aus als hätten sich Helena und Raven gerade unterhalten als Michael ankam und auch wenn er nicht den Eindruck hatte, daß das Gespräch abrupt aufhörte als er ankam, so war doch nichts, was er hätte noch erhaschen können. War das der Fluch, wenn man es mit Auspex-Leuten zu tun hatte? Vermutlich hatten ihn die Beiden schon erspürt, als noch Zeit genug war, das Thema zu Ende zu bringen.
Jedenfalls, bekam er auch von Helena ein Lächeln.

"Guten Abend, Michael", sagte sie. "Wollen wir gehen?"
 
Schön zwei Raubkatzen, die mit der Beute spielen? Dazu brauchte man kein Auspex, weil sich Michael auch keine Mühe geben hatte sein Kommen zu verheimlichen.

Ich dachte nur Duzen ohne Öffentlichkeit, was nun?

Michael würde den Damen die Tür aufhalten und ihnen den Vortritt lassen. "Bitte nach Ihnen"
 
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Wieso sollte sie Michael nicht duzen, wenn Helena nicht duzte, den kannte sie entweder nicht oder konnte ihn nicht leiden, so einfach waren die Regeln und daß sie Leute siezte, die sie nicht leiden konnte hatte auch damit zu tun, daß es einfach einfacher war "Du Arschloch" zu sagen als "Sie Arschloch" und es hielt sie davon ab, manchen Leuten zu schnell ins Gesicht zu sagen, was sie von ihnen hielt ... naja, nicht daß das immer dann auch klappte.

"Dann folgt mir einfach mal", sagte sie und ging die breite Treppe hoch. "Es ist einer der kleineren Hörsäle mit Platz bis zu 100 Personen, ich hoffe, das reicht euch, als Michael gefragt hat, sagte nur was von seiner Klinik."

Es war ein schönes altes gothisches Gebäude und die geschwunge Treppe führte zu einem Flur in der ersten Etage, wo sie eine Tür ansteuerte, die auch im gothischen Stil war. Vermutlich war der Hörsaal dahinter nicht besser. Doch als Helena die Tür öffnete kam ein modern wirkender Raum zum Vorschein. Leicht erhöhte Sitzreihen, damit jeder gut sehen konnte und für den Vortrag, alle modernen Möglichkeiten der Darstellung
 
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Die Psychiaterin nahm es kommentarlos hin, dass die Primogena vom Clan der Rose, ihres Zeichens Hüterin der Elysien, den Caitiff Neugeborenen duzte.
Allerdings kam sie doch nicht umhin darüber nachzusinnen, was sie aus dieser Begebenheit wohl ableiten sollte. Soweit die Britin in der Lage war diese Sache zu rekapitulieren, stand das Siezen, wie es sich in Deutschland bis in die Gegenwart gehalten hatte, für den Augenblick am Ende der Entwicklung deutschsprachiger Höflichkeitsformen wie sie ca im 8. Jahrhundert eingesetzt hatte. Zuvor waren das Ihrzen und das Erzen etabliert worden. Nun war es allerdings im Deutschen nicht unüblich gewesen, dass zu historischer Zeit ein Standeshöhere Standesniedere Duzte um Verbal ein deutliches Gefälle zwischen beiden Parteien zu generieren.
Artikulativ getragener Status oder schlicht und ergreifend schiere Vertrautheit?

Manchmal war es wirklich kein Segen den Kopf nicht bloß voll eigener, überquillender Wissensfundi zu tragen sondern auch noch endlosen Input abertausender Geister allstündlich eingegeben zu bekommen. Die einfachsten Beobachtungen ergaben dadurch bloß all zu fruchtbare Ansätze für die unterschiedlichsten, sorgfältigst ausgearbeiteten Thesen. Denken um des Denkens Willen. Wünschenswerter als Stupidität, fraglos. Dennoch ungeheuerlich ermüdend zuweilen - und schrecklich bedeutungslos.

Mit einem anerkennend charmanten Lächeln nahm die Harpye Michaels Geste der Höflichkeit und des Anstandes zur Kenntnis als sie der Hüterin folgend das Gebäude betrat und selbiger folgte.
Eingehend musterte Raven die Architektur. Dass der Saal sich so enorm von der restlichen Aufmachung unterschied war dem Zweck für den er bestimmt sein musste mutmaßlich sehr zuträglich.
"Ich denke der Platz sollte mehr als ausreichend sein. Wir möchten ja nun lediglich eine kleine, pur pragmatische Präsentation abhalten zumal die Ohren, deren Gehör wir suchen wollen, sich für beide Hospital-Projekte kaum unterscheiden. Abgesehen davon ist es ja ein willentlich den Synergieeffekt anstrebendes Projekt", stellte Ligeia sachlich fest.
"Auf den ersten Blick scheint mir der Raum absolut adäquat. Was meinen sie, Herr Köning?", wandte sich die Malkavianerin schließlich ihrem Kollegen zu.
 
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Nun, natürlich hatte die Malkavianerin keine Ahnung, warum und nach welchen Voraussetzungen Helena andere Kainskinder duzte, sie war noch sehr neu in der Stadt und von daher, war sie noch "sie", aber vermutlich würde sich das noch ändern. Gerade als Malkavianerin sollte sie wissen, daß es noch garnicht so lange her war, daß das duzen unter den Kainskindern normal war, es sei denn man musste aus irgendwelchen Gründen Ehrentitel benutzen, wozu dann nur das Ihr passte.

Sie blieb an der Tür stehen und wartete erst einmal, ob die Beiden sich einig wurden, wenn nicht, gab es noch andere Räume, doch wenn es sachlich und kompetent wirken sollte, war ein Hörsaal für den Vortrag die erste Wahl, wenn man danach einen Umtrunk machen wollte, konnte man Getränke und Speisen in einem anderen Raum reichen, dann wenn da durch keiner mehr abgelenkt wurde.
 
Michael wirkte sichtlich leicht irritiert, einen Hörsaal hatte er nicht wartet. Üblicherweise wurden also Präsentationen in Ballsäale mit Podium veranstaltet. Die dort aufgestellten Stühle waren im Regelfall um eines bequemer als die Bänke für Studenten. Zudem war Michael dies so von Vorträgen und Kongressen gewöhnt. Dass mindestens die Hälfte der eingeladenen Gäste nicht wirklich bei der Sache ist, war Michael schon bekannt und ob man deren Aufmerksamkeit mit bescheidenem Stuhlwerk erlangen konnte, bezweifelte er doch stark.

Toll, ich hätte wohl besser Helena nicht fragen sollen. Von einer Toreador hätte er weit mehr Stil erwartet. Und wenn ich jetzt ablehnen, stoße ich Ihnen vor den Kopf, super, egal was man macht es ist falsch. Merke dir frage nie einen unserer Art, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Schon gar welche mit höherem Status.

Das Einzige was noch rausreizen würde, wäre wenn man nicht jeder die Akademie so einfach bekommen könnte.
 
"Ja, ich dachte für danach den Umtrunk könnten wir einen der Besprechungssäle nehmen", sagte Helena.

Was hat sich Michael eigentlich vorgestellt, einen Prunksaal? Die Pseudotorrie war von einer seriösen Veranstaltung ausgegangen und nicht von Mafia-Gehabe und hatte die Räumlichkeiten auch unter den Gesichtspunkten aus gesucht und was hatte er sich unter der Kunstakademie vorgestellt, daß er sein Sachen in Buchets Privatbibliothek vorstellen konnte?

Ravens Namen sagte auch Helena etwas, obwohl sie irgendwo die Meinung vertrat, man mußte einen an der Waffel haben um Psychiater oder Psychologe zu sein, immerhin war ihr noch keiner begegnet, der nicht selber sein bester Patient war.
 
Oh, Michael hatte einen Mehrzecksaal, wie sie im Hotels zu finden sind, vermutet, der mal als Ballsaal, als Kongresssaal oder sonstige genutzt werden konnte, nur mit einem schöneren Ambiente. Dies hatte weder was mit Prunksaal geschweigende mit einer Mafia-Veranstaltung und noch weniger mit einer Bibliothek zu tun.

Er würde Helena in die/den Besprechungsraum folgen.
 
Warum hatte Michael nicht einfach gesagt, er brauchte eine Turnhalle, in der er seinen Zirkus abziehen konnte? Inzwischen hatte sie 2 Clans, die sie als eventuelle Erzeugerclans in die nähere Wahl zog und ein dritter, der er gerne wäre.

Der Besprechungsraum, war ein grosserer Raum, in dem gut und gerne 150 Leute perfekt Platz fanden, mehrere Tische, ein kleines Rednerpult, die Möglichkeit mit verschiebaren Wänden auch Nischen abzuteilen oder mehrere Räume daraus zu machen, 3 bis 4, wenn man die möglichen Eingänge betrachtete. Würde ihm das nicht genügen, dann gab es noch die Aula, aber das würden sich die paar Hanseln verlaufen, die er einladen wollte.

Sie hielt immer noch den Hörsaal für am besten und effizentesten, es wäre ihre erste Wahl für eine seriöse Veranstaltung gewesen.
 
Ein Psychiater wurde im Laufe seiner Ausbildung mit der wenig illustren, dafür allerdings umso erheiternderen Wahrheit konfrontiert, dass geistige Gesundheit lediglich ein Konstrukt der Mehrheit war, welches sich diese selbst als Prädikat verlieh, dabei jedoch emsig darauf bedacht blieb die eigenen Symptome ausgeprägter, mentaler 'Anomalien' geflissentlich zu übergehen.
Psychologie, Wahnsinn, geistige Klarheit - eigentlich alles bloß hohle, künstlich ausdefinierte, dem Wandel unterworfene Worthülsen.
Die Manie des einen Jahrzehnts ist der Esprit des nächsten.

Raven hob die rechte Braue in einer Weise, die einem zwingend bekannt vorkommen musste sollte man jemals die erste Star Trek-Staffel gesehen haben.
Wortlos folgte sie Helena in die zweite zur Debatte stehende Räumlichkeit.
Die etwas formlosere Alternative.
Bliebe die Frage nach der Akustik des Saals.

"Fraglos ließe sich hier wohl ein kleines Buffet sowie ein Sektempfang einrichten...", stellte Ligeia nüchtern, wenngleich auch nachdenklich fest.
Wollte man die Vorstellung des Projekts und den eigentlich interessanten Teil -den Dialog auf Augenhöhe mit den bedeutenden Anwesenden- in ein und derselben Lokalität abhalten, wäre dieser Raum wohl fraglos die bessere Wahl...
Alles eine Frage der Herangehensweise die man einschlagen wollte, aber vor allem auch der lokalen Philosophie und Prägung.
"Sagen sie, Miss O'Niell, da ihnen die Verwaltung solcher Räumlichkeiten gewisser Maßen zu obliegen scheint, stellt sich mir doch die Frage, ob sie Erfahrung mit der lokal gängigen Praxis hinsichtlich solcher Anlässe haben. Sinn und Zweck dieser Sache ist ja nun einmal das Anliegen, die ortsansässigen Politgrößen und sonstigen potentiellen Fürsprecher oder aber Interventen von unserem Vorhaben zu überzeugen, es ihnen zunächst in einem Referat nahe zu bringen und danach eventuell Gelegenheit zu finden mit den richtigen Personen noch einmal persönlich das Gespräch zu suchen. Ich vermute ähnliche Anlässe fanden in der Vergangenheit doch sicherlich schon im Zuge sonstiger Projekte öffentlichen Interesses statt. Wie wurde in deren Rahmen verfahren?
Ich würde einen solchen Anlass als eher formal begehen, vielleicht mit angesprochenem Sektempfang und dem Vortrag folgend höchstens ein Buffet anbieten. Allerdings erscheint mir letzteres für eine solche Veranstaltung je nach örtlichem Usus bereits etwas gewagt... Daher meine Frage an sie. Wie verhält es sich in Finstertal mit derlei Zusammenkünften? Was wäre der Standard?"

Ein zwar bloß leichtes, aber höfliches Lächeln begleitete die Worte der Malkavianerin.
 
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Helena überlegte etwas, wie es bei ihr gelaufen war, konnte sie den beiden natürlich nicht sagen, wenn sie was wollte, war sie zu Buchet gegangen oder auch zu Romero und wenn es einigermassen vernünftig war, musste sie nichts anderes tun. Daß jemand es so wie Michael durchziehen wollte war ihr neu, aber vielleicht lief das in anderen Städten so.

Sie holte tief Luft und man hatte bei ihr den Eindruck, sie machte es nicht nur aus theatralischen Gründen.

"Was die Psychatische Klinik angeht, so dürfte es schon seid einiger Zeit einen Etat in der Stadt geben, da es schon seid einiger Zeit in der Planung war, eine solche Institution neu zu erstellen, allerdings wird man es aus naheliegenden Gründen nicht am alten Ort machen, da dieses, wie soll ich sagen ein schlechtes Karma bei den Menschen erzeugt und ich davon ausgehe, daß keiner von unserer Art den Wunsch hat in unmittelbarer Nachbarschaft und unter den Augen der Wölflinge zu arbeiten", begann sie dann. "Ich an ihrer Stellen Ms Raven würde mir wie schon vorhin angesprochen ein Architekenbüro und einen Bauträger beauftragen, wenn sie sich selbst um ein entsprechendes Grundstück kümmern wollen, konnten sie gerne mal beim Katasteramt vorstellig werden wegen einem Grundstück, wenn sie möchten, komme ich auch gerne mit, ich kenne da den einen oder anderen, bzw. die kennen mich als jemanden mit engen Kontakten zur Kunstakademie.

Michael, ich bin mir nicht sicher, in wieweit deine Finanzen reichen oder du bedarf hast und Finanzies brauchst, wenn du Gelder brauchst, wäre es interessant, mögliche Geldgeber einzuladen, Bänker, Vertreter der Krankenkassen, Pharmakonzernen und sowas. Diese sind an Informationen interessiert, Speisen und Getränke, können die sich alle selber leisten, die wollen wissen, was sie am Ende daran verdienen. Genau aus dem Grund habe ich einen Hörsaal ausgesucht und einen Raum, in dem man hinterher noch Privatgespräche, mit Imbiss und Getränken führen kann.

Ich bin mit auch nicht sicher, ob man eine Psychiatrische Klinik und eine Schönheitklinik zusammenlegen sollte und auf keinen Fall sollte die Vorstellung des Konzepts wie eine drittklassige Spendengala wirken, bei der irgendwer Spenden für etwas sammelt und dann die Hälfte der Gelder in die eigene Tasche steckt."
 
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Schön ich würde es lieber selber versuchen, eine Menge ganz ganz kleiner Gefallen wird auf die Menge subsumiert auch gefährlich.

„Vermute ich richtig, dass hier die Wölflinge auf uns nicht gut zu sprechen sind?“ dies ist zwar wahrscheinlich, aber nicht immer zwingend so.

„Wer so neurotisch ist sich für die reine Schönheit oder Jugend unter das Messer zu legen, gehört eigentlich sowieso in die fachlichen kompetenten Hände meiner Kollegin, aber dies nur am Rande. In Ernst die Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie ist weit mehr als eine Schönheitsklinik. Ein Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie bzw. Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie ist ein anerkannter Facharzt. Zum Ausbildungsumfang gehört die ästhetische Chirurgie also die klassische Schönheitschirurgie, die Rekonstruktive Chirurgie, also eine wiederherstellende Chirurgie z. B. nach Unfällen oder Tumoroperationen, die Verbrennungschirurgie und die Handchirurgie. Fachärzte für Plastische Chirurgie lernten innerhalb ihrer 6-jährigen Ausbildung, wie große oder schwierige Fehlbildungen bzw. Unfallschäden wiederhergestellt werden können; z. B. Hautschäden nach Verbrennungen beheben, Ohren aus Knorpelteilen nachbilden, Brustwiederaufbau nach Tumoroperationen, etc.

Oh bitte verzeiht meinen Exkurs.“ Michael machte einen kurze Pause.

„Eine reine Ästhetische Chirurgie hat tatsächlich wenig mit Psychiatrische Klinik gemein. Die plastische Chirurgie hingegen schon weit häufiger. Nicht selten müssen Unfallopfer nach der rein medizinischen Behandlung auch psychologisch betreut werden, da macht diese Ausrichtung durchaus Sinn.

Ganz zu schweigen von Unfällen, welche unsere Art verursacht. Ich vermute doch richtig Frau Dr. Raven, dass Sie auch über reichlich Erfahrungen in diesem Bereich verfügen.

Die sogenannten Schönheitsoperationen gebe ich zu sind grenzwertig, aber ich persönlich sehe dies so, erstens kann man damit gut Geld verdienen und zweitens behandelt die Personen, dann jemand der sein Handwerk zumindest versteht und kein Kurpfuscher. Der Betrieb einer Klinik kostet nun mal Geld und gerade neuen Apparate sind teuer.

Nenne es so, die Schönheitsoperationen subventionieren die Unfallchirurgie. Denn selbst wenn ich gratis arbeite, kann ich die z.B. nicht von alle beteiligten Personen verlangen, die haben meist weniger Geld und können nicht einfach so auf Einkommen verzichten.

Z.B. Frau Wolf, welche hier in Finstertal gerade wegen des Tunnelunfalles behandelt wird, werde ich so behandeln, dies kann ich aber z.B. nicht vom Krankenhausträger verlangen. Da sie nur Kassenpatient ist, möchte die Leitung auf Kosten der Frau sowieso auf diese Missstände aufmerksam machen und ihr beste mögliche Behandlung verweigern.“

Man brauchte nicht hellsehen zu können, um zu erkennen, dass Michael sich über so ein Verhalten aufregen könnte, bzw. dies überhaupt nicht nachvollziehen kann.

„Ich habe keine Gesetzliche Krankenkassenzulassung, da ihre Anforderungen mit den Arbeitszeiten von mir nicht wirklich vereinbar sind. Es reicht alle paar Jahre jemanden zu finden, der zu den Terminen geht, um den Doktortitel zu erneuern.

Banken sollten kein Problem darstellen, die interessiert nur eines, ob der Schuldner pünktlich seinen Darlehensverpflichtungen nachkommt. Von Pharmakonzernen mache ich mich persönlich nicht abhängig, da ich es für richtig halte den Patienten die bestmöglichen Medikamente zu geben und nicht die wo der Konzern am meisten zahlt.

Krankenkassenvertreter würde ich persönlich separat einladen und dort nur die ärztlichen Belange erläutern.

Wobei ich schon sehe, dass eine Psychiatrische Klinik weit aus größer sein muss, als eine Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Dort ist nicht möglich auf anderen Kapazitäten im Notfall zurückzugreifen.“
 
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Ein Etat für eine psychiatrische Klinik war also von Seiten der Stadt bereits bewilligt worden. Ausgezeichnet. Somit sollte man also vermuten, dass sich zumindest der Teil mit der Anstalt ohne größere Steine im Weg irgendwie organisieren lassen würde.


"Eine Aufwartung bei dem Katasteramt in Angriff zu nehmen wäre mir sehr recht. Ebenso würde ich mich über ihre Begleitung in dieser Sache außerordentlich freuen, sofern es ihnen keine all zu großen Umstände macht. Immerhin sind ihnen die örtlichen Gepflogenheiten weit vertrauter als sie es mir sind und ich möchte es in jedem Fall vermeiden in irgendwelche bürokratischen Fettnäpfchen zu treten.


Allein wäre wohl vor der finalen Auswahl des Geländes anzuraten sich bei den entsprechenden Stellen um die erforderlichen Genehmigungen zu kümmern. Sie sagen, Miss O'Niell, es wäre ein Etat für eine psychiatrische Einrichtung vorhanden. Existiert dahingehend eine entsprechende Ausschreibung? Wenn ja wäre es vielleicht sinnig, dass ich möglichst noch vor der angedachten Veranstaltung an entsprechender Stelle vorstellig werde. Sollte ich auf dieser Ebene einen direkten Auftrag von der Stadt selbst und den damit einhergehenden Etat sichern können, wäre es mit Sicherheit leichter das Konzept, welches Herr Köning und ich für eine Zusammenarbeit ersonnen haben, ebenfalls zu validieren oder aber zumindest einen Teil unseres Vorhabens recht galant zu erledigen."


Mochte der Gedanke auch nicht gänzlich frei von Hybris sein, so ging Ligeia doch davon aus, dass es aufgrund ihrer recht beachtliche Karrierelaufbahn, ihrer Erfahrung mit der Leitung einer renommierten Anstalt in London sowie ihres gewissen eigenen Prestiges als Koryphäe ihres Gebietes nüchtern betrachtet wohl ein Kinderspiel sein dürfte den Auftrag für die Leitung einer örtlichen Psychiatrie zu sichern. Es wäre schon ein außerordentlicher Zufall, würden gleich mehrere Bewerber mit vergleichbarer Qualifikation sich ausgerechnet in einer Stadt wie Finstertal auf einen solchen Posten bewerben. Und selbst wenn doch hatte die Malkavianerin aufgrund ihrer optischen Jugend immer noch den Wunderkind-Bonus sowie eine vielleicht nicht makellose, jedoch unleugbare körperliche Attraktivität in die Waagschale zu werfen. Im Zweifelsfall dürfte es nicht all zu schwierig werden den einen oder anderen Entscheidungsträger schlicht mit gewissen Reizen zu überzeugen… nüchtern betrachtet zumindest.

Dergleichen war gegenwärtig jedoch noch nicht im Detail zu erörtern. Noch stand die Frage nach der Ausschreibung unbeantwortet im Raum. Damit war alles andere reine Spekulation.


In Ravens Kopf sprangen die Gedanken wie so häufig vom Hundertsten ins Tausende, vom Für zum Wider und zurück. Plutos Sphären jenseits erhabener Pallas Büste, erfasst von Fluten elysischer Lande, des Boten ursprünglichster Hort.
Allein das leichte, kritische Zusammenziehen der Augenbrauen, initiiert durch wohlbekannt fremder Zungen Einwand, vermittelte den Eindruck, dass die Psychiaterin den Ausführungen ihres Kollegen mit äußerster Konzentration folgte statt vollends mental abwesend zu sein. Dabei nahm sie die Stimme des Caitiff wenn überhaupt bloß noch sehr gedämpft wahr, verborgen jenseits des Schleiers, welcher ihre Welt von jener der anderen trennte.

Erst als ihr Name fiel horchte Ligeia instinktiv erneut in die Außenwelt hinein. Zu ihrem Glück war es an dieser Stelle nicht nötig das Wort zu ergreifen und zu kaschieren, dass sie für einen Moment den Faden der Unterhaltung verloren hatte, denn Michael fuhr unbeirrt fort. So schlug die bleiche Dunkelhaarige die Stirn zwar für einen Moment in Falten, stand dann jedoch wieder mit unergründlicher Mine, kerzengerade und die Arme hinter dem Rücken verschränkt, da.

Da Könings Darstellungen noch eine Weile andauerten, gelang es Raven zumindest den Kontext des Gesagten noch einmal zu ergründen und letztlich an seine Ausführungen anzuknüpfen. Mitunter war eine eher steife, nichts sagende Mimik durchaus von Vorteil...


"Wenn sie erlauben… tatsächlich ist die plastische Chirurgie oftmals auf die Mitarbeit psychologischen beziehungsweise psychiatrischen Fachpersonals angewiesen. Einer Vielzahl von Eingriffen geht eine psychologische Beurteilung des Patienten voraus oder aber eine entsprechende Nachbereitung ist von Nöten. Bei Eingriffen, welche in mehreren Sitzungen abgehandelt werden müssen, ist sogar eine andauernde, psychologische Betreuung des Patienten nicht unüblich. Unfallchirurgie, Geschlechtsumwandlungen und die Aufarbeitung verpfuschter Operationen sind nur die prominentesten Gebiete in denen meine Zuständigkeit sich mit jener Herrn Könings überschneidet. Von den weniger populär wirksamen Angelegenheiten wie etwa der Wahrung der Maskerade durch medizinische Intervention kaum zu schweigen.

Natürlich könnte man die Überlegung in den Raum stellen die chirurgische Klinik lediglich als etwas ausgebaute Abteilung zu verkaufen. Wie sinnig dies wäre hinge allerdings auch wieder davon ab, in wie weit der Etat der Stadt für eine Psychiatrie bereits konzeptionsgebunden oder aber frei verfügbar und nach unseren Vorstellungen anzulegen ist.

Im Zweifelsfall können wir uns immer noch um zwei Kliniken direkt nebeneinander bemühen, welche offiziell 'lediglich intensiv miteinander kooperieren'. Dass es in Anbetracht diverser Vorfälle innerhalb Finstertals ratsam wäre den psychiatrischen ebenso wie den chirurgischen Sektor unter der Kontrolle unserer Art zu wissen kann allerdings wohl kaum geleugnet werden. Vermutlich wäre auch die Pathologie für uns recht wertvoll um im Zweifelsfall potentiell maskeradegefährdente Tote aus dem Fokus der Öffentlichkeit herauszuhalten.
Aber dies bloß am Rande. "
 
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Helena hörte den Beiden zu, verstand die eine oder andere Einstellung nicht, aber es war nicht ihr Projekt, von daher äußerte sie sich auch nicht darüber, die Malkavianerin stelle die passende Frage und die passende Überlegung an.

"Es gibt eine Ausschreibung, aber soweit ich weiss, läuft die unter der Hand und es gibt keine anderen Bewerber, weil so lange ich mich erinnere die Sparte in der Hand der Mondkinder war", sagte sie dann. "Da ich bis vorhin die Zusammenhänge nicht kannte, habe ich die Angaben nicht parat, kann sie aber gleich nachher, wenn ich zu Hause bin, übermitteln und wenn sie mit dem Verweis auf die Kunstakademie anrufen, dürfte sich das mit dem Termin auf jeden Fall regeln.

Fragt mich nicht nach der Höhe des Etats und ob es für eine angegliederte Plastische Chirugie reicht, aber das sollte sich rausfinden lassen."

Sie überlegte, ob sie sagen sollte, daß sie einen Pathologen an der Hand hatte, immerhin hatte der auch schon für Nox gearbeitet, doch da wollte sie zuerst nachfühlen, wie die Sache da aussah.
 
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„ Mit einem Pathologen vor Ort hier in Finstertal kann ich zur Zeit nicht dienen.“ Finstertal wäre aber der erste Ort dem Michael kennen lernte, wo kein Pathologe Kontakte zu den örtlichen Kainiten hatte - zumindest indirekt. „Einen Bestatter, welcher keine Frage stellt ist mir allerdings gut bekannt. Herr Rosselini von meinen Clan übt seines Zeichen diesen Beruf aus.“ Helena war er bekannt. Michael wusste jedoch nicht, ob Frau Dr. Raven darüber im Bilde war. Ob weitere örtlichen Kainiten über entsprechende nützliche Qualifikationen verfügen, war Michael nicht bekannt.

„Mittel der Stadt werden im Regelfall zweckgebunden sein„ stellte Michael sachlich fest. „Den Stadtoberen geht es meist nur darum möglichst wenig Geld für diese Art von Klinik bereitstellen zu müssen. Hört die Öffentlichkeit keine Klagen und liegen die Kosten am besten noch unter der alten Einrichtung, werden wahrlich selten weitere gehenden Fragen gestellt und genau daran sollte jedem Kainit der Stadt gelegen sein.

Der Betrieb einer Psychiatrische Klinik kostet die Stadt im Normalfall fast immer nur Geld. Die Verantwortlichen der Verwaltung wird man schon mit den Kostenersparnis in der Klinikverwaltung und mit der Möglichkeit, Geld über die Psychiatrische Betreuung behandelter Unfallopfer für die Klinik einnehmen zu können, das Projekt nahe legen können. Den eins zwei Unverbesserliche werden sicherlich Frau Dr. Raven oder ich dann noch überzeugen müssen“ dabei grinste Michael ein wenig.

Wenn dieser Zusammenschluss erfolgen würde müsste auf jeden Fall der Stellvertreter von Michael über eine Kassenzulassung verfügen. Das Frau Dr. Raven sich jetzt um die Ausschreibungsmodalitäten kümmern würde, hielt Michael für eine Selbstverständlichkeit.

„Für unsere Art wäre ein privater Rettungsdienst auch von Vorteil, welcher bei möglichen Unfällen unserer Art gerufen wird. Damit lässt sich einiges unter den besagten Tisch kehren. Meist kann noch dann noch helfend eingreifen. Bei einem Unfallopfern, wo eine Klinik eine Todesursache feststellt hat, wird seitens der Staatsanwaltschaft nicht mehr zwingend ein Obduktion angeordnet, insbesondere, wenn jemand noch freundlich darum bittet dies nicht zu tun. Über einen dieser RTW´s verfüge ich, allerdings, halte ich einen für die Größe von Finstertal für zu wenig.“
 
"Oh, das scheint mir außerordentlich passend. Ich wäre ihnen für die möglichst schnelle Zustellung der entsprechenden Daten sehr verbunden, Miss O'neill."

Michaels Anmerkung er kenne einen kainitischen Bestatter wurde von der Malkavianerin mit einem sinnenden Nicken quittiert.
"Gut... Ich denke das sollten wir im Hinterkopf behalten. Wenn wir erst einmal unser beider Einordung innerhalb des lokalen Medizinsektors erfolgreich hinter uns gebracht haben, mag es sinnig erscheinen auch mit anderen, in ihrer Zuständigkeit die unsrigen potentiell tangierenden, Instanzen ein Netzwerk zu kreieren. Immerhin dürfte es hinsichtlich der Allgemeininteressen unseresgleichen nicht schaden wenn wir miteinander in Kontakt stehen und die linke Hand um der Rechten Tun weiß . Aber alles zu seiner Zeit. So weit sind wir noch nicht.
Was ihre Idee mit dem Rettungsdienst anbelangt, so stimme ich ihnen in dieser Sache auch erst einmal zu. Zunächst ist es jedoch wichtig, dass wir nichts überstürzen und mit Bedacht die nötigen Schritte in angemessener Folge durchgehen.
Eben darum schlage ich vor, dass ich mich vor der hier anberaumten Präsentation bereits hinsichtlich dieser Ausschreibungssache vergewissere und wir uns an deren Verlauf orientieren. Immerhin ist es möglich, dass ein Gespräch mit den entsprechenden Stellen für uns neue Perspektiven aufzeigt oder aber zumindest die Haltung gewisser Instanzen erkennen lässt.
Je nachdem mag es schlüssig erscheinen, dass ich mich von der Präsentation wieder distanziere, wenigstens öffentlich, und sie selbige doch allein durchführen oder aber, dass Teile des bisherigen Konzeptes an mögliche neue Erkenntnisse angepasst werden müssen, und sei es nur dass ein Aufgreifen irgendwelcher aktueller lokalpolitischer Interessen zur Rechtfertigung der Einrichtung sinnig integriert werden sollte.
Darum...um auf den eigentlichen Grund dieses Besuches zurück zu kommen: haben sie für sich bereits eine Auswahl des Präsentationsortes getroffen, Herr Köning? Oder wollen wir vielleicht nun doch ersteinmal abwarten was der Weg über die Ausschreibung mit sich bringt?"

Immerhin lagen damit nun ganz neue, unerwartete wenn auch nicht unwillkommene Karten auf dem Tisch. Vielleicht hatte sie ja ein ganz klein wenig Glück und ihr Vorgänger hatte Vorsorge getroffen. Vielleicht hatten Lunas Vasallen hiesig längst Dinge in eisernem Griff, deren Verteilung vollkommen differenten Gesetzen unterlag als jenen der anderen Welt.
Mag sein Ligeia verspürte lediglich so etwas wie einen wohligen Anflug seichter Naivität, wunschtraumsblendende Hoffnungsschimmer, Symptom der Ermüdung.
Aber vielleicht war sie ja doch da, die Hand an der Schulter - und darüber.
Grüne Augen glitten an den Silhouetten der Anwesenden vorbei ins Nichts, ins Leere, versäumten es dabei die doch eigentlich so charakteristischen Schnitte zu setzen. Sie sahen jemanden, blickten ihn an, nachdenklich und es machte den Eindruck als spielte die Malkavianerin mit dem Gedanken dem Unsichtbaren eine Frage zu stellen.
Doch sie schwieg, schwieg sinnend in Verweigerung der einzig universalen Gewissheit. Eine Annahme wurde durch die Zahl ihrer Gläubigen nicht wahrer als eine andere...auch nicht makelloser.
Aber irgend etwas...nein. Dafür war nicht die rechte Zeit.
Sie musste sich konzentrieren, auf etwas Bestimmtes, gänzlich Anderes. Keine Fehler zulassen, keine Unachtsamkeiten....
Wie schwer konnte es schon sein die eigene Disposition zu erfüllen?
Raben waren und blieben eitle Tiere...

Out of Character
Kann man das mit der Ausschreibung dann ev Abseits der Nacht schon beginnen und abhandeln?
 
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"Sicher, das mache ich gleich, wenn ich zu Hause bin oder am Abend, wenn es zu spät sein sollte", erwiderte Helena.
Das Geheimnis würde wohl ein Anruf zu tagschlafener Zeit sein, damit abends nach Sonnenuntergang auch jemand erreichbar war.
"Und was braucht ihr jetzt von den Räumlichkeiten und für wann? Immerhin muss ich auch Bescheid geben, daß die Räume hergerichtet werden."

Out of Character
Ich frage mal Totz, ob er den Beamten machen will.
 
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