[20.05.2008] Zufallsbegegnung ?

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Die Nacht war bereits fortgeschritten. Unterricht, Telefonate und mehr hatten jedes für sich ihre Zeit gebraucht. Später noch stünde wohl die Clansversammlung an.

Für den Moment jedoch war der Nekromant auf ein anderes vorhaben konzentriert. Ein Buch zur rechten Hand schritt er an den äußeren Zaun der Anstalt an die er erst in der Nacht zuvor kennengelernt hatte. Sein Blick ging durch das Gitter, hinter den Vorhang, spähte nach dem Schatz des verfallenen Gebäude zu den Kreaturen die es wie eine Festung belagert hielten.

Vicente war allein gekommen. Weder seine Blutsdiener noch die Geister begleiteten ihn. Er schritt an dem Gitter entlang, nahm seine Wahrnehmung zurück und ließ die Gedanken zu weltlicheren Angelegenheiten schweifen.

Der Italiener besaß weder Nummer noch Adresse des Malkavianers. Er wird mich schon finden wenn es Zeit ist. erinnerte sich Vicente. Die Mundwinkel verzogen sich kurz abfällig. Es schien Mode zu werden.
Ein kurzer Blick zum Haus, ein seufzen, dann ging er weiter schlug das Lehrbuch für hebräisch auf und began zu lesen. Sollte Ithamar falsch gelegen habe wäre die Zeit zumindest nicht vertan.

Es würde wohl etwa eine Stunde dauern bevor sich Vicente, der nachwievor eine Cord Jacke, schwarzes T-Shirt und Blue Jeans trug, neben 3-Tage-Bart und Wuschelschopf, sich vom rumlungern und lesen bei der Anstalt abwandte und zu Fuß zum Elysium begab.
 
Der Eindruck, dass Vicente beobachtet wurde hatte sich fast augenblicklich eingestellt, als er beim Gebäude der ehem. Nervenanstalt angekommen war. Und es war gut von ihm, dass er seine Wahrnehmung zurücknahm, ansonsten hätten Dinge geschehen können, die er nicht im minderen abschätzen konnte. Hier waren die verdorbenen und verdrehten Seelen gefangen und erst letzte Nacht hatte er einen Eindruck ihrer Macht erhalten. Und heute war er alleine. Nur mit einem Buch bewaffnet.

War er wirklich alleine?

Als er sich zum Gehen abwendete und zum Gehen umdrehte, schälte sich eine Gestalt aus der Dunkelheit und drängte sich in seine Wahrnehmung.

Der Ahn der Kinder Malkavs stand nur eine Armlänge entfernt hinter ihm und lächelte. Wie lange schon? Was hatte er in der letzten Stunde über Vicente erfahren? Hatte er seinen Geist sezieret? Konnte der Ahn so etwas? Oder war er nur kurz hier? War er alleine oder waren da noch andere Verborgen? War ein Mondkind jemals alleine?

„Angenehme Nacht, nicht wahr?“ eine angenehme Stimme, weich und warm, drang an sein Ohr.

Der Ahn war ähnlich gekleidet wie gestern. Auch sein Köfferchen hatte er dabei. In dem konnte Vicente die Lampe vermuten.

„Sie beschäftigen sich mit der Sprache der Geschändeten?“

Kein Wort über das wieso hier und über das warum jetzt. Für den Ahn gab es solche Fragen nicht. Es war immer richtig.
 
Es fiel auf das der Nekromant mit einer natürlich wirkenden Selbstverständlichkeit an das Gebäude der Nervenheilanstalt herangetreten war. Den Blick zu dem Gebäude wandte und die Sinne, die Wahrnehmung öffnete für die Eindrücke.

Der Überlebensinstinkt gebot den Unwissenden, den Blinden sich zurückzuziehen die Flucht selbst dann zu ergreifen wenn das baufällige Gebäude einen Schutz vor dem Wetter verhieß, selbst wenn es das Erlebnis einer urbanen Ruine versprach.
Ein Laie des Okkulten, jemand der nur gelegentlich sich in die nekromantischen Künste versenkte, ein Blick aus dem Augenwinkel hätte wohl gereicht um davon Abstand zu nehmen, zuerkennen das es zu groß war und für schwächere Seelen mog es einen Grund bieten sich ehrbaren Themen zu zuwenden.

Der Mann der als Neugeborener Caitiff ausgewiesen war nahm hingegen die Szenerie auf. Erfasste und betrachtete sie länger als es einem gesunden Geist wohl tun mochte.
Vicente blieb beim Anblick der Verdorbenen, der Verdrehten der Kreaturen die ihm zuletzt durch schiere Masse Grenzen aufzeigte ruhig.

Die Gestalt des Italiener verhaarte bewegungslos, emotionslos. Natürlich wähnte er sich beobachtet, ebenso wie er betrachtete.
Er wandte sich von der Szenerie ab und wenn es so war das sein Buch die einzige Waffe war so schien er sich derer sicher zu fühlen.

Vicente schob das Leseband aus Stoff zu der Seite, betrachtete die Strasse und schloss das Buch langsam als sich etwas in der Wahrnehmung verschob. Unauffällig außerhalb des Sichtfeld, er sparte sich die Posse wie in einem alten Horrorfilm herum zu fahren und nicht existenten Gespenstern mit Blicken nachzujagen. Das Buch wurde endgültig geschlossen während er sich rüstete, bereit dafür machte das eine der Seelen sich aus dem Reich herausgewagt hatte.

Er nahm die Stimme war, ordnete sie ein.
"Fürwahr eine angenehme Nacht, Signore Von Stein." entgegnete Vicente in einer ruhigen, gleichförmigen Tonlage die man oberflächlich als weich beschreiben mochte, welcher jedoch die Eigenschaft der Sanftheit des Sprechers entbehrte.

Mit bedacht, nicht so schnell das er herumwirbelte oder so langsam das es misstrauisch wirkte wandte er sich um. Einen Moment verhaarte er, streckte die Sinne aus um sich Gewiss zu sein das Diesseits und Jenseits das gleiche Bild herrschte, ein verdrehtes Spiel wenn dem Malkavianer zuzuschreiben war und keinem Geist. Dann senkte der Italiener das Haupt der Etikette entsprechen, so weit es die offene Strasse erlaubte.

"Keine andere Sprache wurde durch soviel Tod und soviel Leid getragen und vermochte es bis heute zu bestehen. Jene die sie vor Jahrhunderten gebraucht haben und noch Nutzen legen Wissen nieder das es verdient in seiner ursprünglichen Form aufgenommen zu werden."
 
„Wohl war, wohl war. Wenn man nur die Zeit nutzen könnte das warum zu erörtert. Und das wohin. Man strampelt und müht sich und kommt doch eher zurück als voran, nicht wahr? Ja, so sei es.
Ein Vogel krähte ein Treffen zu führen wäre von Nöten. Zwänge gleich. Und deshalb, … Nun denn Herr Rosselini, so war der aktuelle Name doch, wie kann ich ihnen ihre Zeit kostbarer gestalten und formen, damit der interessante Teil unserer Existenz zum Blühen kommen darf? Oh ja, Langeweile ist nie bunt. Eher trist und gefährlich.“

Das Mondkind hatte sich so gestellt, dass es den Nekromanten und die Anstalt einsehen, beobachten, wahrnehmen konnte. Was ihn mehr beeindruckte oder ob er es wirklich darauf ankommen lassen müsste beeindruckt zu sein, stand auf einem andere Stück der Schicksalsrolle.
 
Der Mann ohne Clan nahm den Strom der Worte auf, versuchte zu verstehen was wohl als eine Metapher diente und sich einen Sinn zu erschließen, den Worten Bedeutung zu geben die im Gleichgang mit dem Mond standen. Eine Herausforderung für den wissenschaftlichen Verstand, musste er doch berücksichtigen das sich sein Gegenüber der Wissenschaft, der Vernunft entzog.

"Der Name ist wie er war und der mir eigene. Ich bin gekommen um über das zu sprechen, darauf zurückzukommen, was hinter uns liegt um es voran zu stellen."
Er sprach fliessend, dennoch war es nicht seine Art und so entschied er sich zu einem sachlicheren Ton zurück zufinden.

"Ich habe sie aufgesucht, gesucht um mich hinsichtlich des Vorgehen in Bezug auf die Akademie zu besprechen. Selbst der flüchtige Blick den ich vorhin wagte eröffnete das es eine Herausforderung ist die wächst, welche einem Einzeln wohl über dessen Vermögen steht.
Ein Grund weshalb ich Ihnen Vortags meine Unterstützung anbot. Etwas das ich ungern schleifen sehen würde. Es mag zwar gefährlich sein, doch meinem Empfinden nach ist dem eine eigne Farbenpracht gegeben."
Vicente stand kerzengerade, als würde er weiterhin einen Anzug tragen und hielt mit dem Blick am Malkavianer fest.
 
„Welches Vorgehen auf welche Akademie sprechen sie an? Die Maske oder wie Fliehenden? Das müssen sie schon konkretisieren.“

Lass ihn, … wisperte eine Stimme im Wind.

Ithamar blickte in die vermeintliche Richtung und nickte dann.

„Stehen sie bequem, Soldat!“

Ich sagte, lass ihn, …. War nun etwas deutlicher zu vernehmen.

„Ja! Entschuldigen sie bitte Herr Rosselini. Dann schießen sie mal los. Worin besteht ihr Plan?“
 
Vicente folgte den Worten, versuchte ihnen zu folgen. Vermochte es nur im Rahmen. Maske? Flüchtende?

Die Stimme aus dem Wind erklang wurde registriert, vernommen und versucht einzuschätzen.
Den Blick des Malkavianers nach, der Worte nachzuurteilen, dem Austausch war es nicht er der adressiert wurde. Dennoch, die Anstalt befand sich in seinem Rücken und er gedachte nicht diese zu unterschätzten. Langsam bewegte er den Kopf in die Richtung der Stimme, wandte den Körper um, betrachtete das von dem sich andere weitere zurück gezogen hätten. Drang mit dem Blick nach mehr, nach der Quelle der Gefahr. Die Sinne behutsam wieder öffnend.

Es würde Augenblicke dauern bis er es verarbeitete, wieder das Wort anheben konnte oder wollte.
Das Buch das noch in seiner Hand wog wanderte in die Innentasche des Sakkos zurück. Natürlich.
"Eine Akademie des Todes. Ein Platz des Studiums, der Erkenntnis." Er pausierte.
"Verzeihen Sie mir das ich das falsche Wort fand, ich bezog mich auf die Anstalt die Ihrer Gewalt untersteht. Auf die Gefesselten die an diesem Ort wüten.
Den Diskurs bezüglich derer in derart doch fast unmittelbarer zu begehen erscheint mir wenig geschickt. Gerade unter Berücksichtigung der weitläufige Kanalisation."
Auch wenn die Akademie selbst weit entfernt war, der Vorhof, das Tor und einige Schritt vom Bürgersteig weg zwischen ihnen lagen, der Nekromant war nicht geneigt den Ort für einen Plausch zu wählen.
 
„Aber natürlich, ganz wie es Maestro wünschen, …!“

Es konnte nicht klar sein wer alles damit gemeint war und wie ernst es von Stein damit war. War Rosselini damit gemeint, die flüsternde Stimme, beide? Oder dann doch jemand ganz anderes?

Mit einer einladenden Handbewegung in Richtung Innenstadt und einer kleinen Verbeugung und einen breiten Grinsen, lud´ das Mondkind zu einem kleinen Spaziergang ein. Weg von der Anstalt, hin zu neuen Aufgaben.

„Sagen sie werter Herr, was bedeute Leere für sie? Und bedenken sie die Farben Schwarz und Rot, wobei sich die Gelehrten streiten ob erstere überhaupt als Farbe zu nennen ist.“ begann der Ahn das Gespräch von neuem.
 
Vincente folgte der Handbewegung, erwiderte das grinsen mit einem leichten, schmallippigen Lächeln das einstudiert wirken konnte und viel in den Schritt ein, nahm die Einladung zum Spaziergang an.
Während der Blick die Umgebung bemaß wog der Italiener die Frage ab. Die Bedeutung, eine Antwort und versuchte den Farben Relevanz beizumessen.

"Leere ist sowohl die Abwesenheit des Wissens als auch der Fähigkeit das was man erfährt, was man wahrnimmt mit relevanten Erinnerungen zu verbinden.
Der Zustand in dem man nurmehr seiner selbst, seines Egos, bewusst ist und bewusst sein kann. Nichts darüber hinaus. Einen schmalen Grad davon entfernt sich selbst zu vergessen, dem tatsächlichen Nichts.
Wie Sie bereits erwähnten Hr. Von Stein ist Schwarz keine Farbe, es wird als Unbunt bezeichnet da sich Schwarz durch die Abwesenheit von Farbe bzw. des Lichts festlegt. In gewisser weise entspricht damit Schwarz der Leere.
Rot dementgegen ist eine Farbe die bereits auf ursprünglicher, der Ebene des Instinkts mit Erinnerungen, dem Wissen um Gefahr verbunden wird. Man könnte es wohl als Gegenpol betrachten."
 
„Wie meinen? Ja, bestimmt. Blut. Sie sprechen von Blut! Gibt es Antiblut? Das halte ich für …. gewagt…. Blödsinn. Sie verzeihen meine direkte Art? Ja? Ok. Danke. … Wo waren wir?“

Der Ahn lief gemäßigten Schrittes immer Richtung Stadt. Er schien kurz davor noch ein Lied zu trällern oder was sonst ein gut gelaunter Ahn der Mondkinder so zu tun pflegte.

„Kennen sie die Prinz? Was denke sie dass sie über die Schwärze denkt?“
 
Vicente schritt entlang des Pfad seines Gesprächspartner und folgte dessen Ausführungen. Das Konzept von Gegen-Blut erscheint mir doch befremdend.
Der Italiener schwieg, ließ den Gedanken unausgesprochen, die Annahme das er den Gegenpol auf etwas anderes Bezog als Schwarz sowie Rot respektive Leere und Blut im Raum stehen.

"Es war mir einmal gestattet vor Ihr in angemessener Demut das Wort zu erheben.
Sie ist eine eindrucksvolle Person und das Gespräch war ein Erlebnis jedoch davon zu sprechen das ich sie kenne, eine tiefgreifende Kenntnis Ihrer Gedanken habe, es wäre vermessen."

Der Nekromant setzte ein wohl akzentuiertes Lächeln zur Untermalung seiner Worte auf die Toten Lippen und ließ es schließlich wie das Leben vergehen.
"Ich werde mir nicht anmaßen Ihre Gedanken anzunehmen und kann daher Ihre Frage, Herr Von Stein nicht beantworten.
Würde ich jedoch den verwegen Versuch zu machen vorzustellen was ich an Ihrer statt denken würde, so nehme ich an böte mir die Schwärze über die Möglichkeit zur Fokussierung. Ein Rückzugsort in der Leere welche beherrscht ist und in diesem Punkt nur dem äußeren Anschein nach ein Nichts, leer."
 
Der Ahn trat an den Wegesrand und pflückte eine Blume die hier friedlich schlief. Eine gelbe Tulpe, welche den Sonnenaufgang nicht wiedersehen sollte.


„Was sehen sie in diesem Geschöpf?“


Und kaum hatte der vermeinliche Caitiff geantwortet, als die Blume erstarrte und es den Anschein hatte dass sie gefror. Mitten im Sommer. Ausgesaugt ihrer Lebenskraft.


Von Stein schnippte leicht mit dem Finger gegen die Eisblume und sie verging mit einem *ping* in schnell schmelzende Bruchstücke.
 
Der Nekromant der seine Hilfe hinsichtlich des Geister Moloch der Anstalt offeriert hatte folgte den Gesten, Bewegungen des Ahnen der Malkavianer mit seinen Blicken.
Wie sich dieser von der erhaltenen Antwort abwandte, einem Gewächs zu, dieses dem Boden entriss und ihm mit einer Frage vor hielt. Die Mine blieb unbewegt während sich ihm die Frage stellte ob es nur ein Spiel des Sherrifs war ihn an Von Stein zwecks der Zusammenarbeit zu verweisen.

Der Blick musterte das Gewächs, die Gedanken ordneten ihm einen Platz in einem Grab Bouquet zu, einem Gedächtniskranz. Der Begriff Geschöpf ehrte verschiedene Menschen bereits über das Maß hinaus, auf ein Kraut jedoch angewandt.
Der Bestatter rief sich innerlich zur Disziplin. Es war vermessen sich von der Hybris dazu verleiten zu lassen das Studium zu übergehen.
Ohne Wasser, ohne geerdete Wurzeln wird die Pflanze wohl vergehen. Wie schnell? Ein stückweit Ärgerniss schlich sich in das Gemüt des Italieners. Ein Gebiet dem er wohl wenig wenn nicht zu wenig Aufmerksamkeit beimessen hatte.

"Das entweichen des Leben. Das vergehen. Die Beschleunigung des Todes." beantwortet er die Frage der Wahrheit entsprechend.

Die Pflanze erstarrte, gefror. Zersprang unter der Berührung des Malkavianers. Ein faszinierender Prozess den der Italiener jedoch meinte schon zuvor beobachtet zu haben. Ein störender Prozess betrachtete er ihn doch als weitere Ablenkung von der Aufgabe, konnte der Versuch ihn darüber zu beeindrucken als Geringschätzung gesehen werden.
Wie reagiert jemand wie ich angemessen darauf? Vicente beschloss die Stirn als ein Zeichen ... von Irritation, Verwunderung, Überraschung ? ... kraus zu ziehen und hielt den Blick auf die Hand gerichtet. Ist ein 'Ah' oder ein 'Oh' angebracht? In welcher Betonung? Vielleicht beides? Seine Stirn zeigte tiefere furchen. Er existierte lange, hatte vieles gelernt, jedoch zählte der Umgang mit Malkavianern sowie mit hohen Würdenträgern der Camarilla nicht dazu.
Schließlich traf er eine Entscheidung glättete sich sein Gesicht wieder.

"Was haben Sie dabei empfunden Herr Von Stein?"
 
Beindrucken war niemals das ziel des ahn. Über solch Stolz und Narzissmus war er gänzlich erhaben. Zumindest würde man ihn fragen.

„Tod und Geister. Da sind wir doch beim Thema. Wie wollen wir es angehen? Worin liegen die Stärken ihres Blutes?“

Er war stehen geblieben und hatte sich so gedreht, dass er dem vermeintlichen Caitiff genau gegenüberstand.

Wann hatte r die Hände in die Tasche gesteckt? Und was umschlossen diese? Zumindest konnte man, bei der nötigen Erfahrung, erahnen, dass der Ahn eine Faust in der Manteltasche geballt hatte, …. Oder er umschloss mit der Hand etwas.
 
Vicente folgte dem Schritt des Ahnen, ließ ihn jedoch voran schreiten und hielt ein als er vor ihm zum stehen kam.

"In meinem Blut finden sich viele Gaben. Die Möglichkeit zur Schnelligkeit, den geschärften Sinnen, der Stärke sowie der Robustheit, die Fähigkeit zur außerordentlichen Präsenz, jene den Geist anderer zu beeinflussen, zu verzerren und darüberhinaus wohl noch weitaus mehr."

Entgegnete der Caitiff in ruhiger, ernster Stimmlage.
"Es ist eine Eigenheit der meinen und es zeichnet uns aus." Der Italiener hielt den Blickkontakt aufrecht. Eine Pause einem zögern gleich in dem die Augen für einen Moment signalisierten das er die Faust in der Tasche wahrnahm.
"Eine Auszeichnung die wohl durch die Verfolgung, das Misstrauen und das fehlen einer Struktur erodiert wird. Auch wenn in dieser Domäne durch die Weisung der hochverehrten die Möglichkeit zur Organisation gegeben wurd."

Er würde den Blick wieder heben. In der gewohnten Ruhe fortfahren.
"In meiner Natur liegt der Tod. Zu Lebzeiten bereits als ich meiner Berufung folgte und die Aufgabe des Bestatter ergriff. Mehr noch nachdem sich meine Existenz wandelte."

Vicente hielt ein, erwog was er noch am Abend zuvor zeigte, was er den sagen konnte und mochte.
"Ich habe tiefe Einblicke in die Welt die nach dieser kommt erhalten und vermag jenen die dort verweilen zu befehlen sowie sie zu binden. Neben anderen Möglichkeiten.
Die Nervenheilanstalt wiederum ist ein Platz der mir in seiner Art sehr einzigartig erscheint. Weshalb ich noch nicht vermag ein angemessenes Vorgehen vorzuschlagen."
Die Haltung blieb ruhig. Er nahm eine Pause. "Wie ich verfolgen konnte verfolgen Sie ebenfalls über eine Expertise auf dem Gebiet Herr Von Stein?"
Rief sich zur Erinnerung das er ein Neugeborener Caitiff war dem gerade in dieser Stadt das Recht einem Clan anzugehören zugesprochen wurde und sein Gegenüber ein Ahn des Mondes.
"Ich bin mir sicher das Ihre Einsicht die meine übersteigt. Wenn Sie Ihre Erkenntnis, den Ansatz mit mir teilen würde ich es wagen dem zu folgen und demütig so es gestattet ist meine Vorstellungen anfügen."
Die Haltung unterstrich die Worte durch subtile Veränderungen. Eine leichte Neigung des Haupt, der Verlust der Spannung des Oberkörper, die Nuancierung der Stimme. Schmeichelei verbunden mit dem Rückzug auf den geringeren Status, die Position die Caitiff zumeist hatten. Sorgfältig einstudiertes Kalkül oder eine natürliche Folge der Erfahrung. Beides war wohl möglich.
 
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