[20.05.2008] - auxilium alci ferre

Ithamar

Halbgott
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Es war ein herrlicher Abend. Sommerlich warm und voller Leben. Die Stadt pulsierte und schien die Ruhe und den Frieden geradezu genießen. Ithamar hatte das Gefühl, dass die gesamte Stadt es in sich aufsog, einmal ohne Schrecken, ohne Greul einfach nur Sein zu dürfen.

Der Ahn stand ob dieses Eindrucks minutenlang einfach nur in seiner Schlafstätte und nahm die wolligen Schauer zufriedenen und unbekümmerten Lebens um sich herum auf.

Der Entschluss sich deshalb etwas auffälliger als sonst zu kleiden wurde getroffen und für gut empfunden. Es schien heute etwas zu feiern zu geben.

Auch die kurze Rücksprache mit ihm, war der Zustimmung zuträglich.

So legte er die Soutane seiner heiligen Kirche an und schob den roten Kollar an seinen Platz. Das Kruzifix war fester Bestandteil und fand somit sowieso den Weg um seinen Nacken. Alles weitere wurde mit Jahrhunderten immer wiederkehrenden Handgriffen an seinen zugewiesenen Platz verstaut. Hatte er es schon immer so gemacht oder waren es Erinnerungen von weitaus Älterem? War dies wichtig?

Etwas Schwarzes flog durch seinen Verstand. Um den Raben musste er sich kümmern. Er schickte Trost und Unterstützung. Das Kind würde nicht scheitern. Die profane Aufgabe würde sie meistern. Selbstverständlich. Sie hatte alle Hilfe. Was benötigt Corvus Leichenfresser mehr? Nichts!

So bewaffnet mit einem klaren Ziel stieg er in die Nacht empor und ging seines Weges.

Er gab noch offene Fragen zu beantworten.

Sein Weg hatte ihn wieder zum Hexenhäuschen geführt, etwas düster lag sie nun vor ihm, als dann so dort anklopftend. Sollte dies nun jede Nacht so sein? Man würde sehen.

Ithamar war sich bewusst, dass die Seinen ihn unterstützen, ja über die Schulter blickten und vor Unbill schützen würden. Es war wie immer und niemals war man alleine. Man musste nur bereit sein sich darauf einzulassen und die Stimmen in sich aufzunehmen bereit sein.
 
Als er grade zum Klopfen ansetzte, öffnete sich mit einem tiefen Brummen die Garage seitlich am Gebäude und der schwarze, gepanzerte Maibach des Gildehauses fuhr langsam auf die Straße. Wer genau in dem fahrzeug saß, konnte er durch die dunklen Scheiben nicht erkennen. Nur der Fahrer, ein junger, ihm unbekannter Mann mit schwarzen Haaren und Lederjacke (oder eher Jaquett?!?) war zu erkennen. Noch hatte dieser den Ahn der Malkavianer nicht entdeckt.
 
Wenn einer eine Reise tut…. Manch einer wäre bestimmt überrascht, dass das ´Klopfen-wollen` mit dem Öffnen einer anderen Tür verbunden war.
Für das Kind Malkav mitnichten. Es war immer so, dass man eine Tür öffnete und eine andere sich schloss.

Um was für ein Fahrzeug es sich handelte oder ab es nun gepanzert war oder nicht, ob die Felgen, in ihrer Größe, Form und Farbe nun Standard waren oder nicht, das wusste der Ahn nicht. Es war eine sich selbständig fortbewegende Kutsche. Mehr war nicht wichtig. Interessanter war, dass er den Eindruck hatte, dass der Inhalt des Autos mit seinen Plänen zu tun hatte.

Eine Frage in den Äther gesandt, wer denn nun sich im Inneren befand dauerte nur Bruchteile einer Sekunde, einen Gedanken und geisterhafte Augen und Ohren würden den Innenraum erkunden, so dieser sich nicht davor zu schützen wußte.

Gleichzeitig trat Ithamar einen Schritt Richtung Kutscher vor, um, mit dem Mittelfingerknöchel seiner rechten, behandschuhten Hand, auf die Fahrerseitentürscheibe klopfend, auf sich aufmerksam machte.

„Servus! …“

Man würde warten, ob sich der Wagen so stoppen ließ und ein Gespräch zustanden kommen könnte.

War sich der Fahrer der zweideutigen Anrede bewußt?
 
Selbstverständlich hielt Gabriel an. Sein fragender Blick wirkte für einen Moment abgelenkt und er schien Anweisung aus dem Rückraum der "Kutsche" zu erhalten. Jedenfalls hellte sichs ein Blick etwas auf und er öffnete sogleich die Fahrertür und stieg aus. "Guten Abend, Sir. Wenn sie gestatten...." Der Assistent der Regentin öffnete die hintere Tür und lud den Fremden mit einer Verbeugung ein, einzusteigen.

Im Inneren des Fahrzeugs konnte Ithamar 2 ihm wohlbekannte Damen entdecken. Die Regentin Caitlin McKinney saß auf der gemütlichen breiten Rückbank, Anna neben Gabriel vorn. "Herr von Stein. Guten Abend. Wundervoll, Sie so rasch wieder zu sehen." sprach sie freundlich und blickte ihn aus rehbraunen Augen neugierig an. Ein Lächeln brachte sie noch nicht über die Lippen, dazu hatte sie noch nicht wieder genug Fassung ohne es falsch wirken zu lassen."
 
Er war etwas enttäuscht. Keine Runen oder Pentagramme. Wo waren die Vorurteile, welche man doch bestätigen MUSSTE?. Nur ein ganz normaler Innenraum. Noch nicht einmal eine Abtrennung zum Fahrsklaven.

Der Ahn nahm neben der Regentin Platz. Entgegen der westlichen Gepflogenheiten grüßte er nicht sofort. Er schnüffelte kurz und blickte danach etwas länger zur Beifahrerin. Erst danach wandte sich sein Blick der Regentin zu. Auch hier blieb sein Blick etwas länger auf, oder in, ihren rehbraunen Augen hängen. Dass sie nicht lächelte schien nicht als störend wahrgenommen zu werden. Auch der Ahn lächelte nicht. Er verzog keinen Gesichtsmuskel, sein Gesicht zeigte überhaupt keine Emotionen. Da war einfach nichts.

„Gegen Neid und Mißgunst muß die GEDULD und LIEBE stehen.

Gegen die Lüge muß die WAHRHEIT verkündet werden.

Gegen die Gewalt muß die MILDE stehen.

Gegen die Propaganda muß die TATSACHE zeugen.

Hat man dies getan?

Nein! - Man hat ANDERS gehandelt!

Man hat gegen den Druck den Druck gesetzt.

Gegen die Hetze die Hetze.

Gegen die Verleumdung den Haß.

Gegen die Rüstung die Rüstung.

Gegen die Spaltung die Spaltung.

Gegen die Bedrohung die Drohung.

Haß gegen Haß.

Verachtung gegen Verachtung.

Bomben gegen Bomben.

Krieg gegen Krieg.

Blut gegen Blut.

Mein Mitgefühl, ob der Schmerzen. Ich werden versuchen ihren Verlust zu zerkleinern. Aufzulösen. Wenn wir gelassen werden. Das alles hat man im guten Glauben getan, weil in einer Heiligen Schrift die satanischen Worte stehen: „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“

Manche Worte wurden mit einer Bestimmtheit ausgestoßen, dass man ihre Wichtigkeit fast spüren konnte.

„Ihnen einen wunderschönen, angenehmen Abend? Wohin des Weges? Gen der Brutstätte? Gab es etwas Besonderes? Warum so aufgebracht? Bedarf es Schutz?“

Er hatte die Hände so aneinander gelegt, dass sich die Fingerspitzen berührten, er tippte mit den beiden Zeigefinger immer aneinander und hielt beide Daumen genau auf Höhe der Mittelpunktes des Kruzifixes, 10 cm vor seiner Brust.
 
Die Beifahrerin trug im übrigen eine sehr dunkle Sonnenbrillen mit stark verdunkelten Gläsern. Wahrscheinlich hatte der Malkav noch nicht einmal die Gelegenheit gehabt, die richtig zu sehen, ganz zu schweigen von den Augenklappen, die die Augen dahinter noch zusätzlich verdeckten. Marian hatte die offene Frisur der Tremere so geschickt arrangiert, dass von den dünnen Gummibändchen im Bereich der Haare nichts zu sehen war und der Teil, der über die Schläfen führte, von den Bügeln verdeckt wurde. Sie lauschte. Viel anderes blieb ihr nicht übrig. Ihr Stab lehnte in der Ellenbeuge des rechten Armes an, damit er Gabriel nicht beim Fahren stören würde. Es machte sie etwas nervös, dass dort hinten so lang geschwiegen wurde. Was machten die dort hinten? Hatte die Regentin einen Zauber gewirkt? Dann begann der Malkav.

Wovon redet der Mann?, fragte sich Anna die ersten Sätze und sie folgte den Worten durchaus aufmerksam. Ihre Haltung veränderte sich nicht. Sie blieb in ihrem Sitz, dessen Lehne eher aufrecht eingestellt war und 'sah' schlicht nach vorn.

Erst gegen Ende kroch leichtes Entsetzen in ihr hoch. Redet er von mir?! Woher weiss er davon? Er bietet.... Hilfe an?! Was wird das?

Leider hatten sie es mit einem Exemplar des Mondes zu tun, dass nicht nur exzentrisches Verhalten zeigte, sondern mit einem, dass nicht immer so mit seiner Umwelt kommunizieren konnte, dass die Umwelt ihn auch richtig verstand, so lang es sich nicht um ein Mitglied seines Clans handelte wahrscheinlich. Oder war es schlicht so gewollt?

Was wollte er? Natürlich blieb Anna schweigsam und unbewegt.
 
Oha… Ithamar bewies mit seinen Eingangsworten erneut, wie sehr er dem Wahnsinn seines Clans verfallen war. Warum musste man einen einfachen Inhalt möglichst kompliziert ausdrücken? Die Tremere bevorzugte klar die deutliche und unmissverständliche Sprache, es reichte ihr schon, dass sich sogar Anna angewöhnt hatte stets mehr zu sagen als sie sagte. Es war… anstrengend. Zumindest war es nicht so wirr wie das Geplapper von Alexander. (Wann würde sie ihn endlich aus ihrem Gedächtnis streichen können?!?)
Caitlin erfasste den Inhalt seiner Worte so gut es auf Anhieb eben ging und stellte fest, sie war nicht in allem einverstanden mit den Thesen des Mondkindes. Im Gegenteil, sie war ganz gehörig der Meinung, dass jemand, der Krieg an sie oder ihre Stadt heranbrachte zwingend damit rechnen musste, mit dieser Handlung einen erbarmungslosen Krieg ins eigene Haus zu tragen.
Aber es war der falsche Zeitpunkt eine derartige Diskussion vom Zaun zu brechen. Zumal sie genug Erfahrung mit den Mondkindern hatte und wusste, dass er der Meinung sein würde, SIE würde nicht verstehen. IHR würde der Weitblick fehlen und ER wäre genial und allwissend. Caitlin unterdrückte ein mentales Gähnen. „Ihnen ebenfalls einen angenehmen Abend. Die Butstätte?“ fragte sie schmuzelnd. „Welch Formulierung. Wir haben einen Termin in der Akademie. Möchten Sie uns ein Stück begleiten? Schutz brauchen wir zwar nicht, aber Ihre Gesellschaft ist uns willkommen, werter Herr von Stein.“ Nein, sie würde mit ihm nicht ihr Gefühlsleben besprechen. Und Annas Situation ging ihn auch nichts an. Er würde die offizielle Version früh genug erfahren. Wenn Anna ihm aus irgendeinem Grund ihre Misere darlegen wollte, könnte sie das ja zu einem anderen Zeitpunkt – z.B. später am Abend während der Sitzung- tun. Aber das bezweifelte Caitlin stark.
„Womit haben wir die Ehre Ihres erneuten Besuchs verdient?“ fragte sie grade heraus
 
Oh armes Weibsvolk. Oh unwissendes Hexenvolk. Wie konnte Anna annehmen dass Ithamar nicht ob ihrer Zustandes Beschied wissen konnte. Nein, musste. Woher nahm sie die Gewissheit, dass nicht gerade die Lage ihres achso sorgsam gelegten Haars ihm alles mitteilte. Konnte er ihren Schmerz fühlen? Mitfühlen? Roch er ihre Wunde?

Würde sie ihn fragen? Würde er antworten?

Und auch die Regentin begann den Fehler aller. Den Fehler von Wahnsinn zu denken und alles nach ihrem Gusto zu bewerten. Was war Wahnsinn? Wer legte fest wo die Grenzen gezogen waren. Gezogen werden. Immer. Hier würde Ithamar sich bestimmt erklärend ihr hingeben, so sie denn den Mut aufbrachte ihre Unzulänglichkeit anzusprechen. Das Mondkind war es gewohnt die Bürde zu tragen die Welt tatsächlich zu sehen wie sie war und nicht Ignoranten gleich hindurch zu trampeln. Er, sie, kannten die Wahrheit und ihre schmerzliche Existenz.

Und kaum sprach sie ihn an, lächelte er.

Konnte eine McK. sichersein, dass ihre Zauberkunst ihr half die Gedanken, ob noch so schändlich oder noch so zutreffend vor dem Ahn zu verbergen?

„Nicht ich, aber wir, da hat sie recht!“

Kein Gesichtmuskel verzog sich. Das Mondkind war absolut beherrscht. Anna war diesbezüglich gut. Ithamar ein Meister.

„Die Ehre ist bei uns. Wir hatten einen Termin. Die kleine Anna muss wieder ins Licht geführt werden. Sie muss wieder zu einer Sehenden gemacht werden. Sie, Liebste, wollten dabei sein, damit der ´böse´ schwarze Mann kein verborgenen Gedanken ausplaudern kann.“

Also ob sie das verhindern könnte. Er badete in den Farben ihrer Gefühle. Gefühle dreier Personen. Personen welche eine bewegte Nacht vor sich hatten.
 
Nun, Caitlin war vielleicht keine Meisterin des versteinerten Gesichtes, aber wenn sich Ithamar an ihren Gedanken bedienen wollte, würde er schnell feststellen, dass sie eine ziemlich harte Nuss war. Und dabei hatte sie ihre sog. Zauberkunst... (Caitlin würde es thaumaturgische Wissenschaft nennen) noch nicht einmal eingesetzt. Selbstverständlich hätte ein Mondkind dann keine Chance. Oh ja, da war sie absolut sicher. Zu irgendwass musste das Jahrzehnte lange, ja jahrhunderte lange Training schließlich gut gewesen sein. Da da er wohl keine Bresche in ihre Gedankenmauer geschlagen hatte, konnte er ihre Gedanken über seinen Wahnsinn wohl nur erahnen. Es war einfach, einen Malkavianer steckte man in eine Schublade, ob man wollte oder nicht. Sie hatte noch keinen getroffen, der nicht seltsam war. Wobei sie ihnen eine gewisse Genialität nicht absprach. Dabei dachte Caitlin spontan an eine Dame aus Londoner Zeiten. Sie hatten sich gut verstanden.

"Einen Termin? Ich kann mich nicht erinnern, dass wir einen genauen Zeitpunkt festgelegt haben. Leider ist jetzt ganz offensichtlich der Falsche. Da ist eine ruhige Atmosphere ohne Zeitdruck wünschenswert." Und die Chance Ihren Vorschlag zu besprechen gab es auch noch nicht.
Die Regentin hasste den Gedanken daran, dass sich ein Clanfremder an Annas Gedanken zu schaffen machte. Aus bereits erklärtem Grund. Sie fügte hinzu: "Ich nehme stark an, Sie meinen das Führen ins Licht und das zu einer Sehenden gemacht werden im übertragenen Sinn. Sie werden wohl kaum den Befehlen unserer Prinz entgegenstehen, nicht wahr? Aber nein, selbstverständlich nicht." Die Tremere lächelte nun endlich etwas. Sie hatte grade ihr Probleme mit Ithamar. Auf der einen Seite schien er nur helfen zu wollen, auf der anderen Seite war seine Hilfe in ihren Augen unerwünscht. Und nun? War es Anna gegenüber fair es abzulehnen? Sie hatte die Befugiss über die Unfreie und ihr anvertraute. Aber sie wollte sich das aufkeimende Vertrauen auch nicht zerstören.

Und es lag auch nicht in ihrem Interesse sich das Verhältniss zu einem Ahn der Malkavianer zu verbauen. Wenn Caitlin in den letzten Monaten in Finstertal eines gelernt hatte, dann, dass man sich gegenseitig brauchte und bei allen unausweichlich noch kommenden Katastrophen aufeinander angewiesen war. Sie legte den Kopf schief und sagte dann: "An welchen Zeitpunkt hatten Sie denn gedacht? Ich nehme an, das Sie als Geisterjäger in Finstertal viel zu tun haben werden, und Ihre Zeit sehr beschränkt ist." Genau wie die meine, ja Zeit ist hier ein Luxus...

Währenddessen war der Maibach wieder angefahren und fuhr in einem gemäßigten Tempo der Akkademie entgegen.
 
„Natürlich haben wir keinen Termin ausgemacht. Warum auch? Und eure liebe Anna hier benötigt die Hilfe von sehenden Augen. Dringender als noch vor einer Nacht! Warum also warten. Man braucht nur eine kurze Berührung und hier, als Zugeständnis, das Ja-Wort. Von Befehlen der Prinz war keine Note gesprochen. Ich würde nie so handeln. Nie gegen den Willen der Oberen. Oh, … welch bitterer Beigeschmack, …“

Etwas hatte sich verändert.

Er lehnte sich zurück.

„Falls die Damen und der Herr, ob der Gesellschaft des Mondes, nicht umher können, sich zu … , oder eben auch, … dann sollte man. Es wäre sehr erfeulichst, wenn sie uns bis zur Akademie mitnehmen würden. Ich verspreche mir dort meine Clansschwester zu treffen. Sie wird dort bald sein. Oder nicht sein? Aber eben dort, wo auch sonst.“

Er wartete eine Antwort ab und würde dann in einem ungezwungenen Plauderton fortfahren.

„Erzählen sie mir bitte über die Geisterwelt.“
 
Auch Caitlin lehnte sich jetzt entspannt zurück. Vielleicht würden sie auf sein Angebot zurück kommen, Später. Wenn sie darüber geredet hatten. Allein. Jetzt wollte er was wissen? Die Geisterwelt? Sicher? Sie verkniff sich ein Stirnrunzeln, wahrscheinlich war es einfach nur eine höfliche Form von Smalltalk um ihr einen Angenehmen ausweg aus der peinlichen Situation zu gewähren, in der sich sich plötzlich befanden. Und Caitlin ging selbstverständlich darauf ein. "Da dachte ich glatt Sie wären der Fachmann und ich könne von Ihnen lernen, mein lieber Herr von Stein. Nun, die Geister in Finstertal sind sehr speziell. Ich nehme an, die Naturgeister interessieren Sie weniger. Die Anderen...Unmengen von ihnen und die meisten gewaltsam aus dem Leben gerissen worden, also verwirrt und ziellos oder voller Rachegelüste. Es ist dadurch allerdings sehr einfach sie zu steuern, denn ihre Motivation ist beschränkt. Oft nur auf eine einzige Emotion. Wenn man diese herausgefunden hat...aber was erzähle ich Ihnen, Sie haben es selbst erlebt. Was genau ist das für eine Lampe, ein höchst interessante Sache. Sehr bemerkenswert. Würden Sie mir die Wirkungsweise erläutern?"
 
„Kann man alleine ein Fachmann für die Komplexität der Anderswelt sein? Ja. Vielleicht. Aber ich habe mich unklar ausgedrückt. Haben sie bitte etwas Geduld, ich muss meine Gedanken erst den ihren anpassen. Ich muss versuchen das ihre so zu verstehen, dass ich mich dann klar ausdrücken kann. In Ordnung?
Naturgeister? Putzig. Aber nein, nicht das Gesuchte. Die schwarze Pest? Nein, Obwohl bedingt nützlich. Negotium? Mandantum! Une main lave l'autre, sozusagen, wenn sie verstehen. Der Gestrige war eines derjenigen weswegen ich nach hier kommen musste. Ich suche aber noch die anderen von ihm. Und von einer Mina kreist die Rede durch den Äther. Hatten sie schon Kontakt? Ja, das sehe ich. Welchen Eindruck? Ich möchte nicht noch weiter vordringen. Bitte berichten sie freiwillig.“

Er setzte ein entwaffnendes, definitiv eingeübte, Lächeln auf. Etwas stimmte nicht mit dem Ahn. Aber wen wunderte das.
 
Französisch - auch das noch. Das die Mondkinder ständig französisch bevorzugten. Sie konnte das absolut nachvollziehen. Wer schon einmal einen Franzosen in seiner Muttersprache hatte fluchen hören, wusste folgendes: Sie verpackten hässlichsten Inhalt möglich kompliziert in blumenhafte Sprache mit einem lieblichen Klang. Da lag Malkavianer sehr nahe. Ein Vorurteil natürlich und war die Sprache bislang in jedem Gespräch von ihnen benutzt worden. (q.e.d.)
Französisch also... Gabriel war mit Autofahren beschäftigt, zudem war es wohl zu auffällig ihn zu Rate zu ziehen. Diese Blöße wollte sie sich nicht geben. Zum Glück war es ihrem geliebten Latein nicht fern und so konnte sie sich (in Verbindung mit dem Zusammenhang) zusammenreimen, dass es wohl "manus manum lavat" heißen könnte. Und hier war Caitlin wieder auf sicherem Terrain. Mit Gefallentausch konnte sie umgehen. Nur war ihr die Information über die Lampe derartige Wissenpreisgabe wert? Sie sah Ithamar einen Moment nachdenklich an und nahm sich die Zeit darüber nachzudenken.

Als sie sich entschieden hatte, begann sie tatsächlich: "Mina, sie ist ein verkommenes und bösartiges Wesen, dass sich von den Emotionen anderer nährt. Die beste Waffe gegen sie ist ruhiges, emotionsloses Verhalten. Damit schrumpft ihre Macht. Sie fühlt sich betrogen. Es ging um die Opferung eines langjährigen Dienes der Familie Buchet, an dem sie einen Narren gefressen hatte und durch Galantes Entscheidung den geschlossenen Handel zu brechen. Ja, sie ist im Recht, Nein, der Handel war moralisch nicht haltbar, wobei letzteres natürlich eine Ausrede ist um uns alle gut schlafen lassen zu können." Caitlin lächelte zynisch und zeigte damit, dass ihr der Bruch des Handel gegen den Strich gegangen war. Ein Handel war ein Handel und in ihrer selbsttäuschenden Erinnerung hatte sie ihn nicht gebrochen. Dass es ihr Rat gewesen war war doch irrelevant, richtig? "Also eine Auslegungssache - nur dass es niemals eine Gerichtsverhandlung darüber geben wird. Fakt ist, der Geist ist wütend in seinem Berg zurück geblieben und sinnt auf Rache. Definitiv ein Problem um das wir uns zeitnah kümmern sollten. Zumal der Tunnelunfall vermuten lässt, dass sie nicht friedlich wartet bis wir kommen. Ihre Hilfe ist uns also hochwillkommen, was mich auf die Frage zurückführt: "Sie haben faszinierende Möglichkeiten, wie ich sehen konnte. Wie ist es möglich Objekten eine derartige Macht zu verleihen?"
 
Anna lauschte still der Unterhaltung der beiden Ahnen. sie hatte nichts dabei zu vermelden und saß ohnehin auf dem vorderen Sitz neben Gabriel. Die Unhöflichkeit eine Unterhaltung untereinander zu beginnen, besaß wohl keiner von den beiden, die vorn im Wagen saßen. Mit dem Französisch hatte Anna keine Nöte und sie bemerkte auch nicht die kurze Unsicherheit ihrer Regentin. Zu geschickt überspielte sie diese kleine Schwäche. Wenn Gabriel und die Unterhaltung mit ihm nicht gewesen wären, würde sie noch nicht einmal etwas davon ahnen.
 
„Verzeihung. Von was sprechen wir? Welche Objekte sind in den Fokus der Macht gerückt worden? Und von wem?“

Konnte es sein oder war es wirklich so?

„Der Rabe lies ihre Gedanken um die Situation kreisen und beschäftigt sich dabei mit dem Einen und dem Wenigen was sie wussten.“

Kannst Du mal sehen was Du über diesen Hai und auch den Rattenmann im Netz aufstöbern kannst, auch über diese Russin bei der der Rabe da im goldenen Käfig saß? Wäre besser zu wissen mit wem wir es da genauer zu tun haben.

Lässt sich eine vernünftige Prognose erstellen wer die Auftraggeber dieses Vorgangs sind die uns habhaft werden wollen?“



„Ha! Projektion. Projektion der Gedanken. Das könnte es sein.“

Out of Character
Auch hier sind wir noch nicht ganz fertig, auusser Caitlin schmeißt den guten Ithamar raus, ...
 
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