[17.05.2008] Gegen die Zeit - Gildenhaus

Registriert
13. Februar 2014
Beiträge
1.792
Der Maserati Vicentes hielt vor dem Anwesen des Ventrues. Eilig packte Sofia die Utensilien zusammen. Die Anweisungen ihres Mannes waren knapp, jedoch deutlich gewesen und forderten mehr als die erste Kurznachricht mit der Bitte zum um Sturmhauben sowie entsprechender Kleidung. Zwar hatte der Nekromant seinem Guhl nicht gesagt was im Gang war, nichtmal angedeutet, dennoch sprach das Material eine deutliche Sprache.

Sie vergeudete keine Zeit mit Spekulationen, packte die Tasche, Ausrüstung und die umwickelten Gegenstände fester und schritt zielstrebig durch das Tor, auf die Tür zu. Die Anmeldung war wie vereinbart, ordnungsgemäß sowie präzise.

Bevor er zu den drei Männern trat würde der Guhl warten, das Haupt leicht gesenkt, den Blick auf den Italiener gerichtet. Bereit sich umgehend zu entfernen wenn die Gegenwart unerwünscht war. Erst als Vicente eine kleine Geste machte trat sie heran, ein leichtest nicken.
Die Kleidung wurde abgelegt, bildete einen kleinen Stapel. Daneben ein zweckdienlicher Rucksack, sowie ein schwarzer Gurt. Schließlich würde sie ein schwarzes Tuch gefaltet auf den Tisch legen.
Ein kurzer Moment folgte, die Möglichkeit ein Wort an sie zu richten bevor sie sich entfernte, respektvollen Abstand nahm.


Vicente hatte angekündigt das er seinen Guhl angewiesen hatte einige wichtige Besorgungen zu machen und war an der Reaktion Fiora in der Lage festzustellen das seine Frau ihn nicht enttäuscht hatte.
Die italienische Wraith war nicht nur angesichts der Anweisungen besorgt. Ihr Blick fiel starr auf das Tuch. Alles in ihr schrie Flucht. Nicht nur das ihr der Plan wie ein wahr gewordener Alptraum erschien. Natürlich bestand ihr Herr auch noch darauf. Ihre Gestalt zitterte, sie hielt das Objekt weiterhin fixiert. Die Unternehmung war wahnsinnig genug das er ihr sogar Versprechungen gemacht hatte. Ihr würde nichts geschehen. Sie müsste nur sorgfältig sein. Er würde sie an einen guten Platz führen. Eine freie Nacht? Die gottverdammte Apokalypse musste bevor stehen!

Der Caitiff strich einmal sanft über das Tuch, faltete es schließlich auf. Das auffälligste Gegenstand hatte die Länge von gut eineinhalber Elle, gerade mit Verdickungen an beiden Enden schimmerte er silbrig. Allem Anschein nach ein menschlicher Oberschenkel Knochen der mit silber glänzenden Blei überzogen war.
Daneben befand sich sich ein wesentlich kleiner Dolch mit Ritual Verzierungen sowie ein weiterer, rostig anmutender. Verschiedene Beutel, kleinere Flächschen sowie Kreide. Neben kleineren Gegenständen.

Vicente würde das Sakko ablegen, den schwarzen Sweater anziehen sowie die Gurte anlegen und damit beginnen die Gegenstände an selbigen zu befestigen, in die Halterungen zu verstauen und in die Tasche zu packen.

Nachdem er geendet hatte ging sein Blick zu den beiden Begleitern. Ruhig, mit einer gewissen durchgreifenden Anspannung. Die erste richtige Nacht in Finstertal.
 
Alexander führte die anderen zu The Hausse's altem Anwesen. Nachdem Mathilda, die rasende Haushaltshilfe, den Ventrue-Ahnen gegeekt hatte, hatte Alexander das Anwesen übernommen. Nicht einfach so, nein... Er wurde angewiesen sich um die riesige Villa zu kümmern. So wollte es der Seneschall.

Alexander's TVR Sagaris röhrte vor dem Tor kurz auf, als es die Endposition erreichte. Dann fuhr er die kurze Zufahrt hinauf und ließ den Bulliden verstummen.
Er wartete, bis alle übrigen Mitglieder des Klüngels ebenfalls anwesend waren und betrat dann die Villa. Ein scharfer Geruch von Reinigungs- und Desinfektionsmittel schlug allen entgegen. Scheinbar litt der Ventrue unter einem Putzfimmel - oder er hatte etwas säubern müssen, was viel Dreck gemacht hatte...

"Wartet hier" wies er die anderen an und verschwand im Keller. Man hörte metallisches Geklapper, dann durchdrangen vier hohe Pieptöne das Haus. Wer einen Waffenschrank sein Eigen nennen konnte, dem kam das Geräusch bekannt vor.
Keine fünf Minuten später erschein Alexander, mit zwei schwarzen Sporttaschen in den Händen, in der Lobby. Seine schwarzes Hemd hatte er gegen einen ebenfalls schwarzen Rollkragenpullover getauscht. Unter den Armen saßen zwei leere Schulterholster. Seine teuren Schuhe waren stabilen Boots gewichen. Er ließ die Taschen zu Boden gleiten und öffnete sie nacheinander.

In der ersten waren die Nachtsichtbrillen, sowie das Fernglas und die Funkgeräte verstaut. Ebenfalls konnte man schwarzen Stoff erkennen - vermutlich die Sturmhauben.

Aus der zweiten Tasche kam ein langer Lauf zum Vorschein, welcher einem Pumpaction Gewehr zugehörig war. Wer genauer hinsah, würde Zahnabdrücke im Lauf erkennen - ein Andenken an die widerlichen Formorer-Bluthunde, welche ihm beinahe den Arm gekostet hatten. Ihm kam kurz in den Sinn, dass die Garou ja möglicherweise mit den mutierten Bestien zusammen gearbeitet haben könnten, da ihm die Werwölfe ja noch vor kurzem ebenfalls den Arm genommen hatten - nur waren sie erfolgreicher...

Ebenfalls waren zwei Handfeuerwaffen der Marke GLOCK zu erkennen. Neben ihnen noch ein ganzer Haufen an Ersatzmagazinen. Wieso der Ventrue einen solch großen Vorrat an Waffen und Munition sein Eigen nannte, konnte niemand sagen. Niemand, der nicht mindestens so lange wie Alexander in der Stadt war.

Er nahm die Handfeuerwaffen aus der Tasche und verstaute sie in den beiden konspirativen Holstern unter seinen Armen. Jeweils ein Magazin verschwand in den darunterligenden Reservemagazintaschen. Er nahm eines der Funkgeräte aus der anderen Tasche und klemmte es sich an die Holsterkoppel. Das dazugehörige Halsband wurde um den selbigen gebunden, sodass die beiden Schwingungsabnehmer seitlich des Kehlkopfes anlagen. Der Tonüberträger kam hinters Ohr an den Schädelknochen.

"Wer will, darf sich nun bedienen" sagte der Ventrue und richtete sich wieder auf. Die verwunderten Blicke der anderen überging er. Er wollte auf alles vorbereitet sein. Notfalls hieß das tödliche Gewalt anzuwenden. Ziemlich Ventrue-unüblich, aber auch das war Alexander egal. Man hatte ihn nicht gefragt, ob er sich den Vetrue anschließen wolle oder nicht.

Während die anderen sich an der Ausrüstung bedienten, dachte er an den Zettel zurück, welchen er in seiner Tasche gefunden hatte, als er im Keller war und schmunzelte...
 
Als die Ausrüstung gestellt wurde, sah der Nosferatu kurz über das, was zur Verfügung stand. Ein Funkgerät und ein Nachtsichtgerät sicherte er sich schonmal. Auch wenn sich Herr Stahl wohl nicht in der Position befand, ihm auch etwas Reservemunition zu stellen, so war das eine oder andere ja noch übrig und so mußte er sich zumindest darum keine Sorgen machen. Auch wenn er ganz andere Probleme hätte wenn es soweit käme, daß sie in einer Lage wären, die die Nutzung der Waffen nötig machte. Zumindest die Flinte wirkte zwar wie ein Notnagel, aber er mochte es nicht, wenn derartige Waffen dabei waren. Das erinnerte ihn wieder daran, was auf dem Spiel stand und wozu es im schlimmsten Fall kommen konnte.

"Haben Sie Dank, Herr Stahl. Ich nehme an, wir werden grundsätzlich versuchen, erst einmal so schnell wie möglich zum Haus vorzurücken und dann möglichst unbemerkt einen weniger überwachten Eingang zu finden ?"
 
Dem aufmerksamen Beobachter würde auffallen, dass die zwei Reservemagazine mit anderer Munition geladen waren als üblich. Hätten die anderen gewusst, um welche Art Munition es sich teilweise bei den befüllten Magazinen handelte, dann wäre ihnen die Spucke weg geblieben. Explosivgeschosse waren schon lange per Dekret von Buchet verboten worden, jedoch hatte Alexander durch den damaligen Waffenhändler eine komplette Kiste dieser gefährlichen Patronen erhalten. Und um wen handelte es sich bei dem Waffenhändler? Um niemand anderen als Ziege - wie treffend, fand Alexander.

"Ich schlage vor, wir begeben uns mittels Pkw zu unserem Ziel und parken in ausreichender Entfernung davon ab. Dann suchen wir uns, wie vorgeschlagen, den für unsere Zwecke dienlichen Eingang und dringen in das Gebäude ein. Ich hoffe, wir kommen ohne großartige Gewaltanwendungen aus. Falls es jedoch zu etwaigen Aktionen gegen uns kommt, dann werde ich nicht zögern alles notwendige zu unternehmen, um unser Ziel zu erreichen. Ich hoffe und erwarte, dass sie nicht zögern, falls es notwendig werden sollte! Das Schicksal, welches uns erwarten würde, falls wir gefangen genommen werden, wird bei weitem schlimmer sein, als die endgültige Vernichtung!" gab Alexander seinen Mitstreitern zu verstehen.

"Herr Thürmer, Herr Rosselini, wo liegen ihre Stärken, wenn wir im Haus sind? Wozu bemächtigt sie ihr Blut?"
 
Vicente betrachtete die Ausrüstung welcher der Gastgeber vor ihnen ausgebreitet auf dem Tisch darbot. Die Haltung war aufrecht, in gewisser weise steif, während er die Auslage betrachtete.
Es war den Ventrue seit je her zu eigen das sie sich als die Oberklasse der kainitischen Gesellschaft betrachteten, der Adel welcher herrschte. Ein Umstand der ihnen nicht nur den Rufname 'Blaublüter' beschwerte sondern ebenso zu gewissen Erwartungen führte, Vorstellungen erweckte.

Es war eine Eigenschaft des Adels Waffen zu besitzen. Als Statussymbole, zur Jagd. Ein Zeichen der Macht und das Mittel die Befehlsgewalt die mit dem sozialen Rang einhergeht durchzusetzen. Etwas das den Proletariat verweigert und nur im Kriegsfall zugestanden wurde.
Dementgegen stand der Geruch nach Reinigungs- und Desinfektionsmittel mittel die dem Bestatter von der eigenen Arbeit her vertraut waren. Während er durchaus erwartete das der Adel Waffen besaß war die Vorstellung eines Adligen der putzte, der sich nicht nur die Hände dreckig sondern auch die Wohnung sauber machte, vollkommen abwegig. Etwas das ihn selbst bei einem Exentriker überraschen würde. Dennoch störte es ihm nicht im geringsten das eine gewisse Drohung von Gewalt, ein unterdrücktes Massaker im Raum stand. Die Konzentration galt ihren Auftrag.

Vicente betrachtete die Ausrüstung. Die Funkgeräte, die Technik war sicherlich nützlich. Sinnierend betrachtete er die Handfeuer-Waffen. Ihm war das grundlegende Konzept durchaus vertraut, dennoch konnte er sich nicht erinnern wann er das letzte mal eine Pistole abgefeuert hatte. Sein Blick glitt zu der Munition, die der Italiener schlicht für gewöhnliche ihrer Art hielt.

"Vielen Dank, Herr Stahl." Der Caitiff nahm sich eines der Funkgeräte, befestigte den Kopfhörer und würde für das weitere einkleiden auf das eintreffen seiner Ehefrau warten.

Bei dem Vorgang hielt er den Kopf leicht schief, und beließ es für einen Moment dabei während er die Waffen musterte. Wenn sie gezwungen wurden die Waffen einzusetzen würden sie sich nicht nur für den dem Bruch der Tradition der Domäne verantworten würden. Vielmehr würde sich im Erfolgsfall die der Vernichtung hinzufügen. Etwas welchen die Tremere mit reichhaltigen Mitteln auf den Grund gehen konnten.
Die Worte nahm der Italiener auf und noch während er abwog ob sich die Schusswaffen als Möglichkeit für eine Ablenkung anboten, zur Abschreckung andienten, zertrümmerte der Ventrue die Illusion.

"Wenn sie mir den Einwurf gestatten, Herr Stahl. Die Überschreitung er Tradition der Domäne kann weitreichende Konsequenzen haben. Diese jedoch werden angesichts dessen verblassen was zu tragen ist wenn wir auf dem Boden Haus und Clans Mitglieder angreifen, gar gezwungen sind ihresgleichen im Kampf zu vernichten. Selbst wenn es fehlschlägt und sich die Person kontrollieren lässt, es wird einen Krieg nach sich ziehen. Dementsprechend schlage ich vor ein Zusammentreffen mit Kainiten um jeden Preis zu umgehen."
Das er keinen bedenken hatte einen Guhl in einer Konfrontation zu töten hatte er bereits herausgestellt.

"Was meine Fähigkeiten betrifft." Es folgte eine kurze Pause, knapp erwog er darauf einzugehen das es nicht im Blut lag, sondern etwas das er sich teuer erarbeiten musste. Entschied sich jedoch darauf von derlei politischen Spielchen abzusehen.
"Es gibt zwei Todesalben die unter meinem Wort stehen und uns während der Unternehmung unterstützen können und werden. Meine weiteren Kenntnisse und Fähigkeiten beziehen sich auf eben den Bereich des Okkulten sowie der Geister.

Wenn sie gestatten." Vicente sah zu Alexander, das er geübt im Umgang mit Klingen war, war kaum etwas das mit Frage nach Blutsfähigkeiten in Verbindung gebracht werden konnte. Allerdings wirkten die Worte ohne weiteres durchaus etwas ... trocken. Einen Moment überlegte der Nekromant ob er Fiora einfach so befehlen sollte zu erscheinen, schloss jedoch das es recht starker Mühen bedurfte. Er führte kurz die Hände zusammen, ballte die rechte zur Faust, wobei auffallen mochte das er den Daumen in der Faust verbarg, und legte die linke Hand darüber.
Er konzentrierte sich, auf ihren Namen, ihre Präsenz die gegenwärtig war und die Fessel und rief.
Weniger um sie zu zwingen, als in der Absicht ihr das erscheinen leichter zu machen. Es mochte dem Zufall geschuldet sein das in dem Moment seine Frag hinein kam.
Er wartete ab, faltete die Hände auseinander. Als sich Sofia schließlich entfernte.

"Fatti vedere!" sprach er auf italienisch. Die einfache Aufforderung 'Zeig dich!'. Sowohl verbal als auch in Gedanken. Einen Moment später erschien neben ihm eine durchscheinende, weibliche Gestalt. Italienische Gesichtszüge, hager, dennoch nicht hässlich, in mitgenommenen Kleidungsstücken aus einer anderen Zeit. Den Kopf respektvoll geneigt, schweigend.

"Wir wissen das der Schutz gegen Geister ausgesetzt worden ist. Das gleiche können wir nicht über etwaige Schutzmaßnahmen gegen andere Wesensheiten sagen.

Sie hat die möglich das Gildenhaus zu betreten. Nach Besonderheiten, Anwesenden sowie Einstiegsmöglichkeiten ausschau zu halten.
Für den Fall das jemand dahingehend geübt ist Geister zu erkennen oder Tremere-eigene-Geister anwesend sind wird sie mit einem weiteren eine Jagd vortäuschen.
Nachdem sie die Lage erkundet hat wird sie zurück kehren und berichten können.

Desweiteren bieten beide die Möglichkeit Ablenkungen zu schaffen. Auf Wunsch bereits beim ersten Durchgang. Sollten in den geschützten Bereichen Kainiten lauern."
 
Alexander bemerkte den missfallenden Blick Vincentes im Bezug auf seine eigene Bewaffnung. Er holte Serdar luft, als der Italiener zur Erklärung seines Missfallens ansetzte.

"Glauben sie mir, Herr Rosellini, ich stand in dieser Stadt schon Wesenheiten gegenüber, die weder menschlicher, noch kainitischer oder lykanthropischer Natur waren und ich bin mir sicher, dass die Tremere in ihren Kellern weitere Wesenheiten anderer Art beherbergen. Manchmal ist die reine Gewalt die einzig wirksame Sprache, die gesprochen werden muss, um dem einher zu gehen."

Alexander konnte sich noch dunkel an die scheußliche Gargyle des Finstertaler Regenten erinnern. Wohlmöglich stand dieses Monstrum noch irgendwo zum Schutze eines wichtigen Ortes - oder Gegenstandes - herum und wartete nur darauf, seine steinernen Klauen in totes Fleisch zu graben.

"Ich habe nicht vor aktive Waffengewalt gegen Unsereins anzuwenden. Diese Waffen sind deine Vorsichtsmaßnahme, Gesetz den Falles wir müssen uns unserer Haut erwehren und kommen dabei nicht mit unseren übernatürlichen, oder auch antrainierten Fähigkeiten weiter."

Er nahm das Gewehr auf und pumpte ein Projektil in die Kammer. Dann repetierte er ein weiteres mal, sodass die Patrone aus der Kammer geworfen wurde. Mit schnellem Reflex fing er das Projektil auf und hielt es dem Italiener hin.

"Sehen sie... Non-lethale Munition. Ein Treffer, welcher zwar Schmerzen und ein ordentliches Hämatom, möglicherweise auch eine gebrochene Rippe hervor ruft, jedoch nicht tödlich wirkt. Falls die Diener der Hexer zeitweilen im Wege sind." Erklärte der Ventrue dem Italiener die Munition und die Verwendung des Gewehrs. Er wusste nicht, wie die Ghule der Tremere auf die Beherrschung des Geistes reagieren würden. Möglicherweise werden sie mit stärkerem Blut genährt, als es Alex zur Verfügung steht. Dann könnten sie sich ihren Plan mit der Manipulation des Geistes von der Backe schminken.

Als Vincente dann seinen Geist im Foyer erscheinen ließ sich Alexander einen Schritt zurück. Ihm war die ganze Hokuspokus Sache einfach nicht geheuer. Durch Zacharii hatte er genug mit irgendwelchen Elementaren oder Geistern Zutun gehabt. Dies würde für den Rest seines Unlebens reichen.

"Ihr werdet wissen, wie ihr sie einzusetzen habt. Ich habe keinen blassen Schimmer von dieser Sache!" antwortete er nur.

"Es wird auch Zeit, dass wir losschlagen. Türmer, wir steht es mit ihnen?" Erkundigte sich der Ventrue ein zweites mal.
 
"Während das gewaltfreie Eindringen und Vorgehen als Idealfall anzusehen ist, ebenso wie das unentdeckte Vorrücken innerhalb des Gebäudes, halte ich es für unwahrscheinlich, daß uns derart viel Glück beschieden sein wird. Insofern gebe ich Herrn Rosselini recht. Obwohl etwaige Sicherungen und die mangelnde Ortskenntnis unsererseits uns zum Nachteil gereichen könnten, sollte es unser Bestreben sein, schnell vorzugehen. Dies beinhaltet meiner Ansicht nach, auch bei Entdeckung, längeren Feuerwechseln aus dem Weg zu gehen und in Bewegung zu bleiben, um nicht in die Ecke getrieben werden zu können. Wie sie beide richtig ausführten, ist eine Gefangennahme nicht wünschenswert. Weiterhin wäre es eine in Betracht zu ziehende Option, trotz des damit verbundenen Zeitnachteils und des höheren Entdeckungsrisikos zusammenzubleiben, damit keiner einzeln überwältigt und gegen die anderen verwendet werden kann."

Das wäre wohl die größte Gefahr dort drin. Ein mittleres Atomziel zu bilden war auch nicht ohne Risiken, aber immerhin besser als wenn man sie einen nach dem anderen aufpickte, und sie sich danach dann in irgendeinem Verließ wiederbegegneten. Er wußte seine Pistole bei sich, aber er hoffte, daß er sie nicht brauchen würde, denn wenn doch, hätten sie große Probleme an den Fersen. Auch spürte er den Impuls in sich aufsteigen, den Ventrue was die Anrede anging kurz zu verbessern. Immerhin hatte er nicht zwei juristische Staatsexamina abgelegt und erfolgreich promoviert um sich 'Herr Thürmer' oder gar einfach nur 'Thürmer' nennen zu lassen. Auf der anderen Seite war dies kein Platz für derartige Eitelkeiten, so selbstverständlich und angemessen sie auch scheinen mochten. Immerhin war der akademische Grad in Situationen wie diesen immer das erste gewesen, was über die Klinge gegangen war. Hatte ihn das früher auch schon so gestört wie jetzt ? Eine interessante Frage, nur eine, für deren Beantwortung er im Moment nicht wirklich viel Zeit aufbringen konnte. Also kam die leichte Indignation nicht zum Zuge. Zum Henker, er müßte sich doch schon längst dran gewöhnt haben. Zwar hatte er sich bereits eine Antwort zusammengekratzt, aber nachdem er mit Vicente parliert hatte, fragte Stahl schließlich ein weiteres Mal nach...

"Wie Sie sich sicher denken können, bin ich in den Fähigkeiten meines Blutes besonders darin kompetent, mit niederen Wesen zu kommunizieren und mich der Aufmerksamkeit anderer zu entziehen. Kampffertigkeiten besitze ich ebenfalls etwas, aber sollten wir in die Lage kommen, diese zu benötigen, sind unsere Planungen wahrscheinlich sowieso hinfällig. Vielleicht würde es sich anbieten, einige Tiere mitzunehmen und diese als erste Aufklärungslinie neben den Geistern zu verwenden ? Sie dürften in der Lage sein auch einige der Sicherungen, so vorhanden, leichter zu überwinden ohne sie sofort auszulösen."
 
Vicente folgte den Ausführungen. Er wollte gerade auf die Munitions-Demonstration eingehen als er die Reaktion auf Fiora bemerkte. Das zurückweichen und die Aussage sprach eine deutliche Sprache, prägnanter noch als seine Ablehnung der Waffe.

Er warf den Gedanken darauf hinzuweisen das die Munition für Sterbliche sowie Blutsdiener wohl nachwievor tödlich war. Allein weil die Kugel in den Körper eindringen und stecken bleiben würde.

"Es genügt wohl wenn ihr für die Unternehmung wisst das Sie unbeobachtet spionieren kann sowie Effekte hervorufen die allgemein als 'spuken' bezeichnet werden können Herr Stahl."

Vicente folgte den Ausführungen des Herrn den er wohl den Nosferatu zurechnete.
"Ich halte die Idee desweiteren Tiere einzusetzen für ausgezeichnet. Eine kurze Ergänzung bevor wir aufbrechen, wenn Sie gestatten Herr Thürmer." Die Anrede klang durchaus formell. Das der Italiener das 'Doktor' unterschlug war schlicht dem Umstand geschuldet das er dem Beispiel Stahls folgte und es noch keine Vorstellung welche die Titel umschloß gegeben hatte.

"Was die Ortskenntnisse betrifft vermag ich ihnen einen Bodenplan aufzubereiten." Sein Blick ging über die Schulter hin zu dem Guhl. "Schreibunterlagen!" Ein knapper, herrisch formulierter Befehl der seitens Sofia umgehend ausgeführt wurde.

Er wechselte in das italienische, sah zu seiner Todesalb "Du wirst anmerken wenn du einen Fehler erkennst." Nach diesen Worten konzentrierte sich Vicente auf das Blatt vor ihm das ihm seine Frau reichte. Er griff nach dem Stift, und führte sich die Bilder vor Augen die Akin ihm eingeprägt hatte. Der Federstrich war sicher und der Plan entstand zügig. Ausgehend von dem Bereich welchen der Italiener für den Haupteingang hielt fertigte er den Plan an.
Das Ergebnis mochte nicht perfekt sein, schließlich wurde es auf Basis einer quasi 'Diashow' wiedergegeben, dennoch im Rahmen der Möglichkeiten eine gute, erste Übersicht.

Ein kontrollierender Blick, dann setzte er den Stift ab und schob den Plan in Richtung der Mitte. Ein Zeichen das der Italiener fertig war. Fiora war unterdessen still geblieben, etwaige Einwände waren wohl nonverbal kommuniziert worden.
"Es basiert auf dem was mir durch Frau McKinneys Loa mitgeteilt wurde."

Vicente richtete sich auf, überlegte kurz und griff schließlich doch zu einer der Glocks. Er prüfte ob ein Magazin vorhanden war und würde zur Not eines der angebotenen nehmen. Im Gegensatz zu der Anfertigung der Zeichnung wirkte die Art wie er das Magazin einlegte in keinerweise vertraut. Man konnte fast davon sprechen das er es hinein friemelte.
Die Waffe selbst würde anschließend am hinteren Teil des Gurtes angebracht. Offensichtlich sah er die Pistole als dritte Option, nachdem Knochen, der in einem Schnappverschluss eingerastet war, und dem Messer in einem Schaft an seiner Seite. Offenbar war er bereit, ein letzter prüfender Blick in die Runde.

Out of Character
Bodenplan anfertigen: 3 Erfolge
 
Der Blick Vicentes wandte sich von seinem Klüngel ab, hin zu Fiora. Seine Wahrnehmung zerrte an den Fäden des Tuchs welches das Dieseitige vom Jenseitige trennte, ließ es beiseite gleiten und gab für seine Augen, vor den Anwesenden wohl verborgen, die Sicht auf eine weitere Gestalt frei. Auf dem Gesicht, in den Augen, des zweiten Todesalb zeichnete sich die Reflektion eines schwer beherrschten Wahn ab. Er hatte sich auf seine Art und Weise die Zeit vertrieben. Er bewegte sich mit jeweils einer Klinge in beiden Händen um die weiterhin bewegungslos dastehende, auf den Boden starrende Fiora. Die Weise wie er die Klingen führte, knapp an der Kehle vorbei, mit der flachen Seite am Rücken entlang gleitend, mit leise Stimme Drohungen und Horrorszenarien flüsternd, erklärte die steife Haltung der Italienerin, welche das Prozedere ebenso stoisch ertrug wie eine Assistentin, die im Zirkus als Ziel des Messerwerfers posiert. Mit der Unterscheidung das ein Vertrauen ihrerseits unangebracht gewesen wäre.

Als der Klingenkünstler die Aufmerksamkeit seines Herrn bemerkte hielt er abrupt inne, zog sich mit einer flinken Bewegung zurück und fügte dem Gewand Fioras 'zufällig' einen kleinen Riss zu. Für einen kurzen Augenblick war die Bewegung des Stoffes, der Schnitt und wie ein flüchtiges Trugbild die Klinge im gewohnt geisterhaften grau sichtbar. Einen Schritt hinter Fiora verhaarte er kurz, bis er sich schließlich entschied voran zu schreiten, zu ihrer linken Seite stehen zu bleiben. Die langen klingen wurden mit einer schwungvollen Bewegung knapp 'vor' Vicente in den Boden gerammt.
Das grinsen auf den Lippen des Alb wurde breiter. "Was wollt ihr?" er kräuselte kurz die Lippen. "Meister." das Grinsen kam wieder und wurde breiter. Offenbar sah er ganz im Gegensatz zu Fiora dem was kam positive entgegen.

Vicentes Haltung straffte sich leicht, als würde er den Sitz seines Anzugs korrigieren. Seine Gestig deute auf eine leichte Verstimmung hin, als hätte jemand sein Jacket am falschen Ort abgelegt. "Ihr werdet mir zu höheren." auf italienisch in Richtung der beiden Geister gerichtet. Mit den Worten verstummte er scheinbar für eine Weile. Gab die Anweisungen gedanklich weiter. Er war sich durchaus bewusst das sie einander vertrauen mussten, dennoch war ihm weder der Nosferatu noch der Ventrue vollkommen geheuer und letztlich war die Art und Weise der Kommunikation sicherer. Selbst wenn er unter normalen Umstände Nicolo kaum eine derartige mentale Nähe zugestand.
Nachdem die Befehle, Handlungsvorgaben übergeben waren, wandte er sich wieder um.

"In welcher Richtung, wieviele km entfernt liegt das Gildenhaus? Wenn sie keine Einwände haben, Herr Stahl, Herr Thürmer, werde ich die meinen los schicken."
Die Gestalt Fioras entschwand aus der gewöhnlichen Wahrnehmung, schien sich aufzulösen. Sie würde zusammen mit Nicolo die kommende Richtungsweisung abwarten und sofern kein Einspruch erhoben wurde in Richtung des Ziels gemeinsam los brechen. Die Gedanken auf das kommende gerichtet und mit der leisen Fürbitte das sich Nicolo an die Weisungen halten möge.
 
Alexander wusste nicht, mit wem Vincente sich da unterhielt. Er verstand auch kein italienisch, aber er vermutete, dass er hier einen diesseitigen Monolog mit einem oder mehreren der eben erwähnten Geister hielt. Wenn er es recht überdachte, wollte er keine Geister in seinem Haus. Nachher würden Dinge aufgedeckt werden, die besser ruhen sollten!

Was hast du denn? Soll er doch wissen, dass du dich deiner inneren Herkunft nicht schämst! Vielleicht lässt er es dann auch zu, dass sein wahres Gesicht zum Vorschein kommt! lachte die Bestie in Alexanders Inneren, doch der Ventrue schüttelte nur den Kopf, um wieder in das hier und jetzt zuruck zu gelangen. Es lagen wichtigere Aufgaben vor ihnen, als sich ein Interview mit einem Vampir zu halten.

Am Rande hatte er mitbekommen, dass der Italiener gefragt hatte, ob er seine Geister bereits Richtung Gildenhaus schicken solle. Keine schlechte Idee...wenn es das richtige Ziel wäre.

"Wir sollten niemanden vorpreschen lassen, ohne das wir direkten Einfluss darauf nehmen können. Schicken sie ihre Geister los, wenn wir in Sichtweite sind. Dann besteht die Möglichkeit, dass wir etwaige Abwehrmaßnahmen besser beurteilen und unsererseits beantworten können.

Aber genug geredet! Auf geht's!" spornte der Ventrue seine Mitstreiter an.

"Ich schlage vor, dass ich fahre. Dann müssen wir keine Kolonne bilden und erregen nicht mehr Aufmerksamkeit als so schon" sfhlug Alexander beim verlassen des Hauses vor und öffnete, per Funkfernbedienung das Garagentor. Ein alter, exzellent gepflegter Rolls Royce war in dieser zu sehen.

Alexander ging zu dem Fahrzeug hinüber und bestiegt den Fahrersitz. Dann ließ er den Motor an und rollte aus der Garage. An der Eingangstür des Anwesens angekommen, ließ er das Fahrerfenster hinab (eigenartig bei so einem oldtimer) und rief hinüber.

"Steigen sie ein."

Danach ließ er das Fenster wieder hoch und rauschte vom Anwesen. Das schmiedeeiserne Tor schloss sich hinter ihm.

Über den Innenspiegel beobachtete er seine Gäste auf der Rücksitzbank.

"Meine Herren, ich habe ihnen etwas mitzuteilen.

Sie kamen nicht umher festzustellen, dass sich im Café heute Nacht ziemlich viele eigenartige Gestalten getummelt haben. Finstertal ist ein Ort, an dem es heißt "eine Krähe hackt der anderen ein Auge aus".

Helena und ich sind der Meinung, dass das Abbild Zieges nicht im Gildenhaus versteckt gehalten wird. Aus diesem Grund ist ein Eindringen in diese Örtlichkeit nichts anderes als ein sinnloses Unterfangen.

Vielmehr glaubt Helena, dass Buchet das Bild direkt bei sich Zuhause aufbewahrt und dort gut verborgen hält.
Aus diesem Grunde wird das Ziel unserer kleinen Reise nicht das Haus der Tremere, sondern die Villa des Toreador sein. Dies wurde, aus Vertrauensgründen jedoch nicht im Café erwähnt.
Da wir nicht wussten, beziehungsweise es immernoch nicht wissen, wem wir in dieser Sache vertrauen können, war diese Scharade ein notwendiges Übel."

Das auch Alexander nichts von dem Ganzen wusste, behielt er für sich. Keiner hätte ihm geglaubt, dass er dies nur tut, weil er ein Zettel in seiner Jacke gefunden hat, auf welchem diese Anweisungen geschrieben standen.
 
Ein kurzer Augenblick verstrich, nachdem Richard gesprochen hatte, da riss Vicente ruckartig die flache Hand hoch und ballte sie reflexartig zur Faust, als würde er eine Hundeleine stramm ziehen. Er wandte die Augen von dem Klüngeln ab und hob die Stimme deutlich an "Stop!". Das Wort war kurz und harsch vorgebracht, in der gleichen Sprache welche der Verrückte im Elysium genutzt hatte.

"Ein ausgezeichneter Vorschlag, sehen sie ihn als umgesetzt an." Der Nekromant neigte den Kopf und gab Fiona zu verstehen das sie was gesagt wurde Nicolo übersetzen sollte. Schließlich griff er nach dem Plan, rollte ihn auf und steckte ihn ein. Obwohl er nicht annahm das Alexander ernsthaft davon ausging Geister auf 'Sichtlinie' agieren zu lassen, mochte er doch noch die Illusion aufrecht erhalten. Das der Ventrue erst jetzt, auf diese Art, einschritt deutete schließlich an das er sich nicht sicher was das sie unbeobachtet waren.

"Auf geht's" entgegnete Vicente. Die Tonlage war unverändert kühl, emotionslos. Die dem Italiener zu eigene unheimliche Präsenz die er ausstrahlte war das eine, das andere der Aspekt das er entgegen anderen Kainiten auf die Täuschung ein Mensch zu sein verzichtete. Während des Gespräch, und soweit sich Stahl oder Thürmer an den Abend zurück erinnern mochte, hatte Vicente auf unnötige Aspekte wie Atembewegungen jenseits des sprechen, zum größten Teil auf das blinzeln und weitestgehend auf die Darbietung menschlicher Regungen verzichtet. Die Haut in Ton und Spannung entsprechend mehr einer Leiche ähnelnd den eines Lebenden.
Wenn sich der Totengräber die Mühe zur Täuschung gab, wenn Menschen zu gegen waren, konnte man ihn durchaus für einen wenig ansehnlichen, älteren Herrn mit dem Hang zum morbiden halten. Nur zeichnete sich ihr kleiner Kreis durch die Abwesenheit von Sethskindern aus.

Auf den Vorschlag hinsichtlich des Autos gab mit einer kleinen Geste die Zustimmung. Während sie den Raum verließen würde er sich seiner Fahrerin zu wenden. "Sofia, passe bitte meinen Terminplan an. Ich vertraue darauf das du dich um die weiteren Angelegenheiten kümmerst und im Notfall zur Verfügung steht." Die Antwort war eine Bestätigung, natürlich. Dann schloss Vicente wieder zum Klüngel auf.

Anstelle des Gildenhaus, das Anwesen des ehmaligen - und vielleicht zukünftigen - Prinzen. Vicente war sich unsicher in wie weit es sich um eine Verbesserung oder Verschlechterung der Umstände handelte. Immerhin stimmte er zu das es unsinnig war das Bildnis im Haus des Clan zu suchen welcher einen formidablen Preis auf die Entdeckung eben dieses ausgelobt hatte.

"Demnach hat Herr Buchet mit einem Mitglied des Haus Tremere bezüglich des Bild zusammen gearbeitet?
Welche Informationen besitzen wir in Hinsicht auf das Anwesen des ehemaligen Prinzen?"

Es würde einige Momente dauern, bevor Vicente erneut sprach. "Sollten wir das Bild nicht finden können, wären vielleicht Hinweise auf Personen die im Zuge der Forschungen verstorben sind oder getötet wurden hilfreich. Gerade menschliche Probanden. Vielleicht lässt sich über diese weiteres erfahren."
 
Thürmer studierte den Bodenplan und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Das sah nicht nach einer leicht zu knackenden Nuß aus. Ganz im Gegenteil. Aber das wurde dann auch wieder durch neuere Entwicklungen über den Haufen geworfen. Jedenfalls zum Teil, ein Plan des Gildenhauses war immerhin immer von Vorteil, und lieber haben und nicht brauchen als andersherum, nicht ? So beschäftigte er sich also noch etwas mit der Skizze und machte sich eine Kopie davon. Gut, sie war nicht genordet und ein maßstab war auch nicht dran, aber es war immer noch besser als nicht und man wurde ja bescheiden mit der Zeit.

Seine Aufmerksamkeit wurde dann wieder von Alexander auf sich gezogen, der in einem Auto (einem richtigen Auto, nicht so einem modernen Rasierapparat) saß und sie zum Einsteigen aufforderte. Wie lange hatte er über der Skizze zugebracht ??? Aber gut, er stieg ein und holte nach, was Vicente bereits vorgemacht hatte, indem er seine Pistole herauszog. Im Gegensatz zu den Glocks wies die Tokarev deutlich sichtbare Gebrauchsspuren auf und das Finish war an den Kanten auch schon abgenutzt. An einigen Stellen wies der Rahmen kleinere Abstoßungen oder Dellen auf. Den Lauf auf den Boden gerichtet entsicherte er die Waffe, entfernte das Magazin und repetierte die Patrone aus der Patronenkammer. Mit sicheren und geübten Griffen überprüfte er die Gängigkeit des Verschlusses und die Funktion des Verschlußfanghebels. Nachdem er den Hahn kurz wieder in mittlerer Stellung arretiert hatte, prüfte er die Sicherung, sie funktionierte. Er brachte den Hahn wieder in die hintere Position und drückte ab, was die Waffe mit dem Vorschnellen des Hahns und einem trockenen 'klick' quittierte. Er nickte und steckte die Patrone aus der Kammer wieder in das Magazin zurück, das er in den Magazinschacht steckte. Es saß. Er beförderte die Patrone zurück in die Kammer und arretierte den Hahn wieder auf halber Stellung nachdem er den Verschluß zurückdrückte, um zu überprüfen, ob die Patrone in der Kammer war. Dann wanderte die Pistole zurück in den Mantel. Sie würde ihrer Aufgabe gerecht werden, wenn es sein mußte.

Alexanders Worte ließen ihn dann aber doch aufhorchen. Also waren die beiden anderen Gruppen wahlweise Köder oder Ablenkungsmanöver ? Das war in der Tat gut zu wissen... Sicher, es war nötig, aber ein klein wenig mochte er es doch nicht, wie sich hier Dinge überstürzt zu entwickeln pflegten. Das Haus des Prinzen also. Nun, da würden sie es wenigstens hoffentlich nicht mit Magie zu tun haben und mit dem meisten anderen konnte er einigermaßen leben...

"Ein höherrangiger Tremere namens Johardo, derzeit in Warschau wohnhaft, wenn ich mich recht entsinne."

Zumindest Vicentes erste Frage konnte er beantworten, wenigstens etwas, nicht ?
 
Vicente beobachtete den Umgang mit der Waffe. Die Art und Weise wie der Nosferatu die seine behandelte wirkte durchgehend professionell. Er hingegen bevorzugte weiterhin seinen Knochen sowie das mitgeführte Messer. Während die Stadt an ihnen vorbei zog finden seine Gedanken um das Thema an zu kreisen was es wohl zu tun galt wenn es zur Konfrontation gab. Es wird in dem Fall Leichen geben deswegen war er sich sicher. Ob man diese vor Ort belassen konnte? Immerhin standen ihm die übliche Ressourcen nicht zur Verfügung. Er griff nach der Waffe während Herr Thürmer ihm zumindest eine antwort gab. Die Art und Weise wie der Italiener die Waffe drehte um nach offensichtlichen Seriennummern oder dergleichen zu suchen, verstärkte den Eindruck das Schußwaffen nicht sein Metier waren. Schließlich kontrollierte er das die Sicherung noch gesetzt war und verstaute das Eisen an einer der Laschen des Gurtes.

"Höherstehend sagen sie?" Im Grunde war die Aussage vage, mochte es doch vom Ancilla bis zum Ahn, einer Geissel bis zum Seneshall reichen. Denk an den Ruf dieser Stadt. An dein 'Glück'. Wahrscheinlich ist es ein Regent. "In diesem Fall sollten wir wohl darauf gefasst sein das neben einem elektronischen Alarmsystem durch Herrn Johardo oder einen Untergebenen weitere Schutzmaßnahmen getroffen wurden."

Es folgte eine kurze Pause. "Wenn sie die Adresse nennen, oder die Richtung weisen kann ich die meinen bereits vorschicken." wiederholte Vicente schließlich bereits das zuvor gemachte Angebot.
 
Alexander lenkte den Wagen zielsicher durch die Straßen Finstertals. Die Lichter der Straßenbeleuchtung flogen nur so an ihnen vorbei. Die Lichter wurden zu verschwommenen Coronen, denn Alexander bewegte das Fahrzeug mit erheblicher Geschwindigkeit ihrem Ziel entgegen.

"Johardo, Professor Johardo, war der Regent der Tremere Finstertals. Er führte das Gildenhaus in Finstertal einige Jahre und war...ist...ein Freund Oliver Buchets. Johardo war ein Charakter, welcher über Leichen ging..."

Alexander erinnerte sich an die Situation, in dem ein Körper, in einen teuren Perserteppich eingerollt, aus dem Kofferraum eines Fahrzeuges gehoben wurde. Wie der Körper benutzt wurde, um Zacharii zu bannen...um den Versuch zu wagen, den Tzimisce zu
bannen. Er erinnerte sich daran, dass es sein Mentor, Señor di Gano, gewesen war, welcher geopfert wurde...geopfert, weil ein verdammter Regent der Tremere eine verdammte Mähr in einem seiner verdsmmten Zauberbücher gelesen hatte...

"Johardo hatte einen Diener, eine Gargyle, welche ihm bedingungslos diente. Vielleicht wird es jetzt etwas deutlicher, weshalb ich diese Bewaffnung gewählt habe.

Ebenfalls gibt es einen Ghul, Butch hieß er, so weit ich mich entsinnen kann. Auch er ist außerordentlich gefährlich und vielen Kainiten an Körper- und Widerstandskraft weit überlegen. Ob er noch existiert kann ich nicht sagen, jedoch will ich sie auf meinen Kenntnissstand bringen."

Alexander wies mit dem Kinn in die Richtung, in der die Prinzenvilla lag. Der Italiener konnte somit seine Geister aussenden.

"Bezüglich der Villa kann ich kaum etwas sagen. Ich war einmal im Empfangssaal des Anwesens, jedoch bin ich nicht weiter vorgedrungen. Das ganze wird also ein Blindflug."
Gab Alexander zu verstehen.

Nicht mehr lange und sie hätten ihr Ziel erreicht...
 
Eine Eigenschaft die ihn nicht nur gefährlich macht sondern auch eine Charakter stärke beweist.
Vicente behielt die Gedanken hinsichtlich Professor Johardo für sich. War es doch deutlich das Stahl es mitnichten als Auszeichnung meinte.
Ein nicken folgte auf die Erklärung zu den Dienern. Es erklärte durchaus die Bewaffnung, auch wenn ein Hammer wohl Angesichts einer Gargyle wohl nützlicher sein mochte als eine Glock. Ungelegte Eier.

"Ich werde sie anweisen sich zunächst das Gelände vor dem Gebäude sowie mögliche Einstiege zu erkunden."
Nach den Worten wurde der Italiener stumm, konzentrierte.

Die Anweisung die er Fiora gab waren einfach.
Der Plan sah vor das sie sich mit Nicolo nährte. Das sie zur Not, unter Beobachtung, eine Hetz-Jagd simulieren würden um ihre Spionage zu tarnen.
Derweil war ihr Auftrag zunächst den Garten der Villa zu untersuchen. Wachhunde, Sicherheitspersonal, Sicherheitskameras, Guhle und etwaige Schutzmaßnahmen erfassen. Mögliche Einstiegspunkte in die Villa ausmachen sowie eine knappe Beschreibung des Gebäude geben.
Er ließ Nicolo mithören und betonte das sie noch nicht eingreifen sollten. Ebenso wie er ihm erneut einimpfte das er sich in die Hölle wünschen würde, würde er, Nicolo tatsächlich Hand an Fiora legen, sie verletzen. Würde sie verschwinden.

Ein knappes nicken, dann löste sich die beiden Wraith, stobten in die Richtung welche Alexander gewiesen hatten davon.
Es brauchte lediglich die Passage des ersten Hauses das Vicente den Blick versperrte und Nicolo hisste ein giftiges "Lauf! Ratte!" in Richtung Fiora. Deren Instinkte einsetzen und sie tatsächlich zu einen Sprint voraus veranlasste. Uneins was schlimmer war, Vicentes Zorn oder Nicolos Wahn, das Ziel im Auge behalten.

Sie wusste darum das es eine Villa war, das sie von Kainiten bewohnt war und die Richtung. Dank der zügigen Jagd, würde sie es recht bald erreichen. Hoffentlich ist es verlassen. Auf dem Eingang des Anwesen angekommen, würde sie einen schnellen Haken zur Seite schlagen. Nicolo lief ein kurzes Stück weiter. Rammte seine Klinge in den Boden und starrte in ihre Richtung. Wahnsinnig, den Körper angespannt, dennoch beherrscht.
Ein kurzer Moment der Ruhe. Fioras gespenstische Gestalt richtete sich ein stückweit auf. "Erkunden!"
Ein weiterer Moment verstrich. Unglaube zeichnete sich auf Nicolo Gesicht ab, dann kehrte das Grinsen zurück. "Ich verspreche dir's!"
Ohne weitere Erklärung wandte die spinnenartige Gestalt des Italieners sich dem Anwesen zu, kroch hinter dem Versteck vor und begab sich daran die Anweisungen des Meisters umzusetzen. Auch Fiora wandte sich ab, verzichtete darauf sich Gedanken über das Versprechen zu machen - das sicher nicht der Erkundung galt - und während sich Nicolo über den linken Seite des Anwesen bewegte, wählte sie die rechte.
 
Die Umgebung der Villa lag in friedlicher Dunkelheit.
Offensichtlich waren die Buchets keine Freunde technischer Spielereien, denn nirgendwo hier in der Nähe war etwas Derartiges zu finden. Auch gab es keine Wachleute, Tiere oder sonstige Schutzmaßnahmen. Alles was mit Sicherheit angenommen werden konnte war, dass die Villa in ähnlicher Weise wie die Akademie gegen Geister und Garou gesichert war. Das an einem Ort wie diesem auf jeglichen anderen Schutz verzichtet wurde, mochte den klugen Geist allerdings durchaus beunruhigen...

Um den Wohnsitz der Buchets herum, befand sich ein großer, sorgfältig gepflegter Garten. Zugänge gab es derer drei. Den Haupteingang, die Garage und die hintere Terassentür. Alle Fenster des Erdgeschosses waren vergittert, in der oberen Etage befand sich ein weitläufiger Balkon, der offensichtlich ebenfalls eine Tür aufwies.
 
Der Rolls Royce kam unweit der Villa, soweit es bei einer Limousine wie dieser möglich war, in einer Seitengasse 'versteckt' zum stehen. Vicente würde heraus treten. Seine Konzentration richtete sich kurz auf die persönlichen Gegenstände seiner Geister. Der Ruf erfolgte und wurde als bald erhört.
"Ihr konntet das Gelände erkunden?" die Frage auf auf geistigem Weg gestellt und eine schnelle Bestätigung seitens Fiora und Niccolo folgte.

Der Italiener wandte sich zu seinen beiden kainitischen Begleitern. "Wenn sie kurz gestatten." erneut wandte er sich den Geistern zu. "Berichte Fiora; dann Nicolo" Nach außen hin konnte man den Eindruck erhalten das er versonnen in die Luft starrte, versuchte sich zu erinnern.
Es dauert nicht lange als er noch parallel zudem was ihm berichtet wurde anfing zu wiederholen. "Es wurden keine elektronische Überwachungsmaßnahmen gefunden, weder Wachpersonal noch Hunde, Tiere oder dergleichen." eine kurze Pause folgte "Der Erkundung nach gibt es im Erdgeschoß drei Zugänge. Den Haupteingang, daneben die Garage sowie eine Terrassentür. Desweiteren gibt es einen geräumigen Balkon im Obergeschoß. Die Fenster sind vergittert."

Die Art und Weise wie er sprach war eher mechanisch, leicht versetzt und klang ein wenig so als würde er einen Leichnahm für eine Tonaufnahme beschreiben, während der Leichnahm seine Geheimnisse im Laufe der Untersuchung offenbarte.

Einige wenige Augenblicke verstrichen während sein Gesicht einen deutlichen Anflug eines wenig amüsierten 'War es das schon?' in die Richtung der Geister zeigte. Er wandte sich kurz um. "Sofern sich keine weiteren Informationen ergeben ist das wohl alles." aus der kalten Stimme klang ein Hauch Unzufriedenheit mit. "Haben sie vielleicht weitere Informationen zu einem Kanalanschluss des Haus Herr Thürmer?"

Vicentes Kopf ruckte leicht zur Seite, neigte sich als würde er jemanden zu höheren. "Ich gehe davon aus das es weitere Sicherheitsmaßnahmen gibt welche Todesalben betreffen." er schloss kurz die Augen, drehte Fioras Ring.
Er konzentrierte sich auf die Geister
"Über die IHR mir was zu berichten wisst?" die Tonlage war selbst in Gedanken von einer deutlichen Härte geprägt.
"Ich erwarte das ihr uns in die Villa begleitet ohne vor einem unsichtbaren Schutzkreis halt zu machen oder verbrannt zu werden." In der sympathischen Weise was deutlich das es Vicente noch mehr schmerzen würde als sie, und das er diesen Schmerz weiter an sie weitergeben würde. Neben den etwaigen Schmerzen wegen des Schutzes.
"Das heißt ich benötige die Information ob ihr es als ausreichend einschätzt euch in die Fesseln zurück zuziehen. Sollte das nicht der Fall sein der wahrscheinliche Ort der Schutzzeichen." Die Hand sank hinab, auf den Knochen der eine Aura der Gewaltanwendung, des Schmerz durch das Leichentuch sandte.
"Desweiteren, es sind die einzigen Einstiege? Kein Keller, kein versteckter Zugang?"

Ein blinzeln, kurzes frei machen des Rachen. "Sofern sich keine andere Option ergibt würde ich den Balkon als Ziel vorschlagen. Über die Vergitterung der Fenster sollte es erreichbar sein und es besteht die geringe Chance das es weniger geschützt ist. Wir sollten uns nicht über den Haupteingang näheren."
Eine kurze Pause. "Sie erwähnten die Möglichkeit des Einsatz von Tierspionen, Herr Thürmer?"
 
Alexander verlangsamte das Fahrzeug ca. zwei Straßenzüge vor ihrem Ziel und stoppte es schließlich. Mit einem tiefen Brummen erstarb der Motor. Alexander schaute zu Vincete hinüber und erwartete die Informationen, welche der Italiener von seinen Geistern, oder Dämonen, oder was auch immer, bekommen würde.

Als dieser dann genau diese preis gab, resignierte der Ventrue leicht. Das war nicht viel...

"Nun gut, dann müssen wir uns auf unsere eigenen Fähigkeiten verlassen. Mich würde nur wirklich interessieren, ob es einen geheimen Kellereingang gibt. Dieser wird zwar ebenfalls schwer bewacht, bzw. überwacht werden, aber vielleicht hat man dort die bessere Möglichkeit sich ungestört an einem möglichen Zugang zu versuchen."

Alexander zog den Zündschlüssel aus dem Schloss und öffnete die Tür. Er stieg aus, trat an den Kofferraum und öffnete diesen. Dort legte er die vor der Fahrt verstauten Gegenstände an und wartete, bis auch seinen Begleiter dies getan hätten.
Danach verschloss er den Rolls sorgfältig, welcher dies mit einem Aufleuchten der Warnblinker bestätigte. Scheinbar war dies nachgerüstet worden, denn zum Zeitpunkt des Baujahres gab es diesen technischen Schnickschnack noch nicht.

Alexander begab sich zur nächsten Häuserecke und spähte um diese herum. Er begutachtete die Villa des Prinzen - wohlmöglich war er das zum jetzigen Zeitpunkt schon garnicht mehr - mit zusammengekniffenen Augen.

Was bist du doch für ein dämlicher Kerl! Versuchst in die Höhle des alternden Löwen einzudringen! knurrte es in ihm. Die Bestie meldete sich wieder zu Wort.
Gerade dir sollte es bewusst sein, dass wir mit der Zeit machtvoller werden. Was denkst du, geschieht mit uns, wenn wir uns mit der Macht des Prinzen messen wollen?! Versteh mich nicht falsch .. Ich würde nicht zögern, ihm die Fänge in den Nacken zu schlagen, falls die Gelegenheit besteht, aber dies hier ist der reinste Wahnsinn!

Alexander stutzte...Noch nie hatte der junge, aber bereits ziemlich mächtige Ventrue solch logische Worte aus seinem Inneren vernommen. Üblicherweise musste er die rasende Stimme in seinem Inneren schmerzhaft und erschwerlich ignorieren, damit er nicht durchdrehte, aber jetzt...? Natürlich! Es wollte überleben! Dann sieht man auch mal über seinen Tellerrand hinaus...

Aber dies war doch der Plan gewesen! Sie hatten ein Ziel zu erreichen!

Plan?! hallte es in ihm wider
Ihr seid dumme Idioten! Marionetten, welche sich zu Dingen hinreissen lassen, die einfach nicht auf diese Weise zu erledigen sind!

Alexander zog den Kopf zurück und blickte in das grelle Licht der nächsten Straßenlaterne. Seine Pupillen zogen sich krampfhaft zusammen und waren kaum mehr zu erkennen.
Was taten sie hier?!

Dann plötzlich meldete sich sein Mobiltelefon mit sanfter Vibration und kündigte eine SMS an.
Mit einem Blick auf seine Begleiter zog er das Handy hervor und betrachtete die Nachricht Helenas.

Er schloss kurz die Augen und ließ den Kopf sinken. Eher eine Reaktion der Niedergeschlagenheit, aber innerlich war er froh darüber, dass die Aktion abgebrochen wurde.

"Meine Herren.." wandt sich der Ventrue an den Italiener und Thürmer "Ich bedaure ihnen mitteilen zu müssen, dass es eine weitere Planänderung gegeben hat. Alle Aktionen sollen mit sofortiger Wirkung eingestellt werden. Noir scheint der neue Prinz Finstertals zu sein. Dementsprechend bedarf es einer neuen, hoffentlich sorgfältigeren Planung."

Alexander blickte noch einmal um die Häuserecke und zog sich dann ganz zurück.

Er ließ den anfänglichen Bewegungsablauf rückwärts ablaufen und verstaute die Ausrüstungsgegenstände wieder im Kofferraum. Dann öffnete er die Fahrertür und blickte über das Dach des Oldtimers zu seinen Gefährten...

Die Bestie in ihm schnurrte zufrieden, rollte sich ein und ließ sich, das erste Mal seit langer Zeit, zur Ruhe nieder...
 
"Wir können uns beim herantasten an den Balkon umsehen ob die meinen etwas übersehen haben." der Vorschlag kam ruhig, nur ein leichtes vibrieren in der Stimme trug Zeugnis dessen das Vicente mit dem was die Seinen berichteten nicht zufrieden war.

Der Bericht zu dem Schutz war ernüchternd ausgefallen.
Nein, sie wussten nicht wo er verankert war.
Nein, der Rückzug in die Fessel würde kein Eindringen ermöglichen.
Nein, selbst in physischer Form zweifelte Nicolo daran eindringen zu können.
Nein, sie hatten weder Keller bemerkt, keine weitere Einstiege, keine Verstecke oder auch nur ein hilfreiches Detail.

Die Hand des Nekromanten umschloss das bleiumgossene Gebein fester. Wut brandete in ihm auf. Nicht nur das die Antwort auf alles ein Nein war, die Bastarde würden sich zurück ziehen. Auf deine eigene Fähigkeiten vertrauen, na zeig' ihnen doch was du sonst noch kannst, Leichenficker. Höhnte das Tier
Die Fänge pressten sich aus dem Unterkiefer des Bestatters hervor. Langsam verschwamm seine Sicht, legte sich über die Welt das Zerrbild das sich mit der Welt der Toten bot. Die beiden Geister wirkten deutlicher, stofflicher und während Nicolo in seiner Bewegung einfror wich Fiora deutlich zurück als sie Vicentes Blick erfasste.
Schlag los war der Gedanke den das Tier formuliert hätte, würde es sich nicht darauf beschränken schlicht Bilder heraufzubeschwören. Wie sie unter den Schlägen wimmern würden, brechen und er seinen Willen durchsetzen. Sich den Respekt verweigern.

Im Augenwinkel bemerkte er wie sich Richard um die Ecke lehnte. Beseitige doch einfach die Zeugen deines Versagens Die Ration des Caitiff erfasste die Unsinnigkeit des Vorhabens. Langsam hob er den Griff vom Knochen. Statt dessen fasste er ein Kreidestück, ging in die Hocke.
Fiora, Nicolo. Ihr werdet das Gebiet bewachen während wir rein gehen. Wenn sich jemand nährt. Ruft. Und verdammt nochmal nicht meinen richtigen Namen. Wenn es eine Gefahr ist die ihr beseitigen könnt. Tut es!

Er setzte den Kreidestift an der Hauswand an. Es mochte vielleicht merkwürdig erscheinen, aber mit Glück hielt man es für ein Graffiti. Letztlich war es die Vorbereitung des Flucht weg. Ansetzend bei etwa zwei Meter zog er eine gerade Linie von oben nach unten. Angespannt, auf die Tätigkeit konzentriert, wortlos formten seine Lippen Begriffe, fokussierte sich die Wahrnehmung auf die Tätigkeit. Ein leichtes vibrieren durchfloss den Körper, als er mit einem Blick zur Seite bemerkte das Richard sich bewegte.

Vicente richtete sich auf. Fixierte Alexander, was angesichts der Wahrnehmung länger brauchte als gewöhnlich.
"Bitte?!" die Irritation war hörbar. Langsam keimte ihn ihm der Verdacht. Er griff das Handy aus seiner Tasche, auf der gleichfalls eine SMS angezeigt wurde. Wohl das vibrieren. Die Nachricht wurde sorgfältig gelesen, und erneut durchgegangen.
Jetzt schon? den Blick auf das Display gerichtet versuchte er zu ergründen wo sie soviel Zeit verloren hatten. Es war wohl so das er das Gefühl für die Zeit verloren hatte, vielleicht liefen auch Entscheidungen hier schlicht schneller als anderswo.

Das Handy wanderte zurück und Vicente entfernte den Ohrclip. Das Gefühl der Resignation wich der Erkenntnis nichts geleistet zu haben, machte sich breit während etwaige Pläne in den Hintergrund traten, sich auflösten. Sah man davon ab das er Kenntnis des Gildenhaus erhielt und diese mit einem Nosferatu teilte. Immerhin etwas.

Die Handlungen Stahls liefen wie ein kleiner Film neben ihm ab. Vicente schritt zur hinteren Beifahrertür. Entgegnete den Blick des Ventrue.
"Sollte bekannt werden das wir nichtmal das Grundstück betreten haben, wird man es uns nachhalten." Die Feststellung kam schlicht, direkt zu dem Punkt. Der Vorschlag sich eine etwas vorteilhaftere Geschichte auszudenken war nur umrissen. Immerhin war der Gegenüber immernoch Ventrue, ein Ahn, und Vicente nur ein neuzugereister Caitiff.
 
Zurück
Oben Unten