Einfluss [16.05] Informieren und rekrutieren.

"Ja, der bin ich. Wie ich gesehen habe ist ihre Stelle beim EchO ihr fester Einstieg in der Branche, ich hoffe der Übergang von München nach Finstertal war nicht zu grob."

Es war schon der erste Köder. Bei aller Vorsicht war Kai in der digitalen Welt noch nicht wirklich sicher angekommen. Er wusste das er als freier Mitarbeiter bei der Firma gelistet und bezahlt wurde, er hatte allerdings bisher immer das Vertrauen gehabt seine Name würde sinst aus allem rausgehalten werden. Und wem sollte er da schon vertrauen ausser den Ventrue in der dortigen Firmenleitung?
 
"Von grob kann keine Rede sein, ich werde nach den Worten meines Chefredakteurs langsam herangeführt. Das bedeutet ich bearbeite kleinere Artikel und mache viele Recherchearbeiten. Da würde es auch nicht auffallen wenn ich für Sie Informationen suchen würde die sie haben wollen. Die Frage ist: Was bekomme ich dafür?"
 
Der Mann war vielleicht zu gebrauchen, auch wenn er blos den Einstieg darstellen sollte konnte er doch nützlich sein.

"Für den Anfang würde ich eine klassische Bezahlung vorschlagen bis die Vertrauensbasis vorhanden ist. Für diese Zeit wären auch die Informationen allgemeiner und noch eher die Stadt betreffend. Denn um es so klar zu sagen, bei der Zusammenarbeit können sie mir vertrauen und ich vertraue ihnen, das heißt für mich sie erwähnen meine Person nicht, erstellen keine Notizen über mich,machen weder Bild noch Tonaufnahmen und für mich gelten die gleichen Regeln. "

Er nutzte dabei die Gewalt hinter seiner Stimme um dies seinem Gesprächspartner einzuprägen. Als ein Kellner darauf kurz am Tisch ankam bestellte er einen Johannesbeersaft.
 
Fischer nickte vor sich hin, ein wenig Zusatzkohle war nicht zu verachten, sein Einstiegsgehalt beim Echo war nicht wirklich üppig. "Ich darf annehmen das meine Recherchehonorare Vater Staat und seine Fiskalbehörden nichts angehen? Dann schiessen Sie mal los welche Informationen Sie benötigen." Er zückte einen kleinen Notizblock. "Das darf ich doch notieren hoffe ich?"
 
Kai nickte.

"Die Vertrauensgrundlage soll auch gegenüber jener Seite bestehen. Für den Anfang hätte ich wie geaagt erstmal ein paar aalgemeine Informationen die die Stadt betreffen. Gab es in letzter Zeit ungewöhnliche Meldungen die zurückgehalten wurden? Finstertal ist eine raue Gegend, normale Kriminalität gegen Personen und Firmen wird da nicht ungewöhnlich sein, aber wie ist die Dunkelziffer? Gibt es eine besondere verschwiegene Gewalt die Firmen dazu bringen könnte sich weniger gefährliche Standorte zu suchen?"
 
Fischer musste unwillkürlich lächeln. Es war ein zynisches Lächeln, keines das von Herzen kam.

"Naja, momentan ist der Arbeitsmarkt in Bewegung, aber wem sage ich das? Viele Unternehmen haben wertvolle Mitarbeiter wegen der Vergiftung der Wasserversorgung verloren und versuchen verzweifelt die Lücken zu schliessen, deshalb sind Sie ja als Arbeitnehmerüberlasser wohl auch hier. Es scheint als würde da unser Staat den Deckel mit Gewalt auf dem Kessel halten, die Informationen über die Ursachen und Art der Vergiftung fliessen sehr spärlich. Einige Kollegen sind sicher das da irgendwas vertuscht wird, aber die Redakteure wollen keinen "Revolverblattjournalismus" zulassen wie sie es nennen.
Außerdem gibt es trotz der vielen kürzlich leerstehenden Wohnungen eine positive Konjunktur auf dem Immobilienmarkt. Irgendjemand kauft im Osten der Stadt viele Quadratkilometer Land. Es gibt Gerüchte das ein neuer Spieler sich in Finstertal ansiedeln will, aber keiner scheint zu wissen wer das ist. Das wäre eine Information die ich gerne hätte" schoss Fischer einmal eine Versuchsrakete in Richtung von Kai ab.
 
Damit verlief das Gespräch schon überraschend konstruktiv. Kai konnte sich an nichts erinnern das der Osten zu bieten hatte. Da waren Gebiete der Brujah, ein Teil der Gastdomäne, die Nosferatu und wenn man den Bereich ausdehnte in Gedanken vielleicht noch Tremere und Toreador. Das wae sicher ein Punkt über den er mit dem Sheriff sprechen sollte, als Ventrue konnte er die Information wahrscheinlich besser verarbeiten.

"Wenn ich mich richtig erinnere hat der Osten aktuell nichts besonderes zu bieten. Die Mülldeponie und einen Teil des Bahnhofs. Aber sie verstehen an welche Art von Informationen ich für den Anfang gedacht habe. Ich werde sehen was ich ihnen auf bieten kann,Immobilien sind normalerweise nicht mein Sektor, aber wenn aus der Fläche ein Bauvorhaben wird wird derjenige Personal und Logistik benötigen. Haben sie und ihre Kollegen öfters das Gefühl irgendwo würde mit Gewalt..ein Deckel aufgedrückt werden, oder es würden seltsame Ereignisse geschehn?"
 
"Nun, es ist das zweite Mal innerhalb relativ kurzer Zeit das es zu Ereignissen kam bei der viele Bewohner von Finstertal in Mitleidenschaft gezogen wurden...tausende von Toten sind in Deutschland eher ungewöhnlich, aber wir warten immer noch darauf das irgendeine überregionale Mediengruppe sich des Themas annimmt. Ich bin kein Verschwörungstheoretiker aber seltsam finde ich das schon."
 
"Das klingt wirklich schon ein wenig seltsam, unsere Behörden scheint ein Problem dieser größe ein wenig zu überfordern. Ich bin mit der Geschichte der Stadt noch nicht gut vertraut, was gab es vor dem Problem mit der Wasserversorgung für Zwischenfälle?"
 
"Ich bin noch nicht so lange hier das ich das genauer verfolgt hätte und da ich im Wirtschaftsressort arbeite hab ich das im Detail nicht verfolgt. Ich kann mal im Archiv recherchieren, aber wenn das wie diesmal gelaufen ist werde ich da kaum was finden."
 
"Der Punkt ist auch nicht vin erster Bedeutung für mich. Mir geht eher nich der Immobilienhandel im Osten durch den Kopf, ich denke davon können wir beider in hohem Maß profitieren. Können sie mir Sitzungsprotokolle zusammentragen? Am besten für den Anfang alles aus diesem Jahr was sie zusammentragen können das sich in Stadratsitzubgen, Ausschüssen und ähnlichem mit der Infrastruktur der Stadt, mit Baumaßnahmen und wenn es nur um einen Antrag ging in einer Wohnsiedlung ein Gewerbe zu eröffnen, danach alles aus dem oder den letzten Jahren. Mit der Aussicht kann ich wahrscheinlich weiteres Personal aus München gewinnen das sich der Suche nach dem Auftraggeber dahinter beteiligt. Wissen sie wann der Grundstückkauf und der folgende Zahlungsfluss eingesetzt haben?"

Irgendwie kam in Kai ein grober Verdacht auf, weit hergeholt aber nie auszuschliessen. Es wäre ein großer Zufall wenn der seltsame Überfall auf den Geldtransport sich mit größeren Zahlungen decken würde.
 
"Viel gibt es da offiziell nicht. Diese Grundstücksgeschichte hat er vor kurzem eingesetzt, wenige Tage her, aber in ungewöhnlich großem Unfang für eine Stadt in der in den letzten Tagen viel Wohnraum frei geworden ist. Wobei viele Wohnungen in den besseren Gebieten vermittelt wurden. Das weiss ich von einem befreundeten Immobilienmakler der im Auftrag einer Anwaltskanzlei aus den Vereinigten Staaten hier vor Ort tätig geworden ist. Ob da schon Gelder geflossen sind müsste ich überprüfen."
 
"Laufen die kompletten Geschäft über diese Kanzlei ab oder ist das nur ein Teil des ganzen? Hmmm, ich kenne mich in der Stadt noch nicht so gut aus, welcher Teil des finstertaler Ostens zählt zu den besseren Gebieten?"
 
"Es sind keine Wohnungen und Häuser im Osten um die es da geht, es sind luxuriöse Apartements und Wohnhäuser in den besseren Wohngegenden der Stadt die da angemietet oder gekauft werden. Im Osten werden große brach liegende Areale von jetzt konkurs gegangenen Industrieanlagen und an diese angrenzende Gebiete erstanden. Viele dieser Anlagen sind seit vielen Jahren ungenutzt."
 
"Das klingt auf jeden Fall schon sehr interessant."

Den inzwischen gebrachten Johannesbeersaft trank er wie die meisten Vampire es machten, mit Biss auf die Lippe für reichlich Blut.

"Ich denke für den Abend war es ein angenehmer Austausch. Da bleibt hauptsächlich für mich eine Frage. Abgesehen von Informationen, wie hoch haben sie sich meinen Anteil an ihren Unkosten im Monat vorgestellt?"

Dabei schob er langsam die Zeitung mit einem Stift über den Tisch.
 
In Fischer begann es zu rattern, Kai konnte quasi sehen wie er von dem Journalisten taxiert wurde und der überlegte was der Clanlose wohl in Euro und Cent Wert war. Es war klar das Fischer daran gewöhnt war derlei Verhandlungen zu führen. Schließlich rang er sich zu einem Vorschlag durch.
"Grundsätzlich wäre ich für eine Bezahlung von Information für Information. Wenn das nicht geht sagen wir je nach Umfang 250 bis 500 Euro pro Recherche. Wenn ich jemandem Infos abkaufen muss frage ich vorher bei Ihnen nach ob Ihnen das die jeweiligen Zusatzkosten Wert sind. Deal?"
 
"Deal. Solltensie Kollegen aus den Ressorts Politik und dem lokalen Polizeibericht haben die ebenfalls interesse hätte besondere Nachrichten gegen Erstattung der Unkosten schneller weiterzuleiten , hätten sie sich noch eine Provision verdient."

Er schob die Zeitung über den Tisch.

"Werfen sie nachher noch einen Blick auf ihre Arbeit. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit."

Zuerst legte er einen 5 Euroschein auf den Tisch, darauf reichte er dem Menschen noch einmal die Hand um den Deal zu besiegeln.
 
Fischer reichte Kai die Hand und lächelte ihm erfreut zu. "Im bereich Politik interessiert sie bestimmt eher der lokale Teil vermute ich? Dort und im Polizeiressort sitzen Kollegen die diese Aufgabe schon seit vielen Jahren ausüben. Deren Karriere läuft eher in sicheren ruhigen Bahnen, sie werden nicht mehr anstreben die Leiter hinaufzufallen bevor einer der Chefredakteure ihres Ressorts den Echo verlässt. Aber einer meiner Kollegen aus dem Polizeiressort hat gerade die dritte Scheidung hinter sich und die Allimente fressen ihn auf, der könnte gewiss eine Gehaltsaufstockung gebrauchen. Ich werde in den kommenden Nächten mit ihm sprechen wenn es sich ergibt."
 
"Das wäre ein weiterer Erfolg den ich ihnen zuschreibe. Entschuldigen sie bitte, aber so sehr die Nacht voranschreitet gibt es noch ein paar Kleinigkeiten für mich zu erledigen bevor die eigentliche Arbeit wieder nach mir ruft. Ihnen noch eine gute Nacht."

Nach dem Aufstehen schenkte er ihm noch ein Nicken, als er schon auf dem Weg war drehte er sich noch einmal zu dem Reporter um.

"Fast hätte ich noch etwas vergessen. Durch meine Arbeit bin ich was den Umgang angeht ein wenig festgefahren. Wenn ich sage "wären sie so freundlich" sind das meine Aufgaben und Anweisungen die sie ihm Rahmen ihrer Möglichkeiten erfüllen. . Ich hoffe das stört sie am Anfang nicht , es dauert bei mir manchmal ein paar Anläufe bis ich diese Gewohnheit im Umgang abwerfe."

Danach drehte er sich um und ging tatsächlich. In der Zeitung waren noch 400 Euro, die Prämie für die Anwerbung mit der Information dder Kontaktmöglichkeit über seine Angestellte und das Hotel. Im Wagen angekommen war sein erstes Ziel der Osten. Er wollte die Augen darauf richten ob er Schilder von Baufirmen finden würde oder sonstetwas auffällges. Dazu wählte er die Nummer von Moishe.
 

Ähnliche Themen

Zurück
Oben Unten