Gildenhaus [15.05.2008] Ein würdiger Empfang

Tja... da wurde die Adeptin durch ihr klingelndes Handy gerettet. Anna erlaubte ihr mit einer Geste das Gespräch anzunehmen und nach einem fragenden Blick auch noch den Raum zu verlassen. Katharina war sich hoffentlich im Klaren darüber, dass sie zurück zu kommen hatte, auch wenn Anna ihr nicht böse wäre, sollte sie zu nächst ihren derangierten Zustand beheben wollen. Da Alexander vollkommen in Gedanken versunken schien, telefonierte Anna selbst kurz, erreicht jedoch nur eine Mailbox.

„Ich muss auch noch kurz ein Telefonat erledigen. Du kannst aber gern bleiben.

Guten Morgen,Reeben am Apperat. Mister Trapper, ich möchte mich für meine Unpäßlichkeit am zehnten bei Ihnen entschuldigen. Ich bin heute wieder aus Wien eingetroffen. Mit der Akademie und Herrn Grimm habe ich bereits gesprochen."

Kurz, knapp und präzise wie immer. Alexander war dadurch hoffentlich wieder aus seinen Träumereien gerissen

„Ich hatte gehofft, wir würden erfahren, was aktuell in der Stadt los ist. Hier scheint fast jede Nacht an irgend einer Ecke die Hölle auszubrechen. In der kurzen Zeit, die ich hier war, kämpfte ich in verschiedenen Nächten gegen Werwölfe und Plagen und in meiner letzten Nacht muss es auch übel zu gegangen sein. Ihr Aufzug verspricht keinen besonders schönen Bericht von dieser Nacht.“, erklärte Anna Alexander ungefragt, warum sie ihre Aufgabe an die Adpetin so gestellt hatte, wie sie es gemacht hatte. So lang wir hier fest sitzen, erfahren wir nicht sonderlich viel.

Während wir auf sie warten.... Du hast vorhin einen Viktor angesprochen, der vermisst wird und eventuell tot ist. Ein Mitglied unseres Clans, das kurz vor meiner Ankunft verschwunden sein muss. Was weisst du über ihn und wieso interessiert er dich so? Immerhin ist er hier nicht der einzige, der vom Erdboden verschluckt wird.“

Anna schien wohl wirklich viele Dinge aufzuschnappen und nicht wirklich zu vergessen. Denn vorhin hatten sie beide nur sehr kurz über Viktor geredet.
 
Alexander legte die Schriftstücke kurz beiseite um zu erklären, er bemerkte jedoch das die fortschreitende nacht bereits an ihm zehrte, bemühte sich jedoch klar auszurdrücken was ihrer fragen bedurfte.

"Ich habe heute schon einen ganz guten Eindruck dieser statt bekommen. Erinnert mich stark an Kairo, nur nicht ganz so überfüllt, dennoch an jeder Ecke dunkle gehemnisse und verschwörungen. zumindest kämpfen wir hier gegen werwölfe, in kairo haben wir mit ihnen paktiert. das mit dem wenig erfahren möchte ich nicht unterstützen ... wir haben bereits einen aufenthaltsort ermittelt, mein pendel irrt sich selten und ich glaube nicht das es korrumpiert wurde. hätte es allerdings vorgezogen mich erst zu überzeugen bevor ich herren grimm involviert hätte. es gibt noch jede menge mehr fähigkeiten die ich nutzen kann um an informationen zu kommen ... so gesehen ist wenig erfahren nicht ganz richtig. für die anderen dinge sollte man dann allerdings doch rausgehen.
Und Victor ... ja .. wie soll ich das erklären ... das er verschwunden ist weiß ich, das er gesucht wird ebenfalls ... und ich weiß was passiert wenn ich nicht zuerst rausfinde was passiert ist mit ihm da eine ... gewisse fraktion ziemliches intresse an diesem fall hat und wir im konfliktfall nicht lange standhalten würden ... daher habe ich ein gewisses intresse an seinem verbleib. habe mich dahingehend auch schon ... zu informieren versucht, allerdings noch nichts stichhaltiges herausgefunden. ich versuche jedenfalls im intresse wiens dem auf die spuhr zu kommen. ich bitte sie dies ... für sich zu behalten, ich kann aufgrund ihrer abwesenheit davon ausgehen das sie unbeteiligt sind, daher ziehe ich sie ins vertrauen, es ist in ihrem intresse stillschweigen nach außen zu bewahren, die ganze sache ist heikel und wenn ich ... etwas finde das den clan damit in verbindung bringt bzw. hier ansässige tremere, wird die sache kompliziert. Ich würde ungern in ein hornissenneststechen bevor ich ein bild habe was vorgefallen ist.
von den ganzen anderen brenndtherden um die ich mich diese nacht schon gekümmert hab will ich mal schweigen, ja die stadt ist voller brände ... ich hoffe da was machen zu können ... zunächst scheint mir die angeschlagene politik das dringslichste problem."
 
"Mit Sicherheit. Und was die Pakte mit Wölfen angeht... wir haben hier mit Wölfen gegen Wölfe gekämpft.. also wenn du eine Steigerung zu Kairo willst... Was meine Abweseneheit angeht... vor heute abend hatte ich noch nie etwas von Herrn Grimm hier in Finstertal gehört. In so fern ist es fraglich, ob er etwas damit zu tun hat. Von welcher Frakton redest du und was hast du bisher über Viktor in Erfahrung bringen können?"

Anna hätte Alexander gern gebeten damit aufzuhören sie zu siezen. Wenn er dabei blieb, würde sie auch wieder zum sie wechseln müssen. Dieses hin und her war etwas, was Anna weniger vertrug als so manches andere. Zu lang war sie bis zum Erbrechen auf Etikette getrimmt worden, als dass sie dem gleichgültig gegenüber stehen konnte. Klare Stukturen und Regeln waren da mehr ihr Fall. Danach konnte sie sich ausrichten und sich innerhalb dieser Grenzen dann problemlos bewegen. Diese Stadt und ihre Bewohner verlangten Anna immer wieder sehr viel ab. Seltsamer Weise waren es dabei nicht die Kämpfe, die Anna am meisten schreckten, sondern eher die vielen kleine, leisen Dinge.
 
Alexander versuchte so gut es ihm möglich war darauf einzugehen.

"Nun Anna, diese .... Fraktion ... ist heikel ... da du wie du sagst nicht unbedingt dinge hören möchtest die dir zum nachteile gereichen könnten lasse ich dich logisch schlussfolgern und sage, sie sind das, was ich früher war, ein blinzeln und nichts würde hier mehr stehen ... vermutlich. was du daraus schlussfolgerst überlass ich dir, es sollte allerdings genügen um zu wissen wie heiß die kiste ist ... vorallem wenn der clan was mit zu tun hat ... das ... sollten sie in diesem falle ... nicht unbedingt erfahren finde ich ... aber ich muss ihn oder seine reste zumidnest finden. diese fraktion einen gefallen zu tun könnte ein gewinn für zukünftige problembeseitigung sein, ich würde also gern ein gutes verhältniss pflegen.

was victor direkt betrifft, ich habe über umwege herusgefunden wo er wohnt, verschaffte mir zutritt zu seinen räumlichkeiten und kann nun ziemlich sicher sagen das er zumindest verschwunden ist, hielt es daher für ratsam hinweise auf unsere natur zu beseitigen und es wie einen einbruch aussehen zu lassen. ich fand viel schamanistisches, heilbeutel, kräuter, ritualzeug kurz gesagt, ein paar persönliche gegenstände, die mir zum pendeln gute dienste leisten dürften. es gibt hinweise das er öfter in einem gewissen sm club ein und ausging, ich hatte leider jedoch nicht mehr die zeit mich dort umzuhören, ich wollte auch nicht riskieren mit den beutestücken in verbindung gebracht zu werden oder ggf. der polizei in die arme zu laufen.
es gibt hinweise auf einen lebenspartner, menschlicher natur ... ich denke das wäre neben dem pendeln ein guter ansatz, dieser verkehrt vermutlich auch öfter in diesem club, evtl. weiß er mehr. gut ... grimm und dich können wir ausschließen jedenfalls ... bleibt die regentin, frau doktor und evtl. weitere angehörige des clans sofern vorhanden ... er schien mir recht erfahren wenn ich mir die sicherheutsmaßnamen seiner wohnung so betrachte ... ich vermute frau doktor hätte probleme gehabt ... aber er wurde offensichtlich auch nicht zuhause ... nunja ... entführt/getötet oder was auch immer ihm wiederfuhr. jedenfalls schien er sich mit schamanismus, evtl vodoo oder dergleichen auseinandrzusetzen ... er muss die zutaten für seine beutelchen und so irgendwoher gehabt haben... leider werden wir dem heute nicht mehr wirklich auf die schliche kommen ... es ist allerdings eile geboten ... ich könnte lediglich draußen das pendel oder die karten befragen ... ich denke sie nehmen das nach dem kleinen zwischenfall ernster als vorher, es funktioniert und ist eine wertvolle gabe wenn man sie richtig nutzt, grade für informationen heikler natur, birgt aber halt auch immer ein kleines risiko, das was heute passiert ist war mehr als untypisch und abselut nicht vorausschaubar, sollte es überhaupt in verbindung stehen ... ich kann mir gelindegesagt nicht vorstellen das ein pendel einen vampir anlockt ... geschweige denn durch die schutzkreise bringen könnte ... aber den rat es zukünftig draußen zu tun werde ich auf alle fälle beherzigen, zumahl es dort eh viel besser funktionieren sollte.
Werwölfe, Dämonen, Methusalem ... ich fühl mich jedenfalls wie zuhause!"



Er lächelte und würde kurz warten ob sie noch Fragen hätte.
 
Alexander schaffte es, mehr als nur Annas beiläufiges Interesse zu wecken. Anhand Annas Körpersprache war davon allerdings nichts zu bemerken. Der unnachgiebige Blick lag vollkommen ungestört auf ihm, während er erzählte. Kein Atmen, kein Blinzeln... irgend wie der fast schon gewohnte Anblick von Anna, wie sie keinen Muskel rührte. Schlüsse in Bezug auf die Magier zog sie noch nicht, fand aber etwas sehr merkwürdig.

„Du willst einen der unseren an diese Magier übergeben?“ Sie war davon zu sehr irritiert als diese Frage jetzt zu unterlassen und es war für sie etwas vollkommen unwahrscheinliches. Warum sollte Alexander das tun wollen?

Und die nächste Verdächtige konnte sie auch von der Liste streichen. „Doktor Zimmermann kannst du noch sicherer von der Liste streichen als mich oder Herrn Grimm. Sie hat das Zimmer von Mertin bezogen, der gemeinsam mit mir nach Finstertal wechselte und inzwischen verstorben ist. Das sieht für mich nicht danach aus, als wäre sie kurz vorher schon einmal hier gewesen.“

Anna erwähnte nicht, dass Judith Mertin diableriert hatte in ihrer Not, geschwächt von ihren schrecklichen Verbrennungen. Das... nun, musste nicht unbedingt jeder wissen.

„Die Regentin und ihre Schwester: möglich, aber – und hierbei lehne ich mich sehr weit aus dem Fenster tue etwas, was ich normaler Weise nicht mache – mein Gefühl sagt mir, dass sie zu mindest nichts mit seinem Tod zu tun haben würden. Es scheint mir nicht zu ihnen zu passen, aber ich kann es dir nicht begründen.

Wenn du Schamanismus und Vodoo erwähnst, solltest du überlegen, Kiera Mc Kinney anzusprechen. Sie scheint zu mindest in ähnlichen Dingen sehr bewandert zu sein. Ihre Magie ist sehr anders als unsere.

Ich werde versuchen, mich für dich umzuhören. Wir haben ja eh bereits einen Suchauftrag. Da wird es nicht schaden, die Netze noch etwas weiter aus zu werfen. Gibt es in der Wohnung irgend welche Art von Schutzmaßnahmen, um die wir uns kümmern sollten?“

Oh ja... Alexander hatte die höchste Aufmerksamkeit von Anna, wenn auch aus höchst eigenen und privaten Gründen. Gleichzeitig war sie dankbar, dass er wieder zum Du gewechselt hatte und hoffte nur, er würde es jetzt auch vor Grimm und der Regentin durch halten.
 
"ich gedenke niemanden auszuliefern anna, ich gedenke lediglich zu verhindern dass diese magister auf der suche nach ihm hier wie ne dampframme durchmarschieren. Das der clan involviert ist ist nur eine vermutung ... Sein lebenstil kann dem clan nicht gefallen haben. Es könnte auch aber ein aussenstehender sein. Ich begrüße ihre hilfe, bitte sie aber um große vorsicht. Wenn sie den mörder aus versehen nach victor fragen sollten ist dein unleben in gefahr. Sollte es ein mord gewesen sein. Ich denke ich sollte mir morgen nach meinen terminen diesen sm club vornehmen, sie können mich gern begleiten. Alsübrigens bezüglich der magi, ich willigte unter vorbehalt ein, sollte dies eine kainitische dschihad geschichte oder in unsere juristiktion fallen, das auch uns das gericht obliegt und ich keine interna preisgebe unseres clans. Ich denke es er war ein eine art mittelsman für sie wenn ich das recht verstehe ... Nunja ... Kiara mcKinney ... Noch eine tremere... Aber das vodooverbot scheint hier locker gesehen zu werden ... Mir solls egal sein ... Hatte damit kurz in san franzisko kontakt ... Bin aber nich wirklich darin bewandert.
 
"Kiera McKinney ist keine Tremere, sondern eine Caitiff.", korrigierte Anna Alexander ruhig. "Und warum sollte sein Lebenstil den Clan gestört haben? Sie kennen sich in der Szene aus?"

So harmlose Fragen und doch so.. elementar wichtig für Anna, wie es nur sein konnte. Heidewitzka... Alexander mit seiner Orakelfähigkeit in einem SM Club? Würde er dort von devot zu dominant im Sekundentakt switchen oder was wäre da los mit ihm? Anna war sich nicht sicher, ob sie da zusammen mit ihm hin gehen wollte. Hin wollte sie jedoch auf jeden Fall. Wobei ihr die nächste wichtige Frage einfiel.

"Wie heisst denn der Club, in dem er unterwegs war? So weit ich weiss, dürfte er auf dem Gebiet der Ventrue liegen, oder? Da sollten wir uns unter Umständen vor ab eine Erlaubnis holen uns dort aufzuhalten. Die Ventrue können in so etwas sehr eigen sein.

Und hab keine Angst. Ich kann recht gut auf mich aufpassen. Aber danke, dass du dir Sorgen machst."

Out of Character
Sowohl Club als auch Wohnung dürften Tremeregebiet gewesen sein ... ggf. noch mal bei Kalanni versichern
 
"Hm, intressante Familienbande für eine Tremere, es soll mir einerlei sein, Caitiff, Tremere, Ventrue ... alle entspringen dem selben Quell der Mitternacht."

Alexander hatte sich oft Gedanken über die Kainitische Natur gemacht und glaubte wirklich das alle zwar unterschiedlich geprägt waren, aber dem selben philosophischen Ursprung folgten.

"Victor pflegte einen sehr menschlichen Lebenstil, hatte sogar eine Partnerschaft mit einem Sterblichen, seiner Wohnung nach zu urteilen würde ich ihn für einen Seperatisten halten, er muss sich vom Clan ferngehalten haben wenn es ihm möglich war. Ich brauche nicht zu erwähnen wie der Clan ... nunja ... auf bestimmte dinge reagiert."

Auch ich liebte einmal ... das ist so unendlich lange her

Er verfiehl in Gedanken an seine letzte Beziehung und eine unendliche Traurigkeit machte sich in ihm breit, er blockierte den Gedankengang augenblicklich wieder, auch wenn seine Augen eine leicht rötliche Farbe annahmen. (ansatz blutige Tränen)

"Und ja, ich gehöre der Gothic Szene an, damit kommt man um die Fetischszene kaum drumrum"

(von hier an singend gedacht) Gothic ... wir sind wie Eisblumen ...

"Das war allerdings noch zu Lebzeiten in Berlin, es gibt dort einige schöne Clubs, die nicht nur ... SM ... forcieren, in denen man auch einfach nur gut tanzen kann"

...Wir blühen in der Nacht ...

"Er ist in der ... Straße"(Kalanni hatte keinen Strßennamen oder Bezirk erwähnt, kanns nich sagen)

er wirkte etwas abwesend

...Viel zu schön für den tag ...

"Ich verliere ungern ... Menschen"

Sein Blick wurdig glasig und leer als er statt Kainiten das Wort Menschen verwendete, fast als wäre niemand anwesend.

...Wir Kleiden uns in Traurigkeit ...

Da war sie wieder ... die Erinnerung an ein vergangenes Leben ... und eine weitere rote Träne rollte über seine Wange ... er bemerkte sie nichteinmal.

...Doch geht das Licht kommt unsre Zeit...

Er versuchte die Erinnerungen zu verdrängen, sich zu sammeln um nicht in ihnen zu versinken

...Eisblumen .... und beten das der Mond verhangen bleibt ...

"Entschuldige ... Geister eines längst vergangenen Lebens... mein altes Paradox, die Welt vergiebt keine Widersprüche"

letzteres klang beinahe rezitiert.

(Das lied für jene dies Intressiert http://www.myvideo.de/watch/5639607/Eisblume_Eisblumen )
 
Anna registrierte jedes einzelne Wort, das Alexander sprach.

Einen Sterblichen? Also eine Beziehung zu einem Mann statt einer Frau? Oder gehört er zu denen, die sich in dieser Beziehung ungenau ausdrücken?

„Da reagiert unser Haus sehr eifersüchtig.“, wirft Anna leise ein. Auch sie kennt die strikten Verbote des Clans, vor allem das Verbot von einem anderen Kainiten zu trinken. Damit wollte der Rat selbstverständlich das Band schützen, dass alle Tremere an ihn fesselte. Es war eine der hohen Sünden, die einem als Tremere unterlaufen konnten. Mit Glück endeten sie in einem vollständigen Band an den Rat, aber weit aus wahrscheinlicher war der Tod... Entweder der von einem selbst oder dem des Geliebten. Nein, eine Liebesbeziehung war.... nicht möglich. Da mochte es wirklich mit einem Menschen noch leichter sein und geringfügig leichter toleriert.

Zu der Straße nickte Anna nur leicht. Sie kam an den Schreibtisch heran und rief schlicht google Maps auf ihrem Laptop auf, um die Straße zu suchen. Zuvor hatte sie unauffällig ein Taschentuch aus ihrer Handtasche, die eher ein kleiner Rucksack war, geangelt und legte es Alexander sanft in die Hand. Ihm die Träne abzuwischen... das wäre zu viel Nähe gewesen. Das konnte sie nicht tun.

„Das macht nichts.“, sagte sie leise und ruhig. Sie wunderte sich darüber, wie verletzlich Alexander sich ihr gegenüber zeigte. Das war nichts, was sie sich so leicht trauen würde.

„Das liegt in unserem Gebiet.“, stellte Anna fest. Weisst du, wie der Club heisst?

Das war jetzt nicht wahr, oder? Ein SM Club im Tremere Gebiet? Wie hatte ihr das bei ihrer online Suche entgehen können? Alles, was sie da gefunden hatte, war eindeutig (und sehr enttäuschend) im Gebiet der Ventrue gewesen. Wenn sie dort Unterschlüpfen könnte, bräuchte sie weder die Gesetzte der Kainiten brechen, noch in Verhandlung treten noch all zu oft ihre andere Jagdgelegenheit nutzen, die sie wesentlich weniger angenehm fand. Verdammt.. wenn sie sich doch nur wie alle anderen auch mit den dämlichen Konserven oder beliebigen Blut zu frieden geben könnte, aber nein, sie musste ja unbedingt Ventrue spielen und besondere Vorlieben entwickeln... und Lust war nun mal der einfachste und schonendste Weg um ihre spezielle Gier zu befriedigen.

„Ich habe auch gewisse Erfahrungen in der Szene.“ Wenn das mal keine Untertreibung war...
 
Alexander reagierte erst verspätet auf das Taschentuch, hatte er die Träne doch gar nich bemerkt bisher.
Er drückte es langsam auf die Träne und sah anschließend wie das Blut sich mit dem Tuch vernetzte und sich langsam in einem Muster ausbreitete.
Tief in gedanken versunken schien alles um ihn herum stillzustehen für ihn, er registrierte er Anna kaum, seine abwesenheit schien anzuhalten.


"Wenn der Sinn das Herz verwirrt
und die Sehnsucht tanzen geht
wenn die Seele sich verirrt
dann hilft nur noch ein Gebet

Oh bewahrt uns vor dem Grau´n
dessen Schrecken uns verführt
lasst uns nicht in tiefen schau´n
deren Abgrund uns berührt

Oh befreit uns von dem Drang
das Verbotene zu tun
lasst den Hang zum Untergang
im tiefsten Grund der Seele ruh’n

Und vergebt uns unsre Giern
nach dem bösen und der Nacht
Lasst uns nicht den Kopf verliern
wenn das Tier in uns erwacht!


Oh beschützt uns
vor der Sucht
mehr zu wollen
als uns frommt
und versperrt uns
jede Flucht
wenn die Lust
uns überkommt.

Oh schließt unsere
Wünsche ein
macht uns für
Versuchung blind
gebt uns Kraft nicht
schwach zu sein
macht uns stärker
als wir sind.

Rhytmen,
das alte Herz,
es schlägt.

Vergieb mir ..."

Sprach er als traurige Litanei ohne pause, anschließend fasste er sich kurz ans Herz und kahm wieder zu Sinnen.

Er blickte zu Anna auf und sprach:
"Verzeiht, ich hatte in den ganzen Wirren heute noch nicht Gebetet"

Es folgte eine kurze pause.
"Der Club heißt Schelle oder so"

eine weitere kurze Pause

"Es treibt niemanden ohne Grund zu uns ..."
Bemerkte er knapp wieder ganz bei sinnen nachdenklich wirkend in ruhigem, gleichmäßigem Ton.

"Hast du jeh von der Litanei des Aetherius gehört?"
Formulierte er wieder versunkener.
 
"Es ist eine Legende des Todes ...

Am Anfang stand das Leben,
doch erkohren durch den Tod,
in unbarmherziger Vergänglichkeit gebot,
gleich unsternbedrohter Liebe tiefster Not

So wird dereinst ein Sensenmann gebohren,
doch sein Herz ist schon verloren,
so hüllt er sich in Mitternacht,
zum ersten mal erwacht,
dem Rade zu entfliehen,
doch soll er mit jenem Schicksal ziehen.

Gebenedeit steht,
das Götter ihm die Wege schrieben,
und keine Gnade ihm beschieden,
auf dass das Heiligst ihm genommen,
durch eigne Hand die Liebste ihm entronnen.

Oh, geschrieben nackt, auf ihre weiße Haut,
ein Gedicht mit seines Herzensblut geschaut,
erfüllt von Zornstahls heißer Glut erraunt,
ersonnen mit alles Menschen Mut,
stürmt er gegen jede Macht
und wird befreit zum Kind der Mitternacht.

Es erzählt von der Prophezeiung eines jungen Mannes der zum Diener des Todes wird, den jedoch sein Schicksal zwingt seine Liebe zu holen,
er kann nicht zuwieder handeln und tötet sie im Namen des Schicksals, daraufhin versucht er sich das Leben zu nehmen, kann es jedoch nicht, er stirbt einfach nicht. Mit seinem Blut schreibt er ein Gedicht auf ihre weiße Haut und verbrenndt sie anschließend, um dem Tod zu zeigen was verlust ist und was leere bedeutet. Anschließend verweigert er die Gefolgschaft dem Tod und muss um dem Rad des Schickals , dem er nicht entkommen kann, zu entfliehen einen ausweg finden und wird ein Kind der Nacht. Eine wunderschöne und traurige Geschichte ... findet ihr nicht?"

Sagte er den Blick leicht nach unten gerichtet, abwesend wirkend ... oder schlicht sehr nachdenklich.
 
Anna setzte sich ganz still auf den zweiten Stuhl. Oh Gott, was macht dieser Kerl nur? Sie konnte nicht umhin sich von seiner Traurigkeit und den Gedichten gefangen nehmen zu lassen. Gern hätte sie ihm Trost gespendet, ihm sacht ihre Hand auf die seine gelegt oder seine Schulter... aber... das konnte sie nicht. Es war ihr zu sehr abtrainiert und es war auch falsch. Sie würde sich damit nur in Teufels Küche bringen wenn heraus kam, wie mitfühlend sie immer noch war. Wie sehr es ihr zu Herzen ging.

Wäre er nicht kurz zu sich gekommen nach seinem Gebet, hätte sie es geschafft sich zurück zu halten? Anna wusste es selbst nicht, aber die Minivariante einer kalten Dusche verfehlte ihre Wirkung nicht.

Schelle.... weiter dachte sie nicht. Selbstverständlich würde sie nachsehen aber jetzt... ging es weiter mit dem nächsten Gedicht. War es das, was sie vermutete? Nein oder? Das konnte nicht wahr sein. So in der Form war es doch nicht möglich? Sie durchforstete ihre eigene Bibliothek. Nein.. nein... selbstverständlich war da einiges... der heidnische Prinz, der um Ursula warb... fraglich, ob es Märtyrerin und ihr Jungfrauenheer wirklich gab... und dann noch Dinge, die weit weniger Sinn ergaben.

Sprach er etwa...

… von sich selbst?

Wie viel davon war wahr?

Sie konnte ihm keinen Trost spenden. Sie konnte es einfach nicht. Ihre eigenen, neuesten Narben waren noch zu frisch und zu wund. Warum rieb er an ihnen? Warum rührte jeder verdammte Vampir in dieser Stadt, auf den sie traf an ihren Gefühlen? Grimm war im Gegensatz dazu eine wahre Erholung für ihre geschundenen Nerven. Er mochte unangenehm sein, aber bei ihm war alles... klar. Alexander war nur der nächste Todeskandidat genau so wie Zimmermann und sie selbst. Es stellte sich nur die Frage, wen es zu erst treffen würde. Nähe zu zu lassen war... unerträglich.

Aber... vielleicht... etwas kleines, unbedeutendes konnte sie ihm geben, oder nicht? Sie hatte es ja eh schon für sich entschieden gehabt, bevor sie nach Wien gekommen war und nein, sie würde es sich nicht wieder nehmen lassen. Er würde es wahrscheinlich nicht einmal registrieren.

Annas Stirn legte sich in krause Falten. Ihre Mundwinkel zogen sich leicht nach oben, eventuell die linke Seite etwas höher als die rechte. Durch die Falten auf der Stirn erreichte diese Bewegung nicht die Augen. Es wirkte... ungeübt... ungekonnt... Diese Muskeln waren nicht im Training...

Ihre ruhige Stimme war leiser als sonst.

„Ja.“ War die schlichte Antwort und sie brauchte eine kurze Pause, bevor sie fort fuhr. „Du sprichst von dir, nicht wahr?“
 
Er blickte auf und registrierte ihr ansatzweises lächeln, ein kleines wunder, ein licht im dunkel für ihn.

"Ich spreche von einem Toten, der zurückkehrte ... doch seinem Schicksal nicht entkommen konnte, in Kairo holte es ihn ein, dort starb er ein drittes mal ... und nun ... sucht er Vergebung, Erlösung und neues Leben. Davaine shin dorei se alamut darhil neras gulidar ve enai Gaia... Tod ist der Weg zur Ehrfurcht, ich fürchte ihn nicht, denn ewig tränkt unser Blut die Erde."

Er erwiederte ihr Lächeln als Zeichen der Kenntnissnahme und der Anerkennung ihrer Überwindung.

"Niemand kann dir sagen wer du bist oder sein sollst, wir allein entscheiden wer wir sein wollen. Was wir fühlen ... sonst ist unsere Zeit nur eine Uhr die tickt."

Er legte den Kopf seitlich um anzudeuten dass das auch für sie galt.

"So wie ich mich entschieden habe nicht länger der Schlächter zu sein."

Er machte eine kurze Pause. Als die Türklinke nach unten sprang, die Tür sich öffnete er den Arm hochhielt und ein lang vermisstes Federtier hinein flog um auf ihm zu landen.
Er kraulte Kain.

"Wa fail"
(Na Freund)
Kain schüttelte den Kopf und Alexander nickte ab.

Er ließ Kain auf seinem Knieh platznehmen und streichelte ihn.

"Jetzt muss ich ihm nur noch beibringen die Tür hinter sich zu schließen."

Er lachte herzlich.
 
War da ein Lächeln gewesen? Es war wie weg gewischt, als die Tür sich zu öffnen begann und Annas Gesicht war glatt wie eh und je. Seine Worte... speicherte sie ab. Und was einen Rat anging, so hatte sie bereits begriffen, war aber nicht bereit, ihr Unleben unnötig auf's Spiel zu setzen.

Still stand Anna auf und schloss die Tür wieder. Es machte ihr nicht aus. In das Lachen fiel sie nicht ein, auch kein emphatischen Mitlächeln gab es mehr.

"Hast du es schon mal mit clickern versucht?", fragte sie statt dessen. Ihre Arme hingen wieder lose an ihren Seiten herab, während sie ging. Lediglich auf dem Rückweg presste sich der kleine Finger der rechten Hand gegen den Ringfinger. Maximale Spannung in dieser kleinen Geste, um Entspannung zu erreichen. Nur eines der Mittel, die sie verwendet hat hatte um zu werden wie sie war.

Als Anna sich wieder setzte, griff sie endlich zu ihrem Laptop und suchte nach der Schelle bei Google, gesapnnt, was sie finden würde. Es wurde Zeit, dass sie das Gespräch wieder in sicherere Fahrwasser lenkte. "Grimm hat mich heute entweder gestetet oder war sehr konzentrationsschwach. Bevor wir in mein Zimmer gingen, war ich der festen Ansicht, es wäre ein Test. Inzwischen glaube ich, es könnte tatsächlich Konzentrationsmangel sein ausgelöst durch unseren Besucher. Einer von uns wird mit ihm reden müssen deswegen. Ich nehme ann, dass du dich nicht unbedingt freiwillig noch mal vor seine Füße werfen willst, oder? Und ich kann dir auch nicht sagen, mit was er mich getestet hat. Denn wenn es doch ein Test war, muss ich für mich selbst einstehen und kann es nicht dich machen lassen. Heute noch vor ihn zu treten und ihm ein Gespräch aufzunötigen wird kein Vergnügen. Ich halte es für einen Fehler, wenn er uns zusammen trommelt und so eng beieinander hält. Nicht nach dem, was wir erlebt haben."
 
" Es ist mir eigentlich egal ob du oder ich mit ihm sprechen. Wie es dir lieber ist. Allerdings denke er wird mehr über das pendeln erfahren wollen. So gesehen wird er mich vermutlich eh zu sich zitieren. Ich wüsste dich auch ganz gern ausserhalb der schusslinie. Vermutlich besser ich geh ... Du wirkst eh schon leicht paranoid was ihn betrifft. Soll er mich testen wenn es ihm spass macht. Ich geb da nichts drauf, werde dir zuliebe aber mein möglichstes etikettverhalten an den tag legen, auch wenn es etwas geheuchelt sein mag."
Er kramte sein handy hervor und tippte lisa kurz eine sms das es vermutlich später würde und er sich melden täte und sie mit dem taxi oder dergleichen dann am besten abholen. "mögt ihr schöne alte immobilien? Ich plane ein haus zu erwerben und einen club zu eröffnen ... Spiele auch mit dem gedanken mehrerer übernahmen ...dieser sm club wäre denkbar ... Muss aber erstmal die besitzverhältnisse klären. Und wenn wir morgen vermutlich eh gemeinsam untetwegs sind könnten wir auch das haus gemeinsam besichtigen". Dann lernt ihr auch meine potentiellen neuen ghul gleich kennen. Ich überlege grade ob ich mich mal kurz auf dem friedhof umsehe ... Natürlich nicht in diesem körper ... Achso ... Kain geh mal zu deiner verlobten" er reichte kain zu anna und dieser machte sich bereit zum kraulwechsel.
 
Anna setzte zum Sprechen an... und klappte den Mund wieder zu. Sie betrachtete den Ring an ihrem Daumen. "Verlobte... so? Hätte der Antragsteller sein Anliegen nicht etwas verständlicher formulieren müssen?" Anna nahm Kain durchaus an und sah den Vogel direkt an. "Verlobte kann ich nicht akzeptieren, Kain. Dann müsste ich dir den Ring zurück geben." Zum Glück saß der selbige auf ihrem Daumen, weil ihre restlichen Finger für ihn zu schlank waren und sie konnte ihn mit den Fingern abziehen und auf ihre Handfläche gleiten lassen, während sie mit der anderen Hand dem Raben Halt bot, so fern er wollte. Sie hielt die Hand offen hin. "In Freundschaft würde ich ihn gern annehmen, Kain."

Da hatte der Rabe nun also die Qual der Wahl. Sie sah den Raben an, während sie weiter sprach. "Alexander, ich bin weit von paranoidem Verhalten entfernt. Er war zu unaufmerksam. Mit Absicht war es ein Test und ohne Absicht ist wahrscheinlich unser freundlicher Besucher der Grund. Oder für wie wahrscheinlich hälst du es, dass ein Kainit in seine Position kommt mit der geringen Auffasungsgabe, die er uns heute präsentiert hat? Und ich meine damit nicht nur von 'Alastoren' zu sprechen. Es waren zu viele der Dinge um Zufall zu sein und du kannst nur einen Bruchteil benennen. Ich würde gern mit dir kommen zu der Besichtigung. Aber wir haben aktuell eine sehr klare Weisung, die ich weder schätze noch für sinnvoll halte. Noch gilt sie jedoch. Und ich glaube kaum, dass er aktuell in der Stimmung wäre, heute noch über das Pendeln zu reden. Er hatte sich sehr klar aus gedrückt und der Grund seinem Wunsch entgegen zu handeln, sollte triftig sein. Meiner ist es. So sehr, dass ich bereit bin, dafür einzustehen.

Und bitte versuch, nicht immer in der Anrede hin und her zu wechseln... unter uns verwirrst du damit nur mich, vor anderen... wirkt es mindestens merkwürdig."
 
Natürlich hatte der Rabe weder einen Malkavianer noch Magoo gefunden, da würde er seinen Herren wohl enttäuschen müssen.
 
Da hatte Alexander aber einen bösen Scherz mit Anna gemacht, aber es war zu gut um es bleiben zu lassen. Kain schaute dementsprechend überrumpelt als er gedeutet hatte was da grade gesagt wurde und Krächzte Alexander an.
"Er würde gern die Möglichkeit einer offenen Beziehung erörtern."
Sagte Alex kichernd.
Kain schüttelte sich veralbert fühlend den Kopf Anna anblickend, anschließend pickte er den Ring auf und verscuhte ihn Anna wieder auf den Daumen zu navigieren, was nich so leicht is da es nicht unbedingt seinem Blickfeld entsprach.

"Zurück zum Thema, du meinst er könnte besessen sein? dann sollten wir ihn pflocken und zur sicherheit in eine Kühltruhe packen!
Verzeihung ... Ich kann Ihn dahingehend nicht einschätzen, immerhin kenne ich ihn ... vielleicht 10 Minuten kontakttechnisch, die Einschätzung muss ich folglich dir Überlassen ... was ich jedoch sagen kann ist das er Alt ist ... was der einzige Grund für seinen Titel Primogen ist ... Ältestenrat halt, deswegen wird auch die Regentin diesen Titel nicht mehr inne haben. Ob er nun ... geeignet ist oder nicht steht auf einem anderen Blatt ...
keine sorge, ich werde mich dir zu liebe ihm gegenüber benehmen sofern es ... meine Geduld zulässt.
Also Heute wollte ich ihn nicht mehr aufsuchen, ich dachte schon an morgen. Also mein Plan für morgen wäre:Seneshall, Fossil ... äh ... Ahn, Besichtigung, Schelle und jeh nachdem wie es sich entwickelt weitere Nachforschung zum Thema Ziege ... auf meine Art.
Meine Absicht mit dem Schrottplatz heute ist anderer Natur, ich habe die Möglichkeit mich dort umszusehen ohne selbst dort sein zu müssen, jeh nachdem wie weit der weg ist würde as .... 10-15 Minuten dauern vielleicht, dann hätte ich zumindest gewissheit.
Sag mal .... was andres ... bist du gut im Blick? Also du weißt ... Sachen unfassen und wissen was mit ihnen passierte?"

Alexander kramte aus seiner Tasche einen kleinen Beutel mit Nussstückchen hervor und warf ihn vorsichtig Anna zu.
"Falls du ihm was zu naschen geben willst."
Die Nussstückchen waren leicht rot gefärbt. (nich magisch)
 
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