[14.05.2008] Warum mein Freund?

Maliks Gesicht hatte nichts mehr freundliches an sich. Er konnte einfach nicht verstehen, warum Adrian nicht kooperierte. Hätte er einfach nein gesagt und Sybille hätte bestätigt, dass er nicht lügt, dann wäre er aus der Schussbahn gewesen und Malik hätte sich entschuldigen müssen, was er auch mit freuden getan hätte. Doch so machte er sich immer mehr verdächtig.

"Ersten entscheide ich, was mir in dieser Angelegenheit genügt. Zweitens weiß ich sehr wohl, wie man mit großen Worten und Sätzen die Wahrheit verschleiern kann, ohne dabei zu lügen. Drittens haben sie auf meine letzte Frage mit Ja oder Nein zu antworten, wobei sie keine andere Option haben und zu guter letzt kann ich ihnen gerade weg heraus sagen, dass es mehr als verdächtig ist, dass sie nicht einfach mit nein geantwortet haben und damit alle Verdächtigungen von sich gestreckt haben. Ich bin nicht dumm Adrian und ich bin nicht umsonst die Geißel von Finstertal geworden, dass sollten sie wissen!

Also antworten sie mir jetzt mit Ja oder Nein! Waren sie am 8ten am See während des Überfalls?" Der Schwarze hatte seinen Notizblock weg gelegt und seine Stimme war kalt und schneidend geworden. Die Geduld von Malik war nun erschöpft und er wusste selber nicht genau, was er machen würde, wenn der Brujah vor ihm jetzt nicht mit Ja oder Nein antworten würde, sondern wieder tausende von Worte ohne Bedeutung von sich geben würde.
 
Adrian machte nicht die geringsten Anstalten zu antworten, der hatte alles gesagt. Sein rebellisches Blut kochte und er hatte genug davon sich von diesem Schläger herumstossen zu lassen.
 
Wollte Trapper den Brujah solange piesaken, bis dieser in Rage geritt und er ihn dann töten durfte?
Da würde sie doch eingreifen müssen.
"Ich denke es ist klar geworden, dass es sich bei dem Auftraggeber von Herrn Yoshida nicht um den besagten Herrn Schmidt handelt", sagte sie deswegen. "Es ist auch nicht so, dass der See Sperrgebiet wäre.
Deswegen frage ich an der Stelle. Herr Yoshida, haben sie in besagter Nacht einen Mord begangen oder vielleicht eine Beobachtung gemacht, die Herrn Trapper in der anderen Sache weiterhelfen könnte? Ich denke, so wird ein Schuh draus."
 
Ja, es war keine Lüge zu erkennen. also würde man weitersehen müssen.

"Danke, Herr Yoshida", sagte sie und wandte sich dann an Trapper. "Ich wäre ihnen ausgesprochen dankbar, wenn sie mir die beiden anderen Personen vorführen könnten, die sie benannt haben, damit wir in der Sache weiterkommen, immerhin scheinen die mehr zu wissen und in engerem Kontakt mit Schmidt zu stehen."

Warum mußten es Malkavianer sein?
 
Adrian verneigte sich in Richtung der Archontin und wartete darauf entlassen zu werden. Innerlich atmete er durch, wäre er sterblich gewesen wäre ihm längst der Schweiß ausgebrochen.

Soll mir niemand mehr damit kommen das diese Frau streng und willkürlich ist. Sie war wahrscheinlich das Einzige was zwischen mir und der Vernichtung durch Maliks Folterverhör gestanden hat. Zu der Sache mit den Wölfen sollte ich mich vielleicht noch Äussern.

"Madamme, wenn Sie mir kurz erlauben? Hr. Trapper sprach an das die Domäne in den kommenden Nächten eine Auseinandersetzung mit den Werwölfen haben wird. Wenn meine Haltung in dieser Angelegenheit gerade eben mich nicht ausschliesst würde ich mich zur Unterstützung anbieten wollen, immerhin konnte ich schon am Endkampf gegen Zacharii nicht teilnehmen und würde mich diesbezüglich gerne vom Vorwurf der Feigheit reinwaschen."
 
"Ja, wir werden jede Hand brauchen, die eine Waffe benutzen kann, wenn es um die Werwölfe geht und ich freue mich, dass sie sich von sich aus anbieten", erwiderte Sybille. "Was das angeht werden wir uns auf jeden Fall melden, der Kampf wird schon morgen Abend anstehen, da bleibt nicht viel Vorbereitungszeit."

Sie dachte kurz daran, dass Galante gerade mit den Wolflingen auf ihrer Seite verhandelte und konnte nur hoffen, dass das auch gut ging.
 
Malik traute der Sache immer noch nicht und verstand einfach nicht, warum Adrian nicht auf seine Frage geantwortet hatte. Ein nein von ihm hätte alles geklärt! Er war sogar kurz davor gewesen, sein schweigen als ein Geständnis zu werten, bis die Archontin eingeschritten war. Er war ganz und gar nicht zufrieden mit dem Ausgang des Gespräches, besonders da die Frage von Sybille nicht wirklich genau war und viel Spielraum ließ und scheinbar hatte sie bis jetzt auch nicht mitbekommen, dass es ihm nicht um den Mord an dem Ghule ging, sondern um den Diebstahl. Doch das müsste er wohl später mit ihr klären. Vielleicht spielte sie ja auch gerade nur die Unwissende...

"Nun damit wären wir hier wohl wirklich fertig. Es tut mir leid, dass ich sie durch diese Tortur gehen habe lassen und ich hoffe sie können mir verzeihen. Es ist nun einmal ein brisanter Fall und daher musste ich dieser Spur nachgehen. Ich hoffe sie werden sich meinem Team morgen in den Höhlen anschließen." Malik streckte Adrian seine Hand entgegen, als Geste des guten Willens. "Scheinbar habe ich mich geirrte und ich bereit dies einzugestehen." Der Schwarze wirkte aufrichtig geknittert, auch wenn das andere Gründe hatte, als er gerade gesagt hatte.
 
Adrian musste sich zusammenreissen und nahm die Hand des Malkavianers offensichtlich etwas widerwillig. "Na schön, dann vergessen wir die ganze Sache und erden uns morgen mit den Wölfen beschäftigen. Ist bei der Aktion für Silberwaffen und Munition gesorgt? Ein Schwert aus diesem Material wäre hilfreich, mein eigenes ist aus gewöhnlichem Stahl, aber auch die Munition könnte notfalls helfen wenn die Gänge dort unter Tage zu eng für Nahkampfwaffen werden. Mit wieviel Widerstanbd müssen wir rechnen?"
 
"Wir haben soweit ich weiß kaum Silberwaffen, aber dafür genug Silber um eine kurzzeitige Legierung auf die Waffen zu heften. Ich nehme an, dass sie ziemlich schnell abplatzen wird, aber für den Kampf sollte es reichen.
Miss McKinney vom Clan der Tremer hat mir gesagt, dass morgen am tag ca. 250kg eintreffen werden. Sie wollte sich wegen einer Schmelze auch noch mit ihnen in Verbindung setzten Miss d'Auvergne. Falls sie also eine Waffe haben, die sie legieren lassen wollen, melden sie sich doch bitte bei ihr.

Was Munition angeht, so werden wir etwas für eine Schrotflinte haben. Das Schrot wird mit Silber legiert. Von Miss O'Niell weiß ich, dass Miss Dragomir Silbermunition haben soll. Doch wie viel konnte ich noch nicht feststellen." Dem Schwarzen viel gerade auf, dass er nur Frauen aufgezählt hatte, die scheinbar Silber besorgt hatten. Hoffentlich erledigten die Männer dann wenigstens beim Kampf ihren Part.
 
"Wenn wir Glück haben bleibt ein Teil der Silberlegierung in den Wunden, das könnte die Wölfe vergiften, denn das Silber würde durch ihr Blut durch den gesamten Organismus transportiert. Was das Schrot angeht könnte man Silber einfach zerhacken und so als eine art Schrappnell verschiessen, da aber das Verbot von Prinz Buchet noch gilt wird in der Domäne kein Kaisnkind eine Schrotflinte haben. Wir sollten also versuchen Silbermunition für die erlaubten 9 mm Schußwaffen aufzutreiben oder herzustellen. Mein Schwert können wir gerne legieren auch wenn es mir nicht gefällt das Schwert eines alten Schmiedemeisters aus meiner Heimat zu verunstalten. Aber was Not tut tut eben Not.
Vielleicht darf ich noch eine Sache anregen, wenn wir Schrottflinten als altmodische doppelläufige Hinterlader haben könnte man den alten Wildwest - Trick nutzen, diese mit einigen Silberdollars zu laden. Die Geschosse wirken wie Schrapnell und reissen hässliche Löcher - das sollte gegen diese Wölfe nützlich und vor allem wirksam sein."
 
Eigentlich hatten sie die Ravnos nicht wirklich auf der Rechnung gehabt, aber in der Stadt machte anscheinend sowieso jeder, was er wollte, also dann eben eine Schuld bei der Ravnosalten, es gab schlimmeres. Also mal nichts dazu sagen, dann gingen die Männer davon aus, sie wüßte bereits Bescheid.

"Es gibt einige Hinterlader hier in der Akademie, die sind allerdings seid Ewigkeiten nicht mehr benutzt worden, aber sie sind auf jeden Fall noch funktionsfähig", sagte sie dann. "Die könnten wir gerne dafür hernehmen, kann denn einer von euch mit den Dingern umgehen?"

Das würde wohl dann eher an den älteren Kainskindern liegen.
 
Den Trick mit den Silberdollars hatte Malik noch nicht gehört, aber wenn es funktionierte umso besser. "Wir können es versuchen. Soweit ich das gesehen habe, besitzen auch noch einige Kainiten Schrotflinten. Ich weiß nicht ob aus privatem Besitz oder für den Kampf damals ausgegeben. Dazu müsste etwas in den Akten stehen.

Das mit ihrem schwert tut mir leid, vielleicht haben sie noch eine andere Waffe, die sie nutzen können. Ich weiß, dass man so ein Stück nicht überall bekommt. Was die 9mm Munition angeht. Ich glaube hier in Finstertal werden wir nicht die benötigten Geräte finden und mit heißem Silber würde ich die Kugeln ungern legieren, da sonst die Treibladung detonieren wird."
 
"Ja, die Munition für die 9 mm Kaliber könnte Probleme bereiten. Gibt es denn einen Büchsenmacher oder Waffenschmeid in der Stadt? Wenn der mir mit der einigen Clans eigenen Überredungsfähigkeit seine Werkstatt zur Verfügung stellen würde könnte ich sicher entsprechende Munition herstellen, allerdings wären die Mengen begrenzt. Aber ein an Schußwaffen ausgebildeter Ghul könnte diese Arbeit dann tagsüber fortführen, da sollte sich ja in Finstertal jemand finden.
Sagen Sie, da ich über die Sache mit der Silberlegierung meines Schwertes nachdenken muss und leider keine Ersatzwaffe habe, was bewirkt Silber bei diesen Kreaturen genau - verwundet es sich stärker oder beeinträchtigt es die Selbstheilungskräfte die diesen Wesen nachgesagt werden? In letzterem Fall wäre es einfach nur notwendig genügend schwere Wunden auszuteilen so dass die Selbstheilung der Wölfe sagen wir einmal überlastet wird - wenn eine Kreatur zu Boden geht würde ich vorschlagen einfach den Kopf abzutrennen - wenn der dann auch noch nachwächst hätten wir ein ganz anderes Problem."
 
"Soweit ich weiß, gibt es keinen Büchsenmacher, aber wenn wir die richtige Ausrüstung haben, könnte ich wenigstens das gröbste machen. Wir brauchen auf jeden Fall einen Schmelzofen, damit wir die Nahkampfwaffen legieren können. Schusswaffen sind eher sekundär, da auch normale Kugeln tödlich sein können. Doch ein paar Siberne können wir schon machen, wobei wahrscheinlich die Waffe darunter leiden wird, wenn wir sie abschießen.

Soweit ich weiß, ist Silber für Garou dass, was für uns Feuer ist. Wenn sie sie zu kleinen Stücken zerhacken, sind sie aber auch tot."
 
"Genau." Damit war Adrian für die Geißel entlassen, er würde selber noch etwas bleiben, um mit der Archontin zu sprechen.

"Ach da fällt mir ein, soll ich sie noch zu ihrem Auto fahren?"
 
"Wenn Sie und Madamme d´Auvergne noch etwas zu besprechen haben will ich Sie nicht bemühen. Ich werde mir ein Taxi rufen und den Rest der Nacht ein wenig auf Nashrungssuche gehen, die Vitae werde ich in der kommenden Nacht sicher gut gebrauchen können."
Mit diesen Worten verbeugte sich Adrian gewandt vor Sybille. "Madamme, ich danke Ihnen und bitte um Ihre Erlaubnius mich zurückzuziehen."
 
Wollten die Geissel jetzt ihre Demonstration seiner Kompetenz endlich ruhen lassen, gut, er hatte ihr jedenfalls mehr als deutlich gezeigt, wie wichtig er sich und wie unwichtig er sie als Archontin nahm. Sie würde es sich merken und entsprechend weiterreichen, da gab es sowieso noch etwas, was sie ihm zu sagen hatte.

"Wenn es nichts wichtiges gibt, was man nicht außerhalb meines Büros erörtern kann, dann dürfen sie gerne gehen, Herr Yoshida, doch gehen sie nicht zu weit weg, ich möchte sie gerne unter 4 Augen sprechen, sobald Herr Trapper fertig ist."

Natürlich war ihr was aufgefallen, doch das ging nun wieder Trapper nichts an.
 
"Selbstverständlich Madamme. Ich warte draussen bis Sie und Herr Trapper sich abgesprochen haben."

Mit diesen Worten zog sich Adrian zurück nd wartete wieder vor der Tür.

Was kommt denn jetzt noch ? Hat sie irgendetwas gemerkt und präsentiert mir die Rechnung ohne Trapper?
 
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