[14.05.2008] Resteessen a la Carte

Möglicherweise konnte man das tatsächlich, aber ob das dem Prinzen wohl gefallen würde ? Gut, man konnte es immer noch unter Kollateralschaden abhaken, vor allem, da es nicht signiert war und auch nicht wertvoll genug, um mitgenommen zu werden, als das Lager aufgelöst wurde. Und ein bißchen Kapital konnte er in der Tat gut gebrauchen... Er würde sich das gut überlegen.

"Gut, mal sehen, was ich mit dem Bild anstelle... Es zu beschädigen wäre ja nun wirklich eine Schweinerei..."

Damit waren sie hier wohl fertig.

"Kann ich sie irgendwo herauslassen, Mrs. McKinney ?"
 
"Ja, stimmt, ich würde es nicht gerne kaputt machen", sagte Kiera und sammelte dann die Sachen des Zaubers ein. "Das hier nehme ich mit und wenn ich was dazu weiß, bringe ich es ihnen und dann können sie damit ihre Zuflucht schützen. Einverstanden?"
Dann überlegte sie.

"Ich denke, wenn ich erst oben vor dem Haus bin, finde ich den Heimweg bestimmt, aber sie können mich natürlich auch gerne begleiten, wenn sie wollen."
 
"Klingt fair."

Einigermaßen jedenfalls. Wenn man bedachte, was geschah, wenn da was in die falschen Hände geriet... Vor allem in Regentenhände. Eigentlich auch unwichtig. Wenn der Prinz wieder auf freiem Fuß war, würde er diesen Komplex wahrscheinlich sowieso früher oder später wieder aufgeben müssen. Wenn die Karte das zeigte was er dachte, konnte er vielleicht die etwas obskureren Ecken benutzen. Andererseits, vielleicht war der Besitzer auch nicht mehr ganz auf der Höhe... Prinzen trugen immerhin keine Frauenkleider, richtig ?

Nun, er würde ja sehen, was geschah. Bis dahin konnte er diesen Komplex ja noch behalten und etwas genauer unter die Lupe nehmen, aber das würde warten müssen, bis Kiera nicht mehr da war und er mehr Zeit hatte.

"Ich muß sowieso noch in die Stadt."

Sprachs und machte sich auf den Rückweg.

"Sagen sie, haben sie eine Ahnung, wem diese Kleider gehört haben könnten oder wer das auf der Leinwand war ?"
 
Kiera würde schon aufpassen, dass der Zauber nicht in Regentinnenhand fiel, aber vielleicht hatte den auch Johardo entwickelt.

"Keine Ahnung, wer das ist, diese Frau habe ich in der Stadt noch nie gesehen, aber auf einigen der Bilder hier in der Zeitung würde ich sagen, es könnte Noir auf manchen sein und wenn auch mit anderer Frisur, könnte auch Helena dabei sein, den Rest der Leute kenne ich nicht, vielleicht haben die Kleider einer der beiden gehört und die brauchen sie bestimmt nicht mehr."

Alles in allem war sie froh wieder aus diesem Komplex zu kommen, denn langsam aber sicher klopfte ihr Trauma an.
 
Thürmer fiel ein, daß es hier mal eine Nosferatuprimogena gegeben hatte. Kurzzeitig hatte er diese in Verdacht gehabt, aber ob die Verdunkelung der Wahrnehmung eines Toreador standhalten konnte ? Auf Dauer vermutlich nicht. Und selbst wenn, hätte das Wissen darum, daß es ein Nosferatu war schon gereicht, um dem Bild einen gewissen Touch zu geben, mit dem der Künstler versuchte, zuindest etwas darzulegen, daß irgendetwas mit dem Modell nicht stimmte, nicht stimmen konnte... Nein, das hier war keine Nosferatu gewesen, da war er sich sicher.

"Frage wäre, was sie dann hier unten machen. Und wer das auf dem Bild ist, würde es auch nicht klären." Nun, es gab für alles eine Zeit und einen Ort.Er würde in nächster Zeit ein Photo anfertigen und anhand dessen etwas Recherche betreiben. Vielleicht ließ sich etwas finden.

"Letztlich ist das wohl auch zunächst sekundär. ich denke die Papiere werden uns eine Weile beschäftigen, und wenn dann nicht noch etwas dazwischenkommt, ist immer noch Zeit genug, sich dessen anzunehmen."

Mit diesen Worten ging es dann wieder in Richtung Stiege, den Tresor und die rätselhafte Schönheit vorerst wieder sich selbst überlassend.
 
"Keine Ahnung, ich kann es mir nicht vorstellen, aber vielleicht wollen sie Lady Noir oder Helena mal fragen", erwiderte Kiera mit einem Ton, der zeigte, dass sie es vielleicht nicht ernst meinte, denn wenn diese es vergessen hatte, müßte man sie nicht mit der Nase draufstossen.

"Was die Papiere angeht, wollen sie mit zu mir kommen und wir machen es gemeinsam oder soll ich mich alleine verlustieren?" Das Bild hatte ihr gefallen, aber sie war es nicht gewesen, die es gefunden hatte, also würde sie es auch dem Finder überlassen, der Zauber war modifiziert eine tolle Gegenleistung. Auf dem Weg nach oben, dachte sie darüber nach, wie sie ihn wohl ändern müßte, dass er individuell wurde und mehr als einer Person dienen konnte, ohne dass der andere wußte, wie er auszuschalten war.
 
"Oh, ich denke, man muß die Damen nicht darauf hinweisen, daß sie neben den dreißig Metern nichts anzuziehen im Schrank auch hier unten noch fünf Meter haben. Vorausgesetzt, daß es überhaupt ihres ist, was nicht gesichert feststeht." Imerhin waren beide Damen ja zumindest teilweise Toreador, wenn man so wollte, und wie es in der Ecke zuging, nun, das war nichts, worüber man zuviel wissen wollte...

"Ich denke es wird auf eine Mischung herauslaufen, wenn sie nichts dagegenhaben."
Immerhin hatte er mit den Karten noch ein bißchen was vor und je länger er bei McKinneys zubrachte, desto höher waren die Chancen, der Regentin zu begegnen...
 
"Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand die Sachen noch braucht", kam als Antwort als Kiera Thürmer folgte. "Ich wollte sowieso noch in die Katakomben unter der Kirche, bevor gewisse andere Leute sich dort breit machen, weil HuC braucht das nicht als erste zu untersuchen. Iain Finnley hat versprochen mitzukommen, denn ich glaube, er hat ein ziemlich schlechtes Gewissen, wegen der ganzen Sache."
 
Das oder er funktionierte als Auge und Ohr der Archontin d'Auvergne... Bei Ventrue mußte man ähnlich vorsichtig sein wie bei Hexern, denn wenn die Hierarchie funktionierte, dann bei denen ! Gerade mit einer Ventrue-Archontin in der Stadt.

"Interessant, wann wollen sie denn ihren kleinen Ausflug unternehmen, Mrs. McKinney ?"

Wer wußte, was sie bei ihrem letzten Besuch dort unten übersehen hatten ?
 
Nun, sie hätte das Buch lieber bei d'Auvergne gewußt als bei Grimm und Co., aber das sagte sie im Moment nicht.

"Ich weiß noch nicht, ich hatte ja gedacht, ich spreche vorher mal noch eine Runde mit Lurker, das dürfte den ja auch interessieren", erwiderte Kiera dann. "Am liebsten wäre es mir natürlich sofort, aber ich denke, so schnell wird das dann doch nicht gehen, oder?"
 
Nun, wie weit Thürmer Archonten jetzt traute, bliebe dahingestellt. In jedem Fall waren auch die nicht über Kuhhandel oder ähnliches erhaben.

"Das kommt drauf an, ob sie ihm eine Nachricht hinterlassen oder sich mit ihm treffen wollen, denke ich. Er wird aber wie wir alle beschäftigt sein, wo jetzt unser kleiner Strauß it den Hexern auch noch Teil der Tagespolitik ist. Wenn sie ihn nur informieren wollen könnten sie ih einen Brief oder ähnliches hinterlegen. Ist aber alles nicht besonders schnell."
 
"Vielleicht könnten sie ihn bitten, sich mit mir zu treffen, denn Ort kann er gerne selber bestimmen, denn in meinem Haus könnte es im Moment zu unsicher sein", erwiderte Kiera dann. "Eventuell könnte es das Hovel sein oder was in der Art, ich denke, dort kommt eh kein Tremere hin und schon garnicht Grimm."

Ohja, sie war neugierig auf die Unterlagen, aber wollte die natürlich nicht auf offener Straße anschauen, das wäre bestimmt nicht gut gewesen.
 
Könnte war die Untertreibung des Jahres... Zuindest sah Thürmer das so, aber das wollte er dann doch nicht so deutlich sagen, zumal Kiera das ja wohl mehr oder weniger wußte.

"Ich werde es ihm ausrichten und ihnen, so das geboten ist, die Antwort zustellen."

An der Stiege ließ er Kiera den Vortritt, wie sich das gehörte.
 
"Prima, das wäre nett, ich will ihm nicht einen meiner Geister auf den Hals hetzen, das ist unhöflich, wenn der Andere es nicht will", sagte Kiera und kletterte dann die Stiege hoch.

Wenn sie Thürmer mit zu sich nach Hause nahm, ging sie einfach mal davon aus, dass ihre Schwester in der eigenen Wohnung anders auf Nossis reagierte als im Gildehaus, das war die Trennung zwischen Dienst und Privatleben. Zu ihren Freunden hatten in Haiti und New Orleans auch Schlangen des Lichts und Lasombra gehört obwohl sie zum Sabbat gehörten und sie diesen nunmal wirklich nicht mochte.
 
"Das kann man in der Tat so sagen, ja. Vor allem, wenn er nicht weiß, daß er es nicht möchte."

Weiter würde er da nicht ins Thema eindringen. Nicht nur wegen der Implikationen, sondern auch, weil er dafür nicht vertraut genug mit der ganzen Thematik war. Ob man hingegen als Regentin in einer solchen Lage ans Abschalten denken konnte ? Wer wußte das schon ? Thürmer war jedenfalls nicht bereit, sein Wohlergehen darauf zu verwetten. Daher würde er Kiera zwar noch zum Haus geleiten, es aber nicht betreten, sicher war nunmal sicher.

"Dann wünsche ich weiterhin noch viel Erfolg bei ihrem Schaffen ! Sie hören von uns, Mrs. McKinney !"
 
"Lassen sie mir die Unterlagen da oder sollen wir uns dafür später wo anders treffen?" erkundigte Kiera sich, bevor sie ins Haus ging.

Sie war sich sicher, dass keiner zu Hause war.
 
"Ah, richtig ! Die Unterlagen..."

Die hatte er nach den Geschehnissen dort unten vollkommen vergessen ! Er holte das Packet heraus und bot es der Hexe dar.

"Die hatte ich völlig vergessen. Ich werde sie ihnen selbstverständlich hierlassen..."
So selbstverständlich war das zwar nicht, aber daß brauchte Kiera nicht wissen. Immerhin riskierte er eine Menge, die Sachen potentiell dem griff der Regentin auszusetzen, sobald die erfuhr, was hier so im Hause McKinney für Sachen die Runde machten. Allerdings war das immer noch besser als diese Dinge zu weit herauszuzögern, immerhin war ein Angriff oder ähnliches von Seiten der Tremere nur noch eine Frage der Zeit.

"Wie ich sagte, frohes Schaffen weiterhin !"

Sobald Kiera im Haus verschwunden war, machte er sich auf den Weg zur Zuflucht zurück. Es galt, einige Papiere zu studieren und einige Begutachtungen durchzuführen.
 
"Dann wünsche ich ihnen auch noch eine gute Nacht, Dr. Thürmer", erwiderte Kiera und verschwand im Haus.
Ihr Weg führte sie auch sehr schnell in ihre privaten Räume und sie wies einen ihrer Ahnengeister an, ihr sofort zu sagen, wenn jemand käme, bevor sie die Unterlagen auspackte, wobei ihr ein oder zwei der anderen über die Schulter schauten, doch auch wenn sie alle Sprachen verstanden und sprechen konnten, die sie je gehört hatten, so war Lesen nicht wirklich ihr Ding, doch auch Kieras Ding waren diese Schriftzeichen und diese Sprache nicht, da würde sie wohl erst eine Weile damit zubringen.

Es war eine alte, eine sehr alte Sprache, von der sie auf Anhieb nicht wußte, wer denn diese sprechen konnte.
 
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