[13.11.2015]Der neue Bruhja

"Ich kann ihn rufen." Entgegnete Vicente, das lächeln wurde breitet. Tatsächlich ein scherzhaftes Angebot, würde der Firmenwagen doch Aufmerksamkeit bedeuten.
"Es sollte kein Problem sein, Hauptsache es fährt." Stellte er dann fest. Er war in den amerikanischen Dodge gekommen und würde auch weiteres überleben.

"Natürlich." entgegnete Vicente auf die kurzfristige Verabschiedung und wartete wie angekündigt an Ort und Stelle.
Kaum war sie in der Tür verschwunden wurde dennoch das Telefon gefunden und Sofia informiert. Das sie sich bereit halten sollte sowie die Ziel-Adresse.

Das Kai dazu kam bemerkte der Italiener. Das Angebot selbst, Vicente schien zumindest im Moment nicht darauf eingehen zu wollen.
Erinnerte es doch unweigerlich an das Angebot in der Sporthalle mit anschließender Funkstille.
 
Wenn das SEK die Leute auftreiben soll, wurde mit potentiellen großen Widerstand gerechnet. Es klang wie die Arbeit die Kai früher erledigt hatte, nur weiter weg. Er hoffte nicht eingerostet zu sein.

"Wie ist der Status von Herrn Heller im Bezug auf uns? Mit welcher Vorgeschichte treten wir auf?"
 
"Herr Heller wurde von seinem Vorgesetzten Kriminaldirektor Maler angewiesen uns zu Hilfe zu rufen, wenn die Stadt in unmittelbarer Gefahr ist", erklärte Helena. "Für ihn ist mein Strassennamen "Hel" nicht eine Person, sondern eine ganze Gruppe von Menschen mit besonderen Fähigkeiten.
Ich weiss, klingt ein bisschen nach Men in Black, aber das hatte sich vor etlichen Jahrzehnten Oliver Buchet ausgedacht, damit wir, damals insbesondere ich arbeiten konnte. Es hat sich bis heute bewährt.
Also ich habe keine Ahnung was die denken, was wir sind, aber wenn du sagst, du kommst von Hel, wird er nicht gross fragen, das sollte allerdings in den Kreisen der Amtsträger bleiben. Ansonsten ist Maler mein Kontakt bei der Kripo von Finstertal."

Sie hatte leise gesprochen, so daß es nur Kai und eventuell Moishe und Vicente hatte hören können.
 
Ein Lächeln ging über das Gesicht von Kai, so hatte er früher selbst gearbeitet. Da würde ihn erst bewusst wie er sich in Finstertal verändert hatte. Es waren Infos mit denen man arbeiten konnte, er nickte zur Bestätigung wartete an was Moishe noch dazu sagen würde.
 
Moishe nahm den Umschlag entgegen ohne ihn gleich zu öffnen. " Das überlasse ich Dir Kai. Unwillige Zeugen zu überreden die Wahrheit zu sagen kannst Du glaube ich besser als ich. Beim Treffen heute Nacht werde ich da sein. Ich bin momentan dabei Maidland so Terrorsicher wie möglich zu machen, viel Arbeit. Aber ich verscue noch herauszubekommen ob es von Seiten meines alten Nachrichtendienstes Informationen gibt. Ist das so in Ordnung Helena?"
Wenn kein Widerspruch kam lief Moishe kurz in das Cafe zurück zahlte seine Rechnung plus 1 € für den Brief und machte sich auf zum nächsten Treffpunkt wobei er dekadent den Wagen für die wenigen hundert Meter nahm, man wusste ja nicht ob man plötzlich einen fahrbaren Untersatz brauchte.
 
Kai nickte.

"In Ordnung."

Kai war durchaus geeignet, aber etwas Unterstützung an einem Punkt konnte vielleicht helfen. Er sah zu Helena.

"Meine Arbeit ist sichtbar, allerdings kann ich den Willen der Ziel Personen stark schwächen und sie für Personen die verborgener in den Verstand eindringen können angreifbarer machen. Es wäre ein Angriff auf zwei Wegen, gäbe es dafür noch Mögliche Mitarbeiter?"
 
Helena nickte Moishe zu, auch wenn sie nein gesagt, hätte, hätte sie seinen Mossad-Kontakt nicht verhindern können, anscheinend hielt er die Leute für okay, auch wenn sie das anders sah.

"Wie meinst du das, deine Arbeit ist sichtbar?" fragte Helena. "Ich meine, ich habe schon erlebt, der Geist verändert wurde, sogar wie jemand dadurch gegen die Beherrschung durch andere geschützt wurde.
Ich stehe gerade ein bisschen auf der Leitung."
 
Die Nutzung war für Kai natürlich, da dachte er schon gar nicht mehr an die Sicht von Personen die darin ungeübt sind.

"Meine Kontrolle findet im Gespräch statt, ist also auch von meiner Fragestellung abhängig und wäre theoretisch von aussen zu beobachten. Eine zweite Person die ohne Kontakt in den Verstand eindringen kann wäre im Vergleich unbemerkt und konnte zusätzliche Informationen erreichen."

Der Punkt war aber nicht sein Spezialgebiet, da traute er den Auspexnurzern vielleicht zu viel zu.
 
"Ach so, ich denke, du kannst schon darauf bestehen, daß du mit dem Verdächtigen alleine sein kannst." Helena dachte nach. "Ansonsten frag doch mal Stefan von Weidesmühl, ob er mitkommen kann, ich weiss nicht, Kiera ist beschäftigt, ich habe auch nicht die Zeit und ob du einen der Tremere mitnehmen magst ..."

Sie ließ die Frage offen. Leider kannte sie die Kräfte längst auch nicht von jedem und auch nicht, wie weit Stefan da jetzt war.
 
Tremere meidet man möglichst wie die Caitiff, in Finstertal konnten sie also theoretisch gut sein. Weidesmühl.

"Ich werde ihn zuerst fragen. Gibt es sonst noch etwas das ich wissen muss?"
 
"Nichts was mir bekannt wäre, die verlassen ich auf das, was du ihnen sagst", sagte Helena dann noch.

Wenn sie so etwas dem Falschen sagte, konnte es böse aussehen, aber bei Kai ging sie nicht davon aus.
 
Es folgte ein abschliessendes Nicken von Kai.

"Gut, ich melde mich sobald ich Ergebnisse habe."

Auf dem Weg zu seinem Wagen war ein Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen. Die Ärztin der Mondkinder sagte er solle sich auf seine Stärken besinnen, das half eindeutig.
 
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