[13.11.2015]Der neue Bruhja

"Ausgezeichnet," erwiderte von Bredow und erhob sich. "Ich wusste doch, dass wenn vernünftige Leute an einem Tisch zusammenkommen, dass man dann auch eine brauchbare Lösung findet. Meine Damen, es war mir eine Ehre. Bitte richten sie dem Sheriff meine Grüße aus."

Der Ventrue wartete kurz auf ein bestätigendes Signal der Primogena, dass er entlassen war.
Dann würde er Hut und Mantel von der Garderobe nehmen und Vincente nach draußen folgen.
 
Vicente gestaltet den Austausch mit seiner Frau kurz und sachlich wie es seiner Art entsprach. Das Blatt Papier wurde entgegen genommen und er nahm sich die Zeit die Nachricht zu lesen. Nachdem er geendet hatte erhielt Sophia die Anweisung im Auto zu warten und er begab sich zurück in das Elysium.

Die Geißel kehrte äußerlich unverändert zurück. Die gleiche Präsenz, die selbe unmenschliche Ausstrahlung die durch den Verzicht der Täuschung und dem Umstand der Blässe entstand.
Er schritt an den Tisch, wartete bis Martha geendet hatte bevor er sich an Helena wandte.
"Die Nachricht." stellte er knapp fest und würde sich nachdem sie es entgegen genommen hatte wieder Platz nehmen.

Die Hand war ruhig, die Tonlage gewohnt bestimmt und nicht die geringste Spurt einer Unsicherheit resultierend aus einem Fehlverhalten zu erkennen.
Der Italiener war sich nicht des Umstand bewusst das wohl einige dachte die Botschaft wäre an ihn gerichtet gewesen, das er etwas unternommen hätte, Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Hatte Vicente doch nach seiner Ansicht deutlich gesagt das es eine Nachricht war die seine Kontakte empfangen hatten.
 
Auf einmal hat der es aber eilig. Persönlich würde sie gerne noch die Ergebnisse der Untersuchung abwarten. Aber Marta sah keinen Grund ihm zu sagen, wie er seine Aufgabe angehen sollte.

"Ebenfalls Herr von Bredow - unterrichten sie uns, wenn sie etwas finden."

Damit war er entlassen, sollte Helena keine Einwände haben. Die Clanlose machte sich keine Illusionen, dass der Ventrue nicht zuallererst den eigenen Erstgeborenen kontaktieren würde, doch das war keine große Hürde. Vicente wird das weniger gefallen. Die Kommunikation der Würdentrgäger war mäßig wie es stand, sollte es schlimmer werden, war sie gezwungen das Problem direkt anzusprechen. Selbst mehr als erwachsene Männer benehmen sich manchmal wie Kinder... Die unheimliche Aura kündigtevon der Rückkehr des Nekromanten. Um ihm Fehlverhalten vorzuwerfen, wusste Marta zu wenig über das genau Verhältnis zu seinen Quellen. Und das die Nachricht von diesen kam, schloss keinesfalls aus, dass Vicente ebenfalls ins Visier geraten war und sei es bloß über die Entgegennahme der Botschaft. Eben jene Botschaft, die nun ihren Weg ins Café und in Helenas Hände gefunden hatte.

"Brauchst du noch etwas?"
 
Wieder in seinen pelzbesetzten Wintermantel gehüllt, trat von Bredow auf die Straße. Er musst kurz seinen Hut festhalten, damit ein regnerischer Windstoß ihn nicht wegfegte. Er klappte den Kragen hoch, spannte den Regenschirm auf und stapfte von Café weg in die Nacht.
Zwei Straßen weiter winkte er ein Taxi heran und ließ sich auf den Rücksitz nieder.
"Zum Finstertaler Abendblatt," befahl er barsch dem Fahrer.

Während der Fahrt nahm er sein schnurloses Telefon zur Hand und hinterließ für Lucas eine Nachricht.
 
"Hm, er haut jetzt ein bisschen schnell ab", meinte Helena und sah Bredow einen Moment hinterher, bevor sie zu Marta sah. "Willst du warten, ob ich was aus dem Schreiben erfahre?"

Sie sah Vicente gespannt entgegen, was er denn da brachte, manches Mal hatte in solchen Fällen Auspex schon Wunder gewirkt, aber manches Mal halt auch nicht.

@Magnus Eriksson :
"Natürlich", sagte der Fahrer und fuhr dann los soweit war es nicht.

Machen wir gleich in einem anderen Thread weiter.
 
Vicente nickte leicht und legte dann das Papier auf dem Tisch, breitete es aus und schob es in Richtung in Richtung Helena.
"Hier. Bitte." fügte er knapp an während er interessiert verfolgte wie Helena es jenseits des Text der drauf gefasst war lesen würde.
Der Kopf des Bestatter legte sich leicht schrägt während er weitere Möglichkeiten überlegte. Schriftanalyse, vielleicht lies es sich zum Drucker zurück verfolgen. Wohl zuviel Aufwand und weniger Interessant als ein Eindruck der Person, die Gruppe die sich für die Morde verantwortlich zeichnete.

Das hastige Von Bredow nahm er schlicht als nebensächlicher Fakt hin.
 
Helena nahm das Blatt an sich und nein, es ging nicht wirklich um das, was darauf geschrieben stand, da schaute sie nur kurz drüber, sondern nahm es in die Hand und begann sich darauf zu konzentrieren, die Sinne darauf zu konzentrieren und die Eindrücke, die davon ausgingen aufzunehmen. Eigentlich war sie ganz gut in solchen Sachen, aber das Schreiben war mit einem Computer gefertigt worden, nicht von Hand geschrieben, so bekam sie zuerst und mehr als deutlich den Ärger von Hergül ab und kam mehr als die Tatsache, daß da noch jemand dahinter gestanden hatte, dessen Emotionen aber nur ein Hauch waren, der sich kaum analysieren ließ.

Sie schüttelte den Kopf. "Tut mir leid, Vincente aber der Empfänger des Schreibens hat die Eindrücke des Schreibers so sehr überdeckt ... manches Mal würde ich mir echt wünschen, die Leute würden solche Schreiben noch mit Zeitungsschnippseln machen."

Ja, früher war das toll, die Verfasser von Droh- oder Erpresserbriefen waren lange und intensiv damit befasst und so deren Person oft genug ein offenes Buch für jemanden, der sich aufs auspexen verstand.

"Ich glaube auch nicht, daß wir das zur Polizei bringen sollten."
 
"Ich hatte es bereits befürchtet." räumte der Vicente ein.
"Was die Polizei betrifft stimme ich Dir zu. Es würde nur Aufmerksamkeit auf uns, und auch meine Freunde, ziehen." natürlich würde Vicente Martha ein Studium des Zettel zugestehen, dennoch war er darauf bedacht das Papier wieder am Ende an sich zu nehmen. Es gehörte schlicht zum gesunden Verstand darauf zu achten die Aufmerksamkeit nicht auf die eigenen ehrenwerte Kreise zu ziehen.

"Ich konnte zudem herausfinden das die Anschläge keine Folge des Konflikt ist der vor einigen Jahren zu dem Anschlag im Cafe führte." stellte der Italiener weiterhin fest.
"Allerdings ist es wohl so das die Russen seit geraumer Zeit militärische Altbestände, gerade auch Sprengstoffe verkaufen." schloss er mit dem was er bisher wusste und an Informationen besaß ab. Ob der Umstand das kein Ventrue mehr anwesend war die Zunge gelockert hatte oder schlicht die Diskussion um Etikette und Informationsweitergaben zuviel Raum eingenommen hatte blieb offen.

"Ein möglicher, weiterer Ansatzpunkt neben einer eingehenden Betrachtung der Leichen oder der Tatorte", fügte Vicente an um Tatbereitschaft zu signalisieren.
 
"Richtig, genau das war mein weiterer Plan", stimmte Helena zu. "Ich habe Kiera schon zu den Tatorten geschickt, denn die fällt einfach weniger auf als du und du solltest mit mir zur Gerichtsmediziner kommen, die ganzen Leichen sind bei Dr. Schwarz." Daß sie den schrulligen Pathologen insgeheim Autopsiegremlin nannte und davon ausging, daß der seinerzeit etwas zuviel Blut vom alten Nox genascht hatte, erwähnte sie in der Öffentlichkeit nicht, aber Vicente hatte das irgendwann mitbekommen, dass dieser da eine schlimme Sucht entwickelt hatte.

Sie blickte zu Marta. "Willst du auch mit oder deinen eigenen Spuren folgen."

Ihr Blick ging zur Tür. Gut, wenn Moishe nicht zurückkam, mußte die Sache noch etwas warten und der Umschlag lag schon eine Woche in ihrer Schublade.
 
Sobald es sicher war, dass dabei kein Schaden mehr entstehen konnte, nahm Marta den Brief. Sie las den Text aufmerksam durch, prägte sich den genauen Wortlaut ein, bevor das Dokument an Vicente zurückging.

"Mit folgen ist da im Moment nicht viel, aber ich werde wohl noch ein paar Quellen abklappern."

'Ein paar Quellen' beinhalteten zunächst Stella und Ami, obowhl letztere verreist war und erst am Sonntag wieder zur Verfügung stand. Und bevor ihr Mann etwas näheres mitbekommt ist es Montag. Selbst dann standen die Chancen nicht gut, da er auf Grund seiner hohen Position so gut wie nie interne Informationen herausgab. Vielleicht weiß Johann ja was... Dafür müsste sie ins Büro und die Antwort konnte ebenfalls etwas dauern. Besser, du machst das als erstes.

"Wollen wir uns später nochmal treffen oder kontaktieren, wenn es neue Erkenntnisse gibt?"
 
"Wenn nicht was ganz prägnantes und wichtiges passiert, können wir uns ja in 4 Stunden hier wieder treffen?" schlug Helena vor.
 
Vicente nickte knapp zu Helenas Worten.
"Bei sollte sich davor etwas hinreichend wichtiges ergeben oder Hilfe von Nöten sein; du hast meine Nummer." stellte er gegenüber Martha fest, deutlich weniger formell als in der Anwesenheit Bredows.
"Ebenso wie ich dich Gesetz des Falles informieren werde." stellte er fest um gerade angesichts der vorangegangenen Diskussion nochmal fest.

Er wandte sich zurück an Helena, eine kurzes Bewegung mit der er den Anzug glatt strich, ein Zeichen das der Nekromant den Impuls direkt aufzustehen und zur Pathologie zu Eilen - die Etikette außer acht lassend - unterdrückte. "Mein Auto oder deins?" kam die knappe Frage. Eine kleine Geste unterstrich das er aufbruchsbereit war.
 
"Ich weiss ja nicht, ob du auf Rennsemmel oder eher auf Seniorenkutsche stehst", ulkte Helena.

Es gab mehr als einen Vampire, der leicht Bauchweh bekam, wenn er an Helenas Mercedes dachte.
 
"Gut, dann mache ich mich mal auf den Weg. Viel Erfolg!"

Damit war alles wichtige besprochen und Marta begab sich nach draußen. Für den Fall, dass sie doch unter Beobachtung standen, hielt sie - natürlich unauffällig - die Augen auf. Zwar verließen sie den Ort getrennt, doch ein kompetenter Verfolger sollte in der Lage sein, entsprechende Schlüsse zu ziehen.
 
Vicente runzelte bei den Worten leicht die Stirn. 'Rennsemmel' war ein Wort mit dem wohl auch Michael sein Automobil bezeichnen würde.
Unbequem, beengt und sogar ohne Gurte. Es erschien ihm das ein Verlangen nach Sportwagen eine weitere Schwäche sein konnte die daraus folge sich an das Leben zu klammern.

"Limousinen." beantwortete der Italiener emotionslos die Frage nach seiner Autovorliebe. "Natürlich auch Leichenwagen" fügte er an, auf den schmalen Lippen zeichnete sich ein Lächeln ab. Es war nicht ein Versuch witzig zu sein, der Bestatter meinte es durchaus ernst, als ein kleiner Versuch der Ulkerei entgegen zu kommen.
"Wenn wir meinen Wagen nehmen würde natürlich Sophia fahren." bot Vicente an.
 
Gerade noch rechtzeitig würden beide von Kai angefangen. Er hielt sich kurz und knapp.

"Ich stehe für Ermittlungen zur Verfügung."

Gefolgt von seinem ersten eigenen Gedanken.

"Und zur Unterstützung im Personen ungesehen zu Tat Orten zu bringen."
 
Helena grinste. "Na, Leichenwagen hätte was", sagte sie dann und musste zugeben, sie hatte keine Ahnung, was für ein Auto Michael hatte, aber beengt war ihres auch, unbequem, nur wenn man es am Kreuz hatte, aber Helena liebte einfach ausgefallene Autos. "Ich denke, das bekommen wir schon hin."

Sie hatte ihren Mantel übergezogen. "Wartest du mal noch einen Moment, ich muss man noch was beim Sheriff los werden."

Es war ihr egal, ob Vicente schon mal vorging oder auf sie wartete. Jedenfalls ging sie nochmal ins Cafe zurück und kam mit einem C4-Umschlag zurück.

"Moishe, Kai, ich muss euch noch etwas sagen."
 
Helena war mit ein paar Schritten bei den Beiden.
"Erst mal das." Sie drückte Moishe den Umschlag in die Hand. "Ist von Herrn von Braun aus Frankfurt, er wollte einen Euro dafür, ich habe es ausgelegt, können sie meinen Mädels in die Kaffeekasse werfen." Sie konnte sich denken, was es war und deswegen, bestand sie ausnahmsweise auf den Euro, sonst würde der Inhalt im Falle eines Falls ihr gehören. "Ansonsten, ich war bei den Behörden, die Leute vom SEK wollen sich die Tage nochmal die Männer vornehmen, die vor einigen Tagen Anschläge auf die Hotels gemacht haben, weil sie da wohl Zusammenhänge ausschliessen wollen. Ich bin da wohl nicht so geeignet und habe ihnen gesagt, ich würde ihnen da Unterstützung schicken. Zuständig ist ein Oberkommissar Heller, Durchwahl 2467. Ansonsten, fahre ich gleich mal mit Vicente zum Gerichtsmediziner und Kiera habe ich zu den Tatorten geschickt.

Sie gehen davon aus, daß es Zusammenhänge mit Paris gibt, erkläre ich alles später, gegen Morgen wollten wir uns wieder im Cafe treffen. Ist das okay für euch?"
 
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