[13.11.2015]Der neue Bruhja

Auf seine Entschuldigung nickte Marta dem Ventrue nur aufmunternd zu. Angenommen - und jetzt deine Gedanken. Natürlich folgten diese auch prompt. Und natürlich willst du deinem Boss dann auch berichten. Wenigstens war er damit ehrlich genug, was sie durchaus zu schätzen wusste. Als ob meine Erlaubnis da etwas ändern würde. Ein zweites Nicken also.

"Sie haben recht."

Wen genau sie damit meinte, blieb offen. Die Brünette hatte, während die Herren sprachen, kaum eine Miene verzogen, sich jegliches Zeichen einer Zustimmung oder Ablehnung verkniffen. Immerhin wollte sie hier nicht voreilig Partei ergreifen. Zum Glück scheint das auch nicht notwendig. Nicht, dass die beiden, der Erklärung des Neuen zum Trotz, einer Meinung wären, doch beide hatten einen Punkt. 'Wahre Gläubige'... Fanatiker nichts weiter. Tatsächlich die wahrscheinlichsten Verursacher, aber inwieweit das irgendetwas mit ihen zu tun hatte... sie wusste es nicht.

"Allerdings halte ich Untätigkeit für äußerst riskant. Immerhin fehlen uns wichtige Informationen und es kann sein, dass genau diese Aufmerksamkeit allein schon eine Gefahr für die Maskerade bedeutet."

Der Schleier war längst nicht so undurchdringlich wie man ihn gerne hätte, gerade hier in Finstertal, wo nur vor wenigen Jahren höchste Alarmstufe herrschte. Es musste nur jemand ein klein wenig in der Vergangenheit wühlen und sie hatten ein Problem. Gerade Moishe dürfte da ziemlich exponiert sein. Und wenn es tatsächlich von Fanatiker ausging, war er als Jude sogar ein mögliches Ziel. Kann also sein, dass wir gar keine Wahl haben. Ihre die braunen Augen richteten sich auf jemanden hinter Vicente. Ein weiteres Nicken, grüßend diesmal.

"Es stimmt aber, dass wir äußerst vorsichtig sein müssen, und keinesfalls überstürzt handeln dürfen!"

Eigentlich schade, dass sich Helena wohl zu weit entfernt aufhielt, um Die Worte zu verstehen. Die Hüterin war vieles, aber sicherlich nicht bekannt für ihre präzise durchgeplante Vorgehensweise. Aber die Chance hast du wohl nochmal. Jedenfalls hielt die Rose zielsicher auf ihre kleine Gruppe zu.
 
Vicente folgte dem Gebahren des neuen Ventrue unbewegt. Lärm um Nichts. Abgesehen von der Bitte zur Erlaubnis zum Informationsdiebstahl ab.
Er wandte sich an Von Bredow, versicherte sich des Augenkontakt und würde wohl unabhängig von der Höflichkeitsform, der Reaktion das Wort erheben.

"Ich werde es Ihrem jugendlichen Chuzpe zuschreiben das Sie es, als Neugeborener des Clan Ventrue, in Betracht ziehen einen Ancilla und Amtsträger der Domäne über die Auswirkungen der Anschläge im Kontext Wahrung Maskerade zu belehren. Wie ich Ihnen jedoch versichern kann bin ich sowohl mit dem Kontext der Ereignisse im Rahmen der Stadt vertraut als das sich auch meine Erfahrung in der Wahrung der Maskerade nicht mehr in solch wenigen Jahrzehnten bemisst." Er sprach ruhig, akzentuiert. Weiterhin frei von Emotionen. Kurz presste sich der Kiefer aufeinander.
"Es überrascht mich jedoch das Sie in Anbetracht Ihres ehrenwerten und angesehen Blut gerade auf dem geweihten Boden des Elysium auf Etikette verzichtet. Für Sie ist es Herr Rosselini." Die Stimme war schneidender, die Wortwahl durchaus bewusst erneut aufgegriffen. Die Intonierung durchaus geeignet das weitere Anwesende im Raum es hören konnten. Erbärmlicher Möchtegern Adel.

Der Italiener der sich so gar nicht wie ein Caitiff Gebärden wollte lehnte sich zurück, lauschte kurz den auftreten der Schuhe. Nicht Michaels Schritt. Ein ähnliches Gefühl. Er ordnete es ein, überlegte und entschied sich dann mit einer fließenden, schnellen Bewegung aufzustehen und sich in die Richtung des Neuankömmling zu werden. Geübten Beobachtern, die Blick auf seine Mine hatten, mochte auffallen das er erst beim Blickkontakt erkannte wer sich doch nährte.

Erst damit zeichnete sich ein kleines, schmallippiges Lächeln ab, verneigte er sich kurz. "Einen angenehmen Abend Helena." mit auffallender Sorgfalt weniger emotionslos zu sprechen als noch Augenblicke zuvor.
Von Bredow schien zumindest für den Augenblick aus dem Interesse Bereich der Geissel gestürzt zu sein. Kein Wort zu der einseitigen Einbindung des Sheriff oder dem uns das der neue Ventrue als großzügig wähnte.
 
Na, einiges hatte Helena dann doch mitbekommen, immerhin hatte sie doch die Ohren eines Toreador und es gab einige Stellen in dem Raum, an die man sich stellen könnte und dann auch ohne Auspex, alles hörte. Gut, die Gäste kamen dort nicht hin und vermutlich war keiner in Akustik so gut, wie der Tremere, der die Decke extra so gestaltet hatte.

Sie hatte gewartet, bis sie bemerkt wurde, denn so hatten die Anderen dann doch noch die Chance, das Thema zu wechseln, wenn sie sie nicht daran beteiligten wollten.

Doch so kam sie näher und fing auch die Stimmung auf, die nicht wirklich gut war. Hätte sie Martas Meinung über sich gekannt, hätte sie vermutlich nur geschmunzelt, denn genau so war es gedacht, sie hatte sehr viele Pläne, aber ließ gerne die Anderen in dem Glauben, daß es nicht so war, immerhin hatten andere auch gute Ideen und sie war nicht so, daß sie die nicht hören wollte, nur wenn jemand in Vampirkreisen davon ausging, der andere hätte Pläne und sei wo möglich höher gestellt, behielt er die in der Regel für sich.

"Guten Abend, Marta, guten Abend, Vicente, guten Abend, Herr v..." Sie stoppte, die Beschreibung ihrer Mädchen war gut gewesen, doch wenn es der Ventrue nicht notwendig gehabt hatte, sich bei ihr vorzustellen, obwohl er von seid einem Monat in der Stadt rumhing und auch im Hotel gewesen war, also drüber hinweggehen.

"Ich merke, ihr unterhaltet euch über die Anschläge." Ein Blick. "Ist hier noch ein Platz für mich frei?"
 
Der Ventrue fühlte sich durch die Worte der Primogena bestätigt und auch die Geissel war auch nicht zu stumpf, umzu überhören, wann sie beleidigt wurde. (Wofür hat man schließlich ein Elysium?)
Vincentes Retourkutsche prallte an von Bredows Panzer arroganter Selbstgefälligkeit ab.
Jetzt, wo die Fronten geklärt waren, konnte er den Rest des Abends besser genießen.

Erst als sich Vincente abwandte, konnte er einen ersten Blick auf Helena werfen. Entspannt stand er auf, stellte sich neben sein Stuhl und wartete ab, bis die Reihe der Begrüßung an ihn gekommen war.
 
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Hatte sie den Italiener versehentlich mit dem Vornamen angesprochen? Oder hielt es der Neugeborene für sich aus für notwendig die doch recht förmlich wirkende Geißel einfach zu dutzen? Hättest du es überhaupt bemerkt, wenn er nochts gesagt hätte? Wahrscheinlich nicht, immerhin hielt sie es mit Vicente schon eine Weile so. Innerlich schalt sie sich für die Unaufmerksamkeit. Hoffentlich denkt der nicht, sein blaues Blut macht ihn unangreifbar. Es wäre zu schade, wenn er - kaum in der Stadt - schon ein Zelt im Elysium aufschlagen müsste.

"Guten Abend, Frau O'Neill."

Die zunächst förmliche Anrede, der angedeutete Knicks, welcher ihre Worte begleitete, konnte - und sollte - von der Älteren als scherzhafter Seitenhieb verstanden werden. Doch wie so häufig lag eine Botschaft dahinter. Es dürfte für den Neugeborenen nicht schwierig sein, daraus zu lesen, dass die Dame vor ihm mindestens den Status seines eigenen Erstgeborenen besaß. Okay - schwer zu vergleichen so wie Moishe, hier durchgerauscht ist.

"Helena, wenn ich vorstellen darf: Herr Gustav von Bredow."

Am Tonfall konnte man erkennen, dass es sich keinesfalls um einen alten Bekannten, eher um einen Fremden handelte. Auf weitere Informationen verzchtete sie, hier lag es wohl an ihm seinen Status entsprechend deutlich zu machen, weitere Informationen über sich preis zu geben. Wäre vielleicht auch an der Zeit. Und der Clan... die Brünette verzichtete auf diesen Teil wann immer möglich. Wer in eine Schublade gesteckt werden will, soll das doch selber machen.

"Nimm Platz." Kai braucht den im Moment eh nicht. "Und ja, es geht um die Anschläge, obwohl ich gestehen muss, dass bisher so gut wie nichts gesagt wurde." Ihr Kämpfhähne dürft das gerne als Spitze auffassen. "Wir sind uns hier aber einig, dass wir sorgsam sein müssen, um nicht noch Folgeprobleme zu erzeugen."
 
Helena nickte Bredow zu.
"Guten Abend Herr von Bredow, ich hatte eigentlich erwartet, daß sie mir mal die Aufwartung machen", sagte sie, trotz des Inhalts des Satzes freundlich und mit einem Lächeln. Immerhin hatte sie sich vor einigen Tagen mit von Braun getroffen und konnte sich denken, daß da nicht alles zwischen den beiden glatt gelaufen war, aber man wollte nicht maulen, immerhin hatte es ihr Vorteile gebracht und Moishe auch - autsch, das hatte sie fast vergessen, dem musste sie ja noch was geben.

"Danke." Sie setzte sich, den Wink hatte sie verstanden, wenn viele Vampire eines gut konnten, dann Sachen und besonders Schwierigkeiten zerreden, als ob sie durch ewiges Widerkäuen verschwanden oder sich in die Art veränderten, wie es einem besser in den Kram passte, was natürlich nicht passierte.
"Richtig, ein wenig Vorsicht wäre angebracht, ich war bis eben bei den Behörden, habe mich mit den Leitern der SEK-Einheit unterhalten und vorhin auch mit Paris telefoniert, so gut wie es eben möglich war, dort blocken nicht nur die Behörden, sondern auch die Herrschaften von der Camarilla ab, aber zumindest hat man mir versprochen, uns zu informieren, sobald es ein Bekennerschreiben gibt.
Jedenfalls ist bis jetzt nichts betroffen, was einem von uns gehört, zumindest soweit ich weiss, es sei denn einer hat sich in der letzten Zeit eine neue Disco oder ein Eishockey-Stadion erworben."
Sie machte eine kurze Pause.
"War einer von euch schon vorort gewesen?"
 
Vicente hatte nach den beiden Damen ebenfalls wieder Platz genommen und folgte dem Gespräch aufmerksam.
Das ausbleiben einer Entgegnung des Ventrue wurde ebenso wie der Hinweis auf ein weiteres Versäumnis gewissenhaft registriert.

"Ich habe meine ersten Schritte zu das Elysium gelenkt und werde erst in Kürze ein, wohl angemerkt, sehr kleines Stück des Puzzles besitzen." es folgte eine kurze Geste mit der Vicente auf Bredow verwies. Der Name war wohl an nur der geringere Teil der Provokation die sich der Neugeborene gegönnt hatte. Schwerer wog für den Italiener der deutlich herausgestellt hatte wie er zu dem Thema stand das Bredow versuchte offen über die Primogena die Erlaubnis zu erhalten dem Sherrif jegliche Informationen weitergeben zu dürfen. Sie auszuspielen und im arroganten Wahn der Ventrue ohne auch nur eine Gegenleistung in Betracht zu ziehen.

"Was das Weitere betrifft werde ich Informationen nicht mehr freimütig mit dem Sherrif teilen." Die Hand wurde zurück genommen, die Aufmerksamkeit dem Ventrue entzogen.
"Auch im Anbetracht dessen wie wenig Sattelfestigkeit nicht nur dieses anwesende Mündel der Ventrue in Belangen grundlegender Umgangsformen aufweist."
 
Gustav von Bredow folgte dem Beispiel von Primogena Hagen und verbeugte sich vor Helena bevor er wieder Platz nahm.
Ihre Ausführungen nahm er mit Erleichterung auf.
Obwohl er gehofft hatte, weiter schweigen zu können, sah er sich doch gezwungen sich gegen Vincentes Anschuldigungen zu verteidigen.

"Ich habe der Primogena Hagen meine bedingungslose Unterstützung in dieser Krise angeboten, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Es war der Vorschlag der Geißel alle hier anwesenden Kräfte zu koordinieren. Den Sheriff miteinzubinden und wenigstens über unsere Vorhaben zu unterrichten, schien mir daher geboten." fasste von Bredow für Helena kurz seine Sicht der Dinge zusammen.

Ganz zu schweigen das ihn auszulassen fatalere Konsequenzen für mich hätte, als eine verärgerte Geißel.

Und das der Caitiff sowas wie Clansloyalität verstehen würde, erwartete von Bredow auch nicht und verfiel wieder in ein brütendes Schweigen.
 
Helena sah zu Vicente und nickte ihm zu und dann ging ihr Blick zu dem Ventrue, dem es nicht nur an Umgangsformen mangeln mochte, sondern auch an Feingefühl um du erkennen, daß auch ein mit Lächeln vorgetragener Vorwurf immer noch ein Vorwurf war. Schade eigentlich, daß Antonia inzwischen wieder in den Haag war, an dem hätte die ihre helle Freude gehabt.

"Ach das mit dem Umgangsformen bekommt er schon noch hin, irgendwann, selbst der Duke hat es irgendwann begriffen, er ist halt Berliner." Als würde das alles sagen, dann sah sie Bredow an, lange und ihre Stimme nahm einen anderen Klang an, bestimmender als vorher.
"Ich erwarte, daß sie uns ihre volle Unterstützung zukommen lassen und uns mit besten Kräften unterrichten und keine Angst, sie brauchen für den Sheriff nicht Wasserträger sein, das sind Dinge, die schon auf unserer Ebene weitergegeben werden, denn natürlich werden seine Kräfte und Möglichkeiten auch gebraucht."

So war dann auch der Ventrue mit einem Satz auf den Platz verwiesen, der ihm gebührte, in mancher anderen Stadt wäre er vermutlich des Tisches verwiesen worden, wenn Amtsträger miteinandersprachen, doch zum Glück gingen in Finstertal die Uhren anders.

"Daß bis jetzt nur Einrichtungen von Menschen betroffen wurden, heisst aber nicht, daß wir nicht auch betroffen werden können, zumal es hier noch ein paar andere Leutchen gibt, die gerne mitmischen, wenn es irgendwo rumst. Daß wir Mina seid einigen Jahren nicht mehr gesehen haben, heisst nicht, daß sie weg ist. Oder stellt euch vor, wenn bei unseren pelzigen Freunden was passiert ..."
 
"So wie die gestrickt sind, dürften sie uns dafür verantwortlich machen, weil wir ja ach so böse sind..."

Marta hatte keine besonders hohe Meinung von den Wölfen. Auch nichts weiter als Fanatiker. Andererseits konnte man sie als Verursacher ebenfalls so gut wie ausschließen. Die Bettvorleger waren recht festgefahren in ihren Feindbildern und würden wohl lieber nicht auf einfache Menschen zielen. Zu ungenau und zu viel Kollateralschaden. Nicht die typische Vorgehensweise 'noblen' Garou. Mina auf der anderen Seite...

"Ich kann mir vorstellen, dass Mina von den Ereignissen gestärkt werden könnte."

Es klang ein leichter Frageton mit, immerhin war Vicente der Fachmann hier.

"Das sollten wir zumindest berücksichtigen, aber ich denke nicht, dass das unser Hauptfokus sein sollte. Zunächst benötigen wir Informationen über die möglichen Verursacher und die aktuelle Gefahrensituation."

Eine kurze Pause.

"Meine Leute... zumindest, die von denen ich schon etwas gehört habe, wissen auch nicht mehr als wir hier."

Was die Sheriff-Frage anging so sah Marta keinen Grund im Moment noch mehr darauf einzugehen. Es war gesagt, was gesagt werden musste. Vicente würde schmollen und Moishe würde - auf dem ein oder anderen Weg - an seine Informationen kommen.
 
"Ich habe auch ein wenig rumgefragt, aber da konnte mir auch niemand was sagen", meinte Helena. "Es hatte in den letzten Wochen schon einige recht schlecht geplante Angriffe auf einige Hotels gegeben, in denen Asylanten vorübergehend untergebracht waren. Da die Täter alle irgendwie nur dummes Zeug erzählt haben und eigentlich auch recht unmotiviert wirkten bei der Befragung, hat man sie nicht ernst genommen, jetzt wollten sie der Sache doch nachgehen." Sie zuckte die Schultern. "Wenn dadurch die Figida und die Rechten eins auf den Deckel bekommen, kann das nicht schaden."

Sie sah zu Vicente.

"Was ist es denn, was einer ihrer Kontakte gefunden hat. Hoffentlich haben es nicht zuviele angefingert, dann läßt sich vielleicht noch ein Eindruck daraus gewinnen."

Bei der Sache zu Mina dachte sie auch an Vicente und Kiera.

Als Moishe vorbeikam, nickte sie ihm zu.

"Haben sie nachher noch einen Moment Zeit, Sheriff? Ich habe da noch etwas für sie."

Nach seiner Antwort widmete sie sich wieder den anderen.

"Was habt ihr nachher noch vor?"
 
Vicente hatte die Äußerung Bredows ohne weitere Regung hingenommen und anschließend der Hüterin wie seiner Primogena zugehört.
Er schien nicht von sich aus weiter zu Mina elaborieren zu wollen sondern erwartete mehr eine Reaktion des Ventrue. Es war für den Nekromanten eine Frage grundlegende Etikette gegenüber Höhergestellten sowie Geschäftsgebahren, mehr als zu Loyalität. Einem Punkt in dem der Italiener wesentlich traditioneller, bedachter war als das ohne hin schon konservative auftreten vermuten lassen konnte.

"Die Aufforderung nicht weiter zu forschen unter der Androhung von Gewalt. Wahrscheinlich gedruckt." entgegnete er sachlich. Bereits zuvor hatte Vicente darauf hingewiesen das es nur ein kleines Element war.
"Sofia ist auf dem Weg es entgegen zu nehmen. Ich gehe davon aus das sie bald zurück sein sollte und gedachte das Dokument draußen entgegen zu nehmen." entgegnete der Italiener auf die Frage. Das er Sofia nicht in das Elysium einlud war teils ihrem Status und der Etikette geschuldet, teils dem Aspekt sie nicht unnötig zum Ziel zu machen.

Mit dem eintreten des Sherrif verstummte die Geißel. Wartete bis die ersten Worte ausgetauscht waren.
"Direkte Eindrücke hinsichtlich der Geschehnisse sammeln." entgegnete Vicente knapp.
 
Moishe nickte Helena knapp zu. "Selbstverständlich habe ich Zeit! Ich kläre nur einige Dinge mit Kai danach können wir uns sehr gerne unterhalten."
 
Helena nickte zustimmend und widmete sich dann wieder den anderen.
"Ja, es gelingt mir schon mal Eindrücke aufzunehmen, von der Person, die ein Schreiben angefasst oder verfasst hat", erwiderte sie dann. "Das geht natürlich umso besser, je weniger Leute es angefasst und sich damit befasst haben. Also kann ich nicht sagen, ob es mir wirklich viel bringt. Vielleicht kann es auch Kiera besser, aber die ist zum Stadion gefahren um zu sehen, ob sie dort helfen kann."
 
Interessiert verfolgte von Bredow das Gespräch, um mehr über die Hierarchie-Verhältnisse hier in Finstertal zu lernen.
Das jemand seine Zeit mit der Befragung von Steinewerfern verschwenden würde, wurde ebenso still mit einem fast unmerklichen Kopfschütteln quittiert, wie Vincentes Plan direkt vor Ort noch mehr Staub aufzuwirbeln. Aber dazu war alles gesagt und von Bredow war gespannt, ob und wie die Führer hier jetzt Führung zeigen würden.
Da es keinen Grund zur Eile gab, wartete der Ventrue entspannt, wie sich das Gespräch weiter entwickeln würde.
Das Vincente irgendetwas von ihm zu erwarten schien, entging ihm völlig.
 
Die Geste des Neugeborenen nahm der Italiener regungslos hin richtete sich seine Aufmerksamkeit doch mehr auf die knappen Informationen bezüglich Keira.
Um zu helfen? Der Gedanke irritierte ihn, die Worte echoten nach. Sein Impuls den Ort aufzusuchen erwuchs aus dem Drang zum Studium, der Suche nach möglichen Überresten. der Aufgabe zu sammeln. Das Gefühl der Eile stieg auf, der Drang zuvor kommen zu wollen. Die Realisierung das es naiv gewesen sein mochte.

"Ein zeitnaher Eindruck vom Ort des geschehen ist in der Tat hilfreich." stellte Vicente fest.
Das Haupt des Italieners legte sich leicht zur Seite als die Überlegung abrupt durch eine sanfte Vibration unterbrochen wurde, gedämpft ein leises surren zu vernehmen war.
Kaum war die Meldung des Handy verklungen hob Vicente es aus der Innentasche des Jacket vor, betrachtete den Schirm. Steckte es fort.

"Ich bitte mich kurz zu entschuldigen. Es ist eingetroffen." Er erhob, ein Blick zu Martha, dann zu Helena. Verbunden mit der passenden Verneigung. Bevor er sich zu Sophia aufmachte.
Sofern kein Einwand erfolgte würde sich der Caitiff nach draußen begeben, zu Sophia. Das Stück Papier entgegen nehmen, sich erkundigen ob sie zu weiteren Informationen gelangen konnte, die Anweisung sich bereit zu halten. Bevor er wieder in das Elysium zurück kehrte.
 
Direkte Eindrücke. Marta konnte sich natürlich ausmalen, was der Italiener damit meinte. Die Methoden des Nekromanten mochten so manchem Gänsehaut bescheren, oder sogar als verwerflich erscheinen, doch letzendlich überwog hier der Nutzen. Immerhin gab es ihnen die beste Chance direkte Eindrücke vom Geschehen zu erhalten. Das sollte aber abseits von Helena oder Kiera geschehen. Deren oft weniger... pragmatische... Einstellung könnte sonst zum Hindernis werden, und anders herum. Vielleicht erfuhr die Vodoo-Hexe ja auch etwas, wenn sie schon einmal dort war.

"Man kann es probieren. Mit etwas Glück liefert es sogar ein paar Indizien."

Der Teil mit der Drohung war interessant. Auf der einen Seite eine Spur, bedeutete es auf der anderen, dass die Geißel bereits etwas mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, als gut für ihn war. Trotzdem hielt sie ihn nicht zurück. Arbeiten wir damit - vielleicht kann man einen Vorteil daraus ziehen. Während Vicente sich auf dem Weg nach draußen befand, wandte sich die Brünette an die verbleibende Person am Tisch, die sich soweit zurückgehalten hatte.

"Herr von Bredow, ich wage mich zu erinnern, dass sie uns ihre Unterstützung angeboten haben. Wenn ich fragen darf: Verfügen sie vielleicht über Mittel, die hilfreich sein könnten?"

Freundlich und unverbindlich. Und möglicherweise auch die letzte Chance sich ohne Gesichtsverlust aus der Affäre zu ziehen, sollte der Ventrue lieber unbeteiligt bleiben wollen.
 
"Verehrte Dame, ich wünschte, ich könnte Ihnen mehr anbieten als meine formidablen Überzeugungsfähigkeiten. Unglücklicherweise war es mir in meiner kurzen Zeit hier nicht vergönnt, Bekanntschaften zu etablieren, die uns in dieser Situation von Nutzen sein könnten," erwiderte von Bredow höflich. "Aber diese Situation scheint mir eine gute Gelegenheit zu sein, dass zu ändern. Wenn Sie nicht bereits andere Pläne für mich haben, werde ich entweder die Geißel bei Ihren Nachforschungen... begleiten oder ich werde mich bei Vertretern der Medien erkundigen, ob diese bereits genauere Informationen über Hintergründe erhalten haben. Ich würde dann mit dem Finstertaler Abendblatt anfangen," schlug von Bredow vor und tippte auf die Zeitung vor sich, die Kai vorhin gelesen hatte und die immer noch auf dem Tisch lag.

Dann nutzte er die Abwesenheit der Geißel, um seinen Kopf etwas hin und her zu drehen, dass es im Hals nur so knackte, was ihn offensichtlich entspannte.
 
Vielleicht wußte Marta, was die Spezialitäten der Hüterin waren, sie hatte schließlich solche Dinge nie im Verborgenen gemacht, aber wer es nicht konnte, dem mochte Auspex manches Mal wirklich unheimlich sein.
Natürlich wartete sie ab, was Vicente machen wollte und es war für Helena auch klar, daß Kiera vielleicht auch einen ihrer Geister mitnehmen würde, wenn die sich nicht eh schon dort rumtrieben.

"Alles kann hilfreich sein, es muss auch jeder eine gewisse Verantwortung für das übernehmen, was er tut, es kann nicht ständig einer der anderen dahinter stehen, auch wenn ich es gut fände, wenn jeder eine Rückdeckung dabei hätte, da wir nicht alle Kräfte ausspielen können." Ihr Blick ging auch zu Bredow. "Vielleicht nicht nur die Zeitung, sondern auch das Internet. Wenn sie keinen Laptop dabei haben, kann ihnen Maya einen geben, ich habe hier immer 2 für solche Zwecke, die gehen hier auch automatisch ins Netz des Cafes. Schauen sie, was sich in den anderen Städten tut, bitte.
Kennen sie wichtige Personen in anderen Städten, dann fragen sie bitte dort an."
 
Ob nun ein siebter Sinn, das Ausquetschen einer kürlich verstorbenen Seele oder die brutale Nutzung des Blutes - für alles gab es einen Ort und eine Zeit. Marta ging es vor allem um Effizienz. Warum sollte man auch nicht nutzen, was man an Material zur Verfügung hatte? Na das klingt doch nach einer Aufgabe für dich. Helena schien derselben Ansicht zu sein, daher genügte ein zustimmendes Nicken. Das mit dem Knacken solltest du aber wirklich lassen... Natürlich ließ sich die Clanlose bezüglich des Ticks nichts anmerken.

"Rückendeckung halte ich erst einmalt für unnötig. Zu riskant mehr Staub aufzuwirbeln und am Ende stehen wir uns bloß gegenseitig im Weg. Außer jemand braucht unbedingt direkte Unterstützung?"

Marta konnte sich kaum vorstellen Vicente, Kai oder gar von Bredow mit zu ihren Leuten zu schleppen. Vor allem, weil unsere gute Geißel wohl schon etwas Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat. Ein weiterer Grund zuerst seine Quelle zu begutachten, bevor sie weitere Schritte unternahmen.

"Strecken wir zunächst vorsichtig unsere Fühler aus. Wir können unsere Kräfte immer noch bündeln, wenn wir mehr herausgefunden haben."

Wenn das überhaupt notwendig wird. Man konnte es auch schön reden, aber in erster Linie ging es hier um die Sicherung ihrer Interessen, nicht um die Aufklärung der Taten oder gar die Rettung der Welt.
 
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