Ninaran
Sachiko Rin
- Registriert
- 13. Mai 2011
- Beiträge
- 313
Nachdem er sich den Tag über von dem Stress des gestrigen Abends erholt hat, geht Rin zu den Menschen der Kompanja. Er hatte vor allem die Kinder sehr in's Herz geschlossen und so hatte er sich heute vorgenommen, ihnen ein wenig von dem zurück zu geben, was sie ihm die letzten Tage haben zukommen lassen. Er hat viel mit den Erwachsenen gesprochen, sich ihre Geschichten angehört und von ihnen gelernt, jetzt war es Zeit, dass auch er eine der Geschichten erzählte, die ihm als Kind vorgelesen wurden. Obgleich nicht sonderlich gut im Vortrag und dadurch sehr nervös, hat er sich fest vorgenommen, dieses Ziel heute Abend zu verwirklichen.
Als er in die Scheune kommt und die Anwesenden gewohnt freundlich begrüßt, setzt er sich und winkt die Kinder zu ihm heran um ihnen die Geschichte zu erzählen.
"Nun, ich habe in letzter Zeit einiges von euch, eurer Geschichte, eurer Kultur und euren Sagen gehört, dass ich es nur gerecht finde, dass ich euch etwas davon zurück gebe. Ich erzähl euch jetzt ein Märchen, das mir damals meine Eltern in meiner Kindheit vorgelesen haben. Jedoch werde ich es übersetzen müssen, weswegen ich euch bitte, nicht all zu kleinlich zu sein, falls ich mal hier oder da einen kleinen Fehler mache." Er lächelt etwas verlegen.
"Zwei Freunde trafen auf einem Spaziergang Kinder, welche einen jungen Fuchs gefangen hatten. Sie hielten das Tier in Stricken gebunden und erklärten, es in ihrem Dorfe verkaufen zu wollen. Ein junger Mann habe ihnen ein hübsches, blankes Geldstück dafür versprochen. Der eine der Freunde beschloss sogeleich, den Fuchs zu kaufen und bot den Kindern noch mehr dafür. Der andere spottete anfangs darüber, gab aber doch seine völlige Unterstützung zu erkennen, als sein Freund erklärte, er habe das Füchslein nur gekauft, um es auf der Stelle frei zu setzen. So geschah es dann auch und beide Freunde freuten sich herzlich über die erfreuten Sprünge des jungen Fuchses beim Wiedersehen mit seinen Eltern, die anfangs sehr betrübt, dann höchst vergnügt, die Vorgänge aus der Ferne beobachtet haben."
Während er erzählt schaut Rin die Kinder eins nach dem anderen an und überprüft auch, ob die anderen Anwesenden zuhören, sollte das der Fall sein, würde er etwas lauter sprechen, damit auch sie ihn verstehen können. Wenn nicht, würde er den Ton ein wenig senken, um sie nicht zu stören.
"Lange Zeit danach - niemand dachte mehr an die Geschichte - erkrankte der Wohltäter des jungen Fuchses, der unterdessen in eine andere, ferne Stadt gezogen war, sehr schlimm. Die Ärzte erklärten, nur die Anwesenheit eines Fuchses könne ihn retten. Keiner seiner Bekannten aber konnte eine solche besorgen und es wurde deswegen ein Brief an einen entfernt wohnenden Freund abgesandt, mit der Bitte, wenn irgendwie möglich, recht bald einen Fuchs für den Patienten zu senden.
Es dauerte nicht lange, da kam ein wohlgekleideter Mann und brachte mit vielen Höflichkeitsbezeugungen, aber in sehr ernster und trauriger Stimmung, einen jungen Fuchs. Der Kranke ließ ihn sofort nach ärztlicher Vorschrift vorbereiten und bekam auch durch diesen seine Gesundheit vollkommen wieder. Er glaube natürlich, sein entfernter Freund habe das Heilmittel gesandt, und war daher sehr überrascht, ein paar Tage später von diesem die Nachricht zu erhalten, er habe keinen Fuchs anschaffen können.
Nun erinnerte der Gesunde sich wohl des früheren Abenteuers und zweifelte nicht, dass die Füchse, deren Wohltäter er geworden, in irgendeiner Weise ihre Dankbarkeit hätten beweisen wollen. Die Sache blieb jedoch unaufgeklärt, bis er wieder einmal seinen früheren Wohnort besuchte. Hier sah er den alten Fuchs wieder und rief ihn an. Derselbe kam auch herzu und berichtete, er und seine Frau hätten seiner Zeit zu ihrer tiefen Betrübnis durch andere Füchse erfahren, dass ihr Wohltäter so schwer und gefahrvoll erkrankt sei. Sie hätten es nicht über sich gewinnen können, ihn im Stiche zu lassen und hätten lieber den damals durch ihn befreiten und nur durch ihn am Leben erhaltenen Sprössling fortgeschickt, als dass sie seinen Tod sich zum Vorwurfe hätten machen müssen.
Der Mann war tief gerührt und dankte dem Fuchs mit Tränen in den Augen. Er gelobte aber auch, seinen Dank zu betätigen und stiftete ein schönes Fuchsbildnis beim Tempel der Göttin von Inari, gemäß der alten Sitte."
Rin stopt und lässt die Worte wirken.
"Ihr seht also - Freundlichkeit und Nächstenliebe sollten stets in eurem Herzen sein."
Dann steht er auf, fährt mit der Hand mehrmals durch die Haare eines der Kinder und schaut sich dann nach Roxana um.
Als er in die Scheune kommt und die Anwesenden gewohnt freundlich begrüßt, setzt er sich und winkt die Kinder zu ihm heran um ihnen die Geschichte zu erzählen.
"Nun, ich habe in letzter Zeit einiges von euch, eurer Geschichte, eurer Kultur und euren Sagen gehört, dass ich es nur gerecht finde, dass ich euch etwas davon zurück gebe. Ich erzähl euch jetzt ein Märchen, das mir damals meine Eltern in meiner Kindheit vorgelesen haben. Jedoch werde ich es übersetzen müssen, weswegen ich euch bitte, nicht all zu kleinlich zu sein, falls ich mal hier oder da einen kleinen Fehler mache." Er lächelt etwas verlegen.
"Zwei Freunde trafen auf einem Spaziergang Kinder, welche einen jungen Fuchs gefangen hatten. Sie hielten das Tier in Stricken gebunden und erklärten, es in ihrem Dorfe verkaufen zu wollen. Ein junger Mann habe ihnen ein hübsches, blankes Geldstück dafür versprochen. Der eine der Freunde beschloss sogeleich, den Fuchs zu kaufen und bot den Kindern noch mehr dafür. Der andere spottete anfangs darüber, gab aber doch seine völlige Unterstützung zu erkennen, als sein Freund erklärte, er habe das Füchslein nur gekauft, um es auf der Stelle frei zu setzen. So geschah es dann auch und beide Freunde freuten sich herzlich über die erfreuten Sprünge des jungen Fuchses beim Wiedersehen mit seinen Eltern, die anfangs sehr betrübt, dann höchst vergnügt, die Vorgänge aus der Ferne beobachtet haben."
Während er erzählt schaut Rin die Kinder eins nach dem anderen an und überprüft auch, ob die anderen Anwesenden zuhören, sollte das der Fall sein, würde er etwas lauter sprechen, damit auch sie ihn verstehen können. Wenn nicht, würde er den Ton ein wenig senken, um sie nicht zu stören.
"Lange Zeit danach - niemand dachte mehr an die Geschichte - erkrankte der Wohltäter des jungen Fuchses, der unterdessen in eine andere, ferne Stadt gezogen war, sehr schlimm. Die Ärzte erklärten, nur die Anwesenheit eines Fuchses könne ihn retten. Keiner seiner Bekannten aber konnte eine solche besorgen und es wurde deswegen ein Brief an einen entfernt wohnenden Freund abgesandt, mit der Bitte, wenn irgendwie möglich, recht bald einen Fuchs für den Patienten zu senden.
Es dauerte nicht lange, da kam ein wohlgekleideter Mann und brachte mit vielen Höflichkeitsbezeugungen, aber in sehr ernster und trauriger Stimmung, einen jungen Fuchs. Der Kranke ließ ihn sofort nach ärztlicher Vorschrift vorbereiten und bekam auch durch diesen seine Gesundheit vollkommen wieder. Er glaube natürlich, sein entfernter Freund habe das Heilmittel gesandt, und war daher sehr überrascht, ein paar Tage später von diesem die Nachricht zu erhalten, er habe keinen Fuchs anschaffen können.
Nun erinnerte der Gesunde sich wohl des früheren Abenteuers und zweifelte nicht, dass die Füchse, deren Wohltäter er geworden, in irgendeiner Weise ihre Dankbarkeit hätten beweisen wollen. Die Sache blieb jedoch unaufgeklärt, bis er wieder einmal seinen früheren Wohnort besuchte. Hier sah er den alten Fuchs wieder und rief ihn an. Derselbe kam auch herzu und berichtete, er und seine Frau hätten seiner Zeit zu ihrer tiefen Betrübnis durch andere Füchse erfahren, dass ihr Wohltäter so schwer und gefahrvoll erkrankt sei. Sie hätten es nicht über sich gewinnen können, ihn im Stiche zu lassen und hätten lieber den damals durch ihn befreiten und nur durch ihn am Leben erhaltenen Sprössling fortgeschickt, als dass sie seinen Tod sich zum Vorwurfe hätten machen müssen.
Der Mann war tief gerührt und dankte dem Fuchs mit Tränen in den Augen. Er gelobte aber auch, seinen Dank zu betätigen und stiftete ein schönes Fuchsbildnis beim Tempel der Göttin von Inari, gemäß der alten Sitte."
Rin stopt und lässt die Worte wirken.
"Ihr seht also - Freundlichkeit und Nächstenliebe sollten stets in eurem Herzen sein."
Dann steht er auf, fährt mit der Hand mehrmals durch die Haare eines der Kinder und schaut sich dann nach Roxana um.