12.04 - Rückkehr ins Café

Wünsche haben doch immer einen Haken, wenn sie in Erfüllung gehen, oder? Schliesslich ist die Realität nie so, wie man es sich in seinen Träumen ausmalt. Sie lehnte sich an das Kopfende des Bettes und schloss einen Moment wieder die Augen. Es gibt den Wunsch nicht ohne Nachteile und mir ist es lieber mit Nachteilen zu leben... als gar nicht mehr...
 
"Du meinst wir hätten keine Chance zu entkommen? Man hat IMMER eine Chance! Schau dir Mickey und Mellory an... die habens doch auch geschafft!" er lächelte.

Wenn ich mir doch nur sicher sein könnte das du mich nicht verrätst... ich würde dich mitnehmen... Dimitri wüsste sicher einen Rat!

Nachdenklich strich er sich selbst eine Strähne aus dem Gesicht und schaute verträumt zu Melissa.
 
Mickey und Mellory? Sie runzelte leicht die Stirn.
Ich hab doch nicht gesagt, dass es unmöglich ist. Aber das ist es, glaub mir... Es ist viel mehr die Frage, ob du das wirklich willst. Willst du wirklich altern, krank und gebrechlich werden und schliesslich irgendwann dem Alter oder einer Krankheit erliegen und sterben. Alt und verbittert, dass du dir hast die einzige grosse Chance durch die Finger rinnen lassen?
 
"Ich sage nicht das ein Käfig der einen für immer erhält schlecht ist... aber vielleicht gibt es geräumigere Käfige als diesen hier! Mit einem Herrchen das einen immer viel und gern füttert!"

Er lächelte verschwörerisch.

"Mickey und Mallory Nox! Aus Natural Born Killers!"
 
Wenn du dir um eins keine Sorgen machen musst, dann über ausreichend Futter. Lächelnd strich sie ihm durch die Haare. Und wenn du mir das nach dieser Nacht nicht glaubst, wundert es mich nicht im geringsten... aber du wirst es sicher noch bemerken, wie gut es dir eigentlich geht...

Nach einem Moment des Überlegens schüttelte sie den Kopf. Nie gehört davon.
 
Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben... wollte den heute Nacht nichts klappen?

"Ich versuche mein bestes mich mit dieser Situation abzufinden... ich hoffe du hilfst mir noch öfter so wie heute Nacht! Ich kann nicht allein sein... ich gehe ein!"

Er atmete teif durch.

"Wann meinst du darf ich in das Cefe? Ich brauche Entspannung zwischen dem Schreiben!"
 
Morgen, vielleicht übermorgen. Den Kopf schief legend musterte sie ihn. Es kommt ein bisschen auf dich, wie du dich benimmst, Raphael. Die Nacht ist für uns alle nervenaufreibender verlaufen, als es nötig gewesen wäre.
 
"Was glaubt ihr denn wie jemand reagiert der in einer Nacht die Hölle gesehen hat und später noch vom Teufel geküsst wirde? Meint ihr ich lecke euch die Stiefel dafür das ich in diesem Mistloch sitze? SOLL ICH DAFÜR VIELLEICHT DANKBAR SEIN?"

Raphael stand vom Bett auf und schmetterte wutentbrannt und ohne über die Konsequenzen nachzudenken mit einer Faust gegen die steinerne Wand. Er fühlte einen Zorn in sich den er nie zuvor gespürt hatte, ungebändigten Zorn.

"AAAAAAAAARGH!"

Er sackte an der Wand zusammen und blieb am Boden liegen, die Hand schmerlichen Gesichtes haltend, Tränen im Gesicht.

"Ich glaube... es ist besser wenn du gehst... ich habe ja genug Zeit darüber nachzudenken wie es weitergeht... auch wenn es schon beschlossene Sache zu sein scheint!"

Mit einem Griff nach Oben bekam er die Türklinke zu fassen und öffnete die Tür. Ein schmaler Lichtstrahl erhellte sein Gesicht, ließ seine Augen und die Tränen in seinem Gesicht schimmern, sein Blick war unergründlich, aber das was dort am Boden lag, war nicht der schöne Raphael wie man ihn kannte.
 
Du undankbares kleines Scheusal Aber war Melissa nicht eine ebenso geschickte Schauspielerin, wie Regeane und Greg? Denn eben jener Gedanke, der in ihrem Inneren aufglomm blieb hinter einer steinernen Maske verborgen, als sie ihn musterte.
...nur um im nächsten Moment Mitleid zu empfinden, denn im Gegensatz zu Regeane, hatte sie ihre Menschlichkeit noch nicht so verspielt.
Schweigend trat sie an ihm vorbei durch die Tür und nickte ihm knapp zu. Erhol dich gut. Ihre Stimme schwankte deutlich zwischen dem empfundenen Mitleid und Wut, dass er so über sie und vor allem über Greg denken konnte.
 
Kaum hatte sich die Tür geschlossen hallte ein gellender Schrei durch die Flure des Kellers.

Dinge flogen gegen die Wände und die Tür, schläge prasselten auf Beton, zerrieben den Verband, ließen Blut aus den alten Wunden schimmern.
So zornig war Raphael noch nie gewesen, eine seiner Gesellschaftsdamen hatte einst versucht ihn zu bestehelen, er hatte sie verprügelt, sie musste ins Krankenhaus, doch das war nicht zu vergleichen mit der Wut die er jetzt spürte.

"IHR KLEINEN DRECKIGEN MONSTER!!! DAS WIRD EUCH NICHTS BRINGEN DIE GANZE WELT WIRD VON EUCH ERFAHREN!!!"

Raphael nahm Anlauf und rannte gegen die Tür seines Verlieses er hoffte endlich frei zu kommen... dieser Schlampe Regeane eine zu verpassen und Greg vor die Füße zu spucken.


Out of Character
Körperkraft +´einen durch stärke


[dice]
 
Die Tür erbebte sichtlich in den Angeln... vielleicht hätte Raphael einfach so weise sein sollen, die Tür wie jeder normale Mensch zu öffnen, denn abgeschlossen war sie nicht.
Vom Lärm angelockt, schien sich jedoch jemand der Tür zu nähern. Vielleicht war es ja einfach wieder seine schon bekannte Freundin Rohey. Oder Melissa?
Nun, egal wer, als die Tür aufschwang vor ihm, hatte er doch scheinbar sein Ziel erreicht... oder?
Niemand anderes als Greg stand dort, im Schein der Neonleuchten und musterte Raphael aus toten, leeren Augen.
 
Wut stand Raphael ins Gesicht geschrieben, nichts als Wut... nein vielmehr war er die Wut... Könnten Tiere Türen öffnen, so hätte auch er es sicher getan.
Leicht gebeugt, mit blutigen Fäusten stand er vor Greg und starrte ihn an eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden dann lief er los.
 
Sekunde eins, erwiederte Greg das Lächeln auf eine unterkühlte Art und Weise.
Sekunde zwei, wurde das Lächeln zu einer Fratze und etwas schien sich in seinem Mund hervorzuschieben und die Oberlippe zu spannen. Nun spottete er Raphaels Wut auch noch?
Sekunde drei: Raphael lief los. Und alles was Greg tat, war die inzwischen gebleckten Fangzähne vollends zu präsentieren, begleitet von einem unheilsschwangeren Fauchen, dass das Tier in ihm ganz offenbarte.


Out of Character
Präsenz 2
 
Einen komischen, recht unmeschlichen Ton, fauchend, von sich gebend stolpert Raphael zurück in den Raum, stolpert rückwärts gegen die Wand, über mehrere Gegenstände die am Boden liegen und lässt sich einen wilden, ägnstlichen Blick habend zu Boden sinken. Ab und an scheint eine Art wimmer oder heulen, schon fast Grunzen aus seinem Rachen zu entweichen.
 
Mit der Seelenruhe eines Priesters, der zur Beichte bestellt war, trat Greg in den Raum und schloss die Tür hinter sich.
Flackernd glomm das Licht an der kahlen Zimmerdecke auf und tauchte die Szenerie in ein warmes, beinahe weiches Licht. Mit wenigen Schritten hatte Greg den Raum durchschritten und blieb vor Raphael stehen, um auf ihn hinabzuschauen, als wolle er ein Kleindkind mit erhobenem Zeigefinger ermahnen. Und nach seinem Hohn über Raphaels Zustand, wurden seine Züge wieder weicher und freundlicher, irgendwie... begehrenswert?

[occ]Präsenz 3[/occ]
 
Anscheinend hatte Raphael sich beruhigt, Angst und Liebe... auf einer Person... hin un hergerissen zwischen Weglaufen und Nähe suchen, Tod oder zu Diensten sein, Raphael entschied sich für zweiteres, eogentlich hatte Greg ihm doch nichts getan, er war doch eigentlich immer nett zu ihm gewesen, hatte ihm geholfen, er meinte es sicher nur gut...
Einen anschmachtenden Blick auf Greg werfend gab Raphael die Säuglingshaltung auf und ließ die Beinde sinken.

Ungläubig über sich selbst, über das was er durch einen Vorhang aus Zorn und Verachtung, Hunger und dem Wunsch zu töten gesehen hatte.

"Es..." er schüttelte wortlos den Kopf.
 
Er hob abwehrend die Hand empor und unterbrach damit jegliche weitere Diskussion, bevor sie aufkeimen konnte. Hast du Durst?
 
Diese Frage jetzt zu stellen war wie eine Massage für Raphaels geschundene Seele.

"Ja!" antwortete er bestimmt und setzte sich auf.

Es war sein Blick der ihn verriet, er betete Greg geradezu an.

"Bitte! Es... es ist so köstlich... bitte...!"
 
Er lachte auf, in einem warmen, sanftem Timbre und schüttelte den Kopf. Morgen. Aber leiste mir doch im Büro Gesellschaft, bei einem Kaffee. Und erzähl mir ein bisschen von dir... und deinem Werk.
 
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