AW: 11.05.2008 Mit der Geißel zum See
Malik betrachtete die Beweise, die ihm Moishe gegeben hatte und nahm sie aus der Tüte heraus. Zwar würde jetzt jeder Forensiker einen Herzanfall bekommen, doch die Geißel wollte nicht wissen, wem die Plastiktüte gehörte, sondern die Hülse. Kein Analyst der Polizei würde diese Möglichkeit haben, die der Schwarze nun nutzte und so war es ihm egal, ob es nicht der normale Vorgang bei einer Spurensicherung war.
Malik rieb die Hülse zwischen seinen Fingern und schaute sie sich im kalten Innenlicht seines Wagens an. Mh... Immer weiter rieb er die Hülse zwischen seinen Fingern und starrte sie an, als wollte er sich jede Einzelheit an ihr einprägen. Doch es geschah mehr, als ein Außenstehender sehen würde. Maliks Augen wurden leicht glasig und er begann die Welt um ihn herum langsam zu verlieren. Die Hülle war das Einzige, was noch wichtig war und selbst seine Finger schienen zu verschwinden. Malik öffnete seinen Geist für die Emotionen, die an dieser Hülle hingen, für die seelischen Fetzen die ihre Besitzer zurück gelassen hatten. Seine Schultern waren kurz schwer, als würde eine riesige Presse auf ihn drücken. Die Erschaffung...so prägend... Doch Malik schaute weiter und schob die Empfindung einfach von sich um sich auf Abdrücke zu konzentrieren, die nicht so stark waren.
Eine Frau? War sie die Schützin oder gehörte sie zum Eindruck des Erschaffens? Malik suchte weiter. Mordlust, Rivalität...Eine Gruppe! Es waren also mehrere, wie er schon vermutete. Doch der Schwarze tauchte tiefer hinab. Ich brauch mehr! Wieder überfluteten ihn Erinnerungen, Heimatliebe und zugleich Furcht vor der Heimat. Doch diese Gefühle wurden von dem Schwarzen weggeschoben. Ich brauche ein Gesicht! Malik konzentrierte sich, richtete seinen Geist auf die Suche und wurde fündig!
Ah...das nenne ich doch ein Gesicht. Doch so schnell es gekommen war, war es auch schon wieder weg. Malik versuchte das Gesicht noch einmal zu greifen, doch es gelang ihm nicht richtig.
Als er die Augen wieder öffnete, scheinbar hatte er sie geschlossen, schaute er auf seine Uhr und sah, dass er 15 Minuten beschäftigt gewesen war. Als er sich umsah, bemerkte er , dass Moeshes Ghule in der Nähe wartete und ging auf ihn zu.
Nach einem kurzen Gespräch hatte er erfahren, dass der Ventrue schon weg war und ihn per SMS Bescheid gegeben hatte. Die Haare nahm er mit Vergnügen an und bat den Ghule noch etwas zu warten, eh er die anderen abschickte. Er würde sich in der Nacht noch melden.
Dann zog er sich in sein Auto zurück und fuhr erst einmal ins Hotel zurück um sich da die Haare noch einmal anzusehen.