11.05.2008 A Walk in the Park

ra-V-en

Kainit
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Steven war im Nordpar angekommen, und erstaunt und froh das es doch einige Bewohner der Stadt in den Park geschafft hatten. Es sahen zwar noch nicht alle Munter und frisch aus, und nicht wenige hatten ihre Hunde dabei aber es tat auch gut das Leben zu sehen. Gut es wunderte einige Besucher des Parkes das ihre ach so lieben Hunde bei Steven das Knurren und teilweise auch das Zähnefletschen anfingen. Aber in den heitigen Abendstunden störte den Gangrel dies in keinsterweise. Er setzte sich auf die Lehne einer Parkbank, nachdem er bei einem Hundebesitzer als Entschuldigung eine Zigarette schnorren konnte. Er hatte zwar schon Jahrelang nicht mehr geraucht, aber er ging jetzt nicht mehr davon aus das er irgendwelchen Schaden vom Genuss der Zigarette nehmen könnte. Er saß auch völlig gedankenverloren auf der Parkbank und betrachtete die Zigarette, und hielt aber in der anderen Hand sein Feuerzeug.
 
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Iain hatte beschlossen nach seinem ersten Besuch um Cafe de Trois und dem Treffen mit Katharina noch ein wenig Luft zu schnappen, bevor er sich zu seinem Gebittstelle zu den Archonten aufmachte. Also fuhr er seinen Sportwagen in die Parkmöglichkeiten nahe des Finstertaler Parks und begann einen kleinen Spaziergang zu machen.

So sehr er als Vampir ein Raubtier der Nacht war, so fühlte er sich trotzdem irgendwie fehl am Platz, mit dem leisen, teuren Geräusch seiner knietschenden, italienischen Designer-Schuhe auf dem Kies des Weges, dem Sand und dem Gras des Parks. Und trotzdem wirkte er, als wäre er auf der Pirsch.
Es war nicht so, dass er etwa nicht wusste, dass das hier Gangrel-Gebiet war. Er würde diese Domäne achten. Aber das reine Betreten der Domäne würde ja nicht verboten sein...

Dann sah er eine einsame Gestalt auf einer Parkbank sitzen, umgeben von einem Hauch von Vertrautheit. Iains Neugierde war geweckt. Aus alter Gewohnheit näherte er sich dem Sitzenden aus dessen Toten Winkel, von hinten, bis er nur noch etwa eine Armlänge hinter ihm stand. Das Knietschen und Knarzen der Lederschuhe - so leise es auch gewesen sein mochte - kam gänzlich zum Verstummen.

"Guten Abend, Steven..."
 
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Auch wenn Iain nicht nicht leise gegangen wäre, sondern getrampelt wie der sprichwörtliche Elefant im Porzelanladen, hätte Steven ihn nicht mitbekommen. Er hatte seine Aufmerksamkeit scheinbar völlig auf Sparflamme geschaltet und ging im Geist einigen Erinnerungen nach. Deshalb schreckte ererst hoch, als er seinen Namen hörte, und dachte erst es wären wieder irgendwelche Prügeltrupps die ihn gefunden hätten. Aber dann besann er sich darauf das die nicht den Namen Steven, sondern seinen richtigen Namen nutzen würden. So drehte er sich langsam um, das Feuerzeug und die Zigarette immer noch in seinen Händen haltend und blickte Iain erst fragend an <<Ich kenn den Namen, Fuck warum fällt er mir nicht ein.... Es war irgendetwas mit F... Fannley, Franny, Finnland, Finnlay, richtig Finnlay sagte Moishe>>

"Guten Abend Herr Finnlay, nett sie nach dem Erlebenis gestern hier zu Treffen", in Gedanken fügte er noch an <<ich hoffe dein Geschmack bezieht sich nicht auf Hundebesitzer, ich glaub net das Meyye so tolerant ist>>
 
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Iain lächelte entschuldigend.

"Es tut mir leid, ich wollte Sie auf keinen Fall erschrecken oder aus den Gedanken reißen. Ich war nur hier auf einen kleinen Spaziergang unterwegs und erkannte sie hier sitzend.

Sie haben doch nichts dagegen wenn ich mich zu Ihnen setze?"

Iain wartete Stevens Zustimmung ab und setzte sich dann auf die Bank.
Als er bemerkt hatte, dass der Gangrel eine Zigarette in der Hand hielt, kramte Iain selbst in seinem Sacko und förderte eine überraschend grazile, sehr alte aber hervorragend erhaltene Tabakspfeife zu Tage.
Mit geübten Fingerbewegungen stopfte er die Pfeife mit einem schwarzen, krümeligem Tabak und entzündete sie. Sein ganzes Verhalten wirkte dabei, als klammere er sich an einem alten, beruhigenden Ritual fest.

Iain tat ein paar tiefe Atemzüge. Blaugrauer, schwerer Rauch schwebte um die beiden Vampire durch die warme Sommerluft, hob sich kaum über ihre Köpfe hinweg und bildete fast so etwas wie Waberwolken um sie. Die schwere, aromatische Süße des Vanillearoms von 'Black Luxury' erfüllte die Nachtluft und zupfte an den Sinnen.

"Sie haben recht, Steven. Das Erlebnis gestern war alles andere als entspannend und beruhigend... ich kann nur hoffen, dass nun, wo dieser Zacharii vernichtet zu sein scheint, alles wieder seinen Gang zurück in die Normalität findet...

Haben Sie den Abend gestern gut überstanden?"

Das Interesse, ja fast schon eine Fürsorge in Iains Stimme schienen echt zu sein.
 
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Auf die Frage nach dem Sitzplatz nickte Steven. Als er sah das sich der Ventrue seine Pfeife nach einem festgelegten Ritual anzündete, steckte er sich die Zigarette in den Mund und entzündete sie fast gleichzeitig wie Iain seine Pfeife.

Auf seine Frage nach dem Überstehen war der Gangrel schon über die Fürsorge des Ventrue erstaunt, gab sich aber auch scheinbar so naiv und antwortete ehrlich: "Körperlich schon, aber das erlebte, vor allem das erschlagen werden von der Decke nagt schon ein wenig am Gemüt." Er zog einmal tief an der Zigarette und beobachtete einen weiteren Hund der an den beiden Blutsauger vorbei gezerrt wurde. Als der Besitzer des Hundes seinb Tier vorbeigezerrt hatte und ausser Hörweite war sprach er weiter: "Es tat aber gut, das dass heutige Aufwachen diesmal ohne irgendwelche Sinnesstörungen oder Veränderten Himmel vonstatten ging." <<Ich hoffe nur das es sich nicht um einen weiteren Traum von Zacharie handelt, wäre ziemlich scheiße für uns>>
 
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Iain lauschte den Worten Stevens schweigend. Dann schwieg er. Rauchte. Schwieg weiter. Steven schien es, als schärften sich seine Sinne. So konnte er sogar das Zischen der Glut in Iains Pfeife hören, die sich in das Tabaksnest ausbreitete und hungrif in die gesoßten Blätter fraß, um noch mehr des aromaschweren Pfeifenrauchs zu erzeugen und den einst so gutriechenden Tabak als bittere, scharfe Asche zurück zu lassen.

Iain rauchte nun nicht mehr in den paffenden Zügen, die Pfeifenraucher beim anrauchen einer neuen Ladung immer wie eine Dampflok wirken liesen, sondern sog nun langsam und bedächtig den Rauch in seine untoten Lungen, um sie dann wieder in kunstvollen Kringeln in die fast stehende Nachtluft zu blasen.

Fast musste der junge Gangrel glauben, dass Iain nicht wieder sprechen würde. Doch dann hob er bedächtig und leise an zu sprechen.

"Ich weiß, was Sie meinen, Steven. Der erste Schock sitzt tief und es braucht eine gewisse Zeit, ihn zu verarbeiten. Das, was wir da 'erlebt' haben gleicht auf so bizarre Weise den letzten Augenblicken, bevor unsereins in Starre fällt... oder bevor wir daraus erwachen..."

Er muss noch ein sehr junger Vampir sein, wenn ihm das derart zu schaffen macht...

"Wenn man im Kampf über das erträgliche Maß hinaus verwundet wird, dieser letzte Augenblick des Schmerzes... und dann verkrampft sich der Körper und man ist nicht mehr Herr über ihn, auf die letzte Sitzbank verbannter Zuschauer, alles so weit weg, als wären die eigenen Sinne in Watte verpackt... und dann erwacht man in einer fremden Nacht, der Körper beginnt sich zu erholen, versucht die fremden Erinnerungen der Eindrücke zu verarbeiten, die man in Starre aufgenommen hat... und doch ist da immer diese leise Stimme im Hinterkopf, dieser neckische Teufel, der einen fragt, ob all dies überhaupt echt ist, oder nur eine weitere Sinnestäuschung durch den Starrezustand..."

Iains Stimme brach ab, verlor sich in der windstillen Nacht.

"Das einzige, was wirklich dagegen hilft, ist ein obligatorischer Pragmatismus: Egal ob diese Nacht nun real oder nur die Wirrung eines Traumes oder die Lüge einer Chimäre ist, man muss sie einfach angehen und sein Bestes geben..."
 
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Stevenn war zwar noch ein relativ junger KAinit, trotzdem wusste er sschon was der Topor bedeutete. Auch wenn er keine gute Erinnerung an das letzte mal hatte. Vor allem das wiederhohlen hatte im nicht gefallen. Aber seine Seele wollte er vor dem Ventrue nicht ausbreiten. Aus diesem Grund nickte er wie ein artiger Schüler und schaute auch so, als wenn der Ventrue ihm etwas neues beigebracht hatte.

"ich verstehe was du, 'tschuldigung sie meinen." Nach einem weiteren Zug aus der Zigarette schaute er Iain fragend an und sprach. "Was meinen sie, wurde dieser Koldune besiegt, oder ist das nur einSieg auf Raten, in der jeder seine Wunden leckt und auf die nächste Chance wartet?"

Diese frage stellte er nicht aus irgendeiner gespielten Naivität, sondern es schien tatsächlich interesse hinter dieser Frage zu stehen, aus diesem Grund sprach er auch kurzer Pause weiter, "Meyye, alsodie Primogena von uns meinte gestern, das sie eventuell heute noch mal den Platz am Stieed untersuchen will, da dort wohl noch etwas zu finden sei"
 
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Iain wollte schon bei Stevens erster Frage beruhigend lächeln, als dieser dann jedoch davon erzählte, dass Meyye sich aus irgendwelchen Gründen den Koldunen betreffend Sorgen machte verdüsterte sich sein Gesicht.

"Meyye? Die Älteste der Gangrel?"

Heilige Schande, wenn DIE sich Sorgen macht...

Entweder hatten also ein paar mehr Vampire hier in Finstertal einen an der Klatsche weg, und schoben Angstzustände seit dem ersten Auftauchen von Zacharii, oder es war - so beunruhigend der Gedanke auch war - doch etwas mehr dran an der Geschichte... und DANN wären Sorgen durchaus angebracht!

Als er dann zu Steven sprach, war seine Stimme nicht verstellt.

"Steven... so naiv das klingt, ich würde es vorziehen zu glauben, dass Zach nun endgültig tot ist."
Iain lachte kurz und abgehackt auf.
"Schon allein deswegen, weil ich es nicht wagen will, mir vorzustellen, was wenn nicht!"

Er schüttelte nachdenklich den Kopf.
"Ich weiß, dass wir auf der Suche nach irgendwelchen Hinterbleibseln oder Kultstätten Zieges waren, als wir seine Boxbude untersuchen wollten... kurz bevor wir in diesem Traum gefangen waren... Vielleicht muss ja nur erst alles beseitigt werden, um auf Nummer sicher zu gehen."

Ob es dem jungen Gangrel klar war, dass der Ventrue ihm nur versuchte Mut zuzusprechen? Dafür war Iain eigentlich ein viel zu geübter Redner...

"Und selbst wenn nicht... sieh es doch mal so: Dann werden wir bestimmt rechtzeitig Bescheid kriegen und die Ahnen werden sich um die Angelegenheit kümmern! Letztes Mal hat es doch auch funktioniert!"

Ich muss das Moishe und vor allem Sybille sagen, dass Meyye da scheinbar etwas auf der Spur ist... das ist eine heiße Info...
 
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<<Die Ahnen, wer weiß welcher von denen hier seinen perversen Traum auslebt und uns wie dumme Marionetten herumschubst>> Steven nickte, und schnippte die Zigarette in einem hohen Bogen in das Gras vor den beiden. "Okay, hoffen wir das du recht hast, oder die Ahnen nochmal unsere kleinen unbedeutenden Ärsche rettten"

Steven kratzte sich an seinem Hinterkopf, was eine entfernte Ähnlichkeit mit dem kratzen eines Tieres hatte bevor er fortfuhr. "Soll ich dich dann anrufen, wenn Meyye mich benachrichtigt das es heute zu der Boxbude gehen soll? Deine Nummer habe ich ja seit gestern."

Steven beobachte während er sprach eine junge Joggerin, die in einiger Entfernung ihres Weges lief.
 
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Auch Iain betrachtete die Joggerin mit der ganzen Aufmerksamkeit, die ein Hungriger seinem appetitlich vor sich hindampfenden Mittagessen widmen würde.
Nicht jetzt und nicht hier... das hier ist die Domäne der Gangrel. Es gibt leichtere Wege, sich selbst eins auszuwischen...

"Hm... eine SMS sollte reichen, Steven. Ich kann noch nicht genau sagen, ob ich zu Euch stoßen kann. Wenn, dann gebe ich Dir auf jeden Fall noch einmal eine entsprechende Rückmeldung...


Was glaubst Du? Will Meyye das alleine mit den Finstertalern regeln, oder wäre ihr eine entsprechende Rückendeckung durch die Archonten lieber? Unter Umständen könnte ich für eine kleine Ablenkung sorgen, so dass die Archonten sich um ihren Kram kümmern und nicht da unten mitspielen..."

Iains Gedanken rasten...
 
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Steven überlegte kurz, entschied sich aber dafür die Antwort zu geben die der Wahrheit entsprach. Er konnte einfach nicht entscheiden ob Meyye ungestört sein wollte, oder ob sie die Archonten einweihen würde. Aber wenn er danach ging was er glaubte über seinen Clan zu wissen dürfte es Meyye solange egal sein ob sich die Archonten dafür interessierten oder ob der Sack Reis in China umfallen würde. Wenn es unerwartete Probleme geben würde, dann, aber erst dann würde sich Meyye melden. Das es diese Probleme bereits seit dem heutigen Morgen gab, bzw. geben wird konnte der Gangrel nicht ahnen.

"Ob sie Rückendeckung der Archonten will, kann ich jetzt nicht sagen, ich kann schlecht über den kopf meiner Clansschwester entscheiden. Und bevor du fragst, stören will ich sie jetzt auch nicht da sie gesagt hat das sie mich kontaktieren will"

Auch seine Gedanken rasten warum Iain sich um Rückendeckung sorgen machte, aber dann fiel ihm ein das die beste Währung unter Kainskinder immern noch der Gefallen war, deshalb fügte er in Gedanken an: Nettter Versuch einen Gefallen bei Meyye über meine person herauszuschlagen, zum Glück bin ich net mehr so Matsch in der Birne das ich sofort Meyye angerufen habe, oder einfach ohne ihr wissen zugestimmt habe
 
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"Nein, nein, das verstehe ich... ich werde mich sicherlich nicht in die Angelegenheitene der Primogena einmischen...
Ich wollte nur meine Hilfe anbieten bzw. anbieten ein wenig vom Einsatz von Meyye abzulenken, falls sie etwas Ruhe braucht..."

Iain stierte nachdenklich vor sich hin. Schwieg einige Augenblicke. Dann:

"Au Mann..." der Ventrue schüttelte den Kopf und stieß den Pfeifenrauch in einer frustrierten Wolke aus seinen toten Lungen aus.
"Ich meine, ich habe ja prinzipiell nichts gegen Ahnen und achte das Alter und so..." Ha... ha... ha... "... aber hier in Finstertal habe ich immer das Gefühl, in Schuhe gesteckt zu werden, die mir einige Nummern zu groß sind... Ich dachte wirklich, wir hätten die schrecklichen Zeiten mit Zach nun endlich hinter uns..."

Iain schüttelte sich gequält.

"Meinen Sie wirklich, die Sache hat etwas mit dem Koldunen zu tun, Steven?"
 
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Steven war erst etwas erstaunt über die Aussagen die Iain von sich gab. Man sah das auch an den Faltena auf seiner Stirn.

"Ich vermute mal in meinem Jugendlichen Leichtsinn das dieser Koldune damit zu tun hat. Oder irgendein anderer Penner hat nichts besseres zu tun als hier in Finstertal seine Perversen Phantasien auszuleben."

Er überlegte noch einen Moment und fragte dann aber doch: "In welche Schuhe will man dich den zwängen? Habe ich irgendetwas verpasst?"
 
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"Hmpf... nicht nur mich.

Schau dich doch mal um, was letzte Nacht hier gelaufen ist. Ich meine... wenn das tatsächlich ein Koldunen-Ahn war, der uns allen in den Köpfen herumgesponnen und uns an der Nase herumgeführt hat, warum mussten dann wir uns mit der Sache beschäftigen?"

Der Ventrue schien sich ein wenig in Rage zu reden.

"Uns Kainskinder gibt es jetzt wenn man den Legenden glauben darf... wie lange? Wann war die Sintflut? Sagen wir einfach mal seit Anbeginn der Zeit. Und wer muss hier in Finstertal alles richten? Selbst unsere sogenannten Ahnen sind doch im vergleich zu den richtig Mächtigen unserer Art gerade mal etwas bessere Kücken. Und wir müssen oder mussten uns hier einer Gefahr stellen, die wir nicht ansatzweise begreifen... geschweige denn ihr irgendwie gewachsen sind. Hast du mal drüber nachgedacht, warum wir eigentlich noch nicht alle vernichtet wurden?

Doch viel eher, weil Zach letzte Nacht einen Fehler gemacht hat, als weil wir uns so toll, umsichtig und heldenhaft verhalten hätten... Zugegeben: Ein Zuckerschlecken war es ja nicht gerade. Wenn ich mir überlege, wie viele Vampire in den letzten Nächten hier in Finstertal endgültig gestorben sind... aber trotzdem, vom Verhältnis her war es doch viel zu leicht..."

Iain schüttelte den Kopf. Fast schon, wie um eine Benommenheit loszuwerden. Schien sich bewusst zu beruhigen.

"DAS ist es jedenfalls, was ich meine, wenn ich davon rede, dass die Schuhe sehr groß sind, in die ich gesteckt werde - Himmel! Wir alle!"

Iain nuckelte lustlos an seiner Pfeife. Über seinen kleinen Ausbruch war die Glut erloschen und er stopfte geschickt den Tabak nach, zündete ihn erneut an und paffte scheinbar schlecht gelaunt vor sich hin.
 
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"Wir mussten uns damit beschäftigen da wir aufgefordert wurden im Namen der Camarilla uns dem Schutz der Stadt zu widmen. Gut das erinnert mich irgendwie an doe Kreuzzüge der Christen wo ja jeder aufgerufen war das Heilige and zu befreien, oder an die NS-Zeit, wo die Deutschen ja ihrem Führer ohn zu zögern zu anfang gefolgt sind.

Warum taten sie das? Aus aus Angst vor Repressalien seitens der an der Macht sitzenden. Die, die sich gewehrt haben und gesagt haben ´Mit uns nicht´ wurden fast alle ziemlich schnell gefasst und es wurde ein Exempel an denen statuiert. In der Camarilla läuft es ja leider teilweise so ähnlich ab."

Steven beobachtete Iain einen Moment und wurde sich seines Fehlers gerade bewusst, aus diesem Grund fügte er noch an das gesagte an: "Versteh mich nicht falsch, ich will jetzt nicht sagen das die Camarilla schlecht ist, oder die Traditionen Müll sind, was mich nur manchmal stört ist dieses Führen durch angst, oder besser gesagt dieses Zuckerbrot und Peitsche-Prinzip"

Er fischte eine weitere Zigarette aus seiner Tasche, steckte diese in den Mund und zündete diese auch gleich an. Warum Rauche ich eigentlich? Bringen tut es mir nichts mehr, blöde Gewohnheiten
 
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Iains Pfeife rauchte nun wieder ordentlich und erneut stiegen bleigrau-blaue Rauchwolken in die klare Nachtluft und verbreiteten ihren weichen, aromatischen Vanille-Duft.

"Hmpf... ich verstehe Dich nicht falsch, Steven, keine Sorge." Obwohl der junge Gangrel diesen Satz aus dem Mund eines Ventrue hörte, klang er nicht im leisesten bedrohlich oder drohend.

"Egal, auf welcher Seite wir unseren Nächtlichen Tanz tanzen, jede ist gefährlich... spielen wir nach den Regeln der Alten, benutzen sie uns als Speerspitze. Entbehrlich... wenn wir gut genug sind, überleben wir...
Spielen wir nicht nach den Regeln, oder explizit gegen die Alten... tja... das macht's auch nicht leichter oder wahrscheinlicher, seine Haut zu schützen... und wer sich ganz versucht, rauszuhalten, der wird wahrscheinlich von beiden Seiten angegangen..."

Iain zuckte wieder die Achseln.

"Deswegen habe ich mich für eine der Seiten entschieden und diene meinen Dienst ab. Sicherlich nicht deswegen, weil ich so überzeugt von den Argumenten bin, die die Camarilla vorschützt. Jeder der zwei Augen und ein Hirn im Kopf hat, sieht und weiß, dass die Alten immer eine Rechtfertigung für das finden werden, was sie tun wollen.
Aber wer nach den Regeln spielt, der hat ein klein wenig Spielraum. Spielraum, für seine eigenen Überzeugungen und Ideen Platz zu schaffen..."

Iain setzte die Pfeife ab, kaute dann kurz nachdenklich auf dem Mundstück, nur um sie wieder abzusetzen.

"Das mag nicht besonders heldenhaft sein. Heldenhafter wäre es wahrscheinlich, so lange Widerstand zu leisten, bis man hat was man will oder dafür gestorben ist."

Iain lachte dreckig.

"Aber das sterben ist einfach viel wahrscheinlicher. Also spiele ich nach den Regeln und wandle weiter durch die Nacht... und kann wenigstens in dem System ein wenig mitspielen und habe Raum für meine eigenen Überzeugungen...
Was die Ahnen draus machen... 'Zuckerbrot und Peitsche' sagst du? Wer das so offensichtlich macht, der hat das Prinzip nicht verstanden.'Divide et Impera', damit halt ich es schon eher.... wer herrschen will, muss delegieren udn einen Teil der Macht abgeben. Die Peitsche sollte man an der Wand hängen lassen... das sollte für alle, die sie dort hängen sehen, ausreichen..."
 
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Bei dem Auspruch Divide et Imperia musste Steven unwillkürlich an seinen Vater denken. Dieser hatte den Spruch auch öfter von sich gegeben. Am ende war aber auch die Peitsche heraus gekommen.

"Nun so halte ich es auch, ich habe mich für die Camarilla entschieden,da es augenscheinlich das kleinere der beiden Übel ist. Aber ich habe auch schon die Erfahrung machen müssen, das einige der alten die Peitsche nicht ander Wand hängen lassen sondern zu gerne einsetzen. Vieleicht hat das mein Weltbild ein wenig versaut."

Er ließ eine kleine Pause bevor er fortfuhr

"Aber deine Ansätze klingen auch vernünftig, vor allem der Teil mit den Spielraum für eigenen Überzeugungen. bisher habe ich nach einigem Ärger versucht als kleines unbedeutendes Licht in der grauen Massen unterzutauchen."

In Gedanken fügte er an Hmm ein Ventrue mit mehr als nur den eigenen Vorteil und Zahlen im Kopf, scheint tatsächlich ein bischen Philosophischer Verstand dabei zu sein
 
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Iain zuckte traurig die Schultern.

"Wir sind wahrscheinlich alle irgendwo Kinder unserer Erfahrungen... seien es jetzt gute oder schlechte..."

Der Schotte zog noch einmal vor sich hinsinnend an seiner Pfeife, aber der Topf war ausgebrannt.
Langsam und methodisch begann er, den Pfeifenkopf auszukratzen, auszuklopfen und schlieplich mit einem Pfeifenreiniger zu säubern.

"Aber ich vergesse ganz, dass ich nicht zu einem Clansbruder spreche, Steven."
Plötzlich lag ein Grinsen auf seinem Gesicht, das wirklich echt wirkte.
"Wo wir Ventrue doch so auf unseren erbarmungslosen Ruf bedacht sind..." Wieder dieses zynische Lachen.

"Was willst Du machen, wenn sich hier alles normalisiert und beruhig?
...
...
Also... WENN..."
 
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Steven grinste ebenso "Ebengerade wirst du aber dem erbamunglosen Ruf aber nicht gerecht, aber ich verhalte mich im Gegenzug glaube ich nicht so wie ein `typischer` Gangrel."

Er beobachtete noch einen Moment wie der Ventue seine Pfeife säuberte, ehe er seine Kippe wegschnippte. Danach antwortete er aufdie letzte Frage

"Wenn hier irgendwann mal alles ruhig wird will ich hier erstmal bleiben. Nüchtern betrachtet bietet die Stadt relativ viel potenzial, auch wenn ich noch nicht alles von dieser Stadt gesehen habe. Bin ja auch erst ein paar Tage hier. Und du, hast du vor dich länger hier einzunisten?"

Die letzte Frage klang nicht wie eine leere Phrase, sondern wirkte wirklich interessiert
 
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"Einnisten... das klingt so nach einem Schädling...

Vielleicht stimmt das ja, wenn man bedenkt, dass wir Vampire so etwas wie Schmarotzer sind...

Trotzdem ziehe ich es irgendwie vor, es als 'niederlassen' zu bezeichnen. Ich glaube tatsächlich, dass Finstertal in letzter Zeit einiges erleiden musste. Und ich möchte hier... arbeiten...

Ich weiß nicht, ob Du verstehst, was ich meine, aber hier gibt es tatsächlich so viel zu tun. Und hier können wir noch etwas bewirken...
Sicherlich: Es gibt hier auch etablierte Ahnen. Aber hier haben wir noch Aufgaben... Wir haben hier mehr Spielraum als in anderen, gefestigten Domänen wie Berlin, München, Frankfurt... und ich glaube tatsächlich, dass wir hier so etwas wie Stabilität bringen können... vielleicht können wir sogar ein paar größere Arbeitgeber nach Finstertal holen.

Stabilität wird oft als Stillstand bezeichnet, als einengendes Korsett.. aber ich glaube tatsächlich, dass die Menschen in Finstertal auch davon provitieren könnten, wenn wir hier endlich mal so etwas wie ein geregeltes Leben der Übernatürlichen bewirken... Und nein: Ich bin nicht so naiv vorzugeben, dass ich das alles nur aus reiner Selbstlosigkeit mache. Natürlich nicht.

Aber je mehr man hier erreicht, je höher die Position ist, die man sich schafft, um so mehr Spielraum hat man für seine eigenen Überzeugungen.
So lange man das Spiel mitspielt, ohne sich von seinen Regeln zu sehr vereinnahmen zu lassen, heißt das natürlich..."

Iain schwieg. Relativ lange sogar. Vielleicht hätte Steven sogar gerade zu sprechen anfangen wollen, aber dann war Iain doch schneller.

"Ich glaube wir 'jungen' hier vor Ort können uns dabei gegenseitig helfen. Und wenn es nur darin besteht, dass wir uns gegenseitig auf so etwas wie ... ... "

Lange Pause.

"Frieden? Vertrauen? Mann! Ausgerechnet jetzt fehlen mir die Worte!
Das trifft es alles noch nicht genau...
Je älter Kainskinder werden, um so paranoider scheinen sie zu werden. Und das wahrscheinlich sogar aus gutem Grund. Wir sind irgendwo Raubtiere, und ein paar von diesen Raubtieren sind nicht nur schweinegefährlich, sondern tatsächlich böse, nicht nur selbstsüchtig...

Lass es mich so ausdrücken:
Mein Clansbruder Moishe, bei ihm habe ich das Gefühl, ihm vertrauen zu können. Und da spielt nicht einmal unser gemeinsames Ventrue-Blut eine Rolle. Ich glaube, er hat es geschafft irgendwo ein moralisches Wesen zu bleiben, das Grundsätze hat. Grundsätze, die ihm vielleicht gerade deswegen so wert und teuer sind, weil er sie in der Vergangenheit irgendwann schon einmal brechen musste... und daran gemerkt hat, was sie ihm bedeuten, und was aus ihm wird, wenn er sie bricht. Und dass er sie genau deswegen nicht aufgeben will...
Wie gesagt... ich glaube ich kann ihm vertrauen... und deswegen tue ich das auch."

Pause. Unbewusst atmete Iain durch, obwohl sein Stoffwechsel den Sauerstoff nicht mehr brauchte, gar nicht mehr aufnehmen konnte.

"Ich glaube, Dir kann ich auf eine ähnliche Weise vertrauen. Du wirkst..." 'anständig'? Nein... das trifft es nicht ganz... "... verlässlich... moralisch..."
Das Achselzucken wirkte irgendwie fehl am Platz.
"Wie auch immer... irgendwer muss ja immer den ersten Schritt tun...
Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich hier in Finstertal auch weiterhin dunkle Wolken am Horizont abzeichnen... Ich glaube nicht, dass hier schon alles vorbei ist...
Jedenfalls...
Wenn Du etwas brauchst, Steven, zögere nicht, mich zu fragen. Und das ist kein Versuch, Dich in das komplizierte, verzweigte und unübersichtliche Netz aus Gefallen und Gegengefallen einzuwickeln. Frag mich einfach."
Im schlimmsten Fall werde ich Dir sagen, dass ich Deine Bitte nicht ohne Gegengefallen erfülllen kann.
"Ich glaube, auf lange Sicht kommen wir hier nur weiter, wenn wir zusammenhalten..."
 
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