AW: [11.05.09] Das Gefängnis
Der Direktor fuhr - viel zu schnell - nach Hause und vergass sogar seinen Wagen in die garage zu fahren. Er schloss die Tür seines mittelmässigen Einfamilienhauses auf und ging in die Küche. Dort schüttete er sich zu erst ein Glas mit einem billigen Scotch ein und nahm einen großen Schluck.
Nur wenige Minuten später kam eine Frau - seine Ehefrau - in die Küche und kam zu Ihm und strich Ihm über die Wange.
Alles in Ordnung, mein Liebling? hauchte Sie Ihm zu. Er wich aber nur auch und antwortete - sicherlich etwas zu schroff - Ja, sicher. Alles in Ordnung. Hab nur ein bisschen Kopfweh.
Dann warf er achtlos seinen Mantel auf die Garderobe und liess sich in seinen ledernen Fernsehsessel fallen den er von seiner Frau zum fünfzigsten bekommen hat. Rechtzeitig fiel Ihm ein das seine jüngste noch zu Hause wohnt und heute früh schlafen gegangen war, morgen war eine wichtige Prüfung an der Uni. Bei den Gedanken daran schüttelte er den Kopf als würde er den Gedanken daran loswerden wollen und nahm einen weiteren tiefen Schluck aus dem Glas so das das Fernsehbild schon verschwamm. Sein Sohn - drei Jahre älter als die Tochter - war schon aus dem Haus und hatte eine gute Anstellung in München bekommen. Ausser zu Weihnachten und runden Geburtstagen sah er Ihn nicht mehr. Für wen machte er also den ganzen Aufwand mit der Blutspende? Er wusste es nicht. Es war Ihm auch egal. Aber das was in der Toilette passiert war, das war einfach Phantastisch. Dafür würde es lohnen zu sterben. Hoffentlich kam der Mann wieder, das Geschäft mit der Frau verschwand in den Tiefen der Gedanken. Er dachte nur an den Moment in dem er dieses Hochgefühl erlebte... Er musste am nächsten Abend dort hin. Selbst wenn er dafür das Abendessen mit seiner hübschen Tochter absagen muss.