[10.05.2008] London -> Finstertal? 5 Stunden 48 Minuten!

Malkav

Jacks vergeudetes Leben
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Finstertal... Finster-effing-Tal... the fucking dark valley itself...
Der junge Tremere stieg nach dem Ortseingangsschild von Finstertal abrubt in die Bremsen, um punktgenau einer Radarfalle zu entgehen und beschleunigte unmittelbar nachdem er ihrem Einflussbereich entronnen war wieder auf seine bevorzugte nächtliche Innerorts-Reisegeschwindigkeit von 60 Meilen pro Stunde. Oh, das sind gar keine Meilen in Deutschland, Herr Schutzmann? I´m devastated... and now, would you please be so kind and Go fuck yourself!

Nun, zugegeben... es war nicht alles schlecht daran untot zu sein.
Ernest schmunzelte unwillkürlich, als er den Aston Martin Vantage N400 nach der Musikschule abrupt in eine Rechtskurve vorbei am Park, hinunter ins Museumsviertel zwängte.

Hatte er überhaupt von der Radarfalle gewusst, schoss es ihm durch den Kopf?
Ein Fuß war auf der Bremse gewesen, als sein Kopf noch vollends mit dem Widerwillen in dieses gottverlassene Tal zurück zu kehren haderte. Ernest bewunderte aufs Neue seine messerscharfen Reflexe. Er war gespannt, was aus seinem ehemaligen Einflussbereich, dem Café de Trois geworden sein mochte und entschied sich einen kleinen Schlenker über die Museumsmeile in Kauf zu nehmen..

Wenig mehr als 4 Jahre war es her, seit er zum ersten Mal Fuß in diese verfluchte Stadt gesetzt hatte, hatte er jetzt nicht irgendwann die Tage seinen Unbirthday?
Jetzt lachte der Engländer endlich kurz und schmerzhaft auf... er wusste nicht einmal aus dem Kopf, wann er gestorben war. So weit war es gekommen...

Vielleicht würde Cat es wissen... oder Victor. Noch ein Grund mehr den alten Herren zu finden.
Ernest konnte sich nicht vorstellen, dass Victor wie offiziell angenommen höchstwahrscheinlich endgültig verschieden sein könnte... er bildete sich ein, dass er das gespürt hätte. Irgendwie...

Im Vorbeiflug registrierte der Engländer beiläufig, dass an den Museen noch Betrieb herrschte, war zu diesem Zeitpunkt aber bereits voll und ganz damit beschäftigt den tiefliegenden Supersportler auf eine Geschwindigkeit herunter zu reißen, die es ihm ermöglichte die Tempopöller auf der Museumsmeile unbeschadet zu überstehen. Der junge Tremere war abgesehen von einer kurzen Zwangspause im Eurotunnel ohne Pinkelpause von London bis nach Finstertal gerast und konnte erste Abnutzungserscheinungen nur noch schwer verleugnen. Der obligatorische Streit und Versöhnungssex mit Cat, der dieser Dienstreise vorausgegangen war, taten ihr übriges dazu um ihn passend zum Tankinhalt seines Wagens auf Reserve laufen zu lassen. Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Noch 3 Stunden bis Schlafenszeit. Ernest nutzte die verkehrsberuhigungsbedingte Zwangspause um eine SMS in sein Autotelefon zu tippen: „Bin gut angekommen. Love you!“

Das Café de Trois war ebenfalls noch geöffnet wie er feststellen konnte, als er wieder aufblickte. Ernest nahm sich aber vor, als erste Amtshandlung nachdem er mit dem Seneschall gesprochen hatte zunächst das Mexican aufzusuchen und sich nach Alexander Stahl zu erkundigen. Ernest gähnte herzhaft... nun, als zweite Amtshandlung vielleicht. Gleich morgen...

Er parkte den auffälligen, in Karussell Orange lackierten Sportwagen unter einer Laterne wo er ihn sicher wähnte, griff nach dem kleinen Lederetui auf dem Beifahrersitz und steckte sich, nachdem er ausgestiegen war und den kleinen Mops, der beim abschalten des blubbernden V8 hochgeschreckt war, aus dem gut gepolsterten Rücksitz befreit hatte seine erste Zigarette nach über 700 Kilometern an. Schönes Auto...
Nicht zum ersten Mal liess er die Finger über den auffälligen Lack des Rennboliden streichen, während er hinüber ans Heck ging, um dort eine Flasche aus einem Karton zu ziehen.

Anschließend machte er sich rauchenderweise und von leisem Hundegetrappel verfolgt auf, um den bekannten Weg einzuschlagen. Churchills dampfenden Willkommensgruß an die Stadt ignorierte er geflissentlich. Es gehörte ohnehin gewissermaßen zum guten Ton etwas passendes mitzubringen wenn man mal wieder „zu Gast bei Freunden“ war, soweit es ihn betraf.

...ob Mr. Romero immer noch Dienst hat? ...ob der überhaupt noch lebt?

Er klopfte an der ihm bekannten Türe.
 
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Im Inneren schlürfte Gabriel grade seinen 5ten Kaffee. Er war vor wenigen Stunden mit massiven Kopfschmerzen an seinem Schreibtisch erwacht und hatte die 3 Paracetamol bereis mit dem heißen, kofeinhaltigen Gesöff heruntergewürgt. Es wurde leicht besser. Das erste Mal seit Tagen lichtete sich der Nebel in seinem Geist ein wenig und er fand wieder die Energie, seiner Arbeit nachzukommen. Und da stand sie schon auf der Matte...

Ein Kainit, so ergab der kurze Blick auf die Wärmebildkamera, und so drückte der aktuelle Sekretär der Akkademie zu Finstertal den Türöffner um den Gast hineinzulassen. Er erhob sich und sah ihm mit einem interessiertem Blick entgegen. Er kannte ihn nicht oder doch? Hatte er nicht seine Akte mal gesehen? Das Bild kam ihm wage bekannt vor. Nach wenigem Überlegen machte es "klick". Ein Tremere... Wie war noch gleich sein Name?!? War er nicht nach London versetzt worden oder soetwas ähnliches???

"Willkommen zurück in Finstertal, mein Name ist Gabriel DuPont. Ich bin der hiesige Sekretär der Akkademie zu Finstertal und Assistent unserer werten Regentin, Caitlin McKinney." begrüßte er den Kainiten höflich und verneigte sich ein wenig, wie es ein Guhl in einem Amt vor einem jungen Kainiten seines Clans tat. Er hatte es umgangen, den Namen zu nennen und hoffte, dass man ihm nicht ansehen würde, wie er fieberhaft nachdachte. Er hatte ihn gelesen, das war Gabriel sehr sicher...
 
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"Ernest Jacob of Gellar V., Chylde of Viktor Thorson, Mündel von Lord Johardo von Warschau, Adeptus Quintus der Zirkel der Mysterien... ich komme in offizieller Mission.", der Engländer wirkte ein wenig abwesend und händigte Gabriel einen versiegelten Briefumschlag aus, dessen Inhalt seine Person bestätigte und um freundliche Aufnahme bat. Sein deutlicher Akzent war geprägt von der steifen Modulation eines BBC-Radiomoderators: "Mr DuPont, I´m honored einen Vertreter von House und Clan im Amt zu treffen, aber können Sie mir möglicherweise Auskunft über den Verbleib von Mr. Romero machen?"

Der junge Tremere machte einen sehr gepflegten ersten Eindruck. Er trug ein leichtes braunes Tweedjacket über einem nachtblauen Kaschmirhemd mit passender Hose und teuren rahmengenähten Schuhen. Er hatte den Körperbau und die Geschmeidigkeit von jemandem, der sich fit hielt und die stechend blauen Augen gaben seinem Gesicht zusammen mit der Hakennase und dem dunklen Haar etwas unfehlbar aristrokratisches. Der kleine Mops, der sich neben ihm schnaubend auf das Parkett plumpsen liess gab der Gesamterscheinung dann allerdings wieder einen Hauch vom Sonderbaren. Er hielt ein schmales Lederetui in der Rechten und eine Flasche in der linken Hand.

"That´s Churchill...", fügte der Engländer nüchtern hinzu, als er DuPonts Augenzucken nach Unten bemerkte.

Stichworte, die DuPont aus Ernests Steckbrief vor dem geistigen Auge aufflackern könnten, wären beispielsweise, dass er dem ehemaligen Hüter des Elysiums Cafe de Trois gegenüberstand. Schoßhund von Professor Johardo und Boytoy von Sheriff Cat. Der Engländer war jung, hatte sich aber schnell als steigender Stern von Finstertal erwiesen, bevor er vor ungefähr 2 Jahren abrupt ins Gildehaus nach London berufen worden war, wohin ihm derSheriff der Domäne unlängst nachgefolgt war.

Ernest verneigte sich ebenfalls und verzichtete darauf, DuPont die Hand zu reichen. Seit der Sache mit dem Kind des Prinzen von Finsterburg ging er überflüssigem Körperkontakt entschieden aus dem Weg.

Out of Character
Gibts zufällig irgendwo nen Steckbrief/Photo von Gabriel DuPont? Hab über die Suche nichts finden können
 
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Erleichtert, dass Ernest seine Grübeleien beendete, lächelte Gabriel und erwiderte: "Sehr erfreut, nehmen Sie doch bitte Platz." Er deutete kurz auf den Sessel vors einem schreibtisch und setzte sich, während sein gast es ihm gleich tat. Dabei öffnete er bereits das Siegel des ihm überreichten Schreibens und er überflog den Brief kurz. tatsächlich. Der vielgerühmte ernest. hatte er nicht die Fähigkeit bessen diverse schutzma´ßnahmen gegen Werwölfe und dergleichen anzufertigen. Wie praktisch, dass er nach hause zurückgekehrt war. Gabriel lobte seine weitsichtigen Vorgesetzten gedanklich dafür, ihn zurückbeordert zu haben. Wie er mitbekommen hatte würde es schon bald in die Mienen der Stadt gehen, um dort die letzten feindlichen Werwölfe zu vernichten. Jedenfalls wenn ihn seine Erinnerung nicht trübte. Die letzten Tage waren irgendwie... sonderbar. Irgendwie war alles leicht verschwommen, als war er nicht ganz da gewesen. Ob das mit diesen fürchterlichen Kopfschmerzen zusammen hing? Er riss sich zusammen, denn er wollte den Adepten nicht warten lassen.

Gabriel nickte leicht, beim Anblick des Hundes und ignoriert ihn sonst. "Es ist viel geschehen während ihrer Abwesenheit und das meiste davon obliegt nicht meiner Befugniss, ihnen mitzuteilen. Die offizielle Version allerdings lautet, dass seine Exellenz Prinz Buchet zusammen mit seinen Guhlen Butch Hansen und auch meinem Vorgänger Herrn Romero bei einem bedauerlichen Autounfall ums Leben kamen." Seine Stimme allerdings widersprach seinen Worten, denn Gabriel verheimlichte dem Tremere nicht der Unglauben und massive Zweifel, den er und wahrscheinlich die gesamte untote Bevölkerung Finstertals hegte. Er machte bewußt klar, dass da mehr war. "Ich bitte Sie dennoch für weitere Informationen diesbezüglich mit Mylady Mc`Kinney zu sprechen." fügte er trotzdem hinzu.

"Darf ich Maria, unsere Haushälterin informieren, damit Sie Ihre Räume im Gildehaus wieder beziehen? Ich nehme an, Ihre Anwesenheit ist langfristig geplant?"
 
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Ernest ließ das Tweedjackett von den Schultern gleiten und hängte es über die Lehne des Sessels bevor er Platz nahm: "In that case...", er wirkte deutlich nüchterner als er sein wollte, als er mit langem Arm eine Flasche potentiell sehr guten Gins auf den Schreibtisch des Sekretärs pflanzte.

Er hatte Romero gut leiden können und das merkte man der Mine des jungen Tremere´s auch deutlich an. Sein Blick schweifte für einen kurzen Moment in die Ferne. Soldaten nennen diesen Gesichtsausdruck auch thousand yard stare, aber das musste Gabriel nichts sagen.
Wenige Wimpernschläge später, kehrte der junge Tremere auch nahezu überganglos in die Wirklichkeit zurück und wirkte, als würde er erwarten, dass Gabriel zwei Gläser auftischte.
 

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Out of Character
Da bei mir gerade Kreativität auf Langeweile trifft, erlaube ich mir mal ganz dreist, mir kurzerhand selbst einzuschenken! ;-)


"I prefer to think, that god is not dead... only drunk!", murmelte der Engländer kryptisch, während er mit nachdenklicher Mine den Verschluss der Flasche mit einem in der auffällig unauffälligen Stille der Nacht deutlich vernehmbaren Knacken öffnete und sich und dem Sekretär einen ordentlichen Männerschluck in die bereitgestellten Wassergläser einschenkte. Jetzt wo er raus aus dem Schalensitz und rein in dem Loungesessel war, drückte die Last der Stadt noch einmal schwerer auf seinen Schultern.

Dear Lord, lass den Toreador nicht Recht gehabt haben... einfach Feierabend...
Wie dem auch sei... a man´s gotta do, what a man´s gotta do, und das war in Ernest Jacob Gellar´s besonderem, aber irgendwie auch bedauerlichen Fall fürs Erste, den Frust mit einem ordentlichen Schluck Gin runter zu spülen.

"Kennen Sie einen... wie sagt man? Trinkspruch?", erkundigte sich der junge Tremere während er seine Fangzähne ausfuhr und sich an der blendend weißen Spitze einen tiefen Cut in den Daumen zufügte, erstickte dann aber eine etwaige Antwort von Gabriel umgehend, undeutlich und mit vollem Mund: "Wowei... actwually k´enne ich einen, der progably quite good hierhin passen würde!" Der Daumen wanderte über den Glasrand und fügte dem Gin einen kraftvollen Spritzer But hinzu. Als Tremere war man ja quasi ebenso per Du mit der eigenen Vitae, wie mit der von Anderen und so bereitete es dem Engländer keine Mühe sein Blut so zu lenken, dass er weder kleckerte, noch das Glas unnötig einsaute. Der halbe Schluck Blut wandelte die bläulich schimmernde Spiritouose in ein fahles Violett.

Er erhob sich und leckte sich im Aufstehen diskret über seinen Finger, woraufhin sich die Wunde wie von Geisterhand wieder zuzog. Er hielt einen kurzen Moment inne, in dem er wohlmöglich sein Deutsch ordnete und den Spruch im Kopf übersetzte: "Auf abwesende Freunde, verlorene Lieben, vergessene Götter... und dass jeder und jedereiner, dem Teufel seinen Preis zahle!"

Er leerte sein Glas mit zwei beherzten Schlücken und stieß ein zufriedenes Seufzen aus. Der Stummelschwanz des kleinen Mopses machte ein schnelles Pochpochpoch auf dem Boden. Anschliessend goss er Eins, Zwei, Drei, einen Vierten... und dann nach einem kurzen, kaum merkbaren Schulterzucken einen fünften großzügigen Schluck aus der offenen Gin-Flasche in Romeros Schreibtischpflanze und blinzelte Gabriel dabei gutmütig zu. Er sollte das nicht zu Ernst nehmen, aber die Pflanze war schon länger da als er und wusste wohlmöglich sogar besser Bescheid.

Er ließ sich wieder zurück in den bequemen Loungechair plumpsen: "Nun, let´s cut the cake... auf wen muss ich heute sonst noch alles trinken und was kann ich tun, damit ich nicht noch another Bottle aus dem Wagen holen muss?
Es klang kinda dringend was ich bisher gehört habe?", der Engländer lehnte sich in seinem Sessel zurück und sah den Sekretär erwartungsvoll an: "By the way... wenn ich trinke, geniesse ich dabei gerne eine gute Cigarette... würde es Sie sehr stören, wenn ich rauche, while I listen?"

London war nicht gut zu unserem Lieblingsbriten gewesen. War der Mensch, der er war in Finstertal noch in Ehren gehalten worden, so hatte der Vampir der hier aus ihm wurde in London nicht eben offene Türen einrennen können. Zum Einen - London war groß. Alleine sein junges Alter (im Sinne kainitischer Vielfliegermeilen) platzierte ihn in der hiesigen Hackordnung in den untersten Rängen und Ernest hatte eine harte Zeit hinter sich, in der er sich gezwungen sah Kainiten, die rein optisch vielleicht halb so alt sein mochten wie er, den metaphorischen Arsch zu küssen. Er hatte zum Anderen einige Monate infolge hektischer Entwicklungen und halbgarer Entschlüsse in unfreiwilliger Starre verbracht, was ihn im Folgenden einige Tage mit dem wirren Gefühl herumlaufen liess gerade abrubt aus der Zwölfdimensionalität gepurzelt zu sein und selbst heute noch selten aber dadurch keinen Funken angenehmer ein Schaudern versetzte, als sei gerade jemand über sein Grab gelaufen. Dear Lord, lass diese Mc Kinnley einen alten Drachen sein... ich ertrage keinen weiteren flammäugigen Kleiderständer mit Daddy-Issues...

Der Makel der Diablerie und die Eiseskälte, die sein Körper zu jeder Tages und Nachtzeit ausstrahlte, machten es ihm nicht eben leichter neue Freunde zu finden und immer nur mit Cat, der die eingeschränkten Privilegien, die mit dem Ortswechsel dazu kamen ebenfalls nach kürzester Zeit emotional zu schaffen machte herum zu hängen, nun... es machte das Leben zu Zweit nicht unbedingt prickelnder, wenn man an den Punkt kam, an dem man sich nichts mehr zu erzählen hatte... einfach weil seit langer Zeit nichts mehr passiert war, wo der Andere nicht dabei gewesen wäre.

Ernest kam jetzt allerdings, nachdem er in London alles stehen und liegen gelassen hatte um dem Ruf zu folgen zum ersten Mal an den ernüchternden Punkt, wo er sich die Frage stellen musste, wie denn überhaupt die Chancen standen überhaupt noch was erzählen zu können...

Ernüchternd, das war überhaupt das Stichwort.
Ernest entschied die Beantwortung dieser Frage fürs Erste zu vertagen und anstatt dessen lieber noch einen Schluck nachzutrinken während er die Ohren spitzte.
 
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Sekretär der Akademie, Gabriel DuPont:

Gabriel war erst völlig verblüfft und grinste dann, als der Tremere die Flasche auf den Tisch stellte. Er stellte zum einen seinen mittlerweile leeren Kaffeebecher auf den Tisch und zum anderen ein unbenutztes Wasserglas. "Pinnchen haben wir hier nicht, jedenfalls habe ich noch keine gesehen und ehrlich gesagt, auch noch nicht gesucht. Ich muss sagen, es war mehr als stressig in letzter Zeit. Kriesen ziehen Kainiten anscheinend an, wie Dung die Fliegen!“ Er lachte. "Aber wenn alles gut geht, dann ist heute Nacht alles vorbei und Sie können am frühen Morgen vielleicht sogar noch mit unserer Regentin reden. Ich werde Sie informieren, Mr. Gellar.

Bitte, tun Sie sich keinen Zwang an. Allerdings störrt es Sie hoffentlich nicht, wenn ich dabei das Fenster öffne? Ich mag den Dunst nicht besonders...

Aber um auf meine vorherige Frage zurückzukommen: Planen Sie einen langfristigen Aufenthalt? Und haben Sie vor im Gildehaus zu wohnen?"
 
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"That sounds fair!", antwortete Ernest mit einem zufriedenen Nicken und zog ein leicht angebeultes Päckchen Silk Cut aus der Reverstasche seines Tweedjacketts: "Ich danke Ihnen..."

Er nahm sich eine Zigarette und zündete sie mit einem Glutpunktfeuerzeug an, dass er anschliessend zusammen mit der weißen Packung mit dem dezenten violetten Label vor sich auf den Tisch legte. Das Feuer glänzte im Carbon-Look und trug das Wappen des Sportwagenherstellers Lotus. Er kramte in seiner Innentasche und platzierte zusätzlich einen winzigen verchromten Taschenaschenbecher auf dem Holztisch: "Ich würde ihr Angebot gerne fürs Erste wahrnehmen und ein Zimmer im Gildehaus beziehen... for the case that es sich sich als ein wirklich längerfristiges Assignement herausstellen sollte, erkläre ich mich natürlich bereit, mich um eine eigene Bleibe zu kümmern...", ein Versprechen, welches Ernest zeitnah zu erfüllen gedachte - nicht zuletzt, weil er bereits jetzt den Impuls in sich aufkommen spürte, auf den Moment hinzuarbeiten, an dem er sich ganz entspannt wimmernd für einige unbeobachtete Stunden in Fötusposition einrollen können würde wollen.

"Mir ist mitgeteilt worden, the museum was under Siege und die große Schlacht unmittelbar vor dem Aufbruch?", erkundigte Ernest sich mit unbewegter Mine, indem er das gerade vor der Tür Erfahrene umgehend in die kostbare Ware Wissen umtauschte. Nur zu... denk ruhig mit mir würden sie actually reden...

"By the way... ich war da vor vielleicht 15 Minuten... da war an den Museen nichts zu sehen!", Ernest spielte kurz mit dem Gedanken sich mit einem dritten Drink auf den möglicherweise nun folgenden Marschbefehl vorzubereiten, entschied sich aber zugunsten eines weitestgehend klaren Kopfes... vorerst zumindest.
 
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Sekretär der Akademie, Gabriel DuPont:

"Ich denke, dass sich der Kampf vorerst auf das Innere des Museums beschränkt. Allerdings habe ich keine aktuellen Informationen vorliegen. Was allerdings die Frage aufwirft: Haben Sie Kampffähigkeiten? Dann sollte ich vielleicht unsere momentane Geißel informieren. Es kann jede helfende Hand gebraucht werden." Gabriel sah ihn nachdenklich an. Er konnte sich wirklich nicht mehr erinnern, was für Fähigkeiten der Akademie über Ernest bekannt waren, aber vermutlich war auf der internen Seite, auf die Caitlin zugriff hatte, alle Informationen gelistet. Selbst die Tremere waren nicht hinter den technischen Möglichkeiten verblieben und der Pfad der Technomantie wurde immer belibter und nützlicher. Er wußte, dass Caitlin selber mit der Idee spielte einen Lehrer nach Finstertal zu rufen.

Er griff schoneinmal zur Akte mit den Begrüßungsfloskeln und Kontaktdaten der Amtsinhaber. Vieles würde Ernest sicherlich wissen, doch neue Prinzen, neue Regeln. Wer weiß, wie die Situation ersteinmal morgen aussah, wenn die Achonten hier im Einsatz wären... Doch bevor er sie Ernest aushändigte, wartete er einmal dessen Antwort ab.
 
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You have absolutely no clue who I am or why I´m here, do you?

"Well, I´ve brought a Taser....", für jemanden, der mit Ernest noch nicht zu tun hatte war die leichte Gesichtsregung die dieser nüchternen Antwort vorausging wahrscheinlich irgendwo im schwer zu definierenden Niemandsland zwischen Amusement und klischeehafter britischer Kaltschnäutzigkeit verloren gegangen, aber im großen und Ganzen wirkte der junge Tremere auf DuPonts Haben-Seite zumindest mal so, als würden sich seine Gehirnwindungen in diesem Moment nicht um die Frage winden, wie er aus dieser Nummer am Günstigsten wieder herauskommen würde: "...two actually!"

Ernest war der Ansage sich jetzt auf den Weg zu machen, in der für ihn doch recht typischen, vergleichsweise ungefilterten Art und Weise wenn es um die Wünsche und Begehren seines Lord Johardo ging durchaus buchstabengetreu gefolgt. Nun, genau genommen hatte er sich, als es um die weitreichende Entscheidung ging das Zeitfenster, welches er bei seinem Marschbefehl für persönliche Belange als stillschweigend geduldet sah entweder in einen Abschiedsquickie mit Cat oder paramilitärischem Aufmunitionieren zu investieren, eiskalt für Ersteres entschieden.

Die beiden Taserwaffen waren Ernest zu seiner eigenen Überraschung von allen Waffen mit denen er bislang zu tun hatte mit am symphatischsten geworden...
Gar nicht mal weil er unüberwindbare Skrupel gehabt hätte einem ernst zu nehmendem Gegner im Kampf bleibenden Schaden zuzuführen - bezüglich solcher Bedenken war der Tremere viel zu schnell durch eine viel zu harte Schule gegangen - er hatte in der bunten und rapide wachsenden Warenwelt der Schockwaffen vielmehr mit einem diffusen Gefühl von Zufriedenheit eine moralische Grauzone entdeckt, die es ihm erlaubte einem etwaigen Opponenten maximales Ungemach mit der minimalen Gefahr einer nachfolgenden Grundsatzdiskussion zuzufügen.

Die Waffe selbst war zumindest rational betrachtet weniger verfänglich als eine scharfe Schußwaffe, egal ob es sich dabei um weltliche oder okkulte Ordnungswächter handeln sollte und Ernest versprach sich im hoffentlich niemals eintreffenden Fall einer Situation, aus der er sich nicht mittels Disziplinen oder Telefonaten einfach so herauswinden konnte zumindest mal mindernde Umstände.

...ausserdem tat so ein Stromstoß schlicht höllisch weh. Insbesondere bei einem Vampir tat er dies Ernests persönlicher Meinung nach viel gründlicher, als es ein ungezieltes Projektil bei jemandem, der das schonmal mitgemacht hatte je könnte. Insbesondere als mögliche Verhandlungsgrundlage hatte der Erwerb des klobigen, vage phaserartigen gelben Kastens für Ernest einen Quantensprung bedeutet. Es sprach einfach eine völlig andere Sprache mit einer Waffe zu wedeln und vage Drohungen auszusprechen, als sein Gegenüber höflich oder auch bestimmt den unmittelbar zu erwartenden Effekt dieses Wunderwerks der minderlethalen Bewaffnungstechnik zu erläutern und darauf hin zu weisen, dass man das Thema falls ununmgänglich die ganze Nacht weiter ausführen könne.

Völlig egal wie der Schaden sich letzten Endes gestalten mochte, Ernest versprach sich von einem gelungenen Treffer zumindest mal einen kleinen Bonus in Sachen Timing und Aufmerksamkeit und erwiesenermaßen ließ sich ein randalierender Artgenosse mit mehreren erfolgreichen Treffern in schneller Folge (und wie oft genug zumindest einem winzigen Quentchen Glück) auch ohne Weiteres in Starre zappen. Last but not least: Ernest fühlte sich von der emotionalen Bürde, die er bevor er den waffentechnischen Schritt ins 21ste Jahrundert gemacht hatte, jedes Mal empfunden hatte wenn sein Instinkt ihm sagte, dass genau jetzt der absolut perfekt passende Zeitpunkt für einen präventiven Erstschlag gekommen war weitestgehend befreit. Ein beherzter Stromschlag sprach (wenn man dieses Faß überhaupt aufmachen mag) zumindest mal eine andere Sprache als eine blutverschmierte Wunde... oder ein neues Loch im Kopf.

...überhaupt...Waffen! Waffen brachten niemanden um.
Ernest war in stürmischen Zeiten in das Dunkel der Nacht geworfen worden und Umstände, Notwendigkeiten sowie Ernests natürliches Gespür dafür, wann er welche Karte spielen musste und wann es hieß "all in" zu gehen, hatten den ungeplanten aber wie sich schnell herausstellte wenn überhaupt als "übereifrig" zu beschreibenden Novizen ganz natürlich in die Untiefen der eher weltlich geprägten Aspekte des okkulten Untergrunds geschifft.

Er erinnerte sich noch lebhaft, vom damaligen Primogen der Malkavianer seinen ersten Revolver geschenkt bekommen zu haben... seine erste Begegnung mit dem Kuriosum, dass jeder Ziege nannte und was der Bunker unter dem Boxschuppen so alles vorm Alltag verbarg.


In seinem Ersten, wahrscheinlich mehr oder weniger spontan ins Leben gerufenen Amt als "Hüter des Gildehauses" war es aufgrund diverser ansonsten nicht zu betretender Bereiche eine völlig naheliegende Entscheidung gewesen den ehemals als dekorativen Chauffeur zwangsverpflichteten Ex-Ghul als erste thaumaturgische Disziplin in der von den Unfokussierten und Willensschwachen nur schwerlich zu meisternden Kunst der Levitation auszubilden. Mit dem Enthusiasmus eines Kindes, welches gerade feststellen durfte, dass es von den Göttern unerwartet mit einer extrem coolen Superkraft gesegnet worden war, verblüffte der (wenn ihn etwas packte schwer abstreitbare Züge der manischen Monomanie an den Tag legende), Neuzugang mit so rapiden Fortschritten und einer zugegeben bisweilen ein wenig bedrohlich empfundenen Kreativität, dass seine sonstigen (im Vergleich zu etwa einem konventionellen Durchschnittsnovizen eines beliebigen Gildehauses im Irgendwo eher durch ihre nahezu völligen Abwesenheit glänzenden) thaumaturgischen Prüfungen und Einweisungen bezüglich der etwas abstrakteren Bereiche der hermetischen Blutmagie letztlich nie ein Thema waren. Die kleine Sensation, dass dem Engländer ohne zwischendurch auch nur nach Hilfe gefragt zu haben die mentale 360° Drehung vom Auslösen eines ausser Reichweite liegenden Schalters mit dem telekinetischen Aequvalent einer eingeschlafenen Hand, hin zum Traum vom Fliegen gelungen war, zerfächerte Hand in Hand mit dem Talent der Stadt von der Bratpfanne ins Feuer zu hüpfen auch jeglichen Anlass dazu sich die Frage zu stellen, womit der frischgebackene Neugeborene so seine Zeit verbrachte. Im Gegenteil... selbst der damalige Sheriff der Domäne dürfte sich in einer stillen Stunde vermutlich bereits selbst irgendwann einmal bei der Frage ertappt haben, wann genau der Engländer den Entschluss gefasst hatte sie zu seiner Braut zu machen. Viel Gelegenheit zur Widerrede hatte er ihr jedenfalls im Anschluss daran irgendwie nicht gelassen. Was es für Cat in solchen Momenten noch viel abstrakter und feenstabbehafteter machte, war dass der altgewordene Junge, der sich hinter der durchgestylten und wohlakzentuierten Fassade verbarg, mindestens die Hälfte der Zeit nicht den geringsten Schimmer zu haben schien, was er als nächstes machen sollte.

Sie hatte zu ihrer... wahrscheinlich war das Gefühl am Ehesten ein Zuwachs an Leichtigkeit als eine "Erleichterung" im Wortsinn, in ihrer von den ständigen Wogen und Untiefen, die das Leben in Finstertal nunmal quasi per Postleitzahl mit sich brachte, in Bewegung gehaltener Beziehung in dem, was sie aus ruhigeren, vertrauteren Momenten so herausdecheffrieren konnte irgendwie die wenn man mal ehrlich war auch ein wenig amüsante Info mitgenommen, dass der durchaus auch gehobeneren Ansprüchen gerecht werdende Junggeselle wenn es um das Thema Frauen ging, (bis das Schicksal dann wohl ein Einsehen hatte und ihn auf verschlungenen Strömen schlussendlich in Cat´s ..."Hafen" an Land spülte, mit einem kaum zu überwindenden Zielgruppenproblem zu kämpfen:

Er, von Tradionen trunkenen Kindermädchen, schleichend immer sonderbarer im Kopf werdenden Internatslehrern und während eines Lebensabschnitts, wegen dem er heute noch manchmal schweigend da saß und trank von angelikanischen Nonnen aufgezogener Spross der altehrwürdigen aristrokatischen Dynastie Huntington, war vom Schicksal mit vielen Gaben ausgestattet worden. Was ihm jedoch immer wieder zum stocken brachte, war die nahezu völlige Abwesenheit jeglichen Konzeptes davon, was mit all diesen losen Ansätzen anzustellen sei.

Andere Menschen mit denen ihn das Schicksal in Situationen brachte kamen ihm in den meisten Fällen gelinde ausgedrückt mindestens ebenso planlos, wenn nicht noch irgendwie noch viel grundsätzlich verlorener als er selbst vor und schienen sich die in 20 Meter hohen Flammenbuchstaben vor seinem dritten Auge lodernde Frage, was zur Hölle hier denn bitteschön überhaupt los sei, in bedenklicher Anzahl überhaupt nicht erst zu stellen.

Der Weg, den der damals noch viel jüngere Engländer auf seiner Queste zur Klärung dieser brennenden Frage bar jeden greifbaren Angriffpunktes einschlug, führte über einige Stationen die für einen jungen Herren seiner sozialen Position im Gefüge der Welt mindestens ungebührlich, genau genommen aber selbst in Vierteln wo noch überwiegend Cockney gesprochen wurde völlig indiskutabel waren. Geblieben war davon eigentlich nur die Frage, was der Fremde den er "Father" nannte, wohl noch so alles arrangieren konnte wenn man ihn nur lang genug mit einem Telefon und einer Flasche Gin alleine lies.

Die Lektion in angewandter Anarchie trieb in den folgenden, ereignisloseren Jahren langsam aber stetig ihre Wurzeln in die Fassade der aristrokratischen Erziehung und beförderten das in dem stetig im privatfinanzierten Bildungssystem von Sprosse zu Sprosse getragenen Twentysomething ohnehin bereits brodelnde Gefühl der Entfremdung.

(Was Cat aus diesen ganzen Puzzlestücken möglicherweise am lebhaftesten in Erinnerung geblieben war, war allerdings das Bild, dass Ernest wenn es ums Thema Frauen ging in diesem hauchdünnen Nichts zu schweben schien, wo er sich einer eher konservativen und "angemessenen" Option als unwiderbringlich nicht mehr fähig empfand und kein Mädel was so´n bisschen mitten im Leben stand nicht zumindest bei dem Gedanken was mit "so einem" anzufangen innerlich schmunzeln musste. Irgendwie war es nett zu wissen, wenn sich der Partner dessen auch so ein bisschen bewusst war, dass man eigentlich ein Stück zu gut für ihn war.)


Als DuPont sich so naiv nach Ernests Fähigkeiten im Kampf erkundigte, dann mochte er bei allem was der Engländer auf den Ersten und dritten Blick so ausstrahlte und dem Assistenten der Regentin bei späteren möglichen archivarischen Nachforschungen noch in die Finger kommen würde, wahrscheinlich nichtmal in den Orbit des Gedankens gelangt sein, dass es niemanden gab der sich mehr darüber wunderte was für einen unglaublichen Lauf er da bisweilen in jüngster Vergangenheit hatte, als der gefragte Adeptus Quintus der mystischen Zirkel selbst.


"... I like to think about it primarily as a matter of richtiges Ende, falsches Ende! Funktioniert so weit auch actually...", fügte der Engländer mit einem vermeintlich aufmunternd gemeinten Hochziehen der Augenbrauen hinzu.
 
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Der Sekretär schien nicht so recht sicher, was er mit dieser Aussage anfangen sollte, also entschied Ernest sich sicherheitshalber möglichst beiläufig das Thema zu wechseln, bevor der junge Mann zum Telefon greifen und der Geisel mitteilen würde, dass Mr.Wolf bereits auf dem Weg sei: "By the way... da ist noch one thing, über das ich sie fragen wollte und zwar geht es um Folgendes - ich bin derzeit damit beschäftigt mir einen Menschen als Ghul zu entscheiden... I´d like to know, if und wenn ja wen ich hier in Finstertal darauf ansprechen sollte. In London ist das actually bereits genehmigt, ich möchte da nur here in kein, wie sagt man... Fettnäpchen treten?" Ernest goß sich noch einen Schluck Gin ein und bot auch an Gabriels Kaffeetasse erneut zu befüllen. Kampffähigkeiten... das kann ja noch heiter werden...
 
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OK.... dachte sich Gabriel und überlegte fieberhaft, ob eine Elektrowaffe gegen Plagen und Kainiten überhaupt Sinn machen würde. Da der Kampf bereits gestartet haben sollte entschied er sich, für ein "Nein".

"Nun gut, das wird eher nicht nützlich sein. Generell gilt hier in Finstertal die These, dass Guhle vom Prinzen oder dessen Vertretung genehmigungspflichtig sind. Die Erlaubniss, die Sie in London erteilt bekommen haben, spielt hier keine Rolle. Nichtsdestotrotz denke ich, dass Sie bei der Regentin anfragen sollten und sie ihnen wohl kaum Steine in den Weg legen wird. Haben Sie bereits Guhle, die sie mit nach Finstertal gebracht haben? Von ihrem Freund dort unten mal abgesehen?" Er deutete grinsend auf den Mops und nahm einen kleinen ersten Schluck aus seinem Becher von dem Gin.

OOC: Oder möchstest du noch bei dem kampf mitmachen? Dann ändere ich das. Kein problem.
 
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Out of Character
Also mir persönlich ist das ooc gleich (kommt halt auch ein bisschen darauf an wie weit sich die Szene am Museum potentiell noch ziehen wird) und Ernest wird unter der Prämisse, dass der Fluch unbewusst an seinen Kräften zehrt und für ihn bislang auch nicht klar sein durfte um was es hier überhaupt im Detail gehen mag intime zu diesem Zeitpunkt auch nicht darauf beharren. So lange da niemand einen Vorteil draus ziehen kann würde ich es vorziehen hier mit der Einweisung fortzufahren


"Nein.", erwiderte der Neuankömmling wahrheitsgemäß: "Churchill und ich reisen alleine. Mein Ghul Christine, she is from here by the way, ist in London geblieben."

Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und nippte an seinem Drink: "See... da Sie ihn gerade erwähnen - der Umstand, dass ich so to speak alleine, aber dann in a way doch wieder nicht her gekommen bin, lässt mich mit einem kleinen aber nicht unerheblichen Problem zurück. So lange ich es sich nicht unbedingt vermeiden lässt, fühle ich mich wohler bei dem Gedanken, dass jemand auch während des Tages ein Auge auf Churchill hat. Für den Fall, dass er mal raus muss, wenn Sie verstehen. Sie wären nicht zufällig bereit mir bis ich da auf eigenen Füßen stehe einen Gefallen zu erweisen? Sie haben doch Zutritt zum Gildehaus, don´t you?", Ernest bemühte sich um sein gewinnendstes Lächeln und klimperte mit den Schlüsseln des Aston Martins an dessen Bund deutlich das Markenemblem abzulesen war: "He comes with the car-keys, by the way..."
 
AW: [10.05.2008] London -> Finstertal? 5 Stunden 48 Minuten!

Gabriel lachte herzlich. Er nahm einen weiteren Schluck Gin und meinte schließlich: "Ein verlockendes Angebot. Gratulation zu Ihrem Geschmack. Er ist wirklich erlesen." Irgendwie war es klar, dass der junge Mann damit nicht den Mops meinte. Er war eben doch nur ein Kerl... Nur leider auch ein ziemlich beschäftigter. Also seuftze er nach einem weiteren Schluck und stellte den Rest dann beiseite. "Wenn ich frei über meine Zeit verfügen könnte, wäre das durchaus ein angemessener Deal. Leider beschäftigen mich meine Pflichten nahezu den ganzen Tag, jetzt, wo die Regentin den Posten der Seneshall ausfüllt. Sehen Sie Mr. Gellar, die Situation in Finstertal hat sich gewandelt und seit seine Exellenz Prinz Buchet als verstorben gilt, übt Herr Pareto den Posten eines Kriegsherren aus. Miss Mc´Kinney unterstützt Ihn in den bürokratsichen Dingen und führt somit die Geschäfte hier in Finstertal. Das bedeute eine Menge Arbeit für einen Assistenten. Aber ich empfehle Ihnen, Maria, unsere Haushälterin anzusprechen. Ich glaube zwar kaum, dass sie Interesse an einer Fahrt in einem Aston Martin hat, aber sie hat ein freundliches Wesen und tut Ihnen sicher den Gefallen. Eine recht herzliche Italienierin mit einem wilden Temperament. Aber wen sie mag, der kann von Glück reden." teilte er Ernest verschwörerisch mit. Er selbst war immer wieder froh, dass es Maria gab, denn sie schien an alles zu denken, selbst an seine Verpflegung hier in der akademie. Schlief sie eigentlich nie? Er hatte sie noch nie schlafend getroffen...

Dass er weitere Informationen rausrückte war ihm bewußt, aber er hatte noch einen gewissen Spielraum und der Tremere schien ein ordentlicher Kerl zu sein. Oder sehr sehr geschickt.
 
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Nein nein... ich bin hetero..., schoss es Ernest bei der Art wie der Sekretär das Wort "erlesen" mit ihm in Verbindung brachte durch den Kopf, aber er glaubte sein entspanntes, freundliches Pokerface bewahrt zu haben. Wenn man nur lange genug in den Kreisen der britischen Oberschicht verkehrte war so etwas mondänes wie Homosexualität kaum mehr einer hochgezogenen Augenbraue wert. Diese eigentlich für ihre Farbenfroheit bekannte Spielart der Sexualität verblasste vor Scham neben dort zuweilen gepflegten... deutlich kultivierteren Kinks in all ihren Facetten und Nischen. Irgendwie gefiel ihm die Art nicht, wie Gabriel seinen Hund anstarrte, wo er grad schonmal dabei war... Ruhig Ernest... das ist nur ganz normale Paranoia... die haben alle im Unversum...

Abgesehen davon hatte Ernest sich noch nie daran gestört für weich oder gar kuschelweich gehalten zu werden. Es konnte nie schaden ein wenig unterschätzt zu werden, hatte er gerade in den letzten Jahren immer wieder feststellen dürfen, ebenso wie es bisweilen einen Vorteil bringen konnte wenn man hier und da ein wenig überschätzt wurde. Hauptsache nicht durchschnittlich...

Auch an der Orientierung seines Erzeugers hatte er sich nie gestört, und das nicht nur weil es an dessen Handeln und Verhalten aus seiner Perspektive schlicht nichts zu beanstanden gab, sondern weil es ihn vielmehr schlicht nichts anging. Ebensowenig würde er sich daran stören, wenn Gabriel da auf Gedanken kommen würde. Einerseits, weil er in gewisser Weise glücklich verheiratet war, andererseits weil er sich da keiner wie auch immer gearteten Gefährdung ausgesetzt sah, vor allem aber weil es nicht schaden konnte beim Sekretär der Domäne ein Stein im Brett zu haben, wenn die Domäne schon partout keine Mrs. Moneypenny auffahren wollte.

"You know what...", er lächelte gewinnend und schob Gabriel den Autoschlüssel über den Tresen: "Gute Taten müssen belohnt werden und nach der langen Fahrt ist mir after all ohnehin sehr danach mir und meinem kleinen Freund noch a little bit, wie sagt man a few steps... die Beine zu vertreten. Wenn mir also so to say danach wäre, gleich die paar Blocks over to the Gildenhaus zu laufen, könnten Sie dann dafür sorgen, dass mein Wagen morgen Abend vollgetankt und gewaschen vor der Tür geparkt ist?", er zwinkerte Gabriel kumpelhaft zu: "...und ich gebe offen zu, dass mir daran liegt, dass wir gut miteinander auskommen... aber ich knüpfe keine Bedingungen daran, well... except of course, dass Sie unter keinen Umständen what-so-ever Flecken in die Polster or Scratches in den Lack machen!"

Ernest schenkte beiden erneut nach und entschied sich, wo er schon dabei war den Sekretär noch ein wenig weiter ins Gespräch zu locken und einzulullen.
soso... Enio Pareto war also Kriegsherr geworden...
Was auch immer das bedeuten mag... was auch immer diesen kometenhaften Aufstieg möglich gemacht haben mag...


Wie lang konnte Enio Pareto überhaupt letztendlich in der Stadt sein? Kaum nennenswert mehr als vier, maximal fünf Jahre. Ancilla war sein Rang, oder irrte Ernest da? Angesichts der martialischen Betitelung "Kriegsherr" erübrigte sich jegliche weitere Mutmaßung bezüglich seiner Fähigkeiten allerdings irgendwie auch wieder. Der würde sich das schon irgendwie verdient haben, dass man ihn selbst in Abwesenheit so bezeichnete ohne dabei zu schmunzeln.

"It´s the orange one at the main Gate.", der Vampir lehnte sich nonchalant zurück und fuhr im Plauderton fort: "Ich bin nicht im Bilde, ob Sie über meine Geschäfte in Kenntnis sind, nämlich betreibe ich Autohandel mit Spezialisierung auf Luxury-Class Automobiles und general Rarities made in U.K..", Ernest entschied sich nicht nur des Satzbau halber zunächst nicht auf U.K. Customs hinzuweisen. Soweit es ihn betraf hatte nicht-solventes Interesse an seinem Ladenlokal bestenfalls Nasenabdrücke und Fingerpatschen auf der Glasfront oder schlimmstenfalls Undefinierbares an den Ausstellungsstücken selbst zur Folge.

Vielleicht sollte er Cat nach Enio Pareto fragen, kam es dem neugeborenen Tremere in den Sinn als er in seiner Erinnerung nach Fakten bezüglich des Italieners kramte, aber er verwarf den Gedanken gleich wieder zugunsten des quasiehelichen Haussegens.

"Das here...", er deutete mit der Nasenspitze auf den Zündschlüssel: "...ist ein Aston Martin Vantage N400, namely No. 169 of 240 made, 4.3 Liter V8, exactly 298kw... or 400 Pferdestaerken if you prefer so. A special hommage to the German Nuernburgring" Dem ungelernten Autoverkäufer und gelernten Mechaniker war es nie schwer gefallen das was er verkaufte an den Mann zu bringen. Er verkaufte automobile Träume und das authentische Glänzen in seinen Augen, wenn er von seinem Steckenpferd erzählte und seine Das musst Du einfach erlebt haben!!!-Attitüde waren in den meisten Fällen bereits vollkommen ausreichend um seine Kundschaft auf das Produkt einzustimmen, welches dann meist mit dem eigenen Charme ein neues Zuhause fand. Im Grunde bestand Ernests Verkaufsstrategie unterm Strich einfach aus seinem persönlichen Gespür für Stil und Anspruch und dem Vertrauen darauf, dass man nachher ohnehin für alles andere versaut war.

Es war, als würde es ihm auf der Zunge liegen, wie ein kleines Kratzen hinten am Gaumen, wo man mit der Zunge nicht dran kam... Enio Pareto. Wenn er sich doch nur wenigstens an den Clan erinnern könnte...

Brujah? Ernest streckte innerlich fürs Erste die Segel. Der Kriegsherr der Stadt, der for whatever that´s worth über der Regentin stand, hatte sich an seine Frau ran gemacht. Das war alles woran er sich erinnerte... nun, vielleicht, dass der Italiener klein war, aber selbst da mochten die Umstände mit reingespielt haben. Verdammt... Ernest hatte wenn er ehrlich war nichtmal wirklich ein Gesicht zu dem Namen vor Augen. Gutaussehend halt. Glutauge... mehr hatte er damals nicht wissen müssen. Ernest hoffte mit einem Mal sehr, dass er äußerlich locker rübergekommen war. Er würde da möglicherweise den Überraschungsmoment ganz und gar nicht auf seiner Seite haben.

"420 Newtonmeter, in 4.8 Seconds von null auf hundert, 177mp/h Top at the fastest section of the Ring, or if you like a bit below 320km/h Spitze auf der Autobahn, makes die 70 Kurven der Nordschleife in less than 8 Minutes...", ging das Faktengewitter ungerührt weiter, wobei es Ernest ohne weiteres gelang so zu wirken, als wäre er auf der Hinfahrt von London die 20,832 Kilometer Umweg über dem Nürburgring eben noch fix selbst gefahren um sich zu seiner großen Zufriedenheit davon zu überzeugen, dass der Trick auch wirklich funktionierte: "...that´s 175.000€ worth of car porn, if you know what I mean!" ...and of course you do!

Ernest entschied sich den Sekretär zunächst ein wenig in Plauderstimmung zu versetzen und schaltete gesprächstechnisch daher erstmal wieder einen Gang runter und ließ den metaphorischen Wagen ausrollen. Er musste keine direkten Fragen stellen, wenn man die Leute lang genug reden ließ, verrieten Sie einem oft mehr als man überhaupt hören wollte: "Oder sind Sie gar nicht so der Automensch?", Ernest liebte dieses Wort. Er hatte irgendwann einmal das Wort "Fußballmensch" aufgeschnappt und einen für ihn logischen nächsten Schritt gemacht. Er wusste nicht einmal, ob es das Wort im Deutschen überhaupt gab, aber bisher hatte jeder verstanden worauf er hinauswollte: "Bevorzugen Sie Neuwagen oder die Klassiker?"

Es wirkte nahezu wie eine Charakterfrage.
 
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Gabriel hörte sich die Litanei über den Wagen seelenruhig an. De Fakto würdigte er den Hund keines Blickes, sorgte sich eher um den guten Pakettboden. Aber hätte er gewusst, dass Ernest ihn für homosexuell heilt, wäre er wahrscheinlich entrüstet aufgesprungen. Mal ganz im Ernst, welcher Assistenz einer Regentin hatte schon Zeit für eine Freundin?!? Er glaubte kaum, dass Caitlin eine Ausnahme war, wenn sie ihn fast vollkommen einspannte. Ein Privatleben hatte er keines und warum auch, schließlich war er in nicht allzulanger Zeit selbst Tremere. Seine Gedanken schweiften ab, bei dem Gedanken daran, während er den Adepten weiter reden lies. Er nickte an den passenden Stellen und bewies seine Multitaskingfähigkeit, aber er ging auch nicht weiter darauf ein und lies den Monolog an sich vorübergleiten. Schließlich endete er gnädigerweise und Gabriel musste nicht lange überlegen, um die letzte Frage zu beantorten. "Ein Automensch, nun, ohne Auto wäre das Leben ein Desaster, ich finde die ÖVM schrecklich. Allerdings haben sie den Vorteil, dass man in einem Buss in Ruhe lesen kann. Aber um zum Auto zurück zu kommen, es muss für mich keine Luxusmodell sein und es reicht, wenn es zuverlässig und angenehm fährt. Eine Fahrt in einem solchen Auto ist natürlich ein seltenes Gut und ich werde Maria den Wagen ganz sicher bringen.

Allerdings gehört es nicht zu meinen Aufgaben ihren Wagen zu pflegen und daher sollten Sie vielleicht direkt beim nächsten Gespräch mit Miss Mc`Kinney das Thema Guhl ansprechen." empfahl er ihm höflich und erteilte ihm gleichzeitig eine Absage. Vielleicht war sich der Adept zu fein, seinen Wagen selbst zu waschen, Gabriel hatte jedenfalls genug zu tun und wusste seine rare Freizeit besser einzusetzen.

"Ich kann Ihnen allerdings nicht versprechen, dass das heute der Fall sein wird, aber ich werde unsere Regentin selbstverständlich über Ihre Ankunft informieren." Wenn Caitlin den heutigen Kampf überlebt, verdammt, warum höre ich nichts aus dem Museum? Warum meldet sich denn niemand?!

Der junge Sekretär reicht Ernest die besagte Willkommensmappe. "Hier finden Sie die aktuellen Ansprechpartner und Kontaktdaten. Für Erstankömmlinge sind die Gebietseinteilungen sicher interessant, ich weiß ja nicht, ob sie sich in Ihrer Abwesenheit verändert haben. Sie sollten sie also dennoch studieren. Die Traditionen und Regeln haben sich im Prinzip noch nicht großartig verändert. Kann ich Ihnen sonst noch bei irgendetwas behilflich sein? Fragen Sie ruhig." bot er mit einem Lächeln an, denn fragen kostet ja nichts. Ob er es dann machte, war nicht gesagt.
 
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Ernest nahm Abfuhr und Mappe ohne eine Mine zu verziehen entgegen und blätterte für einige Momente stumm in der Akte. So konnte nur jemand reden, der entweder das süße Leben noch nicht geschmeckt hatte oder aber eine dieser bemitleidenswerten Kreaturen, die so wenig Selbstrespekt hatten, dass Sie sich mit einem 10 Jahre alten Renault Twingo als angemessen bedacht fühlten und diesen wohlmöglich noch als "Raumwunder" priesen.

"Was fahren Sie denn?", Ernest fühlte sich auch in keiner Form in seiner Ehre als Automensch gekränkt. Der Ärmste konnte wahrscheinlich nichts für diese Proletariergesinnung... sowas war meistens das Umfeld schuld. Schuldig darin, ihm offensichtlich einige der schöneren Seiten des Lebens vorenthalten zu haben, vor allem aber Schuld daran, dass es einem so schwer erschien auch nur Durchnittlich zu sein, dass es sich jegliche Extravaganzen von vorneherein verbot. Er hatte viele solcher Menschen erlebt. Um in der Autosprache zu bleiben, war wenn man von einem alten rostigen Polo ausging bisweilen ein alter rostiger Polo mit Rallyestreifen und CD-Wechsler im Heck bisweilen schon ein klarer Schritt nach vorne.

Hatte er vor der Sache mit dem Au-Pair Mädchen vor so vielen Jahren den leisesten Schimmer gehabt was in sexueller Hinsicht so alles möglich war? Nein, er hatte die Geschichten von den älteren Jungs im Internat gehört, er hatte sich den ganzen Akt in einem schmuddeligen Bahnhofskino mit hochrotem Kopf von Außen angeschaut und sich weiß Gott immer und wieder durch den Kopf gehen lassen, aber nichts hätte ihn darauf vorbereiten können was dann wirklich in ihm geschah. Nichts was er gehört hatte auf die erste Extacy, den ersten Trip, die erste Nase Kokain... die erste erfolgreiche Flucht vor der Polizei und den ersten gestohlenen Wagen, den er mit Vollgas in die Themse gejagt hatte. Nichts was er sich hätte träumen lassen auf die erste Liebe, den ersten Schluck Blut, den ersten Mord.

Die Wenigsten waren vorher schon klüger, die Meisten erst nachher und so weit es den Engländer anging war der erste Kilometer in einem Supersportwagen, der mit jedem PS weniger als 4 Kilogramm bewegen musste, das erste Anlassen eines großvolumigen V8, der erste Spurt von null auf hundert in unter 5 Sekunden ein ebensolcher Schritt in eine ebenso neue Welt. Wenn man es genau nahm, bot er dem Ghul wohlmöglich sogar eine der elitärsten Erfahrungen auf der Liste, die er gerade im Kopf durchgegangen war. Wie viele Menschen (...nun... in diesem konkreten Fall im weitesten Sinne des Wortes) mochte Gabriel theoretisch kennen, die sich nicht nur in der fernen Theorie dazu bereit erklärt hatten den monetären Gegenwert eines Reihenhauses in so etwas fragiles und unvernünftiges wie ein Automobil zu investieren? Wenn er davon den durchschnittlichen Anteil derer abzog, die nie im Leben auf die Idee gekommen wären so etwas Wertvolles leichtfertig aus der Hand zu geben, war es für Ernest fast unverständlich, ja in gewisser Weise sogar mitleiderregend, dass der Sekretär so wenig Enthusiasmus für sein letztendlich schlimmstenfalls anbiederndes Angebot aufbrachte. So etwas war wahrscheinlich nur in Deutschland möglich, genauer in der deutschen Mittelschicht, die einen so biederen Wagen wie den VW Golf auf ihr Wappen gemalt hatte und allem, was von diesem Bollwerk des wohlsituierten Durchschnitts abwich schon aus selbstauferlegter vermeintlicher Bescheidenheit mit bürgerlich gerümpfter Nase begegnete. Deutscher Student halt... wahrscheinlich Lehrerkind...

Ernest tröstete sich damit, dass Gabriel als Amtsinhaber und möglicherweise sogar Clansanwärter wahrscheinlich schlicht um jeden Preis vermeiden wollte als bestechlich oder sonstwie beeinflussbar zu gelten. Das war wenn man mal ehrlich war eigentlich eine sehr respektierliche Eigenschaft und der Tremere-Adept fünften Ranges war mit genügend Selbstvertrauen gesegnet um da an dieser Stelle noch kein Zeichen mangelnder Sympathie draus zu lesen. Er entschied sich einen weiteren Gang runter zu schalten und den jungen Ghul seine möglicherweise ersten Schritte in der Einkommensklasse, die George W. Bush einst so unverkennbar unironisch als "seine Basis" bezeichnete, selbst machen zu lassen. Sicherlich gab es mehr als genug Gelegenheiten sein Hartererbtes für im Grunde wertlosen Klimbim aus dem Fenster zu werfen, aber in Gaydon, Warwickshire wurde in nicht weniger als 220 Stunden etwas hergestellt was man nirgends sonst auf dieser Welt für sein Geld geboten bekam und nur wenige tausend Auserwählte würden diese Erfahrung je am eigenen Leib machen können.

"My first car was an rusty old Volvo...", erinnerte Ernest sich, nachdem er die Antwort des Sektretärs abgewartet hatte. Diese auf den ersten Blick recht bodenständig wirkende Offenbarung mochte angesichts des Hintergrundes, dass der Engländer aufgrund richterlichen Beschlusses infolge gewisser im Rausch pubertärer Rebellion begangener Verfehlungen im Gegenwert von mehreren Zehntausend Pfund (...und das waren genau genommen nur die, von denen man wusste), zum Wohle und Schutz seines geliebten Empires dazu bestimmt war erst im hohen Alter auf die öffentlichen Straßen losgelassen zu werden und in der Zwischenzeit beliebte im hauseigenen Wald mit einer Reihe extra für diesen Zweck erstandenen Schrottkarren seine halbsbrecherischen Vergnügunsrunden zu drehen ein wenig von ihrer Bodenständigkeit, aber das konnte Gabriel ja nunmal nicht wissen: "Really tough so ein Volvo... bin ich lange mit ausgekommen..."

Ausgekommen bedeutete in diesem Zusammenhang: Ungefähr drei Monate bis überhaupt nichts mehr ging.
...aber das konnte Gabriel ja nicht wissen.

"So...", er unterbrach seinen inneren Monolog und wechselte indem er die Mappe abrupt zuklappte und mit einer Nonchalance, die er einst von Inspector Columbo abgeguckt hatte völlig unvermittelt wieder zurück ins eigentliche Thema: "Kriegsherr, huh? Nie gehört die Bezeichnung to be honest..."
 
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"Meist den Audi von Mylady." antwortete Gabriel lächelnd.

Ernest sah gar nicht nach einem Volvo-Typ aus. Er schien eine rasante Entwicklung gemacht zu haben. Nicht schlecht. Allerdings hatte Gabriel eigentlich auch keine Ahnung, wie ein Volvo-Typ genau aussehen musste, wenn er ganz ehrlich war. Als französischer Student im Auslandssemester, in Oxfort, fuhr er irendeinen britsichen Kleinwagen. Er konnte sich gar nicht mehr genau erinnern, was es für einer war. Er hatte ihn nur ein paar Wochen, dann wurde er Assistent der Regentin, was zur Folge hatte, dass er meist mit ihrem Audi unterwegs war. Ein Kombi, eher praktisch als Luxoriös. Dafür aber mit speziellem Glas für kainitische Bedürfnisse, also nichts, was ihn persönlich interessierte. Und seitd er mit ihr in Fisntertal war, hatte er natürlich zugriff auf den gesamten Autopark des Lords. Den Maybach - hier der so? - war er diverse male bereits gefahren, eine gigantische Kiste, die tatsächlich einigen Luxus hatte. Allerdings für den Passagier hinten...

Gabriel schüttelte diese unnützen Autogedanken ab und antwortete schließlich auf die wichtige Frage nach Enio Pareto: " Nach dem Tod des Prinzen und der Absetzung der ehemaligen Sehnshall Mrs. Buchet, herrschte in Finstertal ein Machtvakuum. Es gab keinen Kandidaten, der sich sofort für den Thron eignetete und da wir uns im Kriegszustand mit einem Tzimisken namens Zacharias befindenden, der noch dazu ein Rudel Werwölfe um sich versammelt hat, wurde eine Führung durch einen Kampferprobten und als Anführer geeigneten Kainiten wie Enio Pareto notwendig. Seine Amtszeit ist vorrübergehend und auf den kriegsfall beschränkt. Mr. Gellar, sie sollten sich wirklich überlegen ob sie hierbleiben möchten. Finstertal ist ein hart umkämpftes Pflaster." Gabriel sah ihn ernst an.

Wobei er sich bewußt war, dass ein Tremere keine wirkliche Wahl hatte. Wenn er hierher beordert worden war, gab es einen Grund und einen Auftrag und Caitlin musste genau den herausfinden. Irgendwie glaubte Gabriel nicht, dass es nur der Unterstützung diente. Nicht nachdem er heute Morgen den Brief an die Regentin geöffnet hatte und seither dringend versuchte Caitlin darüber zu informieren. Aber der Kampf im Museum schien noch anzudauern.
 
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Interessant... Finstertal schien so etwas wie die konstitutionelle Monarchie für sich entdeckt zu haben:
"Was können Sie mir in dem Zusammenhang über den Verbleib von Mr. Martin Ziegelowski, den Waffenhändler mitteilen?"

Der Engländer wirkte ob Gabriels Warnung bemerkenswert ungerührt, denn er kannte Finstertal im Grunde gar nicht anders. Soweit es Ernest betraf waren Zacharias und die Werwölfe so ungefähr der Punkt, an dem er vor zwei Jahren auch aufgehört hatte... minus den Sabbat, wie es schien - folglich entschied er sich das Bekannte zunächst zu überspringen und direkt zum eigentlichen Problem mit dem sich die Stadt wenn nicht jetzt, dann doch binnen kürzester Zeit konfrontiert sehen würde zu springen. Über die Werwölfe würde er mit Meyye reden müssen. Die farbige Kainitin schien da vom Fach zu sein, wenn er sich an Cat´s Geschimpfe bezüglich dieses Themas recht erinnerte (...und da Ernest alleine, genauer ohne Cat sondern nur mit Hund reiste, war es auch nicht ausgeschlossen dort auf geneigte Ohren zu treffen).

Was Zachariias anging, nun... da waren wahrscheinlich Haus und Clan selbst im Lead.
 
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"Da fragen Sie besser unsere Regentin, Mr. Gellar. Ich darf annehmen - da Sie so expliziet nach ihm fragen - dass seine Person ein wichtiger Grund für Ihre Anwesenheit hier ist?" fragte er den Adepten direkt, denn er hatte schon reichlich Informationen geteilt und jetzt war es Zeit für die Gegenseite mal etwas rauszurücken, befand Gabriel und sah Ernest interessiert an. Ihm war anzusehen, dass ohne Gegeninfo die Klappen dicht gehen würden.
 
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