[10.05.2008] Die Beschützer des letzten Rituals

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"Ja, ich denke schon." antwortete Thürmer der Hexe. "Haben sie ein Fahrzeug oder ein Behältnis da, Ms. McKinney ?"
 
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"Ich habe meinem Mann eine SMS geschickt, damit er uns abholt, es ist zwar nicht weit, aber wer will schon eine bewußtlose Frau durch die gerade wiedererwachenden Straßen tragen", meinte Kiera. "Ich denke, er wird gleich da sein und bei mir ist sie auf jeden Fall sicher bis Lurker sie abholen möchte, er kann dann auch entscheiden, ob er ihr von seinem Blut geben möchte, wenn sie nicht von selber aufwacht."

Sie musterte die Männer, wo war Lurker denn hin, vorhin drinnen war er doch noch gewesen, sie konzentierte sich und suchte die Umgebung mit übernatürlicher Sicht ab. So ganz verstehen konnte sie nicht, dass er sich nicht um Jenny kümmerte, die er doch sonst wie seinen Augapfel schützte.
 
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"Ja, das wäre vielleicht nicht unbedingt praktisch." Besonders, wenn man an den Ärger dachte, den Jenny durch Malik vermutlich schon bald haben würde ! Wenn man da weiteren einsparen konnte, um so besser... "In der Zwischenzeit werde ich einmal sehen, ob ich unseren Primogen benachrichtigen kann. Das könnte durchaus etwas dauern, allerdings nicht allzulange, wie ich hoffe..." Mit diesen Worten folgte er der Gebäudekante und verschwand um die nächste Ecke auf die rückwärtige Seite des Gebäudes.
 
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Dort angekommen, suchte er sich eine geschützte Stelle, bevor er das Telephon herausholte und die Nummer des Anrufbeantwortes wählte. Daß er den Boß gleich am Apparat haben würde, glaubte er nicht. Been there, done that, wie man so schön sagte. Zumal auch nicht gesagt war, daß er es nicht schon wußte... Nur weil Thürmer ihn nicht gesehen hatte, war er ja nicht zwingend abwesend gewesen, wofür war man denn wohl Primogen ? Zum Glück hatte wenigstens Frl. Färber genug Zeit mitgebracht, um etwas warten zu können, auch wenn die Tatsache, daß sie sozusagen auch in Reichweite der Regentin lag. Er mußte nichtmal glauben, daß diese etwas hinterlistiges vorhatte und daß Kiera ihr eventuell auch noch dabei helfen würde... Er hatte nur immer ein ungutes Gefühl, wenn Hexer involviert waren.

Das Telephon begann zu läuten und er wartete auf die Reaktion.
 
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Richard lächelte Kiera an, während er im Schneidersitz auf dem feuchten Steinboden saß, Jenny Kopf auf einem Oberschenkel gestützt.

"Du hast alles gut überstanden?" fragte er schlißlich, als sie allein waren.
 
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"Das kriegen wir schon wieder hin und ich hoffe, dass Lurker bald kommt und sie abholt, er kann ihr dann auch entsprechendes Blut verabreichen, wenn er es möchte oder warten, bis sie von alleine wieder aufwacht." Kiera hörte ein Auto und blickte in die Richtung. "Rashid ist da, bringen wir sie schon mal zum Wagen und warten dann auf den Doc."

Wenn Richard Jenny nehmen wollte, würde sie es ihm nicht verbieten, wenn nicht, so hätte sie keine Probleme, sie zu tragen.
 
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Richard lächelte erleichtert und hob Jenny so gut er konnte. Sichtlich hatte der schmale Jüngling damit Schwierigkeiten, auch wenn Jenny wahrlich kein schwerer Brocken war.

Hilfe würde er nicht ablehnen, einfordern jedoch auch nicht.
 
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Es dauerte einige Sekunden, in denen man im Hörer nur das trockene Klicken von Schaltungen und Relais artiges Summen und Brummen hörte, aber dann schließlich machte sich das vertraute Freizeichen breit, welches andeutete, dass irgendwo nun hoffentlich ein Telefon, wenn schon nicht klingen, dann sonst irgendwie auf sich aufmerksam machen würde. Der Ton klang ungewohnt blechern, so als würde man ihn durch einen großen Metalltrichter hören und es läutete ausgiebig lange. Mit ausreichender Geduld aber, erreichte man irgendwann auch das Ende der Tuterei und mit einem schnarrendem Piepton, hörte man, wie am anderen Ende etwas auf Empfang schaltete und zugleich wohl ein Aufzeichnungsgerät aktiviert wurde und nun darauf wartete, dass der Anrufer sein Leid auf 'das Band' sprach. Eine Ansage hielt man wohl für unnötig.
 
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Ah, der Beantworter... Wie erwartet.
"Guten Abend, Boß ! Da ich dich beim Museum nicht finden konnte, nutze ich diesen Weg, um dich davon in Kenntnis zu setzen, daß sich Frl. Färber in Starre befindet und laut Anweisung des Kriegsherren bei Kiera McKinney aufbewahrt wird, bis du sie abholst und entscheidest, wie weiter vorgegangen wird. Ich erwarte dich dann dort. Ansonsten noch einen schönen Abend."

Dann legte er auf und kehrte zum Parkplatz zurück.
 
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Hal näherte sich Thürmer vorsichtig. Er räusperte sich kurz, um dessen Aufmerksamkeit zu erlangen.
"Schönen guten Abend, Bruder ! Hättest du was dagegen, mir einen kleinen Gefallen zu tun, und mich zum Boß zu bringen ? Ich wäre auch bereit, dir dafür was zu schulden."
 
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Thürmer sah den anderen auf sich zukommen, aber ein wenig überaschend traf ihn dessen Anfrage dann doch. Harold wurde skeptisch gemustert, bevor ihm eine Antwort zuteil wurde.
"Wäre es nicht günstiger für dich, dich direkt mit ihm in Verbindung zu setzen, anstatt den Umweg über jemand anderen zu gehen und dafür auch noch Kosten in Kauf zu nehmen ? 08/15-Anmeldeformalität, sozusagen ?"
 
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Hal zuckte mit den Schultern. "Weißt du, so einfach ist das nicht, Kollege... Der Boß will gefunden werden und ich dachte, da du dich hier besser auskennst als ich, könntest du mir da etwas helfen. Oder seh ich das falsch ?"
Meine Güte, was hat der denn ? Wennn ein Bruder mich um Hilfe bittet, helfe ich ihm auch, sofern ich das kann...
 
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"Nicht wirklich, ich hatte nur gedacht, ich frage vorher nach, wenn es genehm ist."

Er überlegte etwas. Wenn der Boß explizit gefuunjden werden wollte, dann war das wohl so eine Art Prüfung für den Neuzugang. Besonders logisch, wenn man dessen ersten Auftritt bedachte. Also war es wohl nicht unbedingt legitim, wenn er ihm gleich alles duirekt auf den Tisch legte, aber das verlangte ja auch keiner.

"Nun, dann schlage ich vor, daß du, sofern du es noch nicht getan hast, die üblichen Stellen nach Zeichen oder toten Briefkästen absuchst und ihn darüber kontaktierst..."schlug er vor.
 
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"Auch das ist nicht so einfach, wie es klingt. In den Kanälen hier verläuft man sich schneller, als ein Politiker lügen kann. Und lange suchen da habe ich nicht die Geduld für, Kumpel...Ach, was solls, vielleicht finde ich vor meiner haustür Zeichen, was meinst du ?"
 
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"Niemand hat gesagt, daß es einfach wäre, oder ? Und ohne Geduld bist du in unserem Gewerbe und vor allem in dieser Stadt schneller Asche, als dir lieb ist. Aber gut. Wenn du schon am Empfangsschalter warst, hast du eine Karte der Stadt. Ich gehe mal davon aus, daß du Karten lesen kannst. Sieh dir diese Karte einmal genau an und überleg dir, wo du überall Anlaufstellen verteilen würdest, um stadtweit erreichbar zu sein. Der Boß ist nämlich eher alte Schule, wenn du verstehst. Wenn du einen gefunden hast, hinterlaß ihm eine Nachricht, sie sollte ihn dann früher oder später erreichen... Alles weitere folgt dann denke ich. Weiterhin viel Erfolg, und nicht zu schnell aufgeben !"

Er machte sich wieder auf den Weg zu Kiera und Richard, bevor er sich wieder zum Clansbruder umdrehte.

"Und glaub jetzt ja nicht, du schuldest mir was ! Laß es nur nicht zur Gewohnheit werden, in Ordnung ?"

Dann setzte er den Weg fort.
 
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Kurz vor der Ecke kehrte er dann doch noch einmal um, und begab sich noch einmal zu Hal zurück. Wieder hielt er die Lautstärke etwas gesenkt, es mußte nicht jeder mitbekommen, was er wollte.
"Eins noch: Warum sind Fräulein Färber und Trapper überhaupt übereinander hergefallen ? Den Anfang habe ich ja leider nicht mitbekommen... Weißt du da genaueres ?"
 
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"Ja sicher weiß ich da genaueres. Der blöde Sack wollte den Klotz pfählen und die Kleine hatte was dagegen. Und das war im Grunde alles. Willst du sonst noch was wissen ?"
 
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"Im Moment nicht, danke sehr. Ach, eh ich es vergesse..."
Er holte ein leicht angenagtes Stück Karton hervor.
"Meine Karte. Sollte was sein, bei dem du Hilfe brauchst, einfach melden."

Damit kehrte er endgültig zu Kiera, Richard und Jenny zurück.
 
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