[10.05.2008] Das geheime Pergament seiner Lordschaft Professor Johardo von Warschau

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Titan
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Bei Anbruch der Nacht des zehnten April im Jahre des Herrn Zweitausendundacht erreicht eine wertvoll wirkende Pergamentrolle das Gildenhaus der Stadt Finstertal. Erreichen ist, trotz seiner eher unpassend wirkenden Bedeutung, genau das richtige Wort für die seltsamen Umstände mit denen das Papier auf den Schreibtisch der Regentin gelangte. Als sie im Laufe der Nacht irgendwann ihr Büro betrat fiel ihr sofort die seltsam gelbliche Schriftrolle sofort auf. Sie trug das Siegel des Lords von Warschau und war -wie bei wichtigen Papieren der Tremere durchaus üblich- nur durch einen Tropfen Blut des Empfängers zu öffnen. Niemand im Hause hatte das Papier je gesehen oder gar einen Gast ins Haus gelassen!


Der Inahlt des Schreibens dürfte dem stolzen Tremereoberhaupt durchaus den Atem rauben.
(im übertragenen Sinne und rein bildlich natürlich...)

Sehr geehrte Frau Regentin, Caitlin McKinney von Finstertal
Hochgeschätzte Freundin,

ich muss um Verzeihung bitten, dass ich Sie auf diese direkte und eher ungewöhnliche Art und Weise kontaktiere. Leider ist es von ungeheurer Bedeutung, dass ich die folgende Bitte persönlich und in Schriftform an Sie richte. Die folgenden Fakten treffen sogar bis hinauf nach Wien auf größtes Interesse und könne gar nicht wichtig genug genommen werden. Natürlich schließt das eine rechtliche Bindung Ihrerseits an die Befehle hiermit mit ein!
Ich halte Sie für eine ausgesprochen kluge und scharfsinnige Frau, daher nehme ich an, dass Sie bereits ahnen mit welcher Thematik ich mich an Sie wende.

Richtig, es geht um das Schicksal des Herren Martin Zieglowsky. Einer Person, die für die Forschungen unseres Clans von unschätzbarem Wert ist. Ich selbst habe mich in den letzten zwölf Jahrzehnten nahezu täglich mit der Erforschung der Geheimnisse dieses Mannes beschäftigt und kann Ihnen in dieser kurzen Form gar nicht beschreiben wie viele unaussprechliche Wunder sich in diesem Kerl verbergen. Nicht nur seine wirklich absolut vollkommene Unsterblichkeit, die, wie ich wohl kaum näher erläutern muss, selbst unter Unseresgleichen keinen auch nur ähnlich gearteten Fall aufweist, sondern auch sein herrlich seltenes Blut von allerhöchster Reinheit, gelten weltweit als nahezu beispiellos. (Ich weiß das es seltsam anmutet, ausgerechnet bei diesem Mann Worte wie Reinheit zu verwenden. Und doch, ... dennoch, ist es so!)
In enger Zusammenarbeit mit Prinz Oliver Buchet, der wie ich mittlerweile sicher weiß noch immer am Leben sein muss, habe ich vor einer halben Ewigkeit einen Vertrag mit Herrn Zieglowski geschlossen. Dieser erlaubt es uns bis heute, soviel Blut von ihm zu entnehmen wie uns beliebt, sein Mojo -von dem wir annehmen, dass es der Urspung seiner Unsterblichkeit ist- frei zu erforschen und Untersuchungen in jeder uns erdenklicher Form an ihm durchzuführen. Ebenso verpflichtete er sich, jederzeit erreichbar zu bleiben und die Stadt nur in Ausnahmefällen und in begrenzter Zeit zu verlassen. Im Gegenzug versprachen wir ihm allumfassende rechtliche, geistige und körperliche Unversehrtheit, ein Monopol als Waffenhändler und absolute Freiheit sich in der Stadt Finstertal frei zu bewegen und sich wann immer es nötog sein sollte mit allen erdenklichzen Mitteln seines Lebens zu erwehren. Der letzte Punkt versteht sich selbstredent als reiner Spaßfaktor für Herrn Zeigklowski, der es sich nicht nehmen lassen wollte sich bei jedem Mörder, Killer, Assassinen und Meuchler am folgenden Tag persönlich zu revangieren.
Die Führungsspitze des Clan Tremere hatte die letzten Nächte durchaus Verständnis für die Lage in der Sie und ihre Gefolgschaft sich befanden und hat sich absichtlich bedeckt gehalten, obwohl wie wir alle wissen von Ihrer Seite aus mehrfach gegen den obig beschriebenen Vertrag verstoßen wurde. Nun aber, da dass Schicksal Finstertals am Scheideweg steht, muss ich Sie dringlichst auffordern Herrn Zieglowski umgehend in die Freiheit zu entlassen und ihm in seinen alten Job zu verantworten.Caitlin, ich habe lange überlegt ob ich Sie bezüglich dieses Punktes im Unklaren lassen. Schlußendlich jedoch habe ich entschieden, dass Sie mir wahrscheinlich so oder so auf die Schliche kommen werden, daher kann ich auch gleich ehrlich und offen mit Ihnen sein.
Es ist deshalb von derart großer Bedeutung das Herr Zieglowski noch heute in die Freiheit entlassen wird, weil er -egal wie auch immer Ihre Auseinandersetzung mit Zacharii enden wird- am Ende auf jeden Fall überleben wird. Was ich sagen will: Wien, ja und auch ich, haben entschieden das die Geheimnisse und die Erkenntnisse für die Forschungen unseres Clans jeden anderen Punkt um längen überwiegen. Dies schließt auch Ihre Vernichtung mit ein. Hier geht es um das große Ganze, den Clan und die Thaumarturgie an sich. Aber wem erzähle ich das?
Letztlich wird sich alles zum Guten wenden und Sie werden für Ihre Verdienste und Leistungen geehrt und belobigt werden. Man achtet auf das was Sie tun Verehrteste und dies bis zu diesem Zeitpunkt mit außerordentlichem Wohlwollen. Ich habe mich stets für Sie eingesetzt, bitte enttäuschen Sie mich jetzt nicht.

Johardo
Professor für Thaumarturgie
und Lord von Warschau
 
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