[1 Woche nach Arthurs Ankunft] Besuch

AW: [1 Woche nach Arthurs Ankunft] Besuch

Arthur zuckte zurück, und da brach es aus ihm heraus (und in der Aura ist sehr deutlich Verzweiflung und Liebe zu erkennen):

“Aber ich liebe ihn doch! Ich würde sterben für ihn, ich würde alles tun, damit er mich auch liebt…aber er kann das nicht…er kann niemanden lieben, das ist nun mal so…“

Dann wurde seine Stimme leiser.

„Ja, er will nur mein Bestes, das weiß ich doch…und wie sehr freue ich mich wenn er stolz auf mich ist…und das Schönste ist, wenn er mich ´mein Sohn´ nennt…"

Zwei Tränen aus Blut liefen ihm über die rechte Wange.

"Nein, Ihr solltet nicht denken, dass er mir nichts bedeutet…“

Arthur sinnierte eine Weile, dann sprach er (und seine Worte waren voller Ausdruck):

„Ich habe mich sehr bemüht meinem Erzeuger zuliebe so zu sein wie er sich vorstellt, dass ein Tremere sein soll. Sehr steif und förmlich zu sein zum Beispiel…
Mein Erzeuger sieht Liebe als Schwäche, die man besser ausmerzen sollte…aber ich kann einfach Liebe nicht als etwas Schlechtes sehen…ich sehe sie als Stärke…darin sind wir eben sehr verschieden…
Für mich persönlich ist meine Liebesfähigkeit sehr wichtig…meine persönliche Stärke erwächst genau daraus, und wenn man mir das nimmt, nimmt man mir alles. Ich arbeite gut, weil ich meine Arbeit liebe, und es ist auch so: Pflanzen teilen mehr mit, wenn man sie liebt…
Es würde mich interessieren ob für Euch Liebe jegliche Bedeutung hat, seht Ihr sie als überflüssige Schwäche? Aber vielleicht ist das eine zu persönliche Frage...
Aber wie auch immer Ihr dazu steht, wenn ich meine Liebesfähigkeit nutzbringend einsetzen kann für den Clan, warum sollte man sie verdammen?"

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Arthur merkte durch nur einen Besuch viele Facetten Johardos. Dieses Auftreten machte den Lord aus.

Er wartete noch ein wenig nachdem es aus Arthur herausgebrochen war. Die Stille war voller trauer und ruhe.

Dann wandte er sich an Arthur. Fast Väterlich. Die Stimme leise und behutsam. Vertraut.

Arthur. Er sah dem jungen Vampir in die Augen. Behalte diese Gefühle. Halte Sie fest. Solange du kannst. Irgendwann werden sie verblassen, Arthur. Versuche sie so lange wie möglich zu halten.

Und nach einer kurzen Pause fügter er hinzu.

Aber du musst loslassen. Lebe dein eigenes Leben.

Fast freundschaftlich legte der Lord dem jungen Vampir eine Hand auf die Schulter.

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Arthur hatte eigentlich einen neuerlichen Rüffel erwartet…sein Erzeuger hatte auf jegliche Gefühlsausbrüche dieser Art immer äußerst negativ reagiert.

Umso erstaunter war Arthur über die Reaktion des Lords.

Arthur spürte die Hand des Lords auf der Schulter, fühlte sich geborgen, getröstet und verstanden.

Er neigte seinen Kopf zur Seite, sodass dieser auf der Hand des Lords zu ruhen kam und schloss die Augen. Er sog diese für ihn kostbaren Momente tief in sich ein um die Erinnerung daran später gut aus seinem Gedächtnis abrufen zu können.

Nach einer ganzen Weile erhob er wieder seinen Kopf, öffnete die Augen, sah den Lord an und sagte leise:

"Erkki ist mein Neffe, und ich liebe auch ihn, als wäre er mein eigener Sohn...das darf eigentlich nicht sein, sagt mein Erzeuger, aber es schadet doch nicht, und er hat dem Clan immer treu gedient...man wird ihn mir doch nicht wegnehmen?"

Es war spürbar, dass er diese Sorge schon lange mit sich trug.

"Und falls mir was passiert...ich hoffe es wird ihn dann jemand mit Blut versorgen, sonst ist er nach einem Monat auf einem Schlag auch körperlich 75 Jahre alt und wird nicht mehr lange leben..."

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Johardo hörte Arthur zu. Und wartete.

Solange Erkki sich nichts zu Schulden komen lässt, wird man Ihn dir sicher nicht wegnehmen. Und er für Dich so wichtig ist, dann solltest du in Erwägung ziehen Ihn als zukünftiges Kind beim Prinzen zu beantragen. Nicht umsonst gibt es das Ritual Kuss aus dem Kelch. Viele Tremere schützen so Ihre Ghule vor dem Tod.

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„Warum sollte er sich etwas zuschulden kommen lassen…das ist mehr als unwahrscheinlich…“

Arthur schien nicht nur ein Stein, sondern ein ganzes Gebirge vom Herzen zu fallen…
Er hatte immer gedacht, eine zu enge Bindung zum eigenen Ghul sei etwas Verbotenes und sein Erzeuger habe das quasi ausnahmsweise geduldet, da Erkki ein so gutes „Arbeitstier“ war…
So hatte Arthur also mit der ständigen Befürchtung gelebt, dass man ihn und Erkki irgendwann doch noch trennen würde…

Schließlich sagte Arthur, während sein Blick in die Ferne schweifte und ein zaghaftes Lächeln sein Gesicht erhellte:

„Genau das ist mein größter Wunsch…dass ich Erkki irgendwann den Kuss geben kann, dass er mein Kind ist…er will das auch, und er weiß sehr viel besser als ich es damals wusste was dann auf ihn zukommt. Auch ich durfte wählen, ja, aber dennoch, was wusste ich schon über das Dasein als Kainskind und als Tremere, es war ein Sprung ins kalte Wasser. Es wäre gut gewesen erst eine Weile Ghul zu sein…“

Dann sah er den Lord wieder direkt an.

"Ich muss zugeben, dass es Augenblicke gab wo ich mich gefragt habe ob es nicht besser gewesen wäre das Angebot meines Erzeugers abzulehnen...oder ob aus mir nicht besser ein Toreador geworden wäre...aber nein, ich möchte kein anderes Schicksal...ich bin stolz darauf ein Tremere zu sein! Die Thaumaturgie möchte ich nicht missen...und es gibt noch sovieles was ich noch nicht weiß und noch dazulernen möchte...und ich glaube, dass ich noch sehr viel Nützliches erschaffen kann...mehr noch als eine solche Glastür...und das ist jegliche Mühen wert!"

Er sprach dies aus innerster Überzeugung. Dann dachte er an die anderen Worte des Lords.

„Kuss aus dem Kelch? Was ist das für ein Ritual, das kenne ich noch nicht. Wenn es einen Ghul vor dem Tod schützt, dann sollte ich es unbedingt erlernen. Auf Erkki liegt ein Ritual, das mich jegliche körperliche Schmerzen von ihm spüren lässt.

Man kann beim Prinzen ein zukünftiges Kind beantragen? Aber ist es dafür nicht ein wenig früh? Als Neugeborener darf man doch sicherlich kein Kind erschaffen. Ich bin jetzt seit fast 62 Jahren Kainskind, und bis ich Ancilla bin, das mag noch eine ganze Weile dauern…
Und es wäre mir wohler wenn ich mich erst in gewissem Maße in der Domäne etabliert habe bevor ich einen solchen Antrag stelle.
Die erste Voraussetzung aber ist: Dass ich Eure Zustimmung habe und die des Regenten…dass Ihr Erkki für wert erachtet Mitglied unseres ehrwürdigen Clans zu werden…die Erlaubnis des Clans hat Priorität, ohne sie nutzt die Erlaubnis des Prinzen gar nichts.
Und selbst wenn es nur an mir wäre zu entscheiden ob aus Erkki ein Tremere wird, so würde ich das nicht ohne Zustimmung des Clans machen wollen, denn er soll sich doch im Clan willkommen fühlen.

Falls ich Erkki tatsächlich eines Nachts zu meinem Kind machen kann…es wird nicht leicht sein dann einen neuen Ghul zu finden…der all das kann was ich benötige…es wird lange dauern jemanden auf denselben Stand zu bringen. Aber Erkki hat es verdient Aufstiegschancen zu haben und nicht ewig auf derselben unteren Stufe stehen zu bleiben… Und ich weiß, dass er eine Bereicherung für den Clan wäre - er hat einen ebenso großen Wissensdurst und Forscherdrang wie ich...er wird bestimmt ein guter Thaumaturg sein...vielleicht werdet Ihr ihn demnächst in Augenschein nehmen?"

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Sein Erzeuger hatte gute Arbeit gleistet. Zumindest was das Ritual der Einführung anging. Arthur schien ein sehr Loyales Mitglied des Clans zu sein. Sehr gut.

Ich meinte später, Arthur. Bei mir bedeutet aber später durchaus in mehreren Jahren. Was ist schon ein Jahr, wenn man Jahrhunderte überlebt hat?

Leb Dich ersteinmal bei uns ein. Nach den ersten offiziellen Empfängen wirst du irgendwann wissen, wann es soweit ist.

Der Kuss aus dem Kelch ist ein Ritual welches den Ghul zu einem Tremere macht. Nicht wenige Tremere sind so erschaffen worden.

Johardo lehnte sich wieder zurück.

Hast du noch was auf dem Herzen, Arthur?

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„Also Kuss im Sinne von Erschaffung…“

In Arthurs Hirn arbeitete es.

„Aber warum eine solche Erschaffung anstatt einer normalen…? Die Erlaubnis des jeweiligen Prinzen braucht man dann sicher dennoch…“

Er nahm seinen Notizblock und schrieb etwas auf, riss den Zettel ab und überreichte ihn dem Lord.

„Das sind die Handynummern von mir und Erkki.
Für die Glastür bräuchte ich dann zu gegebener Zeit die genauen Maße der Tür. Und den Türrahmen würde ich mir gern selbst anschauen."

Von Arthur ging nun eine aufkeimende Aura von Liebe aus, deren Auslöser offenbar Johardo war, so wie Arthur ihn anschaute...

„Und wann auch immer es sonst etwas gibt was ich für Euch tun könnte…dann werde ich es gerne tun.
Im Moment...nein, ich habe nichts mehr auf dem Herzen.“

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Johoard stand auf und sah kurz in den Kamin, und dann wieder zu Arthur.

Viktor ist für Dich ein guter Anprechpartner. Für die Tür und die Praxissuche kann dein Ghul jederzeit Kontakt zu Judith aufnehmen.

Dann sah er Arthur noch einmal an.

Fühl Dich hier in Finstertal wie zu Hause. Wir sind deine neue Familie. und dabei lächelte er Arthur an.

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„Es ist gut eine Familie zu haben. Mit Viktor verstehe ich mich gut. Ich mag ihn sehr, und auch Johanna...“

...und Euch dachte Arthur, sprach es aber nicht aus.

Arthur lächelte zurück. Er fühlte sich wohl.

Hier war es clansintern so ganz anders als in Oxford und Helsinki.
Hier würde er sich schnell zu Hause fühlen.