[07.05.2008] Das Spiel mit dem Buben

rv122

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Maliks Wagen fuhr auf dem Parkplatz der Akademie vor.

"Da wären wir Mister Rothschild." schnell war ein Parkplatz gefunden und so verstummte dann auch der Motor.

"Wenn ich nicht zur Sitzung komme, wissen sie ja, mit wem ich mich als letztes Treffen wollte." In Maliks Stimme lag eine Spur Humor, doch der Schwarze wusste genau, dass dies eine Möglichkeit war, die eintreten konnte.

"Doch es wäre wirklich eine Schande, wenn ich meine erste Sitzung in Finstertal verpassen würde." Die Geißel wartete noch, ob Ferdinand etwas zu sagen hatte und würde dann erst aussteigen.
 
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"Diesmal wird die Primogenssitzung also nicht ohne Malkavianer stattfinden..."

Ferdinand war sichtlich erfreut darüber.

"Wenn gar zwei Malkavianer anwesend ist, das ist natürlich umso besser.
Danke, dass Sie mich mitgenommen haben, und viel Erfolg bei dem Gespräch."

Er befreite sich von dem Sicherheitsgurt und stieg aus.

Dass das Gespräch derart ungünstig verlief, dass es Trappers letztes Gespräch war, das musste ja nun wirklich nicht sein...und der Sheriff hatte auch eigentlich gar nicht das Recht jemanden zu vernichten, oder? Aber er könnte es natürlich als Notwehr deklarieren...

Der Primogen der Malkavianer entfernte sich vom Auto der Geißel und nahm sein kleines Telefon hervor um einen gewissen Clansbruder anzurufen.
 
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Auch Malik stieg aus und ging dann zum Haupteingang der Akademie. Hier wollte er sich mit Enio treffen oder hatte der Brujah vielleicht doch den Haupteingang für die Kainiten gemeint.

Die Idee kam der Geißel erst jetzt, doch wenn er schon mal hier war, sollte er auch einmal schauen, ob der Sheriff da war.
 
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Er war noch nicht da aber fast als ob man es heraufbeschwören könnte gab es eine ohrenbetäuebende Störung der nächtlichen Stille und eine alte englische Lady in Form eine 850er Norton Commando. Jeder, der auch nur den Hauch einer Ahnung von Motorrädern hatte erkannte dieses Geräusch aus fast jedem anderen motorisierten Zweirad heraus. Die paralell laufenden Zylinder waren einfach unverkennbar.

Aber Malik war ja nicht hier um sich nach schönen Motorrädern umzuschauen. Er war hier um sich mit demjenigen zu treffen, der von dem Bike abstieg. Nachdem Enio die Norton abgestellt hatte und pflichtbewußt "abgeschlossen" hatte, steuerte er geradewegs auf den Malkavianer zu. Ein etwas undeutliches und basslastige "N´Abend!" war die Begrüßung.
 
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Da Malik nicht einmal im geringsten ein Motorradkenner war, sagte ihm das Geräusch was er hörte nichts, bis er Enio auf seinem Feuerschlitten erkannt.

Er sah mit Freude, dass der Sheriff nicht auf ihn gewartet hatte, so würde schon mal in dieser Richtung kein Vorwurf kommen. Die Worte von Raoul sprangen der Geißel immer noch im Kopf herum und daher, war er sehr gespannt, wie dieses Gespräch wohl laufen würde.

Auf die kurze Begrüßung kam auch von der Geißel nur ein "N'Abend" zurück, was aber von einem leichten Kopfnicken begleitet wurde und nicht so undeutlich und basslastig war, wie Enios Worte.

Danach wartete der Malkavianer auf die Eröffnung des Sheriffs.
 
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Und Enios Eröffung kam. Ohne Ansatz, ohne Vorgeplänkel und ohne auf irgendetwas einzugehen was in der zweiten Hälfte der Nacht passiert sein könnte. Malik würde da warscheinlich schon fragen müssen. Oder vielleicht doch nicht?

"Und wie lief es gestern? Verluste gab es ja offenbar keine. Gut geschlagen haben wir uns allemal. Ist ihnen irgend einer der Neuen verdächtig vorgekommen? Hat sich merkwürdig verhalten, komische Fragen gestellt, sich unnötig und aufdringlich eingeschleimt oder hat versucht jemand von den offizeillen schlecht zu machen? Noir, die Regentin oder mich?" Sinn und Zweck des Gesprächs wurde sofort klar. Was wollte man mehr. Enio hatte der Geissel mit dem Angriff auf den Caern gleichzeitig einen Auftrag erteilt. Er sollte die Neuen im Auge behalten. Hatte er was zu berichten?
 
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Die Eröffnung des Gespräches von Enio war für Malik ungewöhnlich, doch diese direkte Art hatte etwas für sich.

"Alle drei sind erfahrene Kämpfer und können sich ganz passabel heimlich bewegen. Adrian Yoshida hat sich als sehr schweigsam herausgestellt und nur wenig von sich preisgegeben. Ramon Gomez und Lilly Flynn waren da schon etwas gesprächiger, doch ist leider keiner an mich herangetreten und hat mich zu einem kleinen Putsch eingeladen." Eine kurze Pause entstand und nach Maliks Stimmlage konnte man fast meinen, er würde es schade finden, dass keiner von Putsch gesprochen hatte.

"Sie haben sich wie Neulinge verhalten, die sich durch diesen Kampf in der Stadt etablieren wollen. Sie könnten also alles sein. Von Spionen bis abenteuerlustigen Brujah, die sich die Hörner abstoßen wollen.“ Dann Tippte er sich an die Stirn, als hätte er fast etwas vergessen.

Ah! Einen der Oberhäupter haben sie doch ein wenig schlecht gemacht. Da war so eine Schattengestalt, die fast wie die Seneschall aussah. Da muss ich ihnen sagen, dass es da nicht nur von den Neuen einige Böse Worte und Gedanken gab." Nun lag nur noch Ernst in der Stimme von Malik.

"Können sie sich das erklären Mister Pareto?"
 
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Die Hörner abstoßen… ja sicher! Eine Ancilla die sich die Hörner abstoßen wollte. Enio mußte das wohl für heute beiseite legen. Aber was hatte er erwartet? Malik würde alleine durch diese Begegnung gestern nicht viel über die anderen sagen können und dabei spielte es durchaus eine Rolle, daß alles was der Malkavianer von sich gab sowieso erst einmal von dem Sheriff angezweifelt wurde.

Dann kam die Frage mit der Enio natürlich gerechnet hatte und weswegen die Geissel mit Sicherheit Enio überhaupt erst kontaktiert hatte. Die Antwort war einfach und bestimmt auch ein Stück weit frustrierend. „Sicher kann ich das. Aber bestimmt nicht ansatzweise so erschöpfend und ausführlich wie Lady Noir selbst. Also ersparen sie sich doch einfach die Informationen aus zweiter Hand und warten sie bis nachher die Seneschall es erklären wird. Und seien sie sich sicher… das wird sie.“ Sollten zufällig irgendwelche Auserirdischen vor einem Monitor sitzen und das Treiben in Finstertal beobachten, mußten sie jetzt bestimmt lachen, da es in den verschiedenen Handlungssträngen bereits jetzt lustige Überschneidungen gab. Natürlich wußte davon niemandetwas und selbstverständlich gab es keine Auserirdische.

Enio drehte sich währenddessen und wartete ab wie hartnäckig der Amerikaner nachboren würde und ob er sich jetzt schon zufrieden geben würde.
 
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Er nennt sie also immer noch Seneschall! Sollte ich da weiter Bohren?

"Verstehe. Also wird sie zu Sitzung kommen?" eine rein Theoretische frage und so fuhr Malik gleich darauf weiter.

"Trotzdem würde ich gerne vorher noch etwas von ihnen wissen. Sie haben scheinbar schon die Erklärung von Lady Noir gehört, daher haben sie sich dazu sicher schon eine Meinung gebildet. Ist es wirklich klug sie in dieser Situation weiter als Oberhaupt der Stadt zu behalten? Oder anders gesagt. Ist sie überhaupt noch die, die sie vorgibt zu sein und nicht eher eine Gefahr, als ein Faktor der Stabilität?" Malik wusste, dass er damit schon ziemlich weit ging und man es ihn fast als Aufruf zu einem Putsch auslegen konnte, wenn man es darauf anlegte. Doch auch dafür hatte der Schwarze schon einen Ersatzplan.
 
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„Davon werd ich ausgehen.“ Woher sollte Enio wissen ob Noir überhaupt kam? Er wurde hier nicht fürs rätseln bezahlt, deshalb würde er sich einfach mit dem abfinden was er heute vorgesetzt bekommen würde. Noir oder keine Noir!

Das Fragen, die Malik zur Seneschall stellte, waren durchaus berechtigt und nachvollziehbar, daher drehte Enio der Geissel keinen Strick draus. Im Gegenteil… er hätte ihn wohl für völlig unterbelichtet gehalten, wenn er es nicht getan hätte. „Nein ich habe keine Erklärung von Lady Noir gehört, sondern das getan was mein Job ist… recherchiert und Fakten gesammelt.“ Und das habe mache ich auch bezüglicher einer gewissen Geissel, die erst kürzlich hier hereingeschneit ist. Selbstverständlich hatte Enio mit dieser Behauptung ziemlich auf den Putz gehauen und ein wenig aufgeschnitten. Es war letztendlich Caitlin gewesen, die ein bißchen für Aufklärung gesorgt hatte. Aber man konnte ja durchaus auch behaupten, daß die Regentin für den Sheriff arbeitete… daher konnte man das auch getrost so stehen lassen. Trapper würde sich sicherlich seine eigenen Gedanken dazu machen und sicherlich nicht erwarten, daß Enio ihm jetzt die Fakten auf den Tisch legen würde.

„Zu der Frage ob sie die ist, die sie vorgibt zu sein muß ich sie leider auch bis zur Sitzung vertrösten aber glauben sie mir… sie werden heute Nacht noch eine Menge erfahren. Dabei wird sich eventuell auch ergeben ob Noir noch geeignet für die Führung ist. Aber…“, Enio verzichtete den Zeigefinger zu erheben. Es hätte lächerlich an dieser Stelle gewirkt. Sein Aber war jedoch so betont, daß es eine gewisse Wichtigkeit unterstrich.

„… Hier sind Dinge passiert und geschehen immer noch Dinge, von denen da drausen niemand auch nur einen Hauch einer Ahnung hat und keine Sau auch nur ansatzweise beurteilen kann. Deshalb ist es mir so wichtig, daß momentan so wenig wie möglich nach drausen gelangt. Sie würden nur alle die falschen Schlüsse ziehen und kontraproduktiv reagieren. Deshalb könnte es entscheidend sein ob sie heute nach der Sitzung gleich ans Telefon rennen und ihre Ventruefreundin Lucinde anrufen oder einfach noch ein oder zwei Nächte abwarten und uns unterstützen und ihr eigenes Urteil fällen, denn bei einem bin ich mir sicher… die Ventrues werden sie fallen lassen wie eine heisse Kartoffel, wenn es ihnen gerade in den Kram passt. Finstertal aber weiß es immer zu schätzen und auch zu würdigen wenn sich jemand für die Stadt einsetzt und sich dort einbringt wo er gebraucht wird. Keiner weiß das besser zu beurteilen als ich. Das war zu Buchets Zeiten so und wird auch nach ihm noch so sein. Und das ist auch der Grund warum jemand wie Alexander Stahl eher zu Finstertal halten wird als zu seinem verkackten Clan.“

Na das war ja mal eine recht ausführliche Schilderung. Es klang ja fast wie ein Rekrutierungsgespräch. Der Sheriff klang zwar etwas trocken aber oberflächlich betrachtet ehrlich und nüchtern. Letztendlich meinte er das auch so aber wer konnte ihm das schon an der Nasenspitze ansehen. Malik Trapper und Enio Pareto hatten ganz gewiss keinen guten Start aber auch einen schlechten konnte man oftmals an der Zielgeraden ausgleichen und schließlich doch noch als erster ankommen. Es würde an dem Malkavianer liegen wie es enden sollte.
 
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"Da gebe ich ihnen recht, dass hier Dinge passieren, die man nur nachvollziehen kann, wenn man auch hier dabei war." Das einige Informationen schon nach außen gedrungen sind verschwieg die Geißel deshalb auch lieber.

"Ich habe ihnen schon einmal gesagt, dass ich hier bin um der Domäne zu helfen und damit der Camarilla. Ob die Ventrue oder die Brujah daraus nun einen Nutzen ziehen, ist mir dabei egal. Am Ende wird eh eine Seite auf mich Sauer sein." Die Geißel zuckte leicht mit den Schultern, als habe er sich schon in das Bild des Sündenbockes gefügt.

"Mir gefällt ihre Sicht der Dinge, dass die Stadt es würdigt, wenn ihr jemand hilft. Ich handhabe es nämlich genauso, da ich nie einen Verbündetet vergesse." Das es bei seinen Feinden genauso war, sparte sich Malik einfach einmal zu sagen.

"Wissen sie Mister Pareto. Sie und Mister Stahl scheinen zwei Charakterstarke Kainiten zu sein. Das sie andere zu einer Schlacht zusammentrommeln können, haben sie ja schon gezeigt. Doch ich frage mich, ob sie auch in Friedenzeiten so einen zusammenhalt entfachen können. Zurzeit braucht diese Stadt einen Kriegsherrn, doch wenn der Sturm vorbei ist, braucht sie einen Architekten. Könnten sie so ein Mann sein?" Mit Maliks vorrangegangener Frage, ob Noir noch weiter an der Spitzte blieben sollte und nun dieser Frage, würde Enio sicher nicht lange brauchen um zu verstehen was der Malkavianer meinte. Wenn doch, dann würde er eh nicht die Rolle einnehmen können, die Malik für ihn erdacht hatte.
 
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Enio erwiderte ein schiefes Grinsen auf die Auführungen bezüglich des Sündenbocks. Ja genau so funktionierte das. Der Brujah machte sich keine Illusionen, daß er ebenfalls ein ausgezeichneter Sündenbock hergeben würde, wenn hier alles den Bach runtergehen sollte, Zacharii doch noch die Oberhand gewinnt und Enio wie durch Zufall den ganzen Mist überdauern sollte. Ja… er hätte wohl einen Haufen unangenehmer Fragen zu beantworten. Aber vielleicht werden die ja auf jeden Fall kommen.

„Schön das wir uns einig sind was das Bild von Verbündeten und Kontrahenten angeht. Womöglich werden sie sich ja tatsächlich noch fest in Finstertal niederlassen und irgendwann einmal über New York milde lächeln.“ Enio beherrschte durchaus unter gewissen Umständen die Kunst des hohlen und nichtssagenden Geschwätzes, das sich ständig um sich selbst drehte und kaum Aussagekraft hatte. Er war zulange ein Kainskind in einer Ventruedomäne gewesen. Da bekam man das zwangsläufig ein wenig vermittelt.

Kommen wir jetzt zu der Stelle als Malik anfing dem Italiener Honig um den Mund zu schmieren oder ihn ein wenig zu beeinflussen versuchte. Fein dosiert und zart aber doch bemerkbar. Und nein… Enio hatte den Malkavianer schon richtig verstanden. Jedenfalls ging er davon aus. Aber was sollte er schon groß darauf erwiedern? Es war ein Grat zwischen Großspurigkeit und Selbstunterschätzung, der hier beschritten werden mußte. Es war einer der Dinge, die dem Turiner mit in die Wiege gelegt wurde. Aber nicht zielgerichtet und bewußt angewandt, sondern eher unbedarft und aus pragmatischen Gründen. „Das wird sich unter Umständen zeigen Signor Trapper. Beschränken wir uns für die nächsten zwei Nächte aufs Überleben und den Sieg… gegen wen oder was auch immer. Danach werden wir sehen.“ Es war so unkonkret wie nur möglich aber vielleicht zeichnete genau das einen Architeckten aus, der noch nicht einmal vollständig das alte Haus abgerissen hatte und sich sämtliche Optionen für das neue offen lassen wollte.
 
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Malik hatte eigentlich gehofft, dass der Brujah vor ihm ein paar konkreten Antworten gab und nicht wie die meisten alten nur heiße Luft von sich gab. Doch wenigstens zeigte er schon einmal eine Richtung an und das war ja schon einmal ein Anfang.
Aber was hatte Malik auch erwartet? Er sprach hier mit einem Ahnen, auch wenn dieser das nicht immer zeigte.

"Gut zu hören Mister Pareto.

Ich hätte dann aber noch ein paar fragen, wenn sie gestatten. es geht um den Unfall seiner Exzellenz. Wie ich gehört habe, ist es sehr zweifelhaft ob auch wirklich die Ghule des Prinzen in seiner Limousine gefunden worden sind. Können sie mir vielleicht ein wenig über ihre Ermittlungen erzählen?"
Wenn der Prinz wirklich noch leben sollte, wie Rothschild angedeutet hatte, konnte alles wesentlich komplizierter werden, als Malik gehofft hatte.
 
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„So richtig viel gibt es da momentan noch nicht zu erzählen. Die Ermittlungen haben Herr von Rothschild, Frau de Groot und der Deputy übernommen. Es gab ein paar Ungereimtheiten bezüglich des Unfallherganges, die einen skeptisch werden lassen aber eines war dabei deutlich… einer der Ghule des Prinzen war offenbar nicht bei den Opfern, sondern wurde nur als solches vorgetäuscht. Das stinkt aber das ist das einzige definitive.“ Enio gab recht freizügig diese Information weiter. Er betrachtete sie als untergeordnet und demzufolge als keine um die man ein Geheimnis machen sollte. Im Gegenteil. Der Malkavianer sollte ruhig ebenso wie Enio selbst im Unklaren darüber sein ob Buchet jetzt vernichtet war oder nicht. Enio war es leid sich zu viel Gedanken darum zu machen. Buchet würde wieder auftauchen oder auch nicht. Es war für die anstehenden Dinge unerheblich.

Da! Eine Bewegung in den Schatten. Es war so als ob sich kurzzeitig die Nacht erhoben hätte um Enio zuzuwinken. Bei der momentanen Situation durchaus ein erschreckendes Zeichen aber der Sheriff hatte recht schnell erkannt, daß etwas durch die Nacht schlich, das erkannt werden wollte. Aber im Rücken der Geissel und somit nur für Enio erkennbar. Na klar… wer sollte das sonst sein auser dem Nosferatu. Lurker wollte ihm scheinbar auch noch etwas mitteilen bevor die Sitzung anfing. Schlechtes timing… oder gutes… das konnte man sehen wie man wollte.

„Herr Trapper. Ich sollte noch schnell meinen Deputy kontaktieren. Ich hoffe das Gespräch war nicht zu unbefriedigend für sie. Wie geagt… die Antworten werden wohl heute noch kommen… nicht nur für sie.“ Enio nahm sein Handy in die Hand als ob er Lurker anrufen wollte. Natürlich würde er das nicht tun aber es war die beste Möglichkeit Malik vorerst loszuwerden. Der konnte sich doch vorerst nicht sonderlich beschweren oder? Immerhin hatte er einen scheißefreundlichen Sheriff erleben dürfen. Aber war das wirklich ein gutes Zeichen? Mehr als eine 50:50-Chance hatte man da wohl nicht.
 
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Lilly schickte eine weitere SMS an Malik.

"Es wäre gut, wenn wir heute noch reden. Es ist dringend. Vielleicht lässt es sich mit unserem kleinen Kämpfchen verbinden. Bis später, Lilly"
 
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Wirklich zufrieden war Malik mit dem Gespräch nicht, doch da nach der Sitzung eh einiges anders sein könnte, würde er es nun erst einmal ruhen lassen. Scheinbar wollte der Sheriff auch nicht weiterreden und so gab sich die Geißel erst einmal zufrieden.

"Hoffen wir, dass auf der Sitzung das wichtigste geklärt werden wird. Bestellen sie ihrem Deputy meine besten grüße, wir sehen uns dann drinnen." So ging Malik dann in Richtung Eingang und ließ Enio mit seinem Gespräch alleine. Kurz überlegte der Schwarze noch, ob er ihn nicht belauschen sollte. Doch wenn das auffliegen würde, wäre es zu diesem Zeitpunkt sehr ungelegen. Daher ließ er den Sheriff wirklich allein und schaute sich dann die SMS an.

Heute scheinen alle was wichtiges zu haben...

"Können wir gerne machen. Bin schon gespannt, wie unser kleiner Tanz ausgehen wird.

Malik"
 
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Es dauerte noch einige Lidschläge, bevor sich etwas tat in der Dunkelheit. Vielleicht, entstand diese Pause aus taktischen Gründen, oder weil überprüft wurde, dass die Geißel wirklich verschwand. Vielleicht war es auch die gekränkte Eitelkeit des Nosferatu, der sich ein deutliches Wort zu seiner Annäherungspraxis hatte anhören müssen und den Sheriff deshalb nun anders triezen wollte. Gerade als Pareto zweifeln mochte, ob er wirklich etwas gesehen hatte, schälte sich dann aber doch die bekannte, unförmige Gestalt seines Hilfsheriffs aus den Schatten und nickte ihm zu.

Alles in Ordnung. Nur die üblichen Verdächtigen sind ein und aus gegangen seid ich hier bin. Es ist nichts unübliches geliefert oder abgeholt worden und weder die Guhl, noch die Seneschall haben die Akademie verlassen.

Röchelte Lurker mit seinem gewohnt rostigem Charme daher.

Wie gehen wir vor? Soll ich mich ungesehen hinein begeben und auf sie warten?

Es wäre unklug gemeinsam aufzulaufen. Es brauchte niemand zu wissen wir gut oder schlecht die Beiden wirklich zueinander standen. Ein gemeinsamer Auftritt als Symbol der Geschlossenheit wäre etwas für Anfänger oder Rosenzöglinge gewesen, die einen Heidenspaß an pompösen Gesten hatten.

Der Vorteil, wenn er einfach dort hineinschlich war, dass die Anwesenden nicht wussten wie lange er schon dort war und was er alles in dieser Zeit bereits hätte hören und sehen können.
 
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Enio sah dem Malkavianer noch hinterher während er sinnloserweise sogar sein handy an sein Ohr hielt. Der Sheriff wußte um die Kunst des Verschwindens bei Malik Trapper, daher behielt er ihn auch im Auge als er davon schlenderte.

Lurker tauchte auf. Also doch! Hatte sich Enio nicht getäuscht. Der Nosferatu spielte das Spiel der Verborgenen. Enio machte sich eine geistige Notiz bei der er sich merken wollte welche Sicherheitsvorkehrungen er treffen müßte, wenn er und Lurker sich einmal verfeinden sollten und der Nosferatu anfangen würde gegen den Italiener zu spielen. Aber vielleicht würden sie das ja auch beide nicht mehr mitbekommen.

Enio nickte zunächst wortlos. Danach sprach er in den Schatten. "Gut. Gehen sie voraus. Vielleicht schaffen sie es ja noch mit der Geissel durchzuschlüpfen. Wenn nicht, dann warten sie einfach bis ein weiterer Vogel in dem Taubenschlag ein oder ausfliegt. Ich werde seither einfach noch ein weilchen warten."

Es steckte eine gewisse Gedankenverbundenheit hinter der Idee. Enio zog es ebenfalls vor seine Verbindung zu Lurker für sich zu behalten. Natürlich war es ein wenig offensichtlich, daß Sheriff und Deputy zusammenarbeiteten aber ein jeder mochte für sich die Eigenarten der Nosferatu einschätzen. Das wiederum war auch der Grund warum Enio auch Lurker gegenüber nicht an die große Glocke hängen wollte wie eng er mit der Regentin zusammenarbeitete und keiner von beiden konnte erahnen was genau ihn mit Kiera verband und wie sie zueinander standen. Also was wollte man mehr?
 
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Der Brujah erntete einen knappen Diener. Die kleine Verbeugung hätte tatsächlich als Respektsbekundung getaugt, wie sie jemandem mit dem Amt Paretos durchaus zugestanden hätte, allerdings hatte der Nosferatu wohl eher zu dieser Geste gegriffen, damit Enio seine Zustimmung auch zu sehen vermochte. Ein Nicken oder eine kleinere Bewegung, hätte man leicht übersehen können, denn von Lurker war kaum mehr als eine Ansammlung von unscharfen Flecken und einem vagem Umriss zu sehen. Der Deputy machte einen Schritt rückwärts und ein wenig als würde dabei ein Vorhang zusammenfallen, stülpte sich die Nacht über die Stelle an der er eben noch gestanden hatte.

Der Sheriff war wieder alleine. Begleitet nur von den eigenen Grübeleien, vielleicht noch dem Gedanken ob man jemals wusste, ob gerade so eine Kanalratte in der Nähe war und dem gewohntem Hintergrundrauschen der Stadt.
Die nächtliche Klangkulisse Finstertals war allgegenwärtig und schwoll an und ab, kam näher und entfernte sich wieder, wie der Atem einer riesigen Bestie.
 
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