[06.05.2008] Kriesen können Chancen sein

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17. Januar 2010
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Die Akademie... Gesittet parkte der junge Mann seinen pechschwarzen Audi TT und stieg aus. Er richtete seinen edelen Anzug, während seine Augen die Umgebung absuchten. Vielleicht war es Zufall oder Neugier, vielleicht waren es aber auch antrainierte Reflexe.

Als er alles zu seiner Zufriedenheit vorfand, setzte er sich in Bewegung und näherte sich gemächlich dem mächtigen Tor. Eine Klingel fand er nicht, nur einen Klopfer. Adrian Yoshida war nicht überrascht, Kameras hier vorzufinden. Er hätte sich gewundert, wenn das nicht der Fall wäre und schon intuitiv wanderte sein Blick über die Kameras. Er prüfte Modell und Art der Anbringung, fast schon zwanghaft. Was angesichts seines Berufes kein Wunder war.

Schließlich klopfte er sachte.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Noch so ein Katastrophentourist? Allein in dieser Nacht waren mehr Kainiten eingetroffen, als in der ganzen Woche zuvor. Mittlerweile war die Population in Finstertal trotz der vielen schrecklichen Todesfälle weiter angestiegen. Es schien fast, als würden für jeden vernichteten Blutsauger zwei neue nachwachsen. Laura seufzte und legte den Stapel Akten mit dem sie sich gerade beschäftigt hatte beiseite.
Der Nachteil an diesem seltsamen Phänomen war ganz eindeutig die Tatsache, das niemand all die Neulinge wirklich kannte. Hoffentlich hatte das bald ein Ende und hoffentlich nahmen sich der Sheriff und diese neue Geißel dieser Typen an. Selbst wenn das hieße, dass sie selbst sich fortan wohl öfter mit diesen zwei schrecklichen Männern auseinandersetzen musste. Pareto und Tappert, ihr schauderte bei dem Gedanken.
Mit einer unvergleichlichen Gänsehaut auf dem Rücken, betätigte Laura den Türöffner und ließ den Mann eintreten. Nicht ohne vorher ihre 'Rettungsschublade' mit dem schweren Revolver darin zu öffnen. Man wusste ja nie in solchen Nächten.
 
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Die Tür öffnete sich. Adrian warf der Kamera ein freundliches Nicken zu und betrat den Raum dahinter. Sein Blick fiel auf die junge Goth und das leichte Chaos um sie herum. Interessant, völlig anders, als die Städte, wo er sich bisher vorgestellt hatte. Und als Reisender war er viel herumgekommen.

Er trat an ihren Tisch heran und verbeugte sich. Adrian hatte als Halb-Japaner den großen Vorteil, dass diese Geste bei ihm nicht fehl am Platze aussah, auch wenn die andere Person mit der Welt der Dunkelheit nichts zu tun hatte. In diesem Falle war er sich aber sicher, die Beschreibung seines Auftragsgeber hatte genau gepasst.

Nachdem er einen winzigen Moment verharrt hatte, sah er auf, blickte Laura in die Augen und schenkte ihr ein Lächeln. "Ich grüße Sie, werte Dame. Mein Name ist Adrian Yoshida. Auch ich gehöre in die Nacht und möchte ihre wunderschöne, und doch so gebeutelte Stadt mit meiner Anwesenheit unterstützen." sagte er sanft mit einer leisen, aber recht melodischen Stimme. Das Lächeln war aus seinem Gesicht nicht verschwunden, er wirkte... charmant. Das Wort war passend.
 
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Out of Character
häng mich hier kurz mit rein... brauch keinen eigenen Thread


Das Schaudern war noch nicht ganz vorbei und die melodische Stimme des Neuankömmlings klang noch durch den Raum als das Telefon von Laura klingelte. Der Sheriff wollte sich anscheinend mit der Ghulin ein bißchen unterhalten. Vielleicht ein Date? Eine stürmische Nacht? Ah... vielleicht doch eher nicht.

Doch Enio wollte tatsächlich ein paar Worte mit der Ersatzromero wechseln. Er rief gar nicht wegen Noir an.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Willkommen an der Akademie zu Finstertal. Ich heiße Raabe, bitte setzen Sie sich doch zu mir. Es freut mich... Oh, moment. Verzeihung!"

Das Klingeln des antik aber ansprechend wirkenden Telefons riß sie aus ihrer Standardbegrüßung. Sie hob den Hörer ans Ohr und ließ auch hier ihren gewohnten Spruch vernehmen. Dann erkannte sie, dass sich Enio an der anderen Seite der Verbindung befand und ihr entglitten die Gesichtszüge.

Na super, hacktste jetzt wieder ne Minuten auf mir rum? Hast du nichts besseres zu tun? Fieser Arsch!
 
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In gewohnt freundlicher Manier bellte Enio ein kurzes "Pareto!" ins Telefon um sich trotzdem vernünftig zu melden. Er kam aber auch gleich zur Sache ohne Laura vorher noch ein bißchen fertig zu machen. Die Ghulin konnte sich selbst ausmalen, daß es von ihrer Antwort abhängig war ob das "Fertig machen " vielleicht noch kommen würde.

"Auch welche Weise werden eigentlich neue Kainskinder bei ihnen überprüft. Oder werden die gar nicht mehr überprüft so wie es Romero gemacht hat und die ganzen Idioten, Gehennatouristen, Schwachsinnige und Sabbatspione werden einfach nur noch durchgewunken?" Man mußte keine große Gehirnakrobatik leisten um dahinter zu kommen, daß der Sheriff gerade die Arbeit von Laura hinterfragte. Bereits sein Tonfall lies wieder erahnen, daß der nette Italiener schon am frühen Abend eine Scheißlaune hatte.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Sekunden der Stille am anderen Ende der Verbindung. Laura hatte einen unhörbar hörbaren Kloß im Hals und schaffte es nicht an ihm vorbei zu sprechen. Ein leichtes Beben erfüllte ihr hübsches Kinn, wanderte aber - noch - nicht das restliche Gesicht empor. Endschuldigend, ja beinahe flehentlich hefteten sich für eine Sekunde ihre Blicke auf Yoshida.

"Ent... Entsprechend der Weisung des Prinzen, bestätigt ... Verzeihung! ... Bestätigt durch Mylady Seneshall bekommt jeder Neuankömmling eine Mappe mit Daten die er auszufüllen hat. Wir unterweisen ihn in die hiesigen Elysien und verweisen an den zustänigen Primogen, damit dieser die eigentliche Einführung in die Stadt vornimmt. Darüber hinaus gilt das Aufenthaltsrecht nur für drei Nächte, kann nach Ablauf aber verlängert werden. Eine Meldeadresse und eine Telefonnummer lasse ich mir direkt geben. Sind beide noch nicht vorhanden, nicht wenige verabscheuen Telefone, sind sie verpflichtet sich wenigstens einmal pro Nacht über das El Privilegio über Neuigkeiten zu informieren. All dies steht in den Mappen die ich ausgeben. Ebenso wie die Nummern der wichtigsten Personen der Stadt...."

Das anfängliche Stammeln verschwand und in die Worte schlich sich unverholener Trotz. Was wollte der Arsch denn von ihr? Weder Noir noch sie selbst konnte ja wohl etwas dafür, das der Krieg gegen Wölfe und Dämonen die Schmeisfliegen anlockte. Sollte sie jetzt als Sekretärin den Job der Geißel übernehmen? Wozu hatte man denn einen Kettenhund, wenn man dann doch selbst auf Haus und Hof zu achten hatte. Penner!

"Ich habe mit Herrn Tappert gesprochen und er hat sich bereits gestern die aktuelleste Liste der Neuen aushändigen lassen. Meines Wissens, ist er seit dem damit beschäftigt die Zugereisten abzuklopfen. So wie es sein Job ist... möchte ich meinen?"

Laura bemerkte das sie Schnippisch wurde und biß sich auf die Zunge. Nicht mit nem Brujah streiten, Regel 2 für alle Ghule der westlichen Hemisphäre.

"Ist etwas vorgefallen Herr Pareto? Bedürfen Sie -etwa- meiner Hilfe? Was kann ich denn tun, oder habe ich etwas falsch gemacht?"
 
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Out of Character
Na toll, ausgerechnet während meiner Anmeldung... Nicht sehr nett, mein Primogen in spe ;)


Adrian fing den Blick auf, den Laura ihm zuwarf. Er lächelte, nickte nur und lehnte sich zurück. Er hatte es nicht eilig und keine Probleme damit zu warten. Augenscheinlich war es wichtig. Die arme Guhlin schien sich allerdings nicht sehr wohl mit ihrem Gesprächspartner zu finden. Sie rechtfertigte sich ununterbrochen, die Informationen, die sie lieferte, waren nichts destotrotz interessant. Schnell waren sie in sein Portfolio eingebaut und entsprechende Antworten bereitgelegt. Als Lauera Rabe erwähnte, dass Herr Pareto am Apparat sei, horchte er noch mehr auf. Schließlich hatte Adrian seine Hausaufgaben gemacht und wußte, dass es sich bei dieser Person um seinen Primogen handeln würde. Herr Tappert sagte ihm nichts, der beschreibung nach schien es die Geißel zu sein. Doch sagte seine Quellen nicht, dass es in Finstertal zur Zeit keine Geißel gäbe? Schade, aber kein unüberwindbares Hinderniss...

Unauffällig blickte er zwischendurch auf den Ring, den er mit dem Stein nach innen an der linken Hand trug.
 
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Laura hatte wirklich ein Talent Enio gehörig auf die Nerven zu gehen. Das sie es dabei vielleicht sogar gut meinte spielte keine Rolle. Sie war einfach unfähig und dem Brujah-Ahn war kurzzeitig so als wollte die Schlampe schnippisch werden. Hatte er da richtig gehört?

Die Erwiederung folgte prompt. Enio wurde nicht lauter aber sein Ton änderte sich merklich. Er hörte sich an wie ein Herrchen, daß mit einem ungehörigen Hund sprach und ihm die Leviten laß. „Meine Frage war doch total einfach. Warum haben Sie sie nicht verstanden? Ich wollte nicht wissen was für eine tolle Infobröschüre sie den angemeldeten Kainskindern übergeben und was sie alles für Zeugs ausfüllen müssen. Meine Frage betraf die Überprüfung der verdammten Blutsauger. Also auf welche Weise sie ü-b-e-r-p-r-ü-f-e-n wer diese Stadt betritt und woher die Typen kommen. Oder wollen sie mir etwa tatsächlich weis machen, daß das simple Ausfüllen irgendeines Scheißbogens irgendetwas über ein Kainskind aussagt auser wo es wohnt und bei welchem verdammten Handyanbieter er einen Vertrag unterschrieben hat?“ Die Pause die folgte war zu kurz um für eine Erwiederung Lauras auszureichen.

„Also nochmal langsam…“, es hörte sich tatsächlich so an als wollte sich Enio beruhigen. „Wird denn überprüft ob die Angaben stimmen. Also letzter Aufenthalt, Erzeuger, Mentor, Camarillazugehörigkeit und das ganze Zeug. Oder muß ich davon ausgehen, daß sich die letzt Nächte eine Bande Nichtsnutze angemeldet hat, die lediglich einen Wisch ausfüllen mußten um in Finstertal mit offenen Armen empfangen zu werden und sich jetzt ins Fäußtchen lachen, weil der halbe Sabbat uns unterwandert hat? In dieser Sache Signorina Raabe… da können sie mir durchaus helfen.“ Es half Laura natürlich überhaupt nicht weiter aber in der momentanen Situation und nach bisherigem Verlauf des Gesprächs hätte Enio warscheinlich auch mit Romero so gesprochen.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Jetzt wusste Sie es, der wollte sie einfach nur fertig machen. Wahrscheinlich hatte dieser muskelbepackte Affe einfach ne scheiß Nacht gehabt und dann einfach sponten beschlossen seinen Frustn mit jemandem zu teilen. Und was bot sich da mehr an, als sich an einer hilflosen Ghul auszutoben? Kalte Wut kochte in ihr hoch, wurde aber schon auf Höhe des Kehlkopfes von einer mitleidig den kopfschüttelnden Angst wieder gelöscht. Und da dies so gut funktioniert hatte fuhr sie gleich als eikaltes Gefühl in alle Glieder. Enio Pareto war der Sheriff und wenn sie es sich mit ihm endgütlig verscherzte, machte er ihr das Leben zur Hölle. Und dies hielt bei beiden bekanntermaßen eine verdammt lange Zeit an.
Ein weiterer entschuldigender Blick an den wartenden Gast folgte.

"Verzeihung, ich dachte das wäre klar! Natürlich findet eine Überprüfung statt. Wenn uns die Daten nach drei Nächten eingegangen sind, setze ich mich ans Telefon oder den Computern und gehe den aufgelisteten Informationen nach. Daraus begründet sich ja auch die genannte Grauzone für den vierten und fünften Tag. Dies ist die Zeit die ich in der Regel brauche um mir Gewissheit über die Richtigkeit der Angaben zu verschaffen. Abgesehen davon nehmen mir viele Clans diese Arbeit sogar im Vorfeld ab. Ventrue und Toreador geben ihren Clanskindern meist ein Empfehlungsschreiben mit und melden ihre Ankunft nicht selten sogar im Vorfeld an."

Sie zögerte eine weiteres Mal.
Ihr Herz klopfte ihr mittlerweile bis zum Hals.

"War es das, was Sie wissen wollten?"
 
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Adrian nickte erneut und machte es sich in dem Sessel gemütllich. Es schien wichtig zu sein, das hoffte er auch, schließlich war es nicht grade die feine Art, einen Gast warten zu lassen. Nichtsdestotrotz erwies sich der Anruf als zwiespältiges Schwert. Anscheined wurden grade die Sicherheitskriterien der Domäine aktualisiert, was es ihm als Neuankömling natürlich schwerer machte, auf der anderen Seite bekam er alles, was er für eine positive Überprüfung brauchte quasi auf dem Silbertablett serviert. Er puzzelte im Kopf ein wenig und ergänzte seine Geschichte... Ja, zumindest die ersten 5 Nächte würde er keine Probleme bekommen, seinen zufriedenen Blick verbarg er gut hinter dem kramen in seinen Papieren.



Nach wenigen Sekunden hatte er gefunden, was er benötigte und legte eine professionell gestaltete Broschüre auf seine Knie. Jetzt musste die Guhlin nur noch auflegen oder hatte sie noch mehr nette Informationen für ihn?
 
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Laura würde warscheinlich in Tränen ausbrechen, wenn sie erfahren würde wie unwichtig sie für den Sheriff war. So unwichtig, daß er es noch nicht einmal für nötig empfinden würde sie fertig zu machen wenn er viel Geld dafür bekommen würde.

Aber die Ghulin hatte auf jeden Fall richtig eingelenkt und die entsprechenden Worte gewählt. Das war es warum Enio angerufen hatte und ihm bisher noch niemand so genau erzählt hatte. Drei Tage und Nächte waren eine Höllenzeit. Viel zu lang... vor allem wenn man bedachte wie viel Kainskinder hier neu ankamen und wie schnell sie wieder verschwanden. Wie sollte man da bitte einen Überblick behalten?

Enio war vielleicht jemand, der Blutsklaven schlecht bahandelte aber er war deswegen noch lange kein Sadist. Wenn man ihn entsprechend behandelte und mit ihm zusammenarbeitet, konnte es gut sein, daß er sogar mal höflich war. Nun... Laura mußta da wohl noch etwas Arbeit investieren. "Sie sollten schauen ob sie das nicht ein wenig beschleunigen können. Der Vorgang an sich hört sich brauchbar an aber in drei Nächten kann sehr viel passieren. Oft genügt ein simpler Anruf beim letzten Aufenthaltsort... dem Erzeuger des neuen Kaniten oder dessen Mentor falls vorhanden. Genaue Details und broschürenhafte Lebensläufe sind für eine erste und schnelle Überprüfung oftmals nicht nötig. Schauen sie zu, daß sie diesen Vorgang optimieren. Im Zweifelsfall lassen sie sich das von Lady Noir bestätigen." Enio wurde zumindest wieder etwas sachlicher und hörte auf Laura anzupflaumen.

"Schicken sie mir alle Neuigkeiten per email zu... immer sobald sie sie bekommen. Alle neu Daten, die sie herausfinden aber auch sobald sich ein neus Kainskind anmeldet. Ich möchte nur ungern jeden Abend hier anrufen müssen." Oh das war doch sicher im Interesse von Laura!

"Ach noch was! Ich hoffe sie führen dieses Gespräch mit mir nicht während schon wieder ein neuer Blutsauger zufällig neben Ihnen steht und lassen sich freizügig über die Vorgehensweise unserer Datenverarbeitung aus. Es sollte ihnen ja klar sein, daß jeder Vampir, der neben ihnen steht und den sie nicht kennen ein Untoter sein könnte, der vielleicht gefallen an ihrem langsamen und schmerzvollen Tod haben könnte." Aua! Hatte der verdammte Sheriff den etwa Kammeras in Lauras Büro installieren lassen. Nein nein... das mußte Zufall sein. Er konnte unmöglich wissen das noch jemand im Büro war. An der Stelle war es jetzt vielleicht doch das beste eine kleine Lüge anzubringen. Letzten Endes würde Pareto ja vielleicht noch bei Laura vorbeikommen...

Out of Character
:p... konnts mir nicht verkneifen.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Leider ist es nicht immer so einfach. Andere Domänen stehen gewöhnlich nicht uneingeschränkt und augenblicklich für Antworten meinerseits zur Verfügung. In der Regel sende ich eine förmliche Anfrage an die betreffende Stelle und werde am folgenden Tag über den Wahrheitsgehalt der Angaben informiert. Die drei Tage zuvor, eben jene ohne strenge Überprüfung, gehen auf eine noch gültige Anordnung des Prinzen Oliver Buchet zurück, dem eine kainitenfreundliche Stadt wichtiger war, als ein übertrieben gesichertes Bollwerk. Nicht meine Interpretation, ich zitiere seine Exzellenz wörtlich."

Laura fügte den Satz absichtlich an, dieser Pareto lauerte doch nur darauf ihr wieder aus irgendeinem unbedachten Wort einen Strick zu drehen. Aber auch sie war nicht dumm. Eingeschüchtert ja, ordentlich sogar. Aber trotzdem auch immer noch im Keim etwas rebellisch. Die folgenden Worte zeigten, wie sehr.

"Natürlich hat seine Exzellenz auch hier für ausreichend Sicherheit gesorgt. Wie Sie als Sheriff sicherlich wissen, ... steht es Ihnen und der Geißel frei, jeden Neuankömmling innerhalb dieser drei Tage vollkommen uneingeschränkt und nach eigenem Gutdünken zu behandeln. Besonders das Aufgabengebiet der Geißel umfasst ja eben jene Gäste, die in dieser Zeit eventuell für Probleme sorgen könnten. Sollte dabei jemand zu schaden... nennen wir das Kind ruhig bei Namen ... zu Tode kommen, liegt dies eben in der Natur der Sache. Diese anfängliche Zeitspanne ermöglicht es den neu eingetroffenen Kainiten also, sich bereits frei und uneingeschränkt zu bewegen, befördert sie aber gleichzeitig in einen vollkommen rechtsfreien Raum. Wer seine Kompetenzen überschreitet, unvorsichtig ist oder frech wird, der liefert sich auf Gedeih und Verberb Ihnen und Ihrem Kollegen aus. Aber was rede ich lange, ... es ist Ihr Job von dem ich da rede. Niemand weiß darüber besser bescheid als Sie selbst. Nicht wahr?"

Wieder ein Pause.
Dieses Mal allein um das Thema zu wechseln und Herrn Yoshida einen weiteren freundlichen Blick zu schenken.

"Nichts was wir besprechen Herr Pareto, unterliegt der Geheimhaltung. Die Namen und Telefonnummern der wichtigsten Amtsinhaber sind bekannt und in der ausgehändigten Mappe zu finden. Das allgemeine Vorgehen innerhalb dieser drei Nächte, sowie alle wichtigen Prozeduren darüber hinaus, ebenfalls. Kein eventueller Zuhörer könnte bei mir etwas erfahren, was er nicht ohnehin schon weiß."
 
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Enio hatte Mühe die Blutsklavin überhaupt ausreden zu lassen. „Ja Himmelherrgott! Deshalb habe ich ja gesagt sie sollen den ganzen Mist optimieren. Oder sind sie dazu nicht fähig? Es verlangt doch keine Sau von ihnen, daß sie jeden verdammten Prinzen mit Alarmmeldung aus seinem Bettchen holen nur um abzuklären wer wann wie wo Kainskind wurde und ob er zu uns gehört. Genauso ist es völlig unnötig in ruhigen Zeiten – falls wir die nochmal haben sollten – über das normale Maß hinaus Recherchen anzustellen aber falls sie es noch nicht bemerkt haben… wir haben gerade keine normale Zeiten und werden nicht drumherum kommen über das normale Maß Ermittlungen anzustellen. Wenn sie das immer noch nicht gecheckt haben, dann lassen sie es sich von ihrer Herrin nocheinmal erklären. Zur Not mit einem scharfkantigen Gegenstand!!“ Dieses sinnlose Geplapper war wirklich nervtötend. Die Ghulin, die fast wie eine vetrocknete Beamte wirkte, wußte einfach noch nicht wann es Zeit war das Maul zu halten auch wenn man in seiner ghulischen Dickköpfigkeit felsenfest davon überzeugt war, daß man im Recht war. Wieviele Ghule wurden schon vernichtet obwohl sie tatsächlich im Recht waren? Der Sheriff hatte da offenbar eine ganz eigene Vorstellung und Laura war anscheinend noch so unerfahren, daß sie gar nicht bemerkte, daß sie den Bogen gerade überspannte. Schade das dieses Gespräch am Telefon stattfand.

„Und was labern sie da für unnützes dummes Zeug daher? Was haben die offensichtlichen und bekannten Aufgaben der Geissel oder meine mit dem zu tun was ich Ihnen gesagt habe? Lenken sie gerade nur ab oder haben sie gerade unsere Fähigkeiten und die Art und Weise wie wir unseren Job machen in Frage gestellt?“ Im Vergleich zu dieser Frage wurde alles weitere zu einem Hintergrundrauschen abgedimmt. Enio war vielleicht nicht gerade der Meister der Sprachdeutung aber er hatte die impertinente Betonung der Ghuling durchaus gehört. Zeitknappheit hin oder her… zur Not würde er das Treffen um eine halbe Stunde verschieben und doch noch kurz Laura besuchen. Die Zeit würde reichen. War sich die Blutsklavin dessen bewußt? War ihr denn überhaupt klar, daß es durchaus Interpretationssache war wer auf welche Weise – wie sagte sie es noch – frech wurde?
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Boah, dich sollte jemand dermaßen verprügeln, dass noch deine Kinder mit Beulen geboren werden.
Zwing mich nicht es zu versuchen!


"Sie selbst werden nicht müde zu erwähnen auf welch niederem Rang der Hackordnung ich mich befinde. Ich führe Aufgaben aus, die exakt formuliert und ausgearbeitet niedergeschrieben wurden. Mich diesen zu widersetzen obliegt mir nicht, denn ich bin nur eine Ghul und zum Gehorsam verpflichtet. Wenn Sie mit der Verfahrensweise unzufrieden sind Herr Pareto dann wenden Sie sich doch bitte an meine Herrin, damit sie entsprechend reagieren kann!

Aber das trauste dich nicht, deshalb schreist du auch mich an, weil du dich nicht mit der Chefin anlegen willst!

"Ich auf jeden Fall, darf nicht nach eigenem Gutdünken verfahren. Und verzeihen Sie, wenn ich Sie in irgendeiner Weise verägert haben sollte. Das lag ganz gewiss nicht in meiner Absicht. Ich versuche nur Ihnen zu erklären wie ich vorgehe und warum ich tue was ich tue. Und, bitte versuchen Sie wenigstens es zu verstehen, ich gebe wirklich mein Bestes!"

Wozu anscheinend auch gehört, dass ich mich von jedem dahergelaufenem Straßenköter anblaffen lassen muss?
 
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Ein entnervtes und tieffrequentes Seufzen kam aus dem anderen Ende der Leitung. Nein... warscheinlich mußte er tatsächlich mit Noir die Sache neu bewerten und anders angehen. Mit Noir aber auch nur dann, wenn sie in ein paar Nächten noch Seneschall war. Es war zum Haareraufen, daß diese Ghultante sich schlimmer als jeder Bemante aufführte. Aber ihre Erklärungen waren soweit plausibel, daß Enio einsah mit ihr nicht zu Potte zu kommen und ein simpler Anruf bei einem benachbarten Prinzen oder was auch immer, die Kompetenzen eines Blutsklaven überstiegen. Vielleicht war es tatsächlich falsch diese Raabe das zu unterbreiten. Im Prinzip war dieses ganze Gespräch völlig sinnlos. Hätte er nur an seinen bisherigen Prinzipien festgehalten und sich mit der Sterblichen einfach gar nicht unterhalten. "Arrrh... das werd ich dann wohl machen müssen. Dann Schicken sie mir einfach die Neuzugänge per email zu. Das schaffen sie doch hoffentlich."

Der Hörer wurde bereits vom Mund des Sprechers weggenommen aber man konnte noch in immer leiser werdenden Worte hören wie der Sheriff beim Auflegen sagte: "Irgendwann... schneid ich die Schlampe in kleine Streifen!"
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Natürlich. Ich werde die Unterlagen umgehend zu Ihnen senden und Sie über alle Änderungen zeitnah informieren."

Dann endlich war es vorbei, die letzten Worte sprach sie anscheiend schon ins Leere. Der Sheriff hatte das Gespräch beendet, natürlich ohne jegliche Höflichkeitsformen oder Etikette. Sie war eben nur ein Ghul, ein Blutsklave. Er selbst behandelte sie wie den letzten Dreck. Aber er verlangte im gleichen Atemzug, dass sie sich über die Anordnungen des Prinzen selbst hinweg setzte. Sie, eine Ghul, der man zum Abschied nicht einmal mehr einen guten Abend wünschte.

Hast du je gegen einen Prinzen aufbegehrt Großmaul?

Laura hatte dem Gewitter so lange stand gehalten wie sie nur konnte. Jetzt aber wo es überstanden war, hielt sie die Tränen nur noch unter größten Mühen zurück. Sie hatte alles an Kräften mobilisiert, was ihr zur Verfügung stand, nun war nichts mehr übrig.

Schnell sprang die junge Sekretärin auf, wandte sich von ihrem Besucher ab und riss sich ein Taschentuch vors Gesicht. Mit tränenerstickter Stimme rannte sie davon und murmelte im weggehen einige unverständliche Worte der Entschuldigung. Es war schlimm genug, das er wusste das sie weinte, aber sie würde den Teufel tun und ihn ihre Tränen sehen lassen. Laura verschwand durch die Hintertür.

Bewahre dir das letzte bisschen Würde das dir noch geblieben ist...

---Drei Minuten und vierzig Sekunden später---

Die Goth bertrat erneut das Büro und wirkte so gefasst wie es unter diesen Umständen nur möglich war.

"Verzeihen Sie den kleinen Zusammenbruch, bitte, es tut mir fürchterlich leid. Wir machen derzeit sehr schlimme Zeiten durch hier in der Stadt und bei vielen von uns liegen die Nerven blank. Ich hoffe Sie bekommen keinen falschen Eindruck von der ganzen Sache. Herr Pareto hatten Recht damit, mich zurecht zu weisen. Die Situation entglitt mir nur, weil ich seit Tagen unter starkem Stress stehe und dadurch wohl etwas empfindlich geworden bin. Ich hoffe sehr, dass wir diesen Teil überspringen können? Lassen Sie uns einfach ganz von vorne beginnen und dieses kleine Intermezzo vergessen. Ja?"

Ich fasse es nicht, dass ich diesen Mistkerl von Sheriff noch in Schutz nehme, den sollen die Wölfe fressen und dann irgendwo in ner schmutzigen Ecke wieder ausscheißen. Echt mal...
 
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"Aber sicher doch, Frau Raabe. Mir ist ja bekannt, dass diese Stadt in Schwierigkeiten steckt und ich gebe zu, dass ist mit ein Grund meines hierseins." antwortete Adrian und nickte erneut sehr tief.

Dann führte er seine Vorstellung zuende: "Mein Name ist ist wie gesagt Adrian Yoshido. Ich bin Neugeborener des Clans der Gelehrten. Ich fürchte, wenn ich ehrlich bin, nennt man mich einen Katastrophentourist, denn ich lebe nuneinmal davon, dass Städte in Not meine Dienstleistung und Waren in Anspruch nehmen. Als Sicherheitsspezialist und Überwachungselektroniker kann ich in Friedenszeiten wenig Kapital machen." Er sah die Guhlin mit einem gewissen Bedauern an.

Adrian hatte zwar kein schlechtes Gewissen, was seinen Beruf angeht, denn von irgendwas musste man ja leben, aber ihm war durchaus klar, dass er die Not der anderen ausnützte, um seinen persönlichen Luxus befriedigen zu können.

"Da ich durch einen seltsamen Zufall ahne, welche Daten Sie von mir benötigen..." er zwinkerte leicht mit einem breiten Lächeln und sprach weiter:" ... kann ich gerne Ihre Mappe gleich ausfüllen."
 
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Out of Character
Heute bleibt Laura nichts erspart.. ich klink mich einfach auch mal hier ein. *g*


Zuvor.. danach.. zuvor.. danach... gibt es überhaupt ein Danach? Sie weiß es nicht. Also muss sie, bevor sie die Garou bei der Ruine angreifen, zur Seneschall und diese Sache klären. Ein für allemal. Wenn sie schon eine solche Riesendummheit begeht und ein Nest voller Werwölfe angreifen will, kann sie ruhig noch eine andere Riesendummheit ähnlichen Kalibers davorschieben und die Seneschall angreifen... oder sich zumindest so sehr danebenbenehmen, dass vermutlich noch während sie gegen Crinosgestalten kämpft die Blutjagd auf sie ausgerufen wird. Die Zeit wird knapp, Zacharii wird immer stärker und sie muss endlich anfangen, den unsicheren Kandidaten in höchsten Ebenen auf den Spitzzahn zu fühlen. Enio hat noch Zeit, vielleicht ergibt sich sogar eine gute Gelegenheit während des Kampfes (wenn sie den überstehen...), die Seneschall nicht. Sie wird das erledigen. Auf ihre Art.

Sie hat sich sogar darauf vorbereitet. Was sie über Laura weiß und wessen sie Enio verdächtigt und was sie heute vorhat steht in einem Brief, den Alexander Stahl wohl morgen bekommen wird. Zuhause hat sie ebenfalls eine ähnliche Nachricht an Nikita hinterlassen. Wenn das hier ihr Ende ist, wird wenigstens keiner mehr dran vorbeikommen, sich mit Noir und ihrer Ghulin zu beschäftigen.

Aber bevor sie ihre Liste an Dummheiten abarbeiten kann, muss sie erstmal drin sein. Also klopft sie mal kräftig (na gut, bei ihrer übernatürlichen Stärke muss es wohl dazugesagt werden: nicht zu kräftig!) an die Tür. Sie sieht aus als hätte sie es eilig.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Sofern ihr Tourismus der Stadt dient und sie uns in unserer Notlage wirksam beistehen können, ist Ihr Besuch mehr als nur willkommen! Ich händige Ihnen eine Mappe aus, welche Sie bitte innerhalb der nächsten drei Nächte ausgefüllt zurückgeben müssen. In dieser Zeit gelten Sie als Gast der Stadt mit allen hiermit zusammenhängenden Rechten und Pflichten. Sobald Ihre Angaben überprüft sind, spätestens aber nach fünf Tagen, gelten Sie - so Sie dies denn wünschen - als vollwertiges Mitglied der Stadt. Wobei... Ihren Worten entnehme ich, dass Sie anscheinend aus rein geschäftlichen Gründen zu uns gekommen sind?"

Laura schob Adrain die besagte Mappe zu. Plötzlich klopfte es an der Tür. Überrascht sah die Sekretärin auf die versteckt angebrachten Bildschirme neben sich. Sie hatte die Überwachung vollkommen aus den Augen verloren.

Verdammt!

Mißmutig drückte sie den Summer, der den Zugang ins Innere frei gab. Wer war das jetzt schon wieder? Noch ein Neuer? Wenn das so weiter ging, konzetrierte sich bald die gesamte untote Population in nur einer Stadt. Und wer dufte es dann ausbaden? Laura seufzte schwer, wenn das jetzt dieser Pareto war würde sie schreiend davon rennen und niemals wiederkommen.

"Entschuldigung, ein weiterer Besucher!"
 
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