[05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

Snegurotschka

Neuling
Registriert
5. Januar 2010
Beiträge
86
Am Ende hatte sie Ewa doch von Jenny überzeugen lassen. So kam es, dass sie doch noch am selben Tag, wenn auch nur noch einige Stunden vor Sonnenaufgang noch eine Stippvisite in der Kunstakademie machte.

Sie hatte sich weder umgezogen noch sonst in irgendeiner Weise vorbereitet. Es war ihr auch Scheiß egal. Sie wollte keinen guten Eindruck hinterlassen sondern nur erstmal hier geduldet werden. Was es Ewa anging würde sie eh in wenigen Wochen schon als Anarchin entarnt worden sein. Also was sollte der Geiz schon.

Natürlich hatte sie einen Plan, aber der sah gänzlich anders aus als der der meisten Neuankömmlinge.

So stand sie nun vor dem ehrwürdigen Institut in ihrer etwas knappen Bluse und der zerschlissenen Jeans, die beide mehr oder weniger von Steinstaub und Dreck aus dem Industriegebiet beschmutzt waren. Ihre pfiffige Frisur war merkbar verfilzt und zudem kratzte sie sich wenig damenhaft den Kopf. Die Kameras bedachte sie mit einem kurzem Nicken und klopfte an der erstbesten Tür an, die das Gebäude aufzubieten hatte.
"Hi, ich bin neu hier und wollte mich vorstellen. Hoffe ich bin hier richtig. Ähm, bin halt ein Nachtmensch, ich hoffe hier sind ebenfalls Nachteulen."
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Romero ihr Vorgänger hätte die unbekannte Wilde sicherlich sofort mit wenigen Sätzen an die Wand gestellt und ihr klar gemacht wie der Hase in einer Stadt wie Finstertal zu laufen hatte. Es gab nicht wenige die dies zu spüren bekommen hatten. Laura aber war anders. Selbst durch und durch Gothik, besaß sie eine große Portion Toleranz und nur wenig Scheu vor Wesen die anderes waren, oder sich wie in diesem Fall erst einmal anders benahmen. Auf jeden Fall war Ewa anscheinend richtig gelandet, denn die Goth empfing sie mit erstaunlicher Freundlichkeit.

"Guten Abend und herzlich willkommen. Mein Name ist Laura Raabe und ich bin die Sekretärin der obersten Nachteule hier in der Stadt. Bitte kommen Sie doch näher und setzen sich zu mir."

Lächelnd bot sie der Unbekannten einen Sitzplatz an. Erst als diese dem Angebot nachgekommen war, fuhr Laura fort.

"Ich habe eine Menge Fragen an Sie und muss Sie zudem bitten in den nächsten Nächten einen kleinen Fragebogen auszufüllen. Dieser dient der Überprüfung Ihres Leumunds, wird Ihnen aber auch die Möglichkeit einräumen, in unserer wundervollen Stadt Fuß zu fassen. Aber eines nach dem anderen, nicht wahr? Fange wir bei Ihrem Namen an. Wie heißen Sie und aus welcher Stadt hat Sie das Schicksal zu uns geführt?"
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

Mit einem zufriedenen Nicken trat Ewa in das Gebäude ein. Das lief besser als geplant, bei Leumund und Fragebogen gefror ihr allerdings das Grinsen etwas. Sie hatte sich noch nie irgendwo vorstellen müssen, und war dementsprechend unvorbereitet.
Hamburg sagen ist wohl ne Scheiß Idee, vermutlich rufen, die dann auch noch da an wie. Dann machen wir die Aufgabe mal etwas komplizierter.

"Ewa Jakisch und ich komme aus Zádub-Závišín in Tschechien. Tochter von Marek Tépr, Brujah. Wir beide waren die einzigen wie wir dort und ehrlich gesagt erregen in so einem kleinem Dorf schon zwei etwas zu viel Aufsehen. Dann noch ein privater Streit und ich dachte es wäre gut mich auf die Suche nach angeblichen deutschstämmigen Verwandten zu begeben. Tja und jetzt bin ich hier.
Leumund, mhh wie genau ist das gemeint?
Ansonsten immer her mit dem Wisch."

Sie grinste zufrieden mit sich selbst und ihrer Geschichte. Sie erinnerte sich daran, dass das von ihr genannte Dorf kaum 500 Leute fassen konnte, vermutlich noch wesentlich kleiner war. Sie war dort nur 2-3 Mal auf der Durchreise als Mensch durchgekommen, bezweifelte aber sehr stark, dass es dort mehrere Vampire gab und selbst wenn bestimmt keine bekannte Nummer hier.
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Ach du meine Güte! Am Besten wird es sein, wenn Sie einfach den Bogen ausfüllen und ihn mir in den nächsten Tagen ausgefüllt wieder herein reichen. Füllen Sie aus was Sie können, den Rest erledigen wir später Frau Jakisch. Wie lange gedenken Sie in Finstertal zu bleiben? Wissen Sie das schon?"

Laura notierte sich die bisher genannten Aussagen auf einem Zettel. Sie würde sie bei Zeiten überprüfen und wie bei allen anderen auch eine Akte anlegen. Wenn sie denn irgendwann endlich aus Romeros unhaltbarem Chaos eine vernünftige Ablage gebastelt hatte.
Wie unschwer an dem Chaos auf dem Schreibtisch - und um ihn herum - zu erkennen war, hatte Laura einige handfeste Probleme damit sich in dem System ihres Vorgängers zurecht zu finden. Berge von Akten und Ordnern bewiesen, dass sie dabei war umzustrukutrieren.

"Ich frage dies, weil wir eine dreitägige Übergangsfrist haben. Finstertal ist eine sehr gefährliche Stadt. Viele Neuankömmlinge überlegen es sich bereits nach wenigen Nächten wieder anders und verschwinden. Aus diesem Grund verzichten wir von offizieller Seite darauf Besucher zu sehr mit unserer Neugier zu bedrängen. Wenn Sie nach fünf Nächten noch immer hier verweilen, gelten Sie automatisch als offizielles Mitglied unserer Stadt und unserer Gemeinschaft. Mit allen damit zusammenhängenden Rechten und Pflichten."
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

"Genau kann ich es nicht sagen, aber wohl doch merkbar länger als drei Tage. Ich will schauen ob ich hier wirklich Verwandte aufspüren kann. Knifflige Sache, dauert wohl etwas länger. Diese Leumund Sache ist mir immer noch nicht voll klar, wie genau läuft das?
Na selbst wenn, das wird schon."

Ewa winkte ab und schmunzelte kurz. Zeit den normalen Plauderton aufzulegen.
"Ansonsten, sieht übel aus mit den ganzen Papieren. Machst du - ich sag einfach mal du, kannst du aber auch gerne - das alles alleine? Ich mein du bist eine wichtige Person. Direkter Assistent der Geschäftsleitung sozusagen, da gibt es doch bestimmt Leute, die diesen Mist für dich erledigen oder nicht?"
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

Während die beiden damit beschäftigt wahren Akten zu wälzen und sortieren, machte sich draußen eine Bewegung bemerkbar. Na ja, drinnen sah man das wohl nur auf den Kameras.
Eine jung aussehnde Frau in einem schwarzen Kleid stand mit dem Rücken zur Tür und sah sich um. Ihre Hände waren auf dem Rücken verschränkt und sie wippte mit den Füßen auf und ab.

Als sich die Sekretärin der Seneschall bewusst wurde, dass dort draußen noch eine Person war und einen Blick auf den Monitor warf, drehte sich die Unbekannte plötzlich um, sah direkt in die Kameralinse und lächelte. Entweder war das ein unheimlicher Zufall, oder irgendetwas stimmte mit der Frau nicht.
Was auch immer der Fall war, nachdem Laura Raabe sie mit der Kamera gesehen hatte, ging die Niederländerin auf die Eingangstüre zu und ein Klopfen war zu hören.

Spätestens jetzt musste Ewa wohl auch auf die Anwesenheit der anderen Person bemerkt haben.
Anelotte wartete ab, bis ihr die Türe zur Kunstakademie geöffnet wurde.
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Ein Leumund ist jemand, der bestätigen kann, das mit Ihnen alles in Ordnung ist und Sie uns keinen Ärger machen. Es ist nicht verpflichtend so jemanden benennen zu können, aber es macht die Sache für alle gehörig leichter."

Laura spulte den Standardtext hinunter wie sie ihn gelernt hatte. Sie selbst hatte sich bisher nicht wirklich um die Vergangenheit neu eingetroffener Kainiten kümmern müssen, daher wusste sie nicht, ob das was sie da erzählte, auch so der Wirklichkeit entsprach.

"Ich bin verpflichtet Sie nach den Regeln der Etikette zu behandeln, Sie dürfen mich aber auch gerne dutzen."

Ein schiefes Lächeln trat auf Lauras Gesicht.

"Nein, keine Hilfe! Ich bin auch nicht halb so wichtig wie es den Anschein haben mag. Ich mache hier nur den Papierkram und die Laufarbeiten für Mylady. Es ist viel, zuviel manchmal, aber ich diene der Seneshall von Herzen gern, daher ist das kein Problem. Äh, moment eben..."

Ein Schatten war über einen der Überwachungsmonitore gehuscht. Die junge Ghul konzentrierte ihr Interesse auf die Kameras und suchte mit der Fernsteuerung nach einem möglichen Besucher. Dieser war auch schnell gefunden. Es handelte sich ganz offensichtlich um eine junge Frau.
Neugierig geworden fokusierte Laura die Linse auf die Fremde und zuckte erschrocken zurück, als sich diese, genau in dem Augenblick als ihr Kopf in Großaufnahme erschien, umwandte und der Sekretärin direkt ins Gesicht zu starren schien. Laura schaffte es im letzten Moment einen Schrei zu unterdücken. So schien es zumindest, denn ihr scharfes Einatmen - das den Schrei quasi ersetzte - erklang mit einer kaum spürbaren Verzögerung.
Schnell hatte sie sich wieder im Griff und betätigte sie den Türsummer. Beinahe entschuldigend sah sie zu Ewa hinüber.

"Ein weiterer Gast, wie mir scheint?"
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

Ewa zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß von nichts. Wenn ein Zufall."
Mist. Die Seneschall wird ja wohl kaum ihr Zimmer alleine aufräumen und kaum 10 Ghule füttern. Da wird sich doch noch wer finden lassen.
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

Die Niederländerin öffnete die Türe Sachte mit der Handinnenfläche und sah an der Türe vorbei in den Innenraum. Ihr Blick glitt über die Einrichtung und den großen Stapel Akten, der sich im Raum häufte. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen sah sie die beiden Damen an, lies den Blick jedoch dann auf den Boden schwenken und trat letztendlich ins Innere.

Dort ging sie mit kurzen Schritten und den Blick auf den Fußboden gesenkt bis in angenehme Sprechreichweite -die Türe hatte sie hinter sich geschlossen- und stellte sich auf die Zehenspitzen, als sie angekommen war. Ohne die beiden Anwesenden ins Auge zu fassen, sprach sie zu dem Schreibtisch gewand, mit einem niederländischen Aktzent:
"Guten Abend Fräulein...s."
Sie legte die Hände auf dem Rücken zusammen und zuckte kurz unbewusst mit der Schulter nach oben, als sie nicht sicher war, ob es eine Mehrzahl von Fräulein gab und wenn ja, wie diese im deutschen gebildet wurde.
"Mir wurde gesagt mich vorzustellen. Mein Name heißt Anelotte de Vries und ich bin eine Frischgeborene des Clans des Mondes."

Es hatte niemand etwas gesagt, daher hatte sie einfach mal darauf losgesprochen. Außerdem war sie einfach davon ausgegangen, dass wenn sie eintrat, die Aufmerksamkeit auf ihr liegen würde.
Das falsche Deutsch und ihre seltsame Art legten es nahe, dass sie ein großes Stück vom Mond verschlungen hatte, als sie in diese Welt der Dunkelheit gebracht wurde.
In wirklichkeit lies sich dies natürlich auch wunderbar ausnutzen. Das Malkavianervorurteil war immer wieder sehr nützlich.
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Guten Abend Frau de Vries. Darf ich Sie bitten sich noch einen Moment zu gedulden? Ich beende eben das Gespräch mit Frau Jakisch und bin dann gleich für Sie da. Nehmen Sie doch bitte schon einmal Platz."

Laura deutete auf eine kleine Sitzgruppe nahe der Eingangstür und wandte sich dann wieder Ewa zu.

"Bevor ich Sie zu Mylady vorlasse, noch ein kleiner Hinweis. Bitte stellen Sie sich, so bald es Ihnen möglich ist, bei Ihrem Primogen Herrn Pareto vor. Er ist zusätzlich auch der Sheriff hier in der Stadt, daher sollten Sie ihn nicht zu lange warten lassen. Sie finden ihn für gewöhnlich in der Discothek Black Hammer, die Adresse dazu finden Sie in den Unterlagen die ich Ihnen gegeben habe. So, Sie können dann jetzt auch gerne direkt durchgehen. Mylady wird Sie erwarten. Gehen Sie einfach durch die Tür dort schräg hinter mir und dann die zweite Links."
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

"Danke Laura. Finde ich super, dass du das alles nicht so verkrampft siehst. Wir sehen uns dann. Denk nochmal über diese Hilfskraft Sache nach."

Ewa nickte der Holländerin kurz zu.
"Hat mich gefreut und so. Wir sehen uns ja wohl noch öfter was? Wenn du das nächste mal kommst bring ein bisschen Stoff mit über die Grenze." Sie grinste breit und wurde sich offensichtlich erst 1-2 Sekunden später bewusst, dass unangemessen war.
"Nur ein Scherz.", murmelte sie noch hinterher und ging dann auf besagte Tür zu.

Noch in Gedanken beim letzten Stilbruch ging sie ohne Klopfen oder groß darüber nachzudenken durch die Tür durch und fand sich im Büro (?) der Seneschall.
"Mhh, Guten Abend, oder morgen. Naja fast."
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

In dem Büro war es auffalllend düster. Fast schon könnte man annehmen, dass dies das falsche Büro war. Dann aber erklang eine sympathische Stimme aus den Schatten hinter dem Schreibtisch. Beinahe zeitgleich erstrahlte plötzlich das Licht einer wertvollen Scheibtischlampe.

"Guten Abend Frau Jakisch. Wie ich sehe sind Sie nie in den Genuß gekommen, eine Erziehung in den grundlegensten Umgangsformen zu genießen. Dies bedeutet dann sicher das sie eine dieser bemitleidenswerten Caitiff sind? Nun, zumindest hoffe ich das, denn wenn es anders ist hieße dies, dass Sie sich mir gegenüber absichtlich schlecht benehmen. Ein Umstand den ich, wie sie sich sicher denken können, nicht akzeptieren kann!"

Noir ermöglichte es der frechen Göre sich zu erklären. Insgeheim hoffte sie sehr, dass nun ein paar einleuchtende Antworten folgen würden. Blut und Innereien, hinterließen immer so hartnäckige Flecken auf dem Bodenbelag.
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

Ewa atmete tief durch. Sie hatte das selber noch nie durchgemacht, allerdings errinerte sie sich dunkel, dass einmal mit ihre Erzeuger geprobt zu haben. Es sollte damals eine verdeckte Aktion werden. Also gut das beste hoffen und los.

"Verzeihen sie, ich dachte hier wäre noch ein Vorraum und war dementsprechend etwas aus der Fassung als ich mich hier wiederfand. Ewa Jakisch mein Name, Kind des Marek Tépr beide Brujah. Ich komme aus dem Ausland, zudem aus einer wenig besiedelten Gegend und bin mit höfischen Gepflogenheiten daher kaum vertraut. Sie können sich jedoch trotz aller Unhöflichkeiten, die eventuell über meine Lippen kommen, gewiss sein, dass ich großen Respekt vor ihnen als ... Geschäftsführende dieser Domäne habe. Bitte sehen sie mir meine mangelnde Bildung nach und..."

Unwissend wie sie den Satz weiterführen sollte verstummte sie und blickte zu Boden.
Sie hasste diesen Scheiß und hoffte schwer, dass hier nicht routinemäßig Gedanken gelesen wurde. Zuzutrauen wäre es diesen Faschistoiden Schweinen der Camarilla ja durchaus.
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

"Nun, schon besser! Ich werde anscheinend ein ernstes Wörtchen mit Laura sprechen müssen. Ganz offensichtlich hat sie Sie schelchte beraten. Aber sei's drum. Nehmen Sie doch bitte Platz und berichten mir, was für ein verlassenes Örtchen es war, aus dem Sie Ihren Weg ins wundervolle Finstertal gefunden haben!"

Noir lächelte zuvorkommend und wies mit der linken Hand auf einen Stuhl der ihrem Schreibtisch direkt gegenüber stand. Wie es schien, hatte war der anfänglichen Ärger wieder verflogen. Bei einer Toreador musste man mit solchen Annahmen aber immer sehr vorsichtig sein, niemand hatte sein Anlitz besser im Griff als die herausragend trainierten Mitglieder dieses Clans.
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

"Es ist nicht Lauras Schuld. Ich habe mich in Gegenwart des Ghuls vielleicht weltmännischer gegeben als ich bin." Sie zuckte mit den Schultern und setzte sich sichtlich unwohl in den Stuhl vor der Seneschall. Sie hoffte schwer ihre merkbare Unsicherheit würde auf ihre Ausrede und nicht ihre Angst entdeckt zu werden geschoben werden.
"Ich komme aus Tschechien genaugenommen aus Zádub-Závišín. Ein kleines Örtchen vergleichweise nahe der deutschen Grenze. Wir fallen zwar ebenfalls unter eine Domäne, aber nehmen sie es mir nicht übel ich bin mir nicht einmal sicher welche. Bevor ich meine Reise antrat hatte ich noch nie einen anderen Vampir getroffen außer meinem Erzeug... ohh halt das stimmt nicht einmal war einer auf der Durchreise. Nunja egal. Ich hatte persönliche Differenzen mit meinem Erzeuger. Das Blutband verhinderte schlimmeres, aber wir entschieden beide, dass es besser wäre wenn ich gehe. Da besann ich mich, dass mein Uronkel, menschlicher Seits, damals mit seiner Familie nach Deutschland gezogen ist. Nachdem was ich aus meinen Verwandten dort herausfinden konnte ist sein Verbleib oder der seiner Nachkommen nicht sicher, aber es könnte hier in der Stadt sein.
Ich suche die familiäre Bindung wissen sie."
Alles erstunken und erlogen, doch die Lügen gingen ihr leicht von den Lippen, waren es doch eine schon vor ewigen Zeiten für einen anderen Zweck einstudierte Lügen.
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

Und die Lüge traf direkt ins Schwarze. Ewa konnte ja nicht wissen, dass Noir zwar als Mensch in den großen Städten Spaniens zu Hause war und dort als berühmter Stummfilmstar gefeiert wurde, dann aber als Vampir während des spanischen Brügerkrieges fast drei Jahre in der tiefsten Wildnis der Gegenden Castilla y Léon und Katalonien gegen die Faschisten um Franko gekämpft hatte. Sie wusste also, wie es war weit entfernt von allem und jedem zu leben und hatte mehr als nur Verständnis. Im Gegenteil, die Geschichte gefiel der Seneshall derart, dass sie gar nicht auf die Idee kam, dass man sie eventuell gerade anlog.

"Ob Sie es glauben oder nicht, ich weiß ganz genau was Sie meinen. Auch ich habe einige Zeit ohne jeglichen Kontakt zur Zivilisation leben müssen. Aber das ist sehr lange her und gehört heute nicht hier hin. Kommen wir aber zum Thema zurück. Haben Sie bereits eine Unterkunft gefunden? Wenn nicht, könnte ich Ihnen ein Zimmer im El Privilegio anbieten. Ausgezeichnetes Hotel, die Kosten der ersten Tage übernimmt selbstverständlich die Akademie."
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

Anelotte sah zu der Stuhlgruppe hin und bewegte sich schon darauf zu -die anderen beiden Damen nicht ansehend- als die eine Frau sich verabschiedete und tiefer in die Kunstakademie trat.
Als sie sich also hinsetzen wollte, drehte sie sich stattessen um neunzig Grad auf der Spitze ihres Fußes und blickte der Unbekannten hinterher.

Dann trat sie mit gemessenem Schritt an den Schreibtisch. De Blick huschte über die vielen Akten, auf die Hände der Ghulin und erhaschten letztendlich doch einen kurzen Moment des blassen Gesichtes und der Augen. Doch es schien als würde die Malkavianerin nicht gerne Augenkontakt aufbauen wollen. Selbst mit einem Menschen nicht.

Ohne ein Wort zu sagen, wartete die junge Niederländerin ab, was die Sekretärin zu sagen hatte. Erst dann wollte sie sich Gedanken darüber machen, wie man sich hier am besten durchschlug. Lügen war vielleicht nicht die beste Wahl, aber höchstwahrscheinlich notwendig. Zumindest gegenüber der Ghulin.
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

"Ohh ich wusste gar nicht, dass es es so etwas gibt. Ehrlich gesagt habe ich mich bereits um ein günstiges Hotel bemüht. Ich denke ein weiterer Umzug wäre heute Nacht etwas viel also werde ich dabei bleiben. Danke aber nochmal.
Muss ich sonst irgendwelche Vorraussetzungen erfüllen oder ist meine Sorge unbegründet. Das alles ist echt 'n bißchen verstörend für mich. Dieser ganze Sch..."
Ewa ermahnte sich 'kultiviert' zu bleiben.
"Verzeihung. Diese Vorstellung, das alles hat mich doch ganz schön beschäftigt und im Augenblick fällt mir grade ein Stein vom Herzen, das hier alle so sympathisch sind."
Sie zeigte ihr bestes falsches Lächeln und senkte den Blick wieder etwas.
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

"Zumindest hier an der Akademie wird Ihnen das hoffentlich immer so gehen.
Wie sich die Sache aber in der restlichen Stadt gestaltet, kann ich nicht sagen.
Ich fürchte jedoch, dass nicht wenige unserer Art eher, ...etwas kompliziert im Umgang sind."

Ein aufmunterndes Lächeln folgte den Worten.

"Aber ich bin sicher, Sie bekommen das sehr gut geregelt. Ich denke wir sind damit fertig?"

Noir erhob sich und verdeutlichte damit endgültig, dass das Gespräch damit beendet war.
Ein Satz noch, dann wäre Ewa in der Pflicht sich der Etikette entsprechend zu verabschieden.
Ganz besonders auch deshalb, weil der Start ja nun alles andere als rühmlich verlief.

"Auf Wiedersehen! Ich wünsche Ihnen eine angenehme Nacht!"
 
AW: [05.05.08] Ich ein Anarch? NIEEEMALS

Ewa hatte keine Ahnung von Etikette aber sie wusste Vampire der Camarilla standen auf Verbeugungen und mittelalterliches Gelaber. Sie folgte einfach ihrem Instinkt.

"Sicherlich." Sie stand ebenfalls auf und verbeugte sich vor der Seneschall. "Ich ihnen ebenso ehrenwerte Seneschall. Ich hoffe ich füge mich gut ihn ihre Domäne ein." Langsam ging sie ein zwei Schritte immer noch verbeugt rückwärts (da hatte sie mal in einem Film über Römer gesehen) und erhob sich erst nahe der Tür um dann schnell hinauszuschlüpfen.
Sie lebte noch also war der Abend für sie ein Erfolg.
 
Zurück
Oben Unten