[04.05.08] Direkter Draht

Johann de Maiziere, Ghul von Céleste von Grimm

Johann schluckte, der Schweiß stand ihm auf der Stirn. So sauer hatte er seine Herrin eine Weile nicht mehr erlebt. Sofort eilte er in sein Arbeitszimmer, er kramte sein Mobiltelefon schon unterm Laufen aus der Jackentasche und suchte nun geradezu panisch nach der Nummer der Sekretärin der Seneschall, die er endlich auf einem Zettel in seiner Innentasche fand.

Sekunden später klingelte das Telefon in der Kunstakademie, während der Ghul nervös auf einem Bleistift kaute...

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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

So schnell hatte wohl selten jemand einen Anruf entgegen genommen. Kaum hatte es das erste mal getutet, da stand die Leitung auch schon und die Stimme der Ghul meldete sich am anderen Ende der Leitung.

"Kunstakademie Finstertal, guten Abend. Sie sprechen mit Frau Raabe, was kann ich für sie tun?"

Ein Standardsatz und doch klang die Stimme der jungen Frau belegt und unüberhörbar gestresst. Noch bevor sie die Gelegenheit hatte ins Detail zu gehen, spürte man das drohende Damoklesschwert über allem schweben.

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"Johann de Maiziere, ich rufe im Auftrag von Gräfin von Grimm an, wir haben die Zeitung gelesen - ist alles in Ordnung bei euch?" Er trommelte arhythmisch auf den Schreibtisch, während sich sein Hals unmerklich zuzog. Jetzt wäre ihm eine gute Nachricht sehr, sehr recht.

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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Der jungen Goth lagen hunderte blöder Bemerkungen auf der Zunge. Wenn der Typ die Zeitung gelesen hat, sollte ihm klar sein das eben nicht alles in Ordnung war. Ganz im Gegenteil, von allen schwarzen Tagen die Finstertal je erlebt hat, und das waren nicht wenige, war dieser der dunkelste. Und das wusste jemand der nichteinmal eine Woche Teil dieser Welt war. Aber Laura hatte dazu gelernt und ließ ihre große Klappe langsam hinter sich. Sie schluckte und versuchte so ruhig wie möglich zu klingen.

"Ganz und gar nicht muss ich leider sagen! Ich darf am Telefon nicht so ausführlich werden, aber bisher scheint es, das neben seiner Exzellenz auch gut ein Dutzend weiterer Opfer gegeben hat. Verzeihen Sie, ich habe unglaublich viel zu tun. Mylady wird Ihre Herrin informieren soblad nähere Details vorliegen!"

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"Dankeschön, sie haben unsere Nummer" entgegnete der Ghul und legte auf. Anschließend atmete er ein paar Sekunden lang tief durch und tupfte sich ein paar Schweißperlen von der Stirn. Dann stand er ächzend auf, um Céleste Bericht zu erstatten...