[03.05.06] Ich muss ihnen etwas erklären...

Malkav

Jacks vergeudetes Leben
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Am frühen Abend, ungefähr eine Stunde nachdem die Sonne untergegangen war klingelte es bei Michael an der Tür. Ernest drehte nervös die Flasche Wein in der Hand die er mitgebracht hatte und sah zu seinem kleinen Hund herunter:"Tonight is the night... ich hoffe du magst ihn- er scheint ein netter Kerl zu sein."
 
Die Tür wurde geöffnet und Michael lächelte augenblicklich Ernest an. Er nickte ihm grüssend zu und danach fiel der Blick auf den Hund:

Guten Abend! Bitte trettet doch ein.
 
"Guten Abend Mr. Hofer...dass ist Churchill." Er trat ein und reichte Michael die Hand. "Wie geht es ihnen heute?"
 
Gut! Eigentlich wirklich gut!

Ah, guten Abend Churchill!

Und selbst?


Michael bückte sich ein wenig und versuchte den Hund zu streicheln. Vorsichtig schob er ihm zunächst die Hand entgegen damit dieser an ihr riechen konnte.
 
Churchill schnupperte halbwegs interessiert an Michaels Hand und wedelte versuchsweise mit dem Stummelschwänzchen.
"Den Umständen entsprechend gut... sie sehen besser aus.", sagte Ernest lächelnd. "Sagen Sie... haben sie den Film Matrix gesehen?", fragte er während er Michaels Wohnung alibimässig inspizierte Nicht unbedingt der tollste einstieg aber es trifft ziemlich genau den Punkt denke ich... "Schöner Schrank..."
 
Matrix? Klar! Den ersten Teil in etwa 20 Mal, die anderen nur Zweimal.

Michael kraulte nun den Hund auf dem Hinterkopf und lächelte dabei.

Der Schrank stand schon in der Wohnung als ich eingezogen bin. Mir hat er auch gefallen, also steht er immer noch hier.
 
"Wie hätten sie an Neos Stelle entschieden? Hätten sie ihr normales Leben aufgegeben um die Wahrheit zu erfahren?" Ernest musterte Michaels Reaktion aus dem Augenwinkel.
 
Ha! Was für eine Frage - die habe ich mir selbst schon hunderte Male gestellt. In der selben Situation wie er, hätte ich mich wohl genauso entschieden. Jedoch kann ich den Verräter auch gut nachvollziehen - wenn alles in der Illusion besser ist als in der Wirklichkeit, dann wird man alles tun um die Illusion wieder zu bekommen. Der Unterschied zwischen den Realitäten liegt ja nur im Auge des Betrachters. Für Neo war es ein guter Deal - er war ja der Auserwählte! Aber für andere ist es sicherlich oft nahe an einer Strafe. Und sie? Wie hätten sie sich entschieden?
 
"Das frage ich mich ebenfalls häufig...wie ich entschieden hätte wenn es eine Entscheidung gegeben hätte.", die Vergangenheitsform war bewusst gewählt. "Wir können es ja ausprobieren... was meinen sie?! Ich lasse ihnen die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten. Die eine lautet ich biete ihnen einen Aufgabe an, damit verbunden ist das Angebot ihnen die volle Wahrheit über die Welt in der sie leben zu erzählen und ihnen Fähigkeiten zu geben die sie sich bislang nur erträumt haben was allerdings mit der Auflage verbunden ist diese Wahrheit niemals weitergeben zu dürfen und wenn sie diesen Weg einmal betreten haben lässt es sich auf diesem Weg niemals wieder umkehren...aber ihr Leben wird einen neuen Sinn bekommen und sie werden unter Umständen einen Teil dazu beitragen können die Welt zu einem besseren Ort für alle zu machen oder sie lehnen ab, leben ihr Leben weiter, ziehen nach Kanada fangen bei einer großen Firma an und werden heiraten und zwei Kinder und einen weißen Gartenzaun haben und ich verlasse ihr Haus und sie sehen mich nie wieder... wenn ich ihnen diese Frage jetzt stellen würde... wie würden sie dann antworten Mr. Hofer?"
 
Ich würde mich für die Wahrheit entscheiden!

Michael gab dem ganzen Gespräch nicht wirklich Aufmerksamkeit und streichelte den Hund weiterhin. Es war für ihn eindeutig eine theoretische Unterhaltung...
 
"Das freut mich zu hören...möchten Sie für mich arbeiten?"
Ernests Blick war völlig neutral.
 
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