clownseuche
Scott Jordan
- Registriert
- 11. Juli 2009
- Beiträge
- 46
"Und wie lange wirst du in Finstertal bleiben? Schöne Stadt, wirklich! Viele Frauen, viele Clubs, viele Action!", der Taxifahrer lachte laut und paffte weiter an seiner riesigen Zigarre, welche von seinem Speichel schon ganz feucht war. "Ich leben schon immer hier, bin aufgewachsen in schlimme Gegend. Aber hab mich hochgearbeitet, fahre jetzt Taxi, fahr ich korrekte Leute wie dich."
Scott warf dem Taxifahrer ein verschmitztes Lächeln zu und streckte ihm den Daumen seiner rechten Hand entgegen. "Das ist Klasse, Mann. Komme auch aus einer dreckigen Gegend. Bin irgendwann abgehauen, keinen Bock mehr auf den ganzen Stress.", sagte er mit einem optimistischen Ton in der Stimme. Scott wurde immer ein wenig rührselig, wenn Leute aus miesen Verhältnissen ausbrechen wollten. Wie schade war es da, dass es nicht mal ein Viertel von ihnen schaffte wirklich aus dem Dreck raus zu kommen? Er blickte aus dem Fenster und ließ das nächtliche Finstertal an sich vorbei ziehen.
Einen großen Unterschied zu Montréal konnte er nicht direkt feststellen. Aber er hatte auch nicht erwartet, dass in Europa noch alle Städte wie im Mittelalter aussehen würden. Der Blick, den er bei seiner Ankunft mit dem Zug, jedoch auf die Burg werfen konnte hatte ihn schon einigermaßen fasziniert. So etwas gab es eben nicht wo er her kam, und das war auch einer der Gründe für seine Reise nach Europa. Er hoffte, dass sein Brief den Prinzen noch früh genug erreicht hatte. Das war so auch normalerweise nicht seine Art. Und auf irgendeine Art ärgerte er sich, dass er zu so einem dämlichen Zeitpunkt hier eintreffen musste. Es ist ja nicht so, dass er nicht die Zeit hätte um noch ein oder zwei Nächte vergehen zu lassen. Jetzt war er aber nunmal hier, hatte dem Prinzen einen Brief geschickt und war jetzt auf dem Weg zum Café de... was?
Scott kramte in der Tasche seiner Cargohose und fischte einen zerknautschten Zettel heraus, auf welchem er sich die Adresse des Café de Trois notiert hatte, als sein Erzeuger ihm den Rat gab, seine Europareise in Finstertal zu beginnen. Aus welchem Grund er diesen wissenden Blick in den Augen hatte, als er ehrfürchtig sagte: "Vielleicht wirst du dort länger verweilen als du denkst." konnte sich Scott nicht erklären. Noch nicht.
"Hey Mann, wie weit ist es noch?", Scott klopfte auf das Armaturenbrett und hob seine Stimme um gegen die Lautstärke des Autoradios und den orientalischen Gesang des Taxifahrers anzukommen.
"Nicht mehr weit. Sind gleich da.", rief der Taxifahrer zurück ohne die Lautstärke des Radios zu mindern, bevor er um die nächte Kurve bog und aus dem Fenster zeigte. "Da drüben ist es."
"Danke dir für die interessante Fahrt.", Scott lächelte freundlich, zählte ein paar Euros Trinkgeld extra ab und übergab dem Taxifahrer sein Geld. Danach nahm er seine Sporttasche mit seinen Klamotten und den Rucksack mit dem alten Laptop und sonstigem Kleinkram von der Rückbank. "Aber nicht alles für Drogen und Nutten ausgeben. Wo du hin willst gibt's keine Drogen und so 'nen Scheiss.", er zwinkerte dem grinsenden Mann zu und knallte die Tür des rostigen Mercedes, bevor er sich umdrehte und das Café betrachtete. Nobel. Zu nobel für seinen Geschmack, so viel stand fest. Aber er musste hier ja nicht einziehen. Ob sie ihn zwingen konnten hier zu wohnen? Weil er die Frechheit besessen hatte und dem Prinz schrieb, nur um danach einfach in seine Stadt zu kommen? Er wippte kurz auf den Fußballen auf und ab, spannte abwechselnd die rechte, dann die linke Wade und setzte sich dann mit einem kurzen Schnaufen in Bewegung.
Sacht stieß er die Einganstür auf und verschaffte sich kurz einen Überblick des Cafés. Er konnte jedoch niemanden sehen, bis auf eine Frau hinter dem Tresen. Ansonsten war das Café leer, was auch nicht besonders verwunderte, wenn man bedachte, dass der Prinz eine Party feierte. Sicher war die gesamte kainitische Bevölkerung dort. Ihm war ein wenig mulmig. Hätte er auch dort hin gehen sollen? War es respektlos einfach so hier zu erscheinen? Oder wäre es respektlos gewesen, wenn er einfach auf der Hochzeit aufgelaufen wäre, als wenn er eingeladen worden wäre? Das Letztere, ganz sicher. Er hasste es, sich diese Gedanken machen zu müssen. Als er noch alleine mit seinem Erzeuger unterwegs war, waren sie die meiste Zeit eben genau das, allein. Da musste man nicht lang und breit drüber nachdenken dass man jemand anderen Beleidigen könnte, weil man im falschen Moment mit einer Wimper zuckt. Etikette. Er hasste es. Aber sein Erzeuger hatte ihm eingebläut dass das wichtig wäre und wenn er Zuflucht in einer Camarilla Stadt sucht, sollte er wenigstens das Mindeste beherrschen. Die Trockenübungen mit seinem Erzeuger waren auch gut gelaufen, ja. Aber jetzt, so auf sich allein gestellt sah das schon anders aus. Egal, er hatte andere Stärken, das wusste er. Etikette und Gesellschaftliches war das nicht unbedingt, und das wars. So ist es eben. Mach das Beste draus.
"Guten Abend.", sagte Scott freundlich, als die Tür hinter ihm zu fiel und er gemessenen Schrittes Richtung Tresen ging. "Mein Name ist Scott Jordan. Ich hatte mich schriftlich bei...", er hielt einen Moment inne. Was sagte man jetzt? Ich hatte mich bei seiner Majestät angemeldet? Ich habe seine Majestät bereits unterrichtet? Durchlaucht weiß von meinem Kommen? Ach verdammt. "Ich hatte mich schriftlich bei Herrn Buchet oder seinen Stellvertretern angekündigt. Da ich als neuer Gast der Domäne nicht unhöflich sein und seine private Feier stören wollte, hatte ich mitgeteilt, dass ich hier warten würde." Das klang gut, fand er.
Scott warf dem Taxifahrer ein verschmitztes Lächeln zu und streckte ihm den Daumen seiner rechten Hand entgegen. "Das ist Klasse, Mann. Komme auch aus einer dreckigen Gegend. Bin irgendwann abgehauen, keinen Bock mehr auf den ganzen Stress.", sagte er mit einem optimistischen Ton in der Stimme. Scott wurde immer ein wenig rührselig, wenn Leute aus miesen Verhältnissen ausbrechen wollten. Wie schade war es da, dass es nicht mal ein Viertel von ihnen schaffte wirklich aus dem Dreck raus zu kommen? Er blickte aus dem Fenster und ließ das nächtliche Finstertal an sich vorbei ziehen.
Einen großen Unterschied zu Montréal konnte er nicht direkt feststellen. Aber er hatte auch nicht erwartet, dass in Europa noch alle Städte wie im Mittelalter aussehen würden. Der Blick, den er bei seiner Ankunft mit dem Zug, jedoch auf die Burg werfen konnte hatte ihn schon einigermaßen fasziniert. So etwas gab es eben nicht wo er her kam, und das war auch einer der Gründe für seine Reise nach Europa. Er hoffte, dass sein Brief den Prinzen noch früh genug erreicht hatte. Das war so auch normalerweise nicht seine Art. Und auf irgendeine Art ärgerte er sich, dass er zu so einem dämlichen Zeitpunkt hier eintreffen musste. Es ist ja nicht so, dass er nicht die Zeit hätte um noch ein oder zwei Nächte vergehen zu lassen. Jetzt war er aber nunmal hier, hatte dem Prinzen einen Brief geschickt und war jetzt auf dem Weg zum Café de... was?
Scott kramte in der Tasche seiner Cargohose und fischte einen zerknautschten Zettel heraus, auf welchem er sich die Adresse des Café de Trois notiert hatte, als sein Erzeuger ihm den Rat gab, seine Europareise in Finstertal zu beginnen. Aus welchem Grund er diesen wissenden Blick in den Augen hatte, als er ehrfürchtig sagte: "Vielleicht wirst du dort länger verweilen als du denkst." konnte sich Scott nicht erklären. Noch nicht.
"Hey Mann, wie weit ist es noch?", Scott klopfte auf das Armaturenbrett und hob seine Stimme um gegen die Lautstärke des Autoradios und den orientalischen Gesang des Taxifahrers anzukommen.
"Nicht mehr weit. Sind gleich da.", rief der Taxifahrer zurück ohne die Lautstärke des Radios zu mindern, bevor er um die nächte Kurve bog und aus dem Fenster zeigte. "Da drüben ist es."
"Danke dir für die interessante Fahrt.", Scott lächelte freundlich, zählte ein paar Euros Trinkgeld extra ab und übergab dem Taxifahrer sein Geld. Danach nahm er seine Sporttasche mit seinen Klamotten und den Rucksack mit dem alten Laptop und sonstigem Kleinkram von der Rückbank. "Aber nicht alles für Drogen und Nutten ausgeben. Wo du hin willst gibt's keine Drogen und so 'nen Scheiss.", er zwinkerte dem grinsenden Mann zu und knallte die Tür des rostigen Mercedes, bevor er sich umdrehte und das Café betrachtete. Nobel. Zu nobel für seinen Geschmack, so viel stand fest. Aber er musste hier ja nicht einziehen. Ob sie ihn zwingen konnten hier zu wohnen? Weil er die Frechheit besessen hatte und dem Prinz schrieb, nur um danach einfach in seine Stadt zu kommen? Er wippte kurz auf den Fußballen auf und ab, spannte abwechselnd die rechte, dann die linke Wade und setzte sich dann mit einem kurzen Schnaufen in Bewegung.
Sacht stieß er die Einganstür auf und verschaffte sich kurz einen Überblick des Cafés. Er konnte jedoch niemanden sehen, bis auf eine Frau hinter dem Tresen. Ansonsten war das Café leer, was auch nicht besonders verwunderte, wenn man bedachte, dass der Prinz eine Party feierte. Sicher war die gesamte kainitische Bevölkerung dort. Ihm war ein wenig mulmig. Hätte er auch dort hin gehen sollen? War es respektlos einfach so hier zu erscheinen? Oder wäre es respektlos gewesen, wenn er einfach auf der Hochzeit aufgelaufen wäre, als wenn er eingeladen worden wäre? Das Letztere, ganz sicher. Er hasste es, sich diese Gedanken machen zu müssen. Als er noch alleine mit seinem Erzeuger unterwegs war, waren sie die meiste Zeit eben genau das, allein. Da musste man nicht lang und breit drüber nachdenken dass man jemand anderen Beleidigen könnte, weil man im falschen Moment mit einer Wimper zuckt. Etikette. Er hasste es. Aber sein Erzeuger hatte ihm eingebläut dass das wichtig wäre und wenn er Zuflucht in einer Camarilla Stadt sucht, sollte er wenigstens das Mindeste beherrschen. Die Trockenübungen mit seinem Erzeuger waren auch gut gelaufen, ja. Aber jetzt, so auf sich allein gestellt sah das schon anders aus. Egal, er hatte andere Stärken, das wusste er. Etikette und Gesellschaftliches war das nicht unbedingt, und das wars. So ist es eben. Mach das Beste draus.
"Guten Abend.", sagte Scott freundlich, als die Tür hinter ihm zu fiel und er gemessenen Schrittes Richtung Tresen ging. "Mein Name ist Scott Jordan. Ich hatte mich schriftlich bei...", er hielt einen Moment inne. Was sagte man jetzt? Ich hatte mich bei seiner Majestät angemeldet? Ich habe seine Majestät bereits unterrichtet? Durchlaucht weiß von meinem Kommen? Ach verdammt. "Ich hatte mich schriftlich bei Herrn Buchet oder seinen Stellvertretern angekündigt. Da ich als neuer Gast der Domäne nicht unhöflich sein und seine private Feier stören wollte, hatte ich mitgeteilt, dass ich hier warten würde." Das klang gut, fand er.