Acanthus und sozialer Krüppel?

Basilisk

Kainskind
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so, meine spielerunde hatte gestern ihre mage-charaktergenerier-session, und ich als spielleiter bin in einen kleinen konflikt gerutscht, in dem ich gerne die meinungen anderer magekundiger hören würde...

einer meiner spieler hatte als SC einen Acanthus gebaut, allerdings mit sowohl sozialen attributen als auch sozialen fertigkeiten als niedrigste priorität. ausserdem waren seine sozialen attribute verteilt: 2 präsenz, 1 manipulation, 3 fassung.

begründung des spielers: der char ist artefaktjäger des mysteriums und definitiv ein einzelgänger, der mit menschen nicht gut zurecht kommt, dafür umso besser allein in der wildnis und in feuergefechten. sein okkultismus score ist übrigends 5+spezialisierung...

mein urteil: das soziale, besonders das manipulative ist beim pfad acanthus so bedeutend, dass das was er vor hat eine starke beugung des hintergrundes darstellt, nur um einen moros mit acanthusarcana zu spielen

der spieler verteidigt sich: nicht alle Acanthus sind so, wie das buch es beschreibt, und sein bild von einem charakter als indiana jones kann er nur so umsetzen

Frage: kann ich als spielleiter guten gewissens verlangen, dass ein acanthus seine sozialen fertigkeiten und attribute wenigstens als sekundär auswählt?
(ich meine, ich habs schon getan...aber ich wüsste trotzdem gerne, was ihr darüber denkt....)

Basilisk, der auch keine guten drow und schönen nosferatu mag
 
AW: Acanthus und sozialer Krüppel?

Gar nicht. Es ist sein Charakter und solange er damit nicht den Spaß der Gruppe unterminiert hast du damit überhaupt nichts zu tun.

Abgesehen davon: Nieder mit dem Stereotyp.
 
AW: Acanthus und sozialer Krüppel?

2 präsenz, 1 manipulation, 3 fassung.
Hast du das favored resistance attribute absichtlich abgezählt, oder fehlt das generell?

Frage: kann ich als spielleiter guten gewissens verlangen, dass ein acanthus seine sozialen fertigkeiten und attribute wenigstens als sekundär auswählt?
Naja, du bist ansich der Chef in dieser Sache. Alternativ bringt du ihn einfach (hin und wieder, um nicht ganz soviel Frust zu erzeugen) in Situationen, wo er einfach soziale Kompetenzen braucht (Verhandlungen z.B., oder (s)ein Rival im Orden kreidet ihn an und er sollte Stellung beziehen - schiedsgerichtmäßig). Ich bin sicher, die nächsten XP dürften wohl in die Kategorie investiert werden ;)

Aber Okkultismus 5 ist wirklich ein bisschen hart (hatte Indiana Jones nicht mehr sowas wie Academics (History/Archeology)?), vorallem weil es noch Rote Skill des Mysterium ist. Damit hat er erfolgreich allein sechs Würfel durch seinen Skill für Rote Casting. Ich würd mich das nicht getrauen und vermutlich am Gewissen scheitern, wenn der Bleistift über den fünften Kreis schwebt. ;)
 
AW: Acanthus und sozialer Krüppel?

Gewissen? Leute, wie seid ihr drauf. Es gibt X Punkte um seinen Charakter zu bauen und die werde ich mir bestmöglicher Weise ausnutzen. Entweder das oder die Regeln werden gewechselt bis passen. Aber würdet ihr auf dem Fußballplatz wegen Gewissensbissen keine Abseitsfalle stellen?
 
AW: Acanthus und sozialer Krüppel?

Ich würde als SL nichts verändern.
Es ist Sache des Spielers/SCs ob und wie er die vom überirdischen Reich zugedachte Bestimmung umsetzt.
Vielleicht wächst er ja im Laufe Zeit noch in seine neue Rolle hinein.
 
AW: Acanthus und sozialer Krüppel?

nun, da wären wir bei der interessanten frage, an der wir unseren streit festmachen:

wählt das überirdische reich zufällig aus oder nach den bekannten kriterien, wird der acanthus von seinem tower ausgewählt, weil er sich nach einem bestimmten muster verhält, oder ist der fokus auf das soziale resultat der fähigkeiten, die ein auserwählter des arcadischen reichs bekommt? das ist für mich die entscheidende frage, die durch den streit aufgeworfen wurde...

ich seh schon, dass mir meine autoritäre einstellung hier kaum freunde einbringt, aber diese frage würde mich trotzdem interessieren, cool wäre auch ein beleg im regelwerk, den ich nicht wirklich finden konnte.
 
AW: Acanthus und sozialer Krüppel?

Bin ja jetzt auch glücklicher Besitzer des GRW und des TotW. Hab in den letzten Tagen intensiv mal im GRW gelesen und muss sagen, dass ich auch nichts dazu gefunden habe zu der Frage, ob der Watchtower nur bestimmte Menschen aufgrund ihres Verhaltens aussucht oder ob da auch der Zufall bzw. einfach etwas anderes darauf Einfluss hat.
Davon abgesehen finde ich eigentlich, dass man einen Charakter nicht unbedingt nach dem Stereotyp, welcher bei jedem Pfad als IDEE gegeben ist, auch immer spielen muss. Das ist nur ein Vorschlag damit der Spielleiter mal ne Grundidee hat. Wieso sollte es nicht einen Abenteurer-/Suizid Acanthus geben der sich lieber auf seine (Angriffs-)Zauber verlässt als sich mit seinem sozialen Fähigkeiten durchzuschlagen?
 
AW: Acanthus und sozialer Krüppel?

Gewissen? Leute, wie seid ihr drauf. Es gibt X Punkte um seinen Charakter zu bauen und die werde ich mir bestmöglicher Weise ausnutzen. Entweder das oder die Regeln werden gewechselt bis passen. Aber würdet ihr auf dem Fußballplatz wegen Gewissensbissen keine Abseitsfalle stellen?
Ich fühl mich hier ein wenig von deiner Diskredierung angesprochen, also muss ich mich wohl ein wenig konkreter ausdrücken: Versuch ein wenig mehr abseits der Regeln zu denken. Möglichkeiten der Regeln auszuschöpfen ist eine Sache, ob es Sinn macht eine völlig andere. Mir geht es hier weniger um die Sache, wie ein Acanthus aussehen "muss", eher um das Prinzip, ob der Spielleiter nun die letzte Authorität darstellt, die entscheidet, was zulässig und erwünscht ist, und was nicht, und insbesondere wie das in die Spielbalance fällt.

Solche Verteilungen klingen auch irgendwo nach tendentiellem MinMax-ing, was durchaus Probleme mit sich bringen könnte, weil er beispielsweise für die mentale Kategorie schon allein 6 Punkte für Okkultismus aufbringen musste. Das kann entweder eine strategische Überlegung sein (CP "kosten" weniger als XP), bewusste Maximalisierung, und/oder irrationale, unerfindliche Gründe. Das stellt insofern ein Problem dar, dass er lediglich noch 1 oder 5 CP für diese Kategorie übrig hat. Damit steht er in dieser Kategorie und vermutlich noch in mindestens einer anderen ziemlich schwach da, und das kann für Spieler und Spielleiter relativ schnell frustrierend werden, wenn der Würfel ruft. Ich hab schon eine ganze Gruppe verblassen gesehen, weil Firearms doch nicht so nützlich war, wie es klang.

...Frage, ob der Watchtower nur bestimmte Menschen aufgrund ihres Verhaltens aussucht oder ob da auch der Zufall bzw. einfach etwas anderes darauf Einfluss hat.
So wie ich das verstehe (expliziter Disclaimer, bevor wieder Flammenkriege vom Zaun brechen: ich, das muss nicht für euch Pappnasen gelten ;), etwas konkretes hab ich nicht in den Supplements ad hoc gefunden), folgt die Seele dem Ruf eines Wachturms, um vom Schläfer zum Magus zu erwachen. Dann dürfte es wohl eine Frage der Seele sein, ob man bereit ist - und vorallem: wozu bzw. zu welchem Pfad man (unterbewusst) bereit ist. Wobei das vielleicht auch immer so eine Sache ist, was einen Pfad ausmacht und wie sich Konzepte miteinander vereinigen lassen.

My 0.02€,
M.
 
AW: Acanthus und sozialer Krüppel?

Das einzige Problem, daß ich sehe ist der meiner Meinung für einen Startcharakter sehr hohe Okkultismus-Wert. Bei mir müsste er schon ne sehr gute Begründung(aus der Charaktergeschichte) haben, warum er das auf 5 hat. Mit Okkultismus 5 ist er einer der Weltbesten in diesem Gebiet und sollte dann auch schon ein paar Jährchen des Forschens und Studierens hinter sich haben (meiner Meinung nach sollte kein Charakter, der nicht mindestens 10 oder noch mehr Jahre seine Vorgeschichte in eine Fertigkeit gesteckt hat einen so hohen Wert von anfang an haben...)

Gruß

Marduk
 
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