Der Nerd

Skar

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16. Januar 2003
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Wir hatten bereits eine Diskussion zum Bild nebenan:

gamer.jpg


Nun stellen sich aber ein paar Fragen:

  • Warum sehen Nerds nicht so aus?
  • Dürfen Nerds "gut" aussehen?
  • Gibt es bestimmte subkulturelle Einflüsse, die den Nerd erst ermöglichen?
  • Gibt es soziale Ausschlussfaktoren (und welche), die das Nerdsein in der Welt der gepflegten Latte-Trinker verhindern?
  • (Wie "normal" sind eigentlich die Typen auf dem Bild?)
 
Die Typen sind Pappaufsteller glatt gebügelter Archetypen von Menschen. Ihre Gesichter sind möglichst wenig markant und dadurch leicht zu vergessen, absolut austauschbar. Solche Typen sollen ein Produkt bewerben ohne, dass der Artikel direkt mit ihnen identifiziert wird(anders sieht sowas ja bei Werbekampagnen zum nächsten Naomi Campell Parfume bspw. aus).
Ich vermute, dass solche Personengruppen möglichst jeden ansprechen sollen (man beachte die Dame offenkundig afrikanischer Abstammung. die wurde da ja nich umsonst hingesetzt) ohne irgendjemanden zu verschrecken. Darum sind sie eben auch so glattgebügelt und möglichst arm an eindeutigen äußerlichen Charakteristika.
[*]Dürfen Nerds "gut" aussehen?
[/LIST]

Klar dürfen Nerds "gut"(was auch immer das für den Einzelnen bedeutet) aussehen. Es gibt sogar Nerds die als Models durchaus was verdienen. Dem allgemeinen Land und Wiesen Nerd ist es bloß idR nicht so wichtig jede Sekunde seines lebens topgestyled durch die Gegend zu laufen, schlicht weil er oder sie eher wenig Schnittmenge mit der Kategorie Mensch hat, deren ganzer Lebensinhalt aus ihrem vermeintlichen Trumpf an Attraktivität besteht. Beautyjunky sein ist halt eigentlich nochmal en Hobby für sich, und zwar eins, das mitunter weit teurer als die meisten "klassischen Nerdhobbys" werden kann...
Ich zock lieber on wie offline. Und steck mein Geld zwar gern in Klamotten, die ich nur zu besonderen Anlässen tragen kann (yay, Cosplay und Gothic und Larp FTW!*hüstl*) sowie in Actionfiguren, Merch...aber nicht mehr in Beautyketten als nötig sowie schon garnicht in irgendwelche Fittnesscenter und was es da noch so gibt oO

Und was die Normalität dieser Typen angeht...die sind so normal wie die Aufstellung natürlich ist. oO Aber darauf erhebt das Foto ja auch gar keinen Anspruch...die sollen durchschnittlicher sein als der Durchschnittsmensch. mit echter Attraktivität hat das wenig zu tun. Die meisten Leute, die wirklich mit Attraktivität Geld verdienen und v.a genau damit auch im Bewusstsein der Masse veankert bleiben (sollen) haben alle ihre kleinen Makel als Markenzeichen und Charakteristikum, frei nach Poe " There is no exquisite beauty- without some strangeness in proportion."
 
Warum sehen Nerds nicht so aus?
Weil praktisch niemand so aussieht, wahrscheinlich nicht mal die Personen, die da fotografiert wurden ;-)

Dürfen Nerds "gut" aussehen?
Du meinst, sollen Nerds so wie in dem Foto abgebildet werden?
Gute Frage, es ist halt ein Bild, das den Standard-(US-)PR-Regeln folgt. Die nächste Frage wäre: Will man so abgebildet werden?

Gibt es bestimmte subkulturelle Einflüsse, die den Nerd erst ermöglichen?
Hm, der Nerd an sich definiert sich doch über seine Angehörigkeit zu einer bestimmten Subkultur?

Gibt es soziale Ausschlussfaktoren (und welche), die das Nerdsein in der Welt der gepflegten Latte-Trinker verhindern?
Bei Latte-Trinkern fällt das Nerdsein nicht so auf ;-)
 
hmmmm, ich habe manchmal den eindruck das das exlizite fehlen von zugehörigkeit zu gesellschaflich bedingten subkulturen eine art "einstieg" in die kathegorie nerd (rollenspielende) zu seine scheint. also bedingt durch eine art ausschlussverfahren in dem die wirkungsmacht einer bestimmten personengruppe der garant für eine homogene zusammensetzung sind.

in kurz: weiss, cis-männlich, hetero, bildungsbürger, mittelstand.

ab einer gewissen dominanz dieses bildes wird es schlicht unattraktiv für alle die nicht in diese kathegien passen und vice versa. wobei derartiges ja nicht nur auf "nerds" zutrifft.
wenn dann aber noch der eindruck eines sammelbeckens für sozial gescheiterte existenzen hinzu kommt (stichwort: escapismus), entsteht natürlich ein weiteres stigma das eine zusätzliche hürde für eine grössere diversität darstellt. eine hürde die graduell ansteigt für personen die dann um so mehr nicht in die obigen gesellschaftlichen ursprungskathegorien passen. und klar, ausnahmen gibt es immer, aber das ändert ja nichts an der grundsätzlich hegemonialen zusammensetzung der sog. nerd kultur.

naja, und eine unreflektierte, sich selbst auf die schulterklopfende "ach was sind wir besonders" kutur, machts auch nicht gerade leichter ... .
 
Also die Tatsache, dass man nicht einfach Menschen versammelt hat um ein Foto zu machen, wie die ein Rollenspiel spielen, sondern lieber ein vorhandenes Bild von lernenden Menschen genommen und in aufwendiger Detailarbeit zum Bild einer Rollenspielrunde umgebastelt hat, macht das ganze zumindest auf der Meta-Ebene VERDAMMT nerdig.
 
Der Nerd sieht nicht so aus, weil der Nerd sich in meinen Augen dadurch auszeichnet, dass er sich in den meisten Fällen nicht dem soziokulturellen Mainstream anpasst. Er defäkiert also auf gesellschaftliche Konventionen, weil es interessantere und wichtigere Dinge gibt als den Style seiner Klamotten usw... Der Nerd ist für mich jemand, der sich voll und ganz (Rand)themen verschrieben hat und diese lebt.

Gehe ich jetzt weit in der Zeit zurück, dann war der Begriff des Nerds zu meiner Schulzeit noch nicht gebräuchlich, aber wir hatten ja den Streber. Selbe Spezies, andere Bezeichnung. Die wirkten auf einen immer sonderbar, weil die eben auf ihr Gebiet (schulisch, Hobby) eingeschossen waren und das gelebt haben. Kontakt mit denen war schwer, weil die zum Großteil inkompatibel zu den Umgangsformen der "normalen" Mitschüler waren und ihr Thema (das niemanden sonst interessierte) auch weiterhin geritten haben (boah, manche waren echte Nervtöter). Zudem definiert man seine subkulturelle Zugehörigkeit ja auch durch die Klamotte, und da fiel der Nerd/Streber spätestens an dieser Stelle raus (zudem haben die oftmals auch nicht so den Wert auf Körperpflege gelegt...). Stempel: Sonderling.

Ich denke, dass das Nerdsein der menschlichen Kultur immanent ist, äußere Einflüsse haben damit nichts zu tun. Ich stell mir nur vor, wie der erste Steinzeitnerd unter Stirnwulstrunzeln seiner Höhlengenossen sein Mammutsteak über dem Feuer gebruzelt hat...

Ich bin auch der festen Überzeugung, dass es unerkannte, bzw. gesellschaftliche akzeptierte, Nerds gibt. Die passen sich dem kulturellen Mainstream an, aber tief im Herzen sind sie Nerd. Ich führe mal (aus eigener Erfahrung) den Jura-Nerd an: kleidet sich wie die anderen (der obligatorisch hochgeklappte Kragen und die Gelfrisur) und fällt so nicht weiter auf. Sein Themenspektrum ist aber einseitig auf Jura ausgelegt, was zunächst nicht auffällt, weil die Bezugsgruppe (die ebenso gekleidet ist) ja auch mit dem Zeug befasst ist. Aber irgendwann fällt es einfach auf: man kann nicht die Straße überqueren, ohne dass er "Witze" über die gerade begangene Ordnungswidrigkeit macht, er erstellt eine hochoffizielle Satzung über die Benutzung der gemeinsamen Kaffeemaschine (mit passenden Bußgeldregelungen), diskutiert mit dem DHL-Mann irgendwelche Doppeldeutigkeiten auf dem Lieferbeleg, den er unterschreiben soll, spricht, wie sich ein Gesetz liest und (aber das ist jetzt nur reine Spekulation) wird den Akt fleischlicher Liebe wahrscheinlich auch mit juristischen Begriffen "vollziehen" (man google § 1300 BGB alte Fassung, Schadensersatz für Entjungferung). DAS ist für mich auch ein Nerd, nur erkennt man ihn nicht auf den ersten Blick (und ja, er trinkt auch Latte und hat manchmal sogar eine Freundin). Hätte der Jura-Nerd ein Sepultura-Shirt an, dann wäre die Sache wieder klar. Stempel: Sonderling.

Also nun zu den Typen auf dem Bild: nur aus der Optik darauf zu schließen, ob die Nerds sind oder nicht, geht nicht. Denn, wie oben geschrieben, könnten die sich evtl. auch nur getarnt haben. Man müsste also mal Zeit mit ihnen verbringen um zu sehen, ob die vor dem Aufsperren ihrer Wohnungstür eine 3W20-Probe auf Schlösserknacken würfeln (oder auf Betören, wenn die eine Elfe abschleppen wollen, je nach Klamotte dann erschwert um bis zu 100)... Der Nerd springt einen nicht unbedingt an.

Und bedenkt auch den Fake-Nerd! Es ist jetzt immer mehr in Mode, sich als Nerd zu geben (die sind es aber gar nicht, also OBACHT;))
 
Wir hatten da ja schonmal nen Thread zum Thema Begrifflichkeit des Nerdtums.
http://www.aktion-abenteuer.de/b/thema/nerd.80199/

für mich ist der Juratyp, den du beschreibst eher ein Geek als ein Nerd, da hier mehr oder minder wissenschaftliche Betrachtungsweisen im Zentrum des Interesses stehen. Zum Nerd gehört für mich immer der Bezug zur Phantastik (ich zitier mich der Einfachheit halber nochmal selbst aus dem verlinkten Thread: )
Nerds sind für mich Menschen, die sich mit kindlicher Begeisterung bis hin zu religiösem Fanatismus in Phantasiewelten und/oder ein damit verbundenes Hobby hineinsteigern können. Sie beschäftigen sich damit eingehend, pflegen Kontakt zu gleichgesinnten, sind was ihre "Passion" angeht ausgesprochen kommunikativ und existieren an sich in ziemlich vielen Facetten die mehr oder weniger sachlich diskussionsbereite Fronten bilden.

Nerd ist ein nicht geschlechtspeziefischer Begriff und hat nichts mit sozialer Schicht, körperlicher Reinlichkeit oder anderweitigen mentalen- oder körperlichen Merkmalen zu tun.
Nerds sind für mich alles in allem eher Phantasten und "Diletanten".

Geeks sind für mich in Abgrenzung dazu jene "Sonderform" der Nerds, die auf der Schwelle zwischen Genialität und absolutem Realitätsverlust balancieren oder bereits Richtung letzterem abgeschwiffen sind. Geeks verstehe ich als Menschen, die alles daran setzen ihr Leben zu einem Teil der jeweiligen, favorisierten Phantasiewelten zu machen anstatt die "Schwelle" zwischen ottonormal-Existenz und Nerdtum immer wieder zu passieren.

Aus dieser -garantiert nicht wissenschaftlich allgemeingültigen und noch nicht wirklich vollkommen ausdifferenzierte- Definition meinerseits würde ich ableiten, dass eine gewisse, wenn auch zuweilen diskrete "Tendenz zur uniformierung" (wie in jeder Szene..)durchaus zum Nerdtum (als Szene)gehört. Der Nerd ist stolz auf seine Passion und erkennt sie als essentiellen Bestandteil seines Selbstverständnisses an-und trägt das häufig auch zur Schau. Dazu gehören mitunter Artikulationsweisen (Anspielungen, Zitate...) aber auch Kleidungsstücke(Fanshirts bspw) und Accessoires.
Ich denke Verhaltensweisen dieser Art (mal mehr mal weniger ausgeprägt) zeichnen den Nerd (im Sinne des Phantasten)schon iwo aus, zumindest finde ich diese Muster bei allen mir IRL bekannten Nerds wieder.

Natürlich kann man auch vom Pferde-nerd, dem Jura-Nerd oder dem Beauty-Nerd sprechen. Aber irgendwie ist das nicht das, was ich persönlich mit dem Begriff allgemeinhin assoziiere.
 
Klar dürfen Nerds attraktiv sein. Es soll sogar welche geben die sexy sind:whistle:

Ansonsten halt ich gar nichts von den Einteilungen. Aber ich würd mir schon wünschen dass mehr Nerds so aussehen wie die dunkelhäutige Nerd(in), gerade auf Cons:cool: Wobei die RPC ist da schon sehr gut besetzt.

Aber man erinnert sich halt immer nur an die extreme. Niemand wird sich an die 15 durchschnittlichen Spieler auf ner Con erinnern, aber fast alle an den 200 Kilo Mann mit den Fettflecken auf dem Shirt...
 
Nun stellen sich aber ein paar Fragen:

  • Warum sehen Nerds nicht so aus?
  • Dürfen Nerds "gut" aussehen?
  • Gibt es bestimmte subkulturelle Einflüsse, die den Nerd erst ermöglichen?
  • Gibt es soziale Ausschlussfaktoren (und welche), die das Nerdsein in der Welt der gepflegten Latte-Trinker verhindern?
  • (Wie "normal" sind eigentlich die Typen auf dem Bild?)

Hier zwei aktuelle "Links" zum Aussehen von "Nerds" (Paradiesvögel), wie Normalbürger darauf reagieren (panisch) und wieso der "gepflegte Latte-Trinker" nicht zusammen mit ihnen gesehen werden will (der damit verbundene Polizeieinsatz):

http://www.spiegel.de/panorama/kamp...titaet-des-unbekannten-geklaert-a-979310.html

http://www.focus.de/regional/rheinl...ert-ruft-polizei-auf-den-plan_id_3955683.html
 
und wieso der "gepflegte Latte-Trinker" nicht zusammen mit ihnen gesehen werden will
Wir haben also eine soziale Inkompatibilität zwischen dem gemeinen (nicht dem außergewöhnlichen) Rollenspieler und "gepflegtem Latte-Trinker", die sich auf die äußere Erscheinung hin begründen lässt.

Insofern scheint sich beim "gepflegtem Latte-Trinker" ein störender Einfluss durch die Anwesenheit des Rollenspielers einzustellen. Sei er nun messbar, rein subjektiv-unbegründet empfunden oder nur durch die Interpretation Gleichgesinnter befürchtet.

Nur wer ist schuld?
 
Hier zwei aktuelle "Links" zum Aussehen von "Nerds" (Paradiesvögel), wie Normalbürger darauf reagieren (panisch) und wieso der "gepflegte Latte-Trinker" nicht zusammen mit ihnen gesehen werden will (der damit verbundene Polizeieinsatz):
Was, da gab es wirklich Panik? Ich hatte da eine Meldung drüber gelesen und die für virales Marketing gehalten, weil der AC-Bezug für mich (der nie eines der Spiele gespielt hat) sofort offensichtlich war.
Ist für mich auch schwer glaublich, dass keiner der damit befassten Journalisten das gemerkt hat.
 
Wir haben also eine soziale Inkompatibilität zwischen dem gemeinen (nicht dem außergewöhnlichen) Rollenspieler und "gepflegtem Latte-Trinker", die sich auf die äußere Erscheinung hin begründen lässt.

Insofern scheint sich beim "gepflegtem Latte-Trinker" ein störender Einfluss durch die Anwesenheit des Rollenspielers einzustellen. Sei er nun messbar, rein subjektiv-unbegründet empfunden oder nur durch die Interpretation Gleichgesinnter befürchtet.

Nur wer ist schuld?

Über „Outfit“ und Auftreten läßt sich Verbundenheit mit einer bestimmten Subkultur ausdrücken. Seien es „Skater“, „Hip-Hoper“, „Metaler“, „Goths“ „Emos“, „Punker“, Angehörige eines „Fandoms“ (Mannschaftstrikots, Kleidung mit Motivdruck zu Fernsehserien, Kinofilmen oder Videospielen) oder eben die unter verschiedenen Bezeichnungen mittlerweile die Norm bildenden “Popper“ (teure Markenkleidung und sonstige Statussymbole gemäß der neuesten Trends):

http://de.wikipedia.org/wiki/Popper_(Jugendkultur)

Die einzelnen Subkulturen haben verschieden stark ausgeprägte Vorbehalte gegeneinander. Je klarer und radikaler die Selbstinszenierung als Mitglied einer bestimmten Subkultur, desto stärker der Spott und die Ablehnung bei Angehörigen anderer Subkulturen. Gemäßigte Vertreter unterschiedlicher Subkulturen kommen miteinander aus, insbesondere dann, wenn sie von den Dogmatikern aus den eigenen Reihen gerade als „untrue“ oder „pseudo“ ausgegrenzt werden, der Kontakt anderweitig Vorteile verspricht (Hilfestellung mit Fachwissen im Bedarfsfall) oder Überschneidungen bei sonstigen Interessen bestehen (beides Katzenliebhaber o.ä.).

Die Abgrenzung geht also wohl von beiden Seiten aus. Je nach Größe der Subkultur unterscheidet sich meiner Meinung nach lediglich der Umfang von “Ingroup“ (Wir) und “Outgroup“ (die Anderen):

http://de.wikipedia.org/wiki/Eigengruppe
http://de.wikipedia.org/wiki/Fremdgruppe
 
"Der Nerd" sieht nicht so aus weil Menschen nicht so aussehen.
Das heißt Menschen bewegen in einer Umwelt in der sie nicht perfekt ausgeleuchtet sind, es werden keine Highlights mit Graphikenprogrammen gesetzt, Hautunreinheiten geglättet und weitere Bearbeitungen vorgenommen. Haare liegen nicht für jede Körperhaltung perfekt frisiert an.
Das heißt auch Studiengruppen sehen nicht so aus wie auf dem Bild.

Gemeinhin unterscheidet den normalen Nerd von dem normalen Latte-Trinker nichts. Man sieht Leuten nicht an ob sie Latte trinken, Rollenspiele spielen, Fußballfans sind und dergleichen mehr.

Wer glaubt das Menschen aussehen wie auf diesen Bild hat ein ernsthaftes Problem mit seiner Wahrnehmung. Hätte jemand die muße dazu, das Kamera Equipment und die Photoshop Fähigkeit, könnte man mit ganz normalen Rollenspielern, ein derartiges Bild erstellen.

Ansonsten habe ich durchaus mit erfolgreichen Jura Studenten, irgendwo kurz vor'm Abschluss, und ausgebildeten Ärzten V:tM gespielt. Wobei der Jura Student auch die Sammelleidenschaft teilt und seine Bücher sogar noch eher liest als ich. Die sehen alle wie normal Leute aus.

Es mag sein das es früher verstärkt Jugendkulturen mit einem Dresscode gab.
Es mag sein das es vielleicht heute noch welche mit einem Dresscode gibt.
Rollenspiel, zumindest die nicht LARP-Variante die sich beim Cosplay rankuschelt, zählt jedoch nicht dazu.
 
Hmm. Ich war schon immer anders. (Aber das sind wir alle sowieso :)
Die Witze über die die meisten gleichaltrigen in der Schule gelacht haben fand ich flach und dumm.
Fußball hat mich wenig interessiert, Musik damals auch kaum, ich fand Fanboytum blöde.
Das ich mir vorzugsweise Science-Fiction Literatur reinzog, den Spiegel meines Vaters gelesen hab und auch Spektrum der Wissenschaft gerne gelesen hab war sicher nur ein Merkmal das mich unangepaßter machte.
Als Nerdig würde ich mich damals aber dennoch nicht bezeichnen, eher als jemanden der sich mit den anderen unbeliebten pubertierenden Jungs in seine Ecke zurückzog und unseren Interessen nachging.
Da war der Bericht über Dungeons & Dragons im HR-Fernsehen damals (1983/84) gut genug mein Interesse zu wecken.

Der Rest ist Geschichte.
 
Ihr redet hier über (zumindest implizit) Schubladendenken - und gleichzeitig darüber, wie "der Nerd" auszusehen hat?

Honestly?
And crow called the raven black...
 
@Durru-Dhun: Ich glaub hier verlaufen nur mal wieder die Grenzen zwischen gut getarntem Sarkasmus, ein wenig Alberei und absurden, subjektiven Wahrnehmungen gekonnt...(garniert mit ein par Fakten und Anekdoten, die durch aus selbigen erwachsende Dialoge das eigentlich Interessante am Thread sind/werden können)
...
...was war noch gleich der Sinn des Threads so nebenbei?oO Implizieren die Ausgangsfragen nicht irgendwie Schubladen aufzumachen und anzumalen? (nachdem wir uns in irgendnem anderen Thread -vermutlich Sexismus, da passiert immer irgendwas- schonmal drauf geeinigt haben, dass Schubladen mit Realitätsanspruch abseits von Schablonen zur ersten orientierung total doof sind, kann man so bestimmt das Kriegsbeil metaphorisch und v.a. strategisch perfekt getarnt wegmalen... :D ^^°)

@"mit Photoshop kann jeder so aussehen": Mit Photoshop geht in der Theorie alles, zum "guten" wie zum "schlechten". Da gab's mal das schöne Video mit der Frau, die auf einmal ne Pizza war... aber ich glaub die echte PS-Meisterleistung auf dem Bild ist wirklich die von Ioelet angesprochene Reinschopperei der RPG-Utensilien. oO Weil Beautyretousche ist alles in allem jetzt nicht so deeeeeeeer Aufwand, zumal wenn man keinen gesonderten Wert auf Natürlichkeit legt.
 
Ist das nicht das usaseriendenken, das die hübschen und beliebten *Sportart einfügen* spielen oder indirekt damit etwas zu tun haben? Wenn ich auf meinen Bekannten Kreis gucken und die Schnittmenge derer die Rollenspiel betreiben, sehe ich keine "markanten" Unterschiede im Aussehen, ich habe Studierte die spielen, ich habe welche die spielen nicht, ich habe Beamte die spielen, ich habe Beamte die nicht, Erzieher, Lehrer, Handwerker, Schüler usw.

Einen Unbekannten zu sehen und einzuschätzen, spielt er nun, oder nicht, ist Glückssache und in der Regel spielt er nicht, dafür ist das Hobby nicht verbreitet genug. ABER, seid neuestem haben WIR die Kraft der Funny Shirts gefunden, mit Verweisen auf Rollenspiel, da erkennt man einen von UNS doch recht einfach ;)

Das "Nerdtum", dass der Zeit durch die Medien geht, ist eigentlich nur eine neuen "Mode"erscheinung, wie Punker, Rocker, Poper nur viel weniger unterfüttert mit einem genauen Kern. Diese Swags, Yolos und Obeys sind zum Teil hirnlose Konformisten, wie die Hippster Welle. "Warum? Weil ich es kann (und du nicht)!", scheint da mehr der Antrieb zu sein, als eine wirklich Aussage, die man in anderen "Szenen" hatte/hat/haben wird(?).

Sind das da oben auf dem Bild "normale" Menschen? Klar, sehe ich auch im Bekanntenkreis. Wenn ich mich anstrengen und in ein Fotostudio mit meinen Spielergruppen gehen würde, würde ich ebenfalls so ein Bild hinbekommen, wobei unserer Metalheads vermutlich auffallen würden. :p
 
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