Deadlands: Reloaded Deutsche Deadlands Produkte für Reloaded

Malron

Halbgott
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17. März 2011
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Hallo Ihr,

ich plane demnächst ein wenig in Deadlands Reloads/Savage Worlds reinzuschnuppern und vielleicht mal eine Runde zu starten.
Was ist denn von den deutschen Deadlands Classic Produkten ein "Muss"-Kauf für die Reloaded Deadlands ? Ich mag vorgefertigte Abenteuer (Toten der Prärie und Canyon der Verdammnis habe ich schon gekauft) und diese sind ja teilweise in die Settingbücher integriert. Lohnen die Abenteuer im Spielleiterschirm ?Wie sieht es mit dem Rest aus ? Gibt es sonst irgendwelche Bücher, welche den Hintergrund bzw. die Geschichte noch detaillierter Beleuchten und sich lohnen? Ich möchte mir allerdings das Regal nicht mit Regelbüchern vollstellen, nach denen ich sowieso nicht spielen werde, aber wenn die Abenteuer lohnen dann kauf ich schon..

Mag jemand bitte aus seiner Erfahrung berichten ?
 
Eines der Abenteuer im DL-Classic-SL-Schirm lohnt sich auf alle Fälle (das in Pawnee Rock spielende) - das andere ist eher mau.

Gerade zum Hintergrund ist aber zunächst die Frage, welche der Deadlands: Reloaded-Bände Du besitzt.

Die reinen Settingregeln sind ja aktuell im zweibändigen Werk aus Players Guide und Marshals Handbook verfügbar, nur steht dort recht wenig zu den einzelnen Regionen drin. Und Abenteuer sind da gleich überhaupt keine enthalten.

Aber sobald Du Dir einen der Plot-Point-Kampagnen-Bände wie "The Flood" (spielt im Great Maze Gebiet) oder "The Last Sons" (spielt rund um Deadwood und den Sioux Nations) zulegst, erhältst Du SEHR detaillierte Settinginformationen UND eine FÜLLE an Abenteuern! Dutzende Savage Tales (für sich stehende Kurzabenteuer), Abenteuergeneratoren und eine (bzw. sogar mehrere) Plot-Point-Kampagnen. The Flood bietet eine RIESENMENGE an Abenteuern, aber The Last Sons übertrifft an schierem Material sogar noch The Flood.

Wenn Du Deadlands: Reloaded spielst, dann ist die erste und beste Empfehlung: Nimm die Deadlands: Reloaded Plot-Point-Kampagnen-Bände!

Diese Fassen vor allem auch viel von dem Settingmaterial der alten DL-Classic-Bände zusammen und brauchen dabei weniger Seitenumfang, weil die alten DL-Classic-Produkte zum einen etwas mehr "whitespace" hatten und zum anderen einfach viel umfangreichere Spielwerteblöcke erforderten, um letztlich dieselben NSCs und Kreaturen zu beschreiben.

Mal zum Vergleich: In den Deadlands-Classic-Bänden gibt es (nach der 2nd Edition der DL Classic Regeln, die noch nicht ins Deutsche übersetzt wurde) nur sehr wenige Abenteuer:
- Ein Kurzabenteuer im Marshals Handbook der zweibändigen DL-Classic-Grundregeln (noch nicht auf Deutsch erschienen)
- Je ein Abenteuer in den Quellenbänden zu Huckstern, Blessed, Mad Scientists, Law Dogs (noch nicht auf Deutsch erschienen), Harrowed.
- Je ein Kurzabenteuer in den Regionenbänden zu Great Maze, River O'Blood (Mississippi/New Orleans) (noch nicht auf Deutsch erschienen), Lost Angels (nach Metaplot-Ereignis) (noch nicht auf Deutsch erschienen)
- Zwei Abenteuer im Spielleiterschirm.
- Die Devil's-Tower-Trilogie (heftige Metaplot-Kampagne) (noch nicht auf Deutsch erschienen)
- Die Dead-Presidents-Trilogie (sehr heftige Metaplot-Kampagne) (noch nicht auf Deutsch erschienen)
- Canyon of Doom (Kampagnenband)
- Bloody Ol' Muddy (Abenteuer) (noch nicht auf Deutsch erschienen)
- Zehn Dime-Novel-Kurzabenteuer (noch nicht auf Deutsch erschienen)
- Die Toten der Prärie (deutsche Eigenentwicklung)
- Einige Kurzabenteuer in den deutschen Epitaphs
- Wenige Kurzabenteuer in den englischen Epitaphs (noch nicht auf Deutsch erschienen)

Die sonstigen Deadlands-Classic-Produkte wie Back East: The North, Back East: The South, City O'Gloom, Hexarcana, Ghost Dancers usw. enthalten KEINE weiteren Abenteuer.

Wenn man auch nur EINEN der Deadlands: Reloaded-Plot-Point-Kampagnen-Bände erwirbt, dann hat man gleich MEHR Abenteuer in nur einem Band, als je für DL-Classic erschienen sind.

Nimmt man auch noch die Deadlands:Reloaded Trail Guides (Nord-Westen, Alaska, Mexiko) hinzu, welche mit einem Dutzend Savage Tales und einer kurzen Plot-Point-Kampagne aufwarten, sowie die diversen weiteren, reinen Abenteuerprodukte wie Ghost Towns, Saddle Sore, Coffin Rock, Don't Drink the Water, Guess who's coming to Donner?, Night Train 2, Murder on the Hellstromme Express, die Blood-Drive-Trilogie etc., dann gibt es heutzutage wirklich VIEL VIEL MEHR Abenteuermaterial für Deadlands: Reloaded, als es je für Deadlands Classic gegeben hat.


Nur leider gibt es - auch sicher auf absehbare, lange Zeit gesehen - keine deutsche Ausgabe von Deadlands: Reloaded. Die letzte mir gegenüber von der Verlagsleitung und Geschäftsführung von Prometheus Games getätigte Aussage von Ende Februar dieses Jahres besagte, daß man sich 2015 mal wieder Gedanken darüber machen wolle, ob man eventuell Deadlands: Reloaded auf Deutsch herausbringen möchte.

Somit ist man also auf auf Jahre hinaus mit der Investition in die englischsprachigen Originalprodukte gut bedient. - Und es kommen ja jedes Jahr viele weitere Deadlands: Reloaded-Produkte heraus!

(Und auch andere Deadlands-Produkte wie die Tall Tales (reine Storygame-Adaption von Deadlands) und die Neuausgabe des Deadlands-Sammelkartenspiels Doomtown (im August).)
 
Vielen Dank für die überaus ausführliche und wie immer von Dir sehr kompetente Antwort.

Ich muss ergänzen ich besitze mittlerweile eigentlich bis auf Ghost Towns die ganzen englischen Reloaded Druckausgaben. Ich bin leider da fast schon mehr Sammler als Spieler/Spielleiter, wenn es um Savage Worlds geht.

Die deutschen Sachen sind eigentlich nur als Ergänzung gedacht, weil ich es angenehmer finde etwas in meiner eigenen Sprache zu lesen und aufzubereiten, wobei ich mit Englisch keine Probleme habe.

Ich wollte ab Juni immer mal wieder online ein paar Abend übergreifende Runden anbieten und dachte, dass die Bände wie "The Flood" und "Last Sons" eher über einen viel längeren Zeitraum gespielt werden sollten. Aber natürlich gebe ich Dir recht, man kann die Sachen auch einzeln wahrscheinlich aus den Bänden spielen.
Ich werde mir wahrscheinlich dann nochmal den Spielleiterschirm mit den 2 deutschen Abenteuern kaufen.
Dank Dir =)
 
Wenn Du mehr stimmungsvolle Informationen über das Setting haben möchtest, dann empfehle ich Dir besonders Geistertänzer/Ghost Dancers zu den Indianerstämmen, River O' Blood für alles rund um den Mississippi und beide Back East Bände (The North und The South). Da bekommt man einiges an Tiefe für das Setting vermittelt, die so noch nicht für Deadlands: Reloaded aufbereitet wurde. (Die Back-East-Bände sollen aber irgendwann als Trail Guides mit Abenteuern und Mini-PPK kommen.)

Wenn Du Deinen Harrowed-Charakteren noch ein wenig mehr Tiefgang geben möchtest - und neue Optionen! - dann ist Das Buch der Toten empfehlenswert (auch wenn man für DL:R Harrowed Power Edges selbst erstellen muß - aber die in diesem Buch aufgeführten sind wirklich "creepy" und daher einfach nur empfehlenswert).
 
Ich wollte ab Juni immer mal wieder online ein paar Abend übergreifende Runden anbieten und dachte, dass die Bände wie "The Flood" und "Last Sons" eher über einen viel längeren Zeitraum gespielt werden sollten.
Die Savage Tales in den PPK-Bänden sind alle für sich stehend spielbar.

Bietest Du die Online-Runden auf Google+ an? - Dann teile doch den Event in der Community Rollenspieler (deutschsprachig), denn dort gibt es IMMER Bedarf an Deadlands-Runden! (Ich hätte auch mal Lust wieder als Spieler Deadlands zu erleben, statt immer nur selbst zu leiten.)
 
Ich wollte die Runde eigentlich über die Drachenzwinge anbieten. Kann Sie aber auch gern über Google+ reinstellen. Ich schick Dir dann auch eine PM, wenn es soweit ist.
Bin froh, wenn jemand mit so viel Erfahrung mitspielen mag.
 
Lohnt es sich noch, das Grundregelwerk vom Uhrwerk-Verlag "Deadlands- Der unheimliche Westen" zu kaufen?
Kann man damit spielen oder welche (dt.) Bände sollte man ergänzend kaufen?
 
Und ob es sich lohnt! - Das ist schließlich as Grundregelwerk für das Spielen von Deadlands: The Weird West auf DEUTSCH.
Ergänzend kann ich noch "Die Schnellen und die Toten" empfehlen, da hier noch einige weitere Regeloptionen und jede Menge Informationen über das Setting enthalten sind.

Dann muß man überlegen, wo man spielt, was man spielt, und mit was für Charakteren man spielen möchte:
Regionenbände - The Great Maze, Stadt der Finsternis
Archetypenbände - Feuer und Schwefel (Gesegnete), Hucksters - Hoyles Buch der Spiele (Huckster), Smith&Robards-Katalog (Verrückte Wissenschaftler), Das Buch der Toten (Verdammte)
Kampagnenbände - Canyon der Verdammnis (die große Grand Canyon Expeditions-Kampagne)
Monsterbände - Kreaturen und Viecher
Abenteuerbände - Die Toten der Prärie

Für das Verwenden ALLER der oben aufgeführten Bände ist das Grundregelwerk die Voraussetzung. Ohne, geht da nichts - jedenfalls nicht auf Deutsch. (Und auf Englisch gibt es eh keinerlei Druckausgaben mehr, sondern nur noch PDFs der Alt-Ausgaben.)
 
Ok, danke für die ausführliche Antwort!


Wie ist eigentlich "Deadlands - Die Hölle auf Erden" im Vergleich zum "Der Wilde Westen"?


Da beides apokalyptische Szenarien sind, nehme ich mal an, es gibt eine (thematische) Hölle und Dämonen?
 
Wie ist eigentlich "Deadlands - Die Hölle auf Erden" im Vergleich zum "Der Wilde Westen"?

Da beides apokalyptische Szenarien sind, nehme ich mal an, es gibt eine (thematische) Hölle und Dämonen?
Mir ist nicht klar, was Du mit "Der Wilde Westen" meinst.

Für das deutsche Deadlands gibt es bislang ZWEI (von vier) Deadlands-Settings: Deadlands: Der Unheimliche Westen - das ist die Weird West Übersetzung, angesiedelt im Jahre 1875+, und Deadlands: Hölle auf Erden - das ist die Wasted West Übersetzung, angesiedelt im Jahre 2093+.

Deadlands: Der Unheimliche Westen ist eine Western-Horror-Steampunk-Mischung, KEIN postapokalyptisches Setting! Es geht hier ja gerade darum, daß die Helden des Unheimlichen Westens die Machenschaften der Abrechner verhindern und es somit nicht zu der (weit, weit in der Zukunft) drohenden Apokalypse kommen lassen.

Deadlands: Hölle auf Erden ist eine Endzeit-Sci-Fi-Western-Horror-Mischung in einer alternativen Zeitlinie zum Unheimlichen Westen, in welcher besagte Helden des Unheimlichen Westens versagt hatten (genauer: gezielt ermordet wurden!), so daß es tatsächlich zu der von den Abrechnern gewünschten Apokalypse kam. Das ist ein post-apokalyptisches Setting, in welchem der Großteil der Welt zu echten Deadlands (Furchtstufe 6!) geworden ist.

Der Vergleich zwischen Deadlands: Der Unheimliche Westen und Deadlands: Hölle auf Erden entspricht dem Unterschied zwischen Für eine Handvoll Dollar, High Plains Drifter, Outlaw Josey Wales auf der einen Seite (Unheimlicher Westen) und Mad Max 2 und 3, Cyborg, Neon City usw. - Eben Western mit Add-Ons auf der einen Seite und Endzeit mit Add-Ons auf der anderen Seite.

Generell kann man sagen, daß die Charaktere in DL: Hölle auf Erden kompetenter anfangen als die in DL: Der Unheimliche Westen. Das liegt daran, daß auch die Gegner deutlich heftiger sind und man einfach besser sein muß, um zumindest bis zum Zeitpunkt des Spielbeginns überlebt zu haben.

Hier mal die Darstellung der unterschiedlichen Deadlands-Settings (im Kommentar geht es auch um Deadlands: Noir):
http://zornhau.rsp-blogs.de/2011/05/17/deadlands-hell-on-earth-auf-deutsch/
 
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