Der Unheimliche Westen Heidnische Götter

Freiheit

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20. Januar 2012
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Hallo,

mal eine ausgefallene Idee (obwohl das bei Deadlands schwierig ist).

Ich plane einen einen Charakter zu spielen, der Heide (also Anhänger der alten germanischen Götter) ist.


Als Ausgangsidee hatte ich die Bewegung der Neoheiden, die sich ab 1880 im alten Europa entwickelt hat.


Zum Thema:

Durch die Abbrechnung haben die alten Götter (Wotan, Try, Donnar, etc) , wieder an Macht gewonnen, langsam wachen sie wieder aus ihrem Schlaf und es entwickelt sich ein kleinen Schar Anhänger.

Nun würde ich den Charakter als einen Art Priester aufbauen, jedoch halte ich es falsch diesen als Gesegneten zu spielen.
Denn wenn man sich diese man sich die Religion der Germanen anschaut, so sind diese nicht mit dennen der Christen, oder Moslems, sondern ehr mit dennen der Indianer zu vergleichen. (Geister, massig Götter, heilige Bäume etc. )

Somit würde ich meinen heidnischen Priester auf dem Konzept des Schamanes, anstatt auf dem des Gesegneten aufbauens. Denn die germanischen Götter wollen unterhalten werden, bevor sie einen Gefallen geben.


Zumindest bei den Schutzgeistern würde ich stattdesen auf die entsprechenden germanischen Gottheiten ausweichen.

Auch die Rituale würde ich ein paar ändern beibehalten (irgendwas mit Fliegenpilzen muss schon sein ;-) ), aber sonst würde ich den Rest großteils Beibehalten.


Haltet ihr das für praktiabel und nicht für übertrieben?
Müsste etwas an den Regeln für Schamenen geändert werden?
Was und in welchem Umfang müsste geändert werden?



So weit meine Ideen.


Grüße,

Freiheit
 
In "Back to the East - The North" existiert eine Gruppe Wikingischer Seefahrer (ich bin mir nicht mehr ganz sicher, wo aber wahrscheinlich irgendwo richtung Kanada). Es sind Nachkommen, von Skandinavischen Auswanderern. Sie haben die alten Götter wiederentdeckt. Sie leben relativ zurückgezogen. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie sich als Piraten. Über Arkane Hintrgründe wurde nichts erwähnt, aber auch nicht ausgeschlossen.
 
Durch die Abbrechnung haben die alten Götter (Wotan, Try, Donnar, etc) , wieder an Macht gewonnen, langsam wachen sie wieder aus ihrem Schlaf und es entwickelt sich ein kleinen Schar Anhänger.
Die man gemeinhin als KULTISTEN bezeichnet, da sie BLACK MAGIC betreiben. - Zumindest, wenn man den Deadlands-Settinghintergrund nicht komplett brandschatzen, plündern und vergewaltigen möchte.

Klar kannst Du natürlich solche nordischen Gottheiten auftauchen lassen. Das Problem ist nur, daß sie mit dem GESAMTEN sprirituellen Überbau des Deadlands-Settings, mit dem GRUND für die Abrechnung, den Geisterstein, die Manitous, usw. überhaupt nicht zusammenpassen.

Das, was tatsächlich paßt, ist eher indianischer Mythos. Alle anderen "guten" Gottheiten sind unter die diffuse, unpersönliche Macht der "guten Götter", der Schutzpatrone der Gesegneten zusammengefaßt worden.

Die nordischen Götter sind nicht wirklich mit diesen "guten Göttern" und schon überhaupt nicht mit den Naturgeistern zu vergleichen.

Effektiv müßte man den gesamten HINTERGRUND dieses Settings NEU schreiben.

Statt der vier Reiter der Apokalypse werden eben die Gegner der Asen im Ragnarok als "Abrechner" wirken. Nur warum sollten sich diese von FURCHT "ernähren"? Und was haben die mit Manitous (= indianisch) zu tun?

Einfach mal schnell einen ganz anderen Mythologiekreis in das doch sehr indianisch und judäo-christlich ausgerichtete Deadlands zu werfen, ist eine Schlechte Idee (tm).

Und vor allem: Wikinger im Wilden Westen? Selbst die in Back East: The North geschilderten Duluth Vikings sind ja nur ein WORTSPIEL und keine wirklichen Wikinger mit all der Kultur und dem Glauben.

Keine gute Idee. - Man KANN das machen, aber nachher schmeckt die Suppe, die man sich hier eingebrockt hat, weder nach Western, noch paßt irgendwas mehr zusammen, noch bleibt das Setting auch nur ansatzweise stimmig.

Wie gesagt: Wenn Deine Anhänger der nordischen Götter anfangen Menschen zu opfern, bei Begräbnissen Frauen zu vergewaltigen und zu erdrosseln, usw., dann gehören sie auf die Seite der BÖSEN im Deadlands-Setting!

Wie oben schon gesagt: Wikinger-Kultisten würde ich als BLACK MAGIC Praktizierende abbilden. Und: "Good Riddance!", wenn sie einem rechtschaffenen Streiter wider die Abrechnung vor die gesegnete Schrotflinte laufen!

Nun würde ich den Charakter als einen Art Priester aufbauen, jedoch halte ich es falsch diesen als Gesegneten zu spielen.
Die Regeln in Fire&Brimstone geben es grundsätzlich her auch ganz andere Glaubensformen abzubilden und Gesegnete daraus umzusetzen. - Vor allem, weil ja Gesegnete nicht gleich Priester sind. - Die nordischen Götter hatten ja eh nicht so etwas wie echte Priester, Geistliche, deren einzige Aufgabe die Verehrung dieser Götter war. Jeder konnte opfern. Jeder konnte Kulthandlungen begehen. Das wäre somit so oder so anders.

Somit würde ich meinen heidnischen Priester auf dem Konzept des Schamanes, anstatt auf dem des Gesegneten aufbauens. Denn die germanischen Götter wollen unterhalten werden, bevor sie einen Gefallen geben.
Daß die nordischen Kultisten sich wie Schamanen abbilden sollen, sehe ich überhaupt nicht. - Sie opfern ja nicht von SICH SELBST Zeit, Energie, Gesundheit, sondern sie opfern ANDERE (= EVIL (tm) ).

Man könnte natürlich eine Variante der Black Magic zusammenstellen, wo sich eine Art an Blutopferpunkten (eventuell wie die Blood Magic der Whateleys) mittels Opfern von Tieren und Menschen ansammeln muß, um übernatürliche Effekte zu wirken.

Haltet ihr das für praktiabel und nicht für übertrieben?
Praktikabel: NICHT, wenn man im Deadlands-Setting spielen will. - Siehe indianisch/judäo-christliche sprirituelle Ausrichtung der GRUNDFESTEN des Settings.

Übertrieben? - Das ist nicht das Wort, das ich hier verwenden würde. Eher VÖLLIG FEHL AM PLATZE.

Müsste etwas an den Regeln für Schamenen geändert werden?
Nein. Solange diese Western-Wikinger sie nicht verwenden, muß man daran auch nichts ändern. - Denn die blutsaufenden nordischen Gottheiten sind in Deadlands halt einfach ganz GRUNDSÄTZLICH die BÖSEN (tm). Daher eben Black Magic als Umsetzung.

Was und in welchem Umfang müsste geändert werden?
Siehe oben: Black Magic mit Whateley Blood Magic verknüpfen und eine Art CORRUPTION Eigenschaft einführen, die dafür sorgt, daß ein Charakter, der ständig blutige Rituale ausführt, schnell auf dem Weg in die Verdammnis und in die Dienste der Abrechner gelangt. (Siehe Vampire, Werwölfe, Wendigos, usw.)

Wenn man von der Reloaded-Perspektive herangeht, dann paßt mit wiedererstarkten nordischen Göttern auch nichts mehr beim gesamten Hintergrund zum Ewigen Winter im Norden, das gesamte Alaska- und Kanada-Setting paßt nicht mehr.

Und: Wenn schon Odin wieder wandelt, wo ist dann Zeus oder gibt es keine griechischen Einwanderer?

Wenn man anfängt eine unpassende Mythologie ins Deadlands-Setting reinzuhämmern, dann muß man eigentlich ALLE noch so unpassenden weiteren Mythologien reinhauen. - Deadlands geht aber NICHT von einem Monomythos im Hintergrund aus!

Vergleiche mal die Opferrituale von nordischen Göttern mit denen der Azteken in South of the Border (ab Seite 55). Da hast Du eigentlich schon alles für Opferrituale und eine den Schamanen verwandte Art des Arkanen Hintergrunds vorgefertigt. Ändere nur den Namen des jeweiligen Gottes und fertig.

Mir tut vom vielen Kopfschütteln jetzt gerade das Genick weh. - Also ICH würde davon abraten aus Deadlands einen "mythologischen Müllhaufen" zu machen.
 
Wenn in Nordamerika die Manitous wiederkehren, könnten in anderen Weltteilen doch auch apokalyptische Wesenheiten anderer Mythologien wiederauferstehen und sich entsprechende Kulte um sie scharen (Thule-Gesellschaft). Von R.E. Howard gibt es eine Kurzgeschichte zu solch einer Rückkehr eines dämonischen Odin, die man als Grundlage nehmen könnte:

http://gutenberg.net.au/ebooks06/0601721h.html

Nach "Vinland" könnte es sie ziehen, weil in der Wikingerzeit ein wichtiges Artefakt den "Skraelingern" in die Hände gefallen ist oder man "Ghostrock" braucht um eine geborstene Zauberwaffe wieder zusammenzuschmieden o.ä.
 
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